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56. Rolex 24 Stunden von Daytona

2018
IMSA-WSC
AMERICANSPORTSCAR.racing

Daytona International Speedway / Daytona Beach / Florida / USA
25.01. - 28.01.2018
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
Teams
P
Teams
GTLM
Teams
GTD
  Training   Qualifying   Rennen

Bericht von Harald Gallinnis, Frank Bresinski und Thomas Roth (GT-Eins) und Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA, Daytona International Speedway, Continental Tire, Michelin Alley, WeatherTech
BMW Motorsport, Cadillac, Ford Performance, Honda Racing / HPD, Mazda Motorsports, Mercedes-AMG, Nissan NISMO, ORECA, Porsche Motorsport,
3GT Racing, Action Express, AFS/PR1-Mathiasen Motorsports, CGR SportsCar, Grasser Racing Team, HART, Jota Sport, Manthey Racing, Michael Shank Racing,
Park Place Motorsports, Paul Miller Racing, Performance Tech, Porsche GT Team IMSA, Scuderia Corsa, Team Penske, United Autosports, WeatherTech Racing, Wright Motorsports
und Mark Windecker @ SCU
 
 

* VORWORT *

Während einige Teams einen Wechsel des Startfahrers vornehmen wollen kommt es noch einmal zu einer Anpassung des Grid. Auch der #11 Grasser Lamborghini wird an das Ende des Feldes verbannt, da man den Wagen nicht zum vorgeschriebenen Stall-Test vorgeführt hatte.

Nach den technischen Gremlins am Motor des #77 Mazda wechselt man nun auch am #55 Mazda das Treibwerk. Auch am #48 Paul Miller Lamborghini war ein Wechsel des Motors nach dem letzten Training notwendig geworden. Eine Gridstrafe gibt es hierfür gibt es allerdings nur bei Events von bis zu 6 Stunden.

Da an diesem Wochenende kein WarmUp gefahren wird zog Paul Miller nach dem Wechsel von Motor, Getriebe und Elektrik für ein Shakedown auf eine nahe gelegene Strecke um.


 

* START *

Nachdem die meisten Fans, die im Infield und den Fanzonen verharrten, auf ihre Tribünenplätze gewechselt haben kann es auf der Strecke los gehen.  Für Scott Pruett wird es die letzte Veranstaltung sein und beendet mit diesem großen Event im Alter von 57 Jahren seine aktive Rennfahrerkarriere.

Das Wetter dürfte dieses Jahr halten. 21 Grad Celsius werden aktuell vor dem Rennen gemessen. Es ist zwar bewölkt doch lediglich für die Schlußphase am Sonntag Mittag könnte ein Regenschauer zu erwarten sein.

Das Feld ist eines der stärksten seit Jahren. Harte Zweikämpfe sind dementsprechend zu erwarten. Hoffen wir aber mal, dass alle fair bleiben und es nicht zu viele Unterbrechungen geben wird.



Als das Feld in die Aufwärmrunden geschickt wird führt das Feld ein alter Lola T70 zu Ehren des kürzlich verstorbenen Dan Gurney an. Gurney holte sich auf diesem Wagen 1966 einen Can-Am Sieg.

Schon vor dem Start kommt es dann zu einem ersten Crash in den der #58 Wright Porsche verwickelt ist. Die linke Fahrzeugfront ist onduliert und zwingt Pilot Robert Renauer zu einem Besuch im Paddock. Verursacher des Schadens könnte der #55 Joest Mazda sein, der nach Problemen im Grid auf seine Startposition zurück fahren wollte.

Pünktlich um 14:40 Uhr fällt die grüne Flagge.

Polesitter Renger van der Zande (#10 Wayne Taylor Cadillac) kann die Führung in der ersten Kurve vor Helio Castroneves (#7 Penske Acura) behaupten.


Dahinter reihen sich schon die anderen drei Cadillac's von Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering), Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling) und Tristan Vautier (#90 Spirit of Daytona) ein.

Castroneves (#7) gerät nach wenigen Runden schon mächtig unter Druck Nasr (#31). Ausgangs des Infields fällt er dann aber zurück und muss Nasr ziehen lassen. Doch vor der Busstop ist Castroneves wieder vorne. Die beiden duellieren sich immer und immer wieder. Dabei kommt es auch mehrfach zum Lackaustausch.

Joey Hand (#66 Ford) und Miguel Molina (#82 Risi Ferrari) führen nach dem Start die beiden GT-Klassen an.

Nach 10 Rennminuten muss Castroneves (#7) dann doch die beiden Action Express Caddy's ziehen lassen.


Nach einer halben Stunde ist der #58 Wright Porsche noch immer nicht auf die Strecke zurückgekehrt. Molina (#82 Risi Ferrari) führt unterdessen nach 17 Runden die Klasse weiterhin an.

Nur wenige Minuten später kommt der führende Cadillac von Renger van der Zande (#10) zum ersten Routinestopp hinein. Kurz danach folgt ein Konkurrent nach dem anderen. Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda), der im Grid den ersten Gang nicht hinein bekam, übernimmt in Runde 20 die Führung - muss dann aber einen Umlauf später ebenfalls zum Stopp.

Als sich das Chaos durch die Tankstopps langsam lichtet führt Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) das Feld an.



Nachdem Corvette in der GTLM am Start von den beiden Ford von Joey Hand (#66) und Richard Westbrook (#67) überrumpelt wurde, versucht man sich seit einigen Runden mit den beiden Vetten im Windschatten des Schwesterautos nach vorne zu ziehen.

Nach etwa 50 Rennminuten schleppt sich Brendan Gaughan (#20 BAR1 Multimatic-Riley) langsam um den Kurs Richtung Box. Doch kurz darauf dreht der langsamste in der Prototypen-Klasse wieder "schnelle" Runden.

Nach einer Stunde führt Albuquerque (#5 Mustang Sampling) das Cadillac-Trio mit knapp 4,4 Sekunden auf Tristan Vautier (#90 Spirit of Daytona) und 6,6 Sekunden auf Felipe Nasr (#31 Whelen Engineeriung an).

Joey Hand (#66 Ford) hat in der GTLM weiterhin die Nase vorne. Doch dahinter folgen schon die beiden Corvette's.

