Bericht von Stefan A. Volk (ASCr) und Timo Schumacher (GT-Eins)
Bilder von IMSA, Michelin Raceway Road Atlanta,
Corvette Racing, Mazda Motorsports, Mercedes-AMG Motorsport, Porsche, Pratt
& Miller,
CORE Autosport, ERA Motorsport, NTe Sports, Performance Tech Motorsports,
Pfaff Motorsports, Proton Competition, United Autosports undWayne Taylor
Racing
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* START * |
Pünktlich um zehn nach zwölf geht das Feld sehr gesittet ins Rennen.
Nach einem 3-wide runter zur Turn 10a zieht sich Trent Hindman im neu
aufgebauten #16 Wright Porsche nach einem Kontakt mit dem #42 NTe Sports
Audi einen schleichenden Plattfuß zu,
verpasst die Boxeneinfahrt und muss somit nochmals eine komplette Runde
absolvieren.
An der Spitze tut sich derweil nichts Besonderes. Lediglich der #60
Meyer-Shank Acura hat einen Platz gut gemacht.
Nach nicht einmal fünf Minuten kommt es zu den ersten Überrundungen.
Aber keiner versucht es in der frühen Phase mit der Brechstange sondern
wartet notfalls einen guten Moment ab.
Die
größte Platzverschiebung gibt es in der GTD, wo Benjamin Hites (#42 NTe
Sport Audi) von Startplatz zwei nun nur noch auf Platz neun zu finden
ist. Frederik Schandorff (#70 Inception McLaren) hingegen ist nach 15
Rennminuten von Startplatz acht bereits auf Rang 4 vorgefahren.
Der führende Felipe Nasr (#31 Whelen Cadillac) kann es eigentlich sehr
ruhig angehen - solange er nicht hinter dem aktuell auf Platz sieben
liegenden Filipe Albuquerque (#10 W. Taylor Acura) fällt geht die
Meisterschaft zu ihren Gunsten aus. Und auch für den aktuell
zweitplatzierten Harry Tincknell (#55 Multimatic Mazda) könnte die
jetzige Situation positiv im Endurance Cup ausgehen.
Auch für Gar Robinson (#74 Riley - Ligier) in der LMP3 und für Madison
Snow (#1 Paul Miller Lamborghini) würde es zurzeit für den Titel
ausreichen.
Noch sind 9 1/2 Stunden zu fahren und es kann noch so
viel passieren wie man es bei den ganzen Rahmenrennen schon gesehen hat.
#1 -
Gerade als der #55 Multimatic Mazda einen sehr frühen Stopp einlegt
knallt der #18 ERA Oreca in Turn 12 in die Boxenmauer ab. Die gesamte
linke Vorderseite ist bis zum Monocoque abrasiert. Dwight Merriman wurde
offenbar von Albuquerque (#10) überrascht, der ihn gerade überholen
wollte.
Beim Versuch den Kontakt zu vermeiden ging ihm dann die Strecke
aus. So schwer beschädigt wie der Wagen aussieht kann er den Wagen
dann doch aus eigenen Stücken verlassen.
Merriman
ist an diesem Wochenende nicht der erste der an dieser Stelle in der
Boxenmauer strandete. In der Michelin Pilot Challenge wurde nach einem
Kontakt mit dem VOLT Aston Martin der Turner Motorsport BMW von Vincent
Barletta stumpf in den Reifenstapel geschickt.
Durch die nun anstehenden Boxenstopps wird das Feld erstmals neu
durchgemischt. Neuer Leader durch den frühen Stopp ist nun Harry
Tincknell (#55) vor dem bis dahin führenden Nasr (#31). Die Crew von
Wayne Taylor Racing konnte von dem Stopp noch nicht
profitieren und liegt weiter auf Platz fünf.
In der LMP3 kann sich durch den Stopp Naveen Rao (#83 WIN Duqueine) auf
Platz zwei vorschieben. In der GTD profitiert der #28 Alegra Mercedes
während der #70 Inception McLaren aufgrund eines Fahrerwechsels auf P7
zurückfällt.
