Bericht von Stefan A. Volk
Bilder von IMSA.com, Continental Tire,
NISSAN Nismo,
Rebellion Racing, Starworks Motorsport, PR1 Motorsports und
Dan "Sput" Dodge
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Vorbericht * |
Ohne
die lang angekündigten Teams von OAK/Jagonya Ayam (KFC) und Proton
Competition startet dieses Jahr die IMSA WeatherTech SportsCar
Championship in ihre vierte Saison seit dem "Merger". Gleichzeitig
beginnt ein neues technisches Zeitalter mit der neuen LMP2-Formel und
den Daytona Prototype internatinal.
Mit einem unveränderten Feld gegenüber dem "ROAR before the Rolex 24"
gehen insgesamt 55 Teams, darunter 12 Prototypen (7 DPi und 5 LMP2), 5
PC, 11 GTLM und 27 GTD ins Rennen. Lediglich das Fahrerfeld hat sich
durch einige "Pay-Driver" bei einigen Teams geändert.
Nachdem sich Rebellion Racing schon beim ROAR extrem stark
präsentierte, macht man beim Eröffnungsrennen mit einem
camouflage-ähnlichen Design auf sich aufmerksam.
Aber
auch Peter Baron's Starworks Oreca fallen einem sofort ins Auge.
Passend zu der Lackierung gibt es auf den Fahrzeugen #8 "Please don't
hit me Pink" und #88 "Hey we're right here Orange" einen
entsprechenden Spruch mit dem man vor allem die Konkurrenz zur
Vorsicht ansprechen will.
Nach dem heftigen Feuerunfall von Marcel Fässler beim 'ROAR' hat
Corvette Racing das Fahrzeug #4 auf einem dem Ersatzchassis komplett
neu aufbauen müssen.
Etwas unglücklich verlief am Mittwoch Nachmittag für das Team von
Tequila Patron ESM ein Video-Shooting auf der Strecke als Bruno Senna
mit einem Fahrzeug der Filmcrew kollidierte und sich den Kühler
aufriss. Da
noch nicht alle Teile aus Japan und Frankreich angekommen ist herrscht
folglich Teilemangel und hofft das der Schaden keine weiteren Folgen
nach sich zieht.
Einige
der Prototypen-Teams hadern noch immer mit der Lenkrad-Elektronik von
Cosworth. Bereits beim Dezember Test gab es hier immer wieder teils
gefährlichen Systemausfälle. Einzig Mazda Racing setzt ein System von
Motec und Life Racing Systems ein. Wie sich die Probleme auf das
Rennen auswirken werden wird sich noch zeigen - aber steht hierdurch
eventuell der Sieg der LMP/DPi in Frage?
Aber nicht nur die Probleme mit der Steuerungssoftware bremsen die
Prototypen ein, auch eine geänderte 'Balance-of-Performance' wurde
kurz vor Beginn es Wochenendes veröffentlicht. Der Serie (und ihrer
Versicherung) sind Geschwindigkeiten von 200 mph zu riskant und bremst
die Fahrzeuge noch einmal ein. Mit der reduzierten Geschwindigkeit
erhofft man sich ein Abheben der Fahrzeuge (wie zuletzt 2015) zu
vermeiden bei dem vielleicht auch Zuschauer zu schaden kommen könnten. |
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TRAINING - TAG 1 * |
Gleich
zu Beginn des ersten Tages lassen die drei Cadillac-Teams ihre
Konkurrenz hinter sich. Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling) war
dabei sogar fast 0,8 Sekunden schneller unterwegs als sein
Markenkollege Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor). Toyota Gazoo Racing
WEC-Pilot Michael Conway (#31 Whelen Engineering) holte sich die
drittschnellste Zeit vor den LMP's von Ben Hanley (#81 DragonSpeed
Oreca), Mathias Beche (#13 Rebellion Oreca) und Tom Kimber-Smith (#52
PR1/Mathiasen Ligier).
Gustavo Yacaman (PC #20 BAR1 Oreca), Olivier Pla (GTLM #68 Ganassi
Ford GT) und Alessandro Balzan (#63 Scuderia Cora Ferrari) holten sich
die ersten Bestzeiten in ihren Klassen. Nach einem Abflug des #13
Rebellion Oreca musste das Training für kurze Zeit unterbrochen
werden. Im weiteren Verlauf gab es dann noch eine zweite Unterbrechung
aufgrund einer Strecken-Inspektion.