In der GTD führt nun Jeffrey Schmidt (#29 Land Audi) vor Dominik Bauman (#14 3GT Lexus) und Paul Dalla Lana (#51 Spirit of Race Ferrari).

Für die Mazda-Jungs von Joest Racing ist es ein Wochenende zum Vergessen. Nachdem Mazda gut 1 Millionen Euro für Updates ausgegeben hatte und man nach Test schon zuversichtlich war klappt in Daytona gar nichts. Der #77 steht mit Getriebeproblemen im Paddock und wird nur noch im Mittelfeld auf Position 25 geführt, während beim #55 Mazda nach seinem Stopp das linke Vorderrad im Infield seinen eigenen Weg geht.

Aber auch am #7 Penske Acura gibt es aktuell ein paar Problemchen mit einer immer wieder aufspringenden linken Fahrertür. Ein Zwangsstopp durch die Rennleitung wirft das Team aus den Top-10 hinaus.


Die Wright Motorsports Crew scheint den Wagen noch nicht gänzlich aufgegeben zu haben. Nach über 1 1/2 Stunden hat man noch immer keine Rennrunde hinlegen können. Weit über 50 Runden Rückstand stehen mittlerweile zu buche. Dabei war das Team dank der vielen Meister an Bord einer der Favoriten auf den Klassensieg.

FEUER in der Box! Beim Tankstopp des #82 Risi Ferrari schlagen plötzlich im Heck Flammen heraus. Der Brand ist zwar schnell gelöscht, doch immer wieder muss nachgelöscht werden und vernebelt die Box.

Hoffnungslos der Konkurrenz unterlegen geht Fernando Alonso (#23 United Autosports Ligier) in Führung als die Spitze ihren nächsten Stopp absolviert. Doch der Spanier kann sich nur kurz über seine Führungskilometer freuen, denn auch er muss an die Box und sein Kollege Phil Hanson übernimmt.

Nach zwei Stunden hat sich an den drei Spitzen kaum etwas geändert.

Die beiden Mazda ziehen die Probleme scheinbar magisch an. Nachdem der #55 kurz auf der Strecke herum kriecht ereilt die #77 einen Reifenschaden hinten rechts.

Um kurz nach 5 Uhr nimmt der #58 Wright Porsche mit einem kurzen Systemcheck auf der Strecke das Rennen auf. Man geht noch einmal kurz an die Box bevor man dann endgültig die Speed aufnimmt.

Nach 2 1/2 Stunden kommt es zur ersten Gelbphase als zunächst der #20 BAR1 Multimatic-Riley langsam unterwegs ist und der #38 Performance Tech Oreca Ausgangs der Busstopp in Turn 12 unterhalb der gelben Linie zu stehen kommt.


Viele nutzen die kurze Pause für einen weiteren Stopp oder kleinere Reparaturen, die unter Grün sonst zu viel Zeit kosten würden.

Die Top-3 an der Spitze sind Joao Barbosa (#5 Mustang Sampling Cadillac), Pipo Derani (#22 Tequila Patrón ESM Nissan) und Matt McMurry (#90 Spirit of Daytona Cadillac).

In der GTLM führt Dirk Müller (#66 Ford) vor Antonio Garcia (#3 Corvette) und Tommy Milner (#4 Corvette). Bei den GT-Daytona liegt aktuell Luca Stolz (#33 Riley Mercedes) vor Matthias Lauda (#51 Spirit of Race Ferrari) und Frankie Montecalvo (#64 Scuderia Corsa Ferrari).

Der Restart erfolgt dann rund 15 Minuten vor der 3-Stunden-Marke.



So langsam wird es auch Zeit die Scheinwerfer anzuschalten. Nach 3 Stunden geht es ohne Beleuchtung nicht mehr.

Ryan Hunter-Reay (#10 Wayne Taylor Cadillac) hat es mittlerweile unter die Top-3 geschafft. Bei den Prototypen liegen die Top-16 noch in Schlagdistanz. In der GTLM und der GTD ist das Bild fast identisch.

Neben dem Desaster bei Mazda läuft es bei Nissan auch nicht gerade ganz nach Plan. Pipo Derani auf dem zweitplatzierten #22 Tequila Patrón ESM Nissan humpelt nach einem Reifenplatzer um den Kurs. Der rechte Hinterreifen zerfetzt dabei einiges an Bodywork.

Die immer weiter einsetzende Dunkelheit fordert extreme Vorsicht in dem dichten Verkehr auf der Strecke.

SV


 

* IN DIE NACHT HINEIN *

Trotz kleinerer Zwischenfälle sind noch alle 50 gestarteten Fahrzeuge im Rennen.

In der Prototypen-Klasse führt der #5 Mustang Sampling Cadillac vor dem #2 Tequila Patrón ESM Ninssn mit einem Rückstand von 18 Sekeunden. Weitere 8 Sekunden dahinter folgt der #7 Penske Acura.

Die Probleme beim Mazda Team Joest werden nicht kleiner. Erneut humpelt Rene Rast (#55) mit einem Reifenschaden an die Box. Eine Runde zuvor ereilte dem Schwesterfahrzeug das gleiche Schicksal. 

Alles andere als optimal läuft es auch für den Lexus #14. Mit technischen Problemen steht man an der Box und verliert mehrere Runden.



Selbige muss auch der #20 BAR1 Multimatic-Riley ansteuern. Es gibt eine Durchfahrtsstrafe wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse.

Nach 4 Stunden und 20 Minuten führen in der GTLM Klasse die beiden Ford vor den beiden Corvette und den beiden Porsche.

Kurz vor der 5 Stunden Marke verliert Jordan Taylor (#10) seinen dritten Platz durch einen Reifenschaden. Einen starken Eindruck hinterlässt der amtierende Formel 3 Europa-meister Lando Norris der mit dem #23 United Autosport Ligier zur Zeit auf dem sechsten Platz unterwegs ist und bei seinem Daytona Debüt von den Rundenzeiten absolut mit bei der Musik ist.




Nun beginnt es in Florida zu regnen und die Teams holen ihre Piloten zum Wechsel auf Regenreifen an die Box. Das bringt zwar zunächst keine großartigen Veränderungen im Feld aber natürlich einige Taktiken durcheinander.