Nach dem Wave-by und der Reparatur des Reifenstapels geht es kurz vor
Ende der ersten Rennstunde wieder los. Filipe Albuquerque (#10 WTR
Acura) kommt dabei besser in Fahrt und kann sich auf Platz vier hinter
seinen Meisterschafts-Konkurrenten Felipe Nasr (#31 Whelen Cadillac)
setzen.
Während es in den LMP-Klassen keine Verschiebungen an der Spitze gibt
mit den beiden Corvette in der GTLM und dem #96 Turner BMW neue Leader.
Robby Foley kann sich im Abschiedsrennen des M6 GT3 auch direkt einige
Autolängen absetzen.
Trotz einiger Dreher in Turn 10a/10b durch LMP3's gibt es keine neue
Gelbphase.
#2 - Diese kommt dann allerdings nach 68 Rennminuten weil wieder
einige Trümmerteile an präsenter Stelle in Turn 12 liegen, die offenbar
von einem Kontakt des #48 Ally Cadillac und dem #42 NTe Sport Audi
stammen.
Wieder einmal kommen die meisten zum Stopp an die Box, bei dem der 55
Multimatic Mazda seine Führung, bei dem nun Jonathan Bomarito ins Volant
greift. Neuer Leader ist nun wieder Felipe Nasr (#31) der durch
Sebastien Bourdais (#5 Mustang Sampling Cadillac) Schützenhilfe bekommt
und den auf Platz drei liegenden Filipe Albuquerque (#10 W. Taylor
Acura) abwehren könnte.
Boden gutgemacht hat nun auch der #54 CORE Autosport Ligier in der LMP3
der nach den Stopps das Feld anführt. Gar Robinson (#74 Riley Ligier)
liegt aktuell nur auf P5.
In
der LMP2 führt James McGuire (#22 United Autosport), in der GTLM Nick
Tandy (#4 Corvette) und in der GTD Mikhail Goikhberg (#19 Grasser
Lamborghini).
#3 -
Beim Restart kommt es dann in der Anfahrt zu Turn 10a zum Stau was
einige Piloten überrascht und zu Auffahrunfällen führt. Mit einem
aufgeschlitzten Reifen humpelt der #83 WIN Duqueine um die Strecke und
verteilt einige Fahrzeugteile. Die Rennleitung hat derweil schon eine
neue Gelbphase ausgelöst.
Noch 8 Stunden 24 Minuten auf der Uhr erfolgt der Restart der diesmal
besser abläuft.
Im dichten Verkehr tut sich die Spitze nicht gerade leicht und Dan
Cameron (#60 Meyer-Shank Acura) muss in Turn 8 auch mal mit allen Vieren
durch die Wiese.
Aufgehalten
durch den #25 RLL BMW verliert auf der Start/Ziel-Geraden Nasr (#31) die
Führung an seinen Markenkollegen Bourdais (#5).
Nach einem Kontakt mit Mark Kvamme (#7 Forty7 Duqueine) in Turn 10b
schleift am #1 Paul Miller Lamborghini von Madison Snow die
Reifenkarkasse am ondulierten rechten Kotflügel und muss in die Box.
Beim Reifenwechsel will dann auch noch der rechte Hinterreifen nicht
mehr herunter. Chancenlos bringt man den Wagen erstmal ins Paddock - im
Kampf um die Meisterschaft ist das Team nun aber erst einmal damit raus.
Kurz darauf humpelt auch der #97 WeatherTech Porsche mit einem Plattfuß
hinten links um die Strecke. Möglicherweise gab es auch hier kurz davor
einen Fremdkontakt.
Mit
Renger van der Zande (#01 Ganassi) liegt mittlerweile ein dritter
Cadillac vor dem #10 W. Taylor Acura.
Kurz nach der 2-Stunden-Marke kommt es zu den ersten Boxenstopps unter
grün. Pipo Derani, nun am Steuer des #31 Whelen Cadillac, kommt just vor
dem führenden Bourdais (#5) der zwei Runden danach zum Stopp kommt.
Mit
dem #5 Mustang Sampling Cadillac kommt auch Albuquerque (#10) an die Box
und übergibt das Steuer an Ricky Taylor und setzt sich auf der Strecke
erstmals vor seinen Meisterschaft-Gegner. Doch im Verkehr tun sich die
beiden aktuell sehr schwer mit den LMP2s.