Riesiges
Pech hatte Loic Duval (#81 Dragonspeed Oreca) in Training 2. Nachdem
er die viertschnellste Zeit auf den Asphalt brannte verlor er wenige
Runden später die Kontrolle über den Wagen und flog in Turn 1 von der
Strecke ab und beschädigte den Oreca 05/07 nachhaltig. Beim späteren
Check an der Box zeichnet sich der Schaden als zu stark um mit dem
Chassis weitermachen zu können. Doch seitens der IMSA erhielt man die
Genehmigung, den als 'Spare Tub' mitgebrachte und brandneue Oreca 07,
zum Rennen aufzubereiten.
Noch ist man auf der Suche der Ursache und zieht dabei neben den
Datenaufzeichnungen auch die Videoaufnahmen der Onboard-Kamera heran.
Ein Versagen der Lenksteuerungs-Software von Cosworth ist dabei nicht
auszuschießen. Für die Crew bedeutet der Crash jede Menge Überstunden
in der Nacht. Das Roll-Out wird dann vermutlich erst im finalen
Training am Samstag erfolgen.
Am
Ende der Trainingssitzung lagen dann aber wieder alle drei Cadillac
vorne und liessen alle drei Oreca von #81 Dragonspeed, #85 JDC-Miller
und #13 Rebellion hinter sich.
Schnellster in der PC wurde Johnny Mowlem (#2 BAR1) während sich
Olivier Pla (#68 Ganassi Ford) in der GTLM und Patrick Lindsey (#73
Park Place Porsche) in der GTD die Bestzeit sicherten.
Erstmals an diesem Wochenende konnte dann Tequila Patron ESM im
abendlichen Training nach dem Qualifying auf sich aufmerksam machen
und landeten am Ende mit ihren beiden Nissan Onroak DPi #22 und #2
hinter dem #10 Wayne Taylor Cadillac und dem # 5 Mustang Sampling
Cadillac auf dem dritten und vierten Platz. Patricio O'Ward (#38
Performance Tech), Ryan Briscoe (#67 Ganassi Ford) und Jörg
Bergmeister (#73 Park Place Porsche) sicherten sich die Bestzeiten in
ihren Klassen diesmal. |
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TRAINING - TAG 2 * |
Auch
im vierten und letzten Training dominierte wieder einmal Cadillac.
Doch dieses mal war es Jordan Taylor (#10 Wayne Taylor) der mit einer
Zeit von 1:36.970 an die Spitze setzen konnte. Für die Überraschung des Tages
sorgte allerdings Nicolas Lapierre (#81 Dragonspeed Oreca) der mit dem über Nacht
komplett neu aufgebauten Wagen sich auf dem zweiten Platz setzen
konnte.
Das Training musste allerdings mehrfach unterbrochen werden nachdem Emmanuel Anassis (#18 DAC Lamborghini)
aufgrund eines 'Slow-Puncture' die Kontrolle über sein Auto verlor und
in die Mauer knallte. Beim späteren Check an der Box stellte man fest,
dass der Schaden zu stark ist um diesen bis zum Rennen vor Ort beheben
zu können. Mit einer Sondergenehmigung darf man allerdings den
ehemaligen O'Gara Lamborghini, den Change Racing zur Demonstration im
Hospitalty Bereich abgestellt hatte beim Rennen verwenden.
Zu
einer weiteren Unterbrechung kam es als der #62 Risi Ferrari aufgrund
eines Wasserlecks auf der Strecke liegen blieb. Auch der #52 PR1/Mathiasen Ligier
blieb auf der Strecke liegen. Grund hierfür war wohl wieder einmal die
Cosworth-Lenksoftware.
Schnellster
in der PC wurde Gustavo Yacaman (#20 BAR1). Joey Hand (#66 Ganassi
Ford) sicherte sich die schnellste Zeit in der GTLM, während Andrea
Caldarelli (#48 Paul Miller Lamborghini) sich in der GT-Daytona die
Bestzeit vor Jeroen Bleekemolen (#33 Riley Mercedes) sichern konnte. |
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