Nach 5 1/2 Stunden führt Kelvin van der Linde (#29 Land Audi) souverän mit knapp einer Minute Vorsprung das Feld der GTD Klasse an. Dahinter folgen der #33 Riley Mercedes und der #86 Michael Shank Acura im Parallelflug. Schon eine Runde zurück folgen dann der zweite #93 Michael Shank Acura, der #48 Paul Miller Lamborghini und der #44 Magnus Audi.

Langsam trocknet die Strecke wieder ab und die ersten Teams riskieren den Wechsel zurück auf Slicks. Ein heftiger Reifenplatzer von Bill Auberlen verursacht am BMW #25 bei voller Fahrt im Oval einen größeren Frontschaden am Fahrzeug.

Dabei kann das Team noch froh sein das Auberlen einen Einschlag in die Mauer verhindern konnte.

In der GTLM Klasse hat nun Patrick Pilet (#911 Porsche) die Führung vor den beiden Ford GT übernommen. Bei den Prototypen hat Mike Conway (#31 Whelen Engineering Cadillac) das Reifenroulette am besten gelöst und führt vor Helio Castroneves (#7 Penske Acura) Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling Cadillac) und Jordan Taylor (#10 Wayne Taylor Cadillac).

Bemerkenswert ist das wir nach mehr als 6 Rennstunden gerade einmal nur eine einzige Gelbphase erlebt haben.

FB




 

Penske wechselt am #7 Acura die Fronthaube und montiert eine Variante ohne Diveplanes, was sich in Folge mit einer Top-Speed von 195mph (314km/h) niederschlägt.

Nach 6 1/2 Stunden führt Penske mit dem #7 das Feld an. Fünf Sekunden dahinter folgt der #5 Mustang Sampling Cadillac vor dem #31 Whelen Engineering Cadillac, der bereits 14 Sekunden auf den Führenden zurück liegt. Die Top-5 komplettieren der #10 Wayne Taylor Cadillac und der #6 Penske Acrua.

Ein toller Fight zwischen Castroneves (#7) und Albuquerque (#5) um die Spitze ist das einzig spannende in der siebten Stunde des Rennens.  Auch mit noch einigen feuchten Stellen abseits der Ideallinie bleibt das Rennen grün.




Lediglich Don Yount im Turner Motorsport BMW M6 GT3 rutscht in die Reifenstapel, kann aber das Rennen nach einem kurzen Check an der Box fortsetzen.

In der GTLM haben die beiden Ford (#66 und #67) nach 7 1/2 Stunden schon einen Vorsprung von 1 Runde auf die #3 Corvette, dem #911 Porsche und dem #62 Risi Ferrari.

Auf dem sechsten Platz liegend erleidet Phil Hanson (#23 United Autosport Ligier) einen Reifenschaden. Der Brite schleppt sich zurück an die Box, doch der Reifen zerschlägt einige Karosserieteile. Motorhaube und Heckteil sind schnell getauscht, der Seitenkasten bleibt wie er ist und Alonso übernimmt das Steuer.

In den beiden GT-Klassen zieht sich das Feld auseinander.



In der GTLM dominieren die beiden Ford und fliegen im Sekundenabstand um den Kurs und liegen nach etwas über 8 Stunden weiterhin eine Runde vor Porsche, Corvette und dem Risi Ferrari.

Sheldon van der Linde (#29 Land Audi) dominiert die GTD-Klasse und schenkt der Konkurrenz einen Rundenrückstand ein.

An der Spitze des Feldes zieht Albuquerque (#5) davon, weil sich Penske für einen Doppelstint entscheidet und somit Castroneves nichts gegen den Mustang Sampling Cadillac entgegensetzen kann.

Um 23:00 Uhr in Florida werden die zahlreich erschienen Fans mit einem gigantischen Feuerwerk begeistert. Laut Scott Atherton von der IMSA wohl die größte Zuschauerzahl seit langem.

Eine Viertelstunde nach Mitternacht erwischt es den Drittplatzierten in der Prototypen-Klasse erneut mit einem Reifenschaden hinten rechts. Für den #10 Wayne Taylor Cadillac ist es mittlerweile der dritte Plattfuß. Dieser erleidet diesmal auch einen zerschlagenen Kühler und muß ins Fahrerlager geschoben werden.

Kurz darauf muss auch der nächste Cadillac DPi vorerst die Segel streichen. Matt McMurry bringt den #90 Spirit of Daytona mit Fehlzündungen direkt "behind the wall".

Wayne Taylor Racing verliert 10 Runden auf die Spitze und schickt Renger van der Zande nach erfolgter Reparatur des Cadillac wieder auf die Bahn.

Nach exakt 9 Stunden erwischt es den Porsche #911 in der Bus-Stop Schikane.


Nick Tandy kommt leicht von der Ideallinie ab und schlägt in die Reifenstapel ein. Die Beschädigung betrifft hauptsächlich das Heck, der Brite steuert daraufhin direkt das Paddock an. 14 Runden verliert der Porsche #911 auf die GTLM-Spitze.

Mit weiterhin nur einer Gelbphase ist besonders die Bus-Stop-Schikane sehr trickreich. Abseits der Ideallinie ist es sehr schmutzig.

Der Sonntag in Florida begrüßt die #31 Whelen Engineering Cadillac mit einem Reifenschaden - und wieder hinten rechts. Felipe Nasr bringt den Wagen aber ohne große Beschädigung zurück zur Box. Die zahlreichen Reifen-schäden sind wohl auf Reifendruck- oder Sturzeinstellungen zurückzuführen, wie es Continental später auch bestätigt, dass Teams das Setupfenster verlassen haben.

TR


 

* MITTERNACHT *

Eine satte 5-minütige Stop & Hold wird für den #29 Land Audi ausgerufen. Das Team ist sich zwar keiner Schuld bewusst, tritt die Strafe aber trotzdem an. Das Team unterschritt mehrfach die von der IMSA berechnete Tankzeit von 40 Sekunden.

Der lange in Führung liegende R8 fällt dadurch einige Runden zurück. Doch Jeffry Schmidt geht nach der Strafe mit dem Messer zwischen den Zähnen auf die Strecke zurück und kann auf die große Spitzengruppe wieder aufschließen.

Die Gesamtführung hat nun wieder der #33 Riley Mercedes inne.

Ein Crash durch Ricardo Gonzalez (#52 AFS/PR1-Mathiasen Ligier) bringt die zweite Gelbphase heraus.