Mit 15 Runden Rückstand ist mittlerweile auch der #1 Paul Miller
Lamborghini nach den Problemen mit dem rechten Hinterrad wieder auf der
Strecke.
#4 -
In den Esses hat es unterdessen einen größeren Crash gegeben bei dem der
#91 Riley-Ligier strandete. Nachdem der #42 NTe Sports Audi nach einem
Stopp zurück auf die Strecke wollte wird dieser von Frankie Montecalvo
(12 Vasser-Sullivan Lexus) umgedreht.
Die dahinter anbrausenden Niklas Kruetten (#2 United Autosport Ligier)
und Jim Cox (#91) müssen beim Ausweichmanöver durchs Grün und fliegen
ebenfalls ab. Während die anderen sich an die Box schleppen können
bleibt das Riley-Fahrzeug im Reifenstapel stecken und benötigt fremde
Hilfe.
Stefan Volk / Timo Schumacher |
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* PART 2 * |
Gerade
als Ricky Taylor (#10) in die Box abbiegt wird die nächste Gelbphase
geschaltet und die Boxeneinfahrt geschlossen. Für Taylor bedeutet dies
ohne zu stoppen durchfahren zu müssen.
nach dem Restart kann sich Jonathan Bomarito (#55 Multimatic Mazda)
erstmal einige Sekunden absetzen und auch Ricky Taylor (#10) kann auf
Platz zwei liegend erstmal sich von den Cadillac lösen.
Gut 7 Stunden vor Ende wird es für die Piloten aufgrund der nun
tiefstehenden Sonne in den Esses besonders fies und nimmt einem schier die
Sicht.
Punkt Glockenschlag kommt dann der bis dahin führende #55 Mazda zum
nächsten Stopp an die Box und Oliver Jarvis übernimmt nun das Steuer.
Nun
darf der #10 W. Taylor Acura erstmal Führungsluft schnuppern bevor auch
er eine Runde Später zum Stopp kommt.
In der LMP2 hält weiterhin der #52 PR1/Mathiasen Oreca die Nase vorne,
während der #30 Jr III Ligier die LMP3 anführt, in der der #54 CORE
Ligier wieder etwas weiter hinten zu finden ist.
In der GTLM hat der von Pole gestartete #24 RLL BMW im Abschiedsrennen
die Führung inne und Aaron Telitz ist in der GTD schon eine ganze Weile
vorne. Die Top-5 komplettieren der #96 Turner BMW, der #9 Pfaff Porsche,
der #19 Grasser Lamborghini und der #23 Heart of Racing Aston Martin.
Kurz
nach seinem Routinestopp kommt dann der #55 Mazda ein weiteres mal an
die Box wo man direkt am Motor rumbastelt. Offenbar gibt es Probleme mit
dem Turbolader. Mit 3 Runden Rückstand geht man wieder auf die Strecke
zurück.
Nachdem man in der Startphase die Pace der anderen noch nicht mitgehen
konnte läuft es aktuell für die beiden Acura ganz gut und Helio
Castroneves (#60 Meyer-Shank) und Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor) führen
das Feld an.
#5 -
Bei etwas mehr als 6 1/4 Stunden auf der Uhr kommt die fünfte Gelbphase
als Rodrigo Pflucker (#7 Forty7 Duqueine) in den Esses Ausgangs von Turn
4 in die Reifenstapel fliegt. Von vorne und hinten die die Stapel
eingekeilt benötigt er fremde Hilfe.
In
der Gelbphase kommt unter anderem auch der #01 Ganassi Cadillac zum
Stopp hinein und - der sehr kurzfristig für den erkrankten Kevin
Magnussen eingesprungene - Earl Bamber bestreitet sein erstes Rennen für
sein neues Team mit dem er 2022 die gesamte Saison bestreiten wird.
#6 -
Beim Restart kommt es in der Anfahrt zu Turn 10a im Mittelfeld zum Stau.
Unterdessen gibt man im hinteren Drittel schon wieder Vollgas und es
kommt wie es kommen musste zu einem Massencrash. Auf der linken Spur
sind einige Fahrer im Schneckentempo unterwegs, weshalb der #19 Grasser
Lamborghini nach rechts zieht. Dort rauscht ihm dann aber der #32
Gilbert/Korthoff Mercedes ins Heck.