In der Gelbphase nutzt Action Express die Zeit die Bremsscheiben am #5 Mustang Sampling Cadillac zu wechseln. Die Karbonbremsen sollten eigentlich ein ganzes Rennen lang halten - doch offenbar vermeldete Joao Barbosa Probleme, sodass man diese sicherheitshalber austauscht.

Plötzlich rollt in der Gelbphase ein einsames Rad in die Box hinunter. Ein Mechaniker des Jackie Chan DCR Jota Team rennt dem Streckenwart entgegen, der das Rad gesichert hatte. Offenbar hat Alex Brundle (#78) bei der Ausfahrt aus der Box den ausgewechselten Reifen seines Teamkollegen abgeschossen. Nach dem Restart bekommt er eine Zeitstrafe wegen "Pit-Equipment" aufgebrummt.

Beim Restart führen nun die beiden Acura von Ricky Taylor (#7) und Simon Pagenaud (#6).


Auch bei United Autosports steht ein Bremswechsel bevor. Fernando Alonso (#23 Ligier) steigt aus und übergibt an seinen Teamkollegen Lando Norris. An dem Ligier werden allerdings nicht die Scheiben sondern die Zylinder im Paddock gewechselt und fällt so aus der Spitzengruppe heraus.

Mit etwas mehr als 13 Stunden auf der Uhr übernehmen die beiden Action Express Cadillac wieder die Gesamtführung. Doch die Penske Acura halten sich hartnäckig dahinter. Bester LMP ist aktuell Robin Frijns (#37 Jackie Chan DCR Jota Oreca).

Bei Paul Miller Racing macht sich der kurze Tripp in der Nacht vor dem Rennen bezahlt. Auf Gesamtrang 26 liegend führt Bryan Sellers (#48 Lamborghini) die Klasse vor seinem Markenkollegen Rik Breuckers (#11 Grasser Lamborghini) an.

Aus geplanten 20 Minuten Reparaturzeit wurden bei United Autosport fast 40 daraus und führen dazu, dass der #23 Ligier nun bereits 25 Runden Rückstand hat.

So langsam nähert sich das Rennen der Halbzeit-Marke. Penske hat mal wieder beim Renndebüt des Acura DPi die Spitze übernommen. Die monatelange Vorbereitung hat sich hier offenbar bezahlt gemacht um ein gut harmonierendes Team auf die Beine zu stellen.

Einzig die beiden Action Express Cadillac können mit den beiden Spitzenreitern mithalten. Pipo Derani (#22 Tequila Patrón ESM Nissan) hat bereits einen Rundenrückstand von zwei Runden inne. Auch Felix Rosenqvist (#37 Jackie Chan DCR Jota Oreca) und Paul di Resta (#32 United Autosport Ligier) haben zwei Runden auf den Führenden zu verbuchen.


In der GTLM demütigt Ford weiterhin die Konkurrenz. Mike Rockenfeller (#3 Corvette) ist als einziger noch in der Führungsrunde zu finden. Sein Teamkollege Marcel Fässler (#4 Corvette) liegt auf Platz vier eine Runde zurück.

Graham Rahal verspielt in Turn 1 die Führung als er dort den Bremspunkt verpasst und den Wagen kreiseln lässt. Zum Glück ist die Auslaufzone hier sehr groß bemessen, sodass er das Rennen jetzt auf Platz vier liegend ohne Einschlag fortsetzen kann. Sein Teamkollege Simon Pagenaud (#6) kann dadurch weitere Führungsluft schnuppern.

In der GT-Daytona gibt es mit Bryce Miller (#48 Paul Miller) und Rolf Ineichen (#11 Grasser) eine Lamborghini-Doppelführung. Miller kommt aber kurz darauf an die Box und übergibt das Steuer an Andrea Caldarelli.
 

Mit der Führung von Simon Pagenaud (#6 Penske Acura), Dirk Müller (#66 Ford) und AJ Allmendinger (#86 Michael Shank Acura) beginnt die zweite Hälfte des Rennens.

Bislang wird nur der #90 Spirit of Daytona Cadillac als Ausfall geführt. Die Zündungsprobleme stecken zu tief im Triebwerk. Eine Reparatur macht für das Team daher keinen Sinn mehr und zieht den Wagen aus dem Rennen zurück.

Unterdessen arbeitet Tequila Patrón ESM am #2 Nissan der mit Getriebeschaden im Paddock steht.

Durch den Ausfall des Cadillac rutscht der 115 Runden (84 auf den in der Klasse führenden #86 Acura) zurück liegende #58 Wright Porsche mit der amtierenden IMSA-GTD-Meisterin Christina Nielsen und Pirelli World Challenge Meister Patrick Long nicht mehr auf dem letzten Platz.

Ohne Heckflügel schleppt sich plötzlich Ho-Pin Tung (#78 Jackie Chan DCR Jota Oreca) an die Box. Ein Fahrfehler sorgt für den Einschlag in der Busstopp-Schikane wo auch schon der #911 Porsche seine Probleme hatte.

Und wieder einmal ist einer der Mazda langsam unterwegs. Wieder einmal ist es ein Reifenschaden was den #55 von Harry Tincknell mittlerweile einen 30 Runden Rückstand verpasst.

Nach einer längeren Reparatur geht nun auch das Schwesterauto #77 mit Tristan Nunez auf die Strecke zurück. Hier werden sogar über 40 Runden auf den Gesamtführenden verzeichnet. Ging das Team hoffnungsvoll ins Rennen kann man die Zeit nur noch zur Fehleranalyse und Teamfindung nutzen.



Zum zweiten Mal im Rennen gibt es während eines Tankstopps Feuer in der Boxengasse. Dieses mal trifft es den fünftplatzierten Pipo Derani (#22 Tequila Patrón ESM Nissan). Nachdem das Feuer gelöscht ist steigt Derani aus dem Wagen und das Team schiebt den Wagen hinter die Box ins Paddock.

Nachdem bereits der #2 Nissan von Ryan Dalziel als Ausfall geführt wird, könnte dies der Totalausfall für das Team bedeuten. Ein Schaden des Turboladers wird wenig später vermeldet.

An der Spitze haben sich Penske und Action Express als Siegesanwärter deutlich abgesetzt. Mittlerweile haben die vier Wagen einen Vorsprung von 3 Runden auf den Rest. Auch in der GTLM ist Ford fast uneinholbar mit beiden Wagen vorne.


Die beiden Lamborghini von Paul Miller (#48) und Grasser (#11) können in der GTD das Rennen kontrollieren. Trent Hindman (#86 Michael Shank Acura), Sam Bird (#64 Scuderia Corsa Ferrari) und Markus Winkelhock (#44 Magnus Audi) liegen zwar mit den beiden noch in einer Runde, doch der Rückstand wird größer.

Und wieder gibt es ein Fahrzeug mit einem Reifenschaden. Ho-Pin Tung (#78 Jackie Chan DCR Jota Oreca) bringt seinen Wagen mit einem Schaden hinten rechts an die Box.

So Reifen mordend waren die Daytona 24 schon lange nicht mehr. Wenn die Reifenschlacht so weiter geht dürfte es gegen Ende schwierig werden mit den Reifensätzen. 36 Sets stehen den Prototypen, 38 den GTLM und nur 28 den GTD-Teams zur Verfügung. Trotz der vielen Schäden sind bilang nur 2 Gelbphasen zu verbuchen.


Fehlende Gelbphasen sorgen dafür, dass sich zurückliegende Fahrzeuge nicht wieder aufschließen können und so das Feld immer weiter in die Länge streckt. Zusätzlich sind Fahrer und Fahrzeuge dauerhaft auf Volllast unterwegs was in der Nacht schnell zu Fahrerfehlern führt oder Auslöser für ein technisches Gebrechen sein kann.

Auch wenn in den drei Klassen die Favoriten auf jeweils zwei bis vier Fahrzeuge zusammengeschrumpft ist, kann es auch sie schnell treffen. Kurz danach ereilt Dan Cameron (#6 Penske Acura) ein Elektronikproblemen und fällt an der Box stehend aus der Spitze heraus. Ein längerer Stopp wirft den Wagen bis auf Platz 9 mit 10 Runden Rückstand zurück.

Die Top-5 komplettieren mit 3 Runden Rückstand die beiden Gaststarter Paul di Resta (#32 United Autosports Ligier) und Lance Stroll (#37 Jackie Chan DCR Jota Oreca). An der Spitze hat hingegen wieder Action Express mit Eric Curran (#31 Whelen Engineering Cadillac) die Nase vorne.


Sein Teamkollege Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) folgt mit etwas mehr als 15 Sekunden vor Helio Castroneves (#7 Penske Acura) mit etwas mehr als 30 Sekunden auf den Gesamtführenden.

Kurz bevor die 14-Stunden-Marke erreicht ist muss Cameron mit seinem Acura erneut an die Box. Wieder einmal sieht alles nach einem längeren Stopp aus. Die Lichtmaschine hat den Geist aufgegeben.

Mit dem #11 Grasser Lamborghini fällt ein weiterer Siegesanwärter zurück. Ein Wechsel der Bremsbeläge unter Grün verleit dem Team eine Runde Rückstand. Doch noch ist alles drin.

Mit etwas weniger als 9 Stunden noch auf der Uhr kommt die lang ersehnte dritte Gelbphase endlich für die Teams.


Der #73 Park Place Porsche fliegt in der Busstopp von der Strecke. Während die Rennleitung übereilt auf Gelb geschaltet hat schafft es Jörg Bergmeister den Porsche wieder auf die Strecke zu bringen und so die Strecke wieder komplett frei ist. Offenbar hat man einen Grund gesucht wieder mehr Spannung ins Feld zu bekommen.

Die Gelbphase wird dann auch eifrig genutzt. Ford wechselt gleich an beiden Wagen die Bremsen. Die Crew kann es dabei gemütlich angehen - liegt der nächste Kontrahent mit der #3 Corvette von Antonio Garcia eine Runde zurück.

Probleme gibt es dann am führenden #48 Paul Miller Lamborghini die ebenfalls die Bremsen austauschen. Durch den Wechsel fällt man kurzfristig auf den vierten Platz zurück.

SV
 

Der Restart erfolgt 8h und 35 Minuten vor dem Rennende. Noch 70 Minuten dann soll die Sonne wieder über Daytona aufgehen.

Die Spitzengruppen in den Klassen sind nach der langen Renndauer unter grün, die einen neuen Distanzrekord erwarten lässt, ziemlich ausgedünnt. An der Spitze des Feldes kämpfen der #5 Mustang Sampling Cadillac und der #7 Penske Acura in der selben Runde um den Sieg. Der  zweite Action-Express Caddy (#31) liegt nur eine Runde zurück.  Dem United Autosport Ligier #32 als besten LMP2 fehlen schon 3 Runden auf die Spitze – hier hat man nicht von der Gelbphase profitieren können.

In der GTLM liegen beide Ford und die #3 Corvette - wo man unter Gelb die Bremsscheiben gewechselt hat – in der Führungsrunde. Der #4 Corvette fehlen schon 2 Runden, dem #912 Porsche schon 3 auf die Spitze.

In der GTD haben wir nach der Gelbphase die breiteste Spitzengruppe. Der #51 Spirit of Race Ferrari, der #48 Paul Miller Lamborghini, der #86 Michael Shank Acura, der #11 Grasser Lambrghini, der #64 Scuderia Corsa Ferrari und der #33 Riley Mercedes liegen in einer Runde. Dahinter haben der #44 Magnus Racing Audi und der #29 Land Audi noch Anschluss an diese Gruppe.

Am #69 HART-Acura wird dagegen in der Box gearbeitet und verliert weiteren Boden auf die Spitze.

Der #7 Penske Acura kommt nach einem robusten Kontakt mit mit dem #31 Whelen Engineering Cadillac in Runde 524 in die Box und verschwindet hinter der Mauer.  Acura verliert in der 15.ten Rennstunde die Chance auf den Sieg. Dadurch rückt der #32 United Autosport Ligier auf den dritten Platz hinter den beiden nun führenden Action Express Cadillacs vor.

Auch der #911 Porsche kommt mit lockerer Frontkarosserie kurz vor der 16-Stunden-Marke noch einmal hinter die Mauer. Man hat schon 17 Runden Rückstand auf die Fords an der Spitze.

Auch der #77 Joest Mazda, derzeit Gesamt 36´ter, verschwindet wieder für einen längeren Halt hinter der Mauer.

Derzeit läuft die 25.Runde der Boxenstopps für die Prototypen-Spitze (20 Runde für die GTD).

HG

 

 


 

* MORGENGRAUEN *

Am Horizont zeigen sich die ersten Anzeichen der Morgendämmerung. Der "Chupacabra" #71 P1 Mercedes von Pilot Robby Foley  dreht sich ausgangs der Busstopp-Schikane, kann aber das Rennen fortsetzen.

er #7 Penske Acura ist wieder im Rennen. 22 Runden hat die Reparatur des Unfallschadens mit der #31 gekostet. Man ist auf Platz 13 hinter die beiden Ford GT zurück gefallen.

An der Spitze liegt der #32 United Autosports Ligier als bester LMP2 noch vor dem besten Oreca Wagen von #54 CORE Autosport. Ligiers vom ACO erlaubtes Update scheint also doch ganz gut zu funktionieren.

Mehr Sorgen muss man sich um die Multimatic-Riley Prototypen machen.


Die Fahrzeuge sind zwar mit ihrem noch umfangreicheren Update um einige Sekunden schneller geworden, aber weder bei den beiden Joest Mazda DPi, noch beim ebenfalls hinter der Mauer stehenden Wagen von #20 BAR1 Wagen übermäßiges Tempo oder Zuverlässigkeit aufweisen können. Wir wagen die Behauptung das die Anzahl der Kunden für die amerikanische Konstruktion auch 2018 übersichtlich bleiben wird. 

Nach einem erneuten Reifenschaden hinten rechts steuert Renger van der Zande den #10 Wayne Taylor Cadillac über die Straßen im Infield langsam ins Paddock zurück. Er verliert dadurch P5 an den #78 Jackie Chan DCR Jota Oreca und fällt auf P9 zurück.

Unterdessen zeigt sich die Sonne erstmals wieder über dem Kurs.


Gute Nachrichten gibt’s unterdessen vom Wetterradar – ein in der Nacht noch drohendes Gewitterschauer am Sonntag Mittag scheint nun doch nicht mehr an der Strecke einzutreffen.

Nach spannenden Finalstunden in den Vorjahren droht in diesem Jahr ein langweiliges Finale an der Spitze. Sieben Stunden vor dem Rennende hat der augenblicklich von Joao Barbosa pilotierte #5 Mustang Sampling Cadillac schon 2 Runden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Mike Conway im #31 Whelen Engineering Cadillac.

In der GTLM scheint es darauf herauszulaufen welcher Ford am Ende die Siegeslorbeeren ernten darf. Lediglich in der GTD ist noch alles offen.




Ein lichterloh brennendes Feuer am AER-Triebwerk des #55 Joest Mazda von Jonathan Bormarito beendet die Vorstellung des Autos in der 541. Runde kurz nach der 17-Stunden-Marke. Bormarito lag auf Platz 22 und war im International Horseshoes ausgerollt. Glücklicherweise steht der Wagen direkt vor einer Bergungsgasse, so das keine weitere Gelbphase nötig wird.

Zeitgleich wird der von der Pole gestartete #10 Wayne Taylor Cadillac von Renger van der Zande als vierter offizieller Ausfalll des Rennens vermeldet. Nach 6-7 Reifenschäden in Folge an dem Cadillac will man nichts mehr riskieren.

Der Manthey Racing Porsche #59 von Pilot Steve Smith bekommt wegen zu hohem Tempo in der Boxengasse eine Stop&Go verhängt - nicht die erste im Rennen. 


Zwischen dem auf Platz acht fahrenden #38 Performance Tech Oreca und dem #86 Michael Shank Acura, der in der GTD-Spitzengruppe fährt, gibt es einen Kontakt in Turn 2 der von der Rennleitung untersucht wird. Acura Pilotin Katherine Legge war dabei von der Strecke gerempelt worden und war quer über das nasse Gras rutschend fast mit der #38 in Turn 3 kollidiert.

Der Zwischenfall, der leicht in einer fulminante Karambolage hätte enden können, wird als normaler Rennunfall eingestuft.

Auch der #77 Joest Mazda steht schon seit einiger Zeit in der Box. 5 von 10 DPi im Rennen werden nach 17 1/2 Rennstunden als Ausfälle geführt. Ebenfalls ein Dauergast in seiner Garage ist der #20 BAR1 Multimatic-Riley. Hingegen laufen noch alle gestarteten GTLM und GTD.


Gelbphase Nummer vier wird nach 17 Sunden und 43 Minuten geschaltet um die Trümmer vom Zwischenfalls zwischen dem #38 Oreca und dem #86 Acura, der eine komplette Werbetafel in Turn 3 abgeräumt hat, von der Strecke zu räumen.

In der Gelbphase kommt die führende #5 Mustang Sampling Cadillac hinter die Mauer und wird in der Box bearbeitet. Nach kaum 3 Minuten kehrt man aber auf die Strecke zurück. Der Grund ist das man die am nächsten an der Streckenausfahrt gelegene Garage nutzt um mit einigen Extra-Mechanikern, die an der Pit-Wall nicht erlaubt wären, einen Wartungshalt durchzuführen.

HG


 

* MITTAG *

Der Cadillac hatte über die Nacht einiges an Kühlwasser verloren und musste daher dringend aufgefüllt werden. Dazu hat man die nächste Gelbphase abgewartet. Der #5 Cadillac verliert dadurch aber seinen Vorsprung von 2 Runden.

Kurz vor dem Ende der Gelbphase kommt auch der #77 Joest Mazda wieder auf die Strecke. Danach dürfen die GTLM und GTD-Teams noch einmal an die Box kommen. Der #96 Turner BMW geht danach hinter die Mauer.

Der Restart erfolgt nach 23 Minuten unter Gelb. Die beiden Action Express-Autos liegen nur noch 2 Sekunden hintereinander. Der #7 Acura dreht sich in Turn 3 mitten im Feld, kann aber unbeschadet weiter fahren. 

Colin Braun im viertplazierten #54 CORE Autosport Oreca rundet sich gegen die beiden Action Express-Autos zurück.

Damit liegt er weniger als einer runde hinter Will Owen im drittplazierten #32 United Autosport Ligier. Dessen Schwesterauto #23, auf dem unter anderem Fernando Alonso am Start ist geht derweil mit Lando Norris am Steuer hinter die Mauer.

Der auf Platz 15 liegende #52 AFS/PR1-Mathiasen Ligier erleidet einen Reifenschaden hinten links. Einer der Werks-Porsches wird in Turn 5 von einem GTD von der Strecke gedrängt. Wegen des missglückten Überholmanövers wird dem in der GTD viertplazierten #86 Acura NSX eine Stop & Go verhängt.

Knapp 5 1/2h vor dem Rennende schauen wir noch einmal in die GT-Klassen. Paul Dalla Lana verliert den #51 Spirit of Race Ferrari in der Busstopp-Schikane beim Anbremsen und schlägt mit dem Heck in den Reifenstapeln ein.


Damit dürfte sich der Kampf um die GTD-Spitze für dieses Team erledigt haben.

Auch der #31 Whelen Engineering Cadillac kommt nun mit Überhitzungsproblemen an die Box! Der Wagen verschwindet hinter der Mauer und wird dort wieder mit Kühlmittel aufgefüllt. Damit bekommt der #5 Mustang Sampling Cadillac wieder Luft an der Spitze – und der #32 United Autosport Ligier kann weiter auf die Spitze aufholen.

An der GTD-Spitze übernimmt Mirko Bortolotti (#11 Grasser Lamborghini) die Spitze von Madison Snow (#48 Paul Miller Lamborghini).

Der #31 Whelen Engineering Cadillac geht unterdessen wieder mit 3 Runden Rückstand auf die Strecke. Auf den #32 United Autosport Ligier hat man nun aber nur noch einen Vorsprung von 55 Sekunden.

Der #32 Ligier kommt nun an die Box weil Will Owen den Boxenstop absolviert. Doch Owen bekommt den Wagen nicht wieder gestartet weil die Kupplung streikt! Und so verliert man P2 an den #54 CORE Autosport Oreca.

Die Cadillacs können so an der Spitze wieder durch atmen. Erst auf P5, hinter dem #78 Jackie Chan DCR Jota Oreca, kann der in die #32 gewechselte Paul di Resta wieder nach vier verlorenen Runden ins Rennen zurückkehren.

Der #31 Cadillac von Eric Curran kommt ebenfalls noch mal für einen kurzen Halt an die Box. Mit 3 Runden Rückstand auf den #5 Mustang Sampling Cadillac geht man wieder ins Rennen. Nach einem längeren Stop fällt auch der #37 Jackie Chan DCR Jota Oreca aus den Top-10. Man rutscht auf Platz 18 zurück.



Während nach einem längeren ereignislosen Stint der #32 United Autosports Ligier den nächsten Stop deutlich weniger dramatisch absolviert, kommt der 62 Risi Competizione Ferrari mit einem Reifenschaden hinten rechts in die Pitlane.  4 1/2 Stunden sind noch zu fahren.

Für die Joest Crew ist mittlerweile auch Feierabend. Nachdem sich am #77 Mazda ebenfalls gravierende Probleme im Motorumfeld angedeutet hatten zieht man den Wagen vom Rennen zurück.

Auch der #51 Spirit of Race Ferrari wird jetzt vom Rennen zurückgezogen. Die Kaltverformung des Hecks durch Haupteinsatzfinanzier Paul Dalla Lana war zu viel für das Ferrari-Chassis. Der Ferrari ist der einzige GTD der offiziell raus ist. Daneben sind jetzt 6 von 10 DPi ausgefallen. Nur die beiden Penske Acuras und die beiden Action Express-Cadillacs rennen noch.

Unklar ist noch der Status des #73 Park Place Porsches, der schon seit einiger Zeit an der Box steht. Letzter Wagen im Feld der noch läuft ist der #20 BAR1 Multimatic-Riley  der immer wieder durch lange Boxenstopps auffällt.

Die GTD-Spitzengruppe umfasst 3 Stunden vor dem Rennende die beiden Lamborghini #11 Grasser Racing und #48 Paul Miller Racing, den #33 Riley Mercedes, den #86 Michael Shank Acura, den #44 Magnus Audi, den #64 Scuderia Corsa Ferrari und den nach der 5-minütigen Stop & Go immer noch 2 Runden zurück liegenden #29 Land Audi.

Keine Rolle mehr spielen die beiden Lexus der 3GT Racing Mannschaft.

HG


 

* GRAND FINAL *

Die Reifenschäden die speziell die Prototypenteams erlitten haben kommen laut Continental durch das höhere Tempo in diesem Jahr und die fortgesetzten Versuche einzelner Teams die Reifensätze mit Doppelstints zu belegen zustande. Warum allerdings Wayne Taylor Racing mit ihrem #10 Cadillac gleich sieben Reifenschäden trotz Singlestints erlitten hat kann man sich noch nicht erklären.

Während an der Spitze Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) drei Runden in Front liegt bleibt es dahinter spannend. Loic Duval auf dem drittplazierten #54 CORE Oreca holt auf  Felipe Nasr im zweitplazierten #31 Whelen Engineering Cadillac auf. Dahinter jagt der fünftplazierte Ferdinand Habsburg-Lothringen (#78 Jackie Chan DCR Jota Oreca) den #32 United Autosport Oreca von Paul di Resta.



Neben Duval und den beiden Acura-Piloten Taylor und Montoya ist Fernando Alonso im auf Platz 19 liegenden zweiten #23 United Autosports Ligier der derzeit schnellste Pilot auf der Strecke. Nur diese 4 schaffen regelmäßig Rundenzeiten unter 1:40.

Der #15 3GT Lexus von Pilot David Heinemeier-Hansson schlägt zwischenzeitlich in die Reifenstapel ein, kann aber weiterfahren.  Die beiden Ford GT tauschen unterdessen unbeabsichtigt die Positionen auf der Strecke, als Joe Hand (#66) seinen Wagen beim Boxenstop abwürgt. Das verschafft Ryan Briscoe (#67) einen 5-sekündigen Vorsprung.  

Duvals Zeiten wirken auf Nasr wie ein Weckruf. Nachdem der Abstand auf den drittplazierten #54 CORE Oreca auf 40 Sekunden geschrumpft ist gast der 25-jährige Brasilianer wieder an und versucht sich den LMP auf Distanz zu halten.

Noch 2 Stunden auf der Uhr ist Ford mit seinen beiden aerodynamischen Flundern nicht zu schlagen. Die #3 Corvette sollte man bis zum Rennende im Griff haben.

In der GTD hingegen geht es zwischen dem #11 Grasser Lamborghini, dem #33 Riley Mercedes, den beiden Michael Shank Acura #86 und #93 und dem #48 Paul Miller Lamborghini um den Klassensieg. Nachdem Ausfall der meisten DPi ist das die deutlich spannendste Klasse des Rennens.

Als weiteren Ausfall wird mittlerweile der #59 Manthey Porsche vermeldet. Kelvin van der Linde (#29 Land Audi) wird im „Kink“ (Turn 4) vom Juan Pablo Montoya (#6 Penske Acura) von der Strecke gedrängt. Für den DPi bedeutet das eine Durchfahrtsstrafe.  

 

Am #6 Acura wird noch einmal die Nase gewechselt. Die beiden Penske Autos sind nur noch auf den Plätzen 9 und 10 unterwegs.

65 Minuten vor dem Rennende stoppt Colin Braun im drittplazierten #54 CORE Oreca zum vorletzten Male. 

Mit nur vier Gelbphasen ist das Feld in Richtung eines neuen Distanzrekords unterwegs. Über 800 Runden scheinen erreichbar. In Runde 776 wird der bestehende Distanzrekord von 2.760 Meilen (4.441 km) aus 1982 schon 56 Minuten vor dem Rennende gebrochen. Damals gab es noch keine Busstopp-Schikane und die Gruppe C-Autos waren das Maß der Dinge. Angesichts des untypischen Rennverlaufs könnte dies ein neuer Rekord für die Ewigkeit werden.



Eine dreiviertel Stunde vor dem Rennende ist Lance Stroll (#37 Jackie Chan DCR Jota Oreca) auf Platz 15 liegend mit einem Reifenschaden hinten rechts langsam in Richtung Box unterwegs. Für den #911 Porsche gibt’s noch eine letzte Durchfahrtsstrafe wegen zu schnellem Fahrens in der Boxengasse.

Fünf Minuten danach stoppen beide Fords parallel zum letzten Male, wie auch der führende #5 Mustang Sampling Cadillac. Wagen #67 kommt als erste vom Fleck. Auch der #31 Whelen Engineering Cadillac stoppt nun. Für beide Cadillacs verläuft der Stopp regulär. Der #54 CORE Oreca, der noch stoppen muss, bleibt nun bestenfalls Dritter.

In der GTD-Klasse hat Mirko Bortolotti (#11 Grasser Lamborghini) 3 Sekunden Vorsprung vor Jeroen Bleekemolen (#33 Riley Mercedes). Das ist 35 Minuten vor dem Ende der Kampf um den GTD-Sieg in Daytona 2018.

33 Minuten vor dem Ende kommt der #54 CORE Oreca an die Box. Auch hier verläuft der Stopp regulär.

Bei verbleibenden 25 Minuten rundet sich Stuart Middleton im #31 Whelen Engineering Cadillac gegen Albuquerque (#5) in die Führungsrunde zurück.

Jeroen Bleekemolen (#33) hat derweil Mirko Bortolotti (#11) vor sich im Visier. Der #29 Land Audi erleidet noch 20 Minuten vor dem Rennende einen Reifenschaden hinten rechts. Bortolotti kämpft auf der letzten Rille um den Abstand zwischen sich und dem Mercedes zu halten.

12 Minuten vor dem Rennende absolviert der führende Felipe Albuquerque die 800. Runde im Rennen. Parallel muss Bleekemolen zu einem Splash & Dash mit dem Mercedes herein kommen. Auf Platz vier in der Klasse kommt er wieder auf die Strecke.

Keine 10 Minuten mehr auf der Uhr hat Colin Braun den Abstand auf den zweitplatzierten #31 Whelen Engineering Cadillac auf 27s herunter gefeilt. Mehr wird aber nicht gehen. Auch die GTLM-Ford's stellen nun die bisherige Distanzmarke der Gruppe C Autos aus 1982 ein. 

Bortolotti ist unterdessen in Richtung des ersten bedeutenden 24h-Sieges für Lamborghini unterwegs. Der zweitplatzierte Alvaro Parente (#86 Michael Shank Acura) liegt 21 Sekunden hinter dem Huracan.

Action Express erzielt den dritten Daytona Sieg der Teamgeschichte als Doppelsieg mit einer neuen Rekorddistanz von 808 Runden. Filipe Albuquerque, Joao Barbosa  und Christian Fittipaldi gewinnen den Klassiker im #5 Mustang Sampling Cadillac mit einem Vorsprung von knapp einer Runde auf die Teamkollegen Felipe Nasr, Eric Curran, Mike Conway und Stuart Middleton.

Den dritten Rang belegt nach einem für die DPi materialmordenden Rennen das neue #54 Oreca LMP2-Team von CORE Autosport mit den Piloten Jonathan Bennett, Colin Braun, Romain Dumas und Loic Duval, denen am Ende nur 20 Sekunden auf P2 fehlen.

In der GTLM-Klasse fährt Ford einen dominanten Doppelsieg vor Corvette ein. Ryan Briscoe, Richard Westbrook und Scott Dixon (#67) gewinnen 10 Sekunden vor Joey Hand, Dirk Müller und Sebastien Bourdais (#66). Das Corvette-Trio Jan Magnussen, Antonio Garcia und Mike Rockenfeller (#3) komplettiert das Podium.

In der GTD-Klasse wiederlegt die Grasser-Mannschaft endlich das jahrelange Axiom, dass Lamborghini kein 24-Stunden-Rennen gewinnen kann. Rolf Ineichen, Mirko Bortolotti, Franck Perera und Rik Breukers fahren den ersten bedeutenden Sieg für Lamborghini ein.

Die Michael Shank-Mannschaft holt mit dem #86 Acura NSX von Katherine Legge, Alvaro Parente, Trent Hindman und AJ Allmendinger Platz zwei mit 21 Sekunden Vorsprung vor dem #48 Paul Miller Racing Lamborghini Huracan von Bryan Sellers, Madison Snow, Andrea Caldarelli und Bryce Miller.

HG
 


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