Just in dem Moment kommt auch Jordan Taylor (#3 Corvette) angeflogen,
hat keinen Platz auszuweichen und knallt dem #70 Inception McLaren mit
voller Wucht ins Heck.
Rechts
daneben krachen dann auch noch der #42 NTe Sports Audi und der #14
Vasser-Sullivan Lexus in den Mercedes und reißen dann auch noch den #57
Winward Mercedes mit sich. Die #3 Corvette dreht den #19 Grasser
Lamborghini dann ein weiteres mal herum und schiebt diesen auf die linke
Spur wo der #96 Turner BMW mit einem Schlenker durch die Wiese
ausweicht, dort aber die Betonmauer touchiert.
Trotz tausender Trümmerteile auf der Strecke und somit weitere
Reifenschäden nicht ausgeschlossen bleibt die Rennleitung aber
dabei das Rennen nicht zu unterbrechen, was die Bergung der vielen
betroffenen Fahrzeuge nicht gerade leicht macht.
Einige Teams können ihr Fahrzeug noch selbst an die Box lenken, während
die #3 Corvette, der #32 Mercedes, der #19 Lambo und der #42 Audi
abgeschleppt werden muss.
Nach über einer halben Stunde unter Gelb geht es mit noch 5:24 Stunden
auf der Uhr dann endlich wieder weiter.
Vorne kann
sich Jordan Taylor (#10 W. Taylor Acura) gegen den Caddy von Loic Duval
(#55 Mustang Sampling) behaupten.
Einzig die Crew um den #42 NTe Sports Audi macht sich noch Hoffnung den
Wagen wieder ins Rennen zurückzubringen und schraubt noch 'behind the
Wall'.
Stefan Volk |
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* HALBZEIT * |
Zur
Halbzeitmarke führt Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor Acura) das Rennen an
und ist damit auf Titelkurs, geht dann aber als einer der ersten DPi's
zum nächsten Stopp an die Box und übergibt den Wagen an seinen
Teamkollegen Alexander Rossi.
Bei den LMP's führen Thomas Merrill (#11 WIN Oreca) und Garett Grist
(#30 Jr. III Ligier) während Philipp Eng (#25 RLL BMW) und Elio de
Angelis (#23 Heart of Racing Aston Martin) in den GT-Klassen die Nase
vorne haben.
Bei der Aufholjagd des #55 Mazda kommt es vor ihm in Turn 6 zu einer
Kollision zwischen einem LMP3 und dem #48 Ally Cadillac. Nur dank einer
Vollbremsung kann er einem Crash entgehen. Während die beiden DPi's
weiterfahren steht der LMP3 kurzweilig entgegen der Fahrtrichtung.
Zwischen
Turn 10a und 10b dreht sich dann der kurzfristig führende Juan-Pablo
Montoya (#60 Meyer-Shank Acura) im dichten Verkehr von der Strecke bevor
er seinen nächsten Stopp einlegt und frische Reifen aufziehen lässt.
#7 - Nach dem Boxenstopp von Earl Bamber (#01 Ganassi Cadillac) fährt
ihm in Turn 4 sein Markenkollegen auf dem #5 Mustang Sampling Caddy
hinten auf und beschädigt die rechte Heckflügelhalterung. Bamber muss
deshalb erneut an die Box. Aufgrund einiger Trümmerteil des Caddy kommt
es zur nächsten Gelbphase.
Noch 4 3/4 Stunden auf der Uhr hat sich die Sonne mittlerweile hinter
den Bäumen verzogen und blendet die Fahrer nicht mehr. Sehr rasch wird
es nun dunkler.
Das #55 Mazda Team nutzt die Gelbphase und reduziert den
Rundenrückstand.
Um
sich eine weitere Runde zurückzurunden geht das Team erst dann an
die Box als das Pacecar den Gesamtführenden einfängt und die anderen
Fahrzeuge vorbei lässt. Nach dem Stopp darf er dann sogar noch an den
GT's und LMP3 vorbei auf die Spitze aufschließen.
Juan-Pablo Montoya (#60 Meyer-Shank Acura) führt beim Restart das Feld
vor seinem Markenkollegen Alex Rossi (#10 W. Taylor) an.
Stefan Volk |
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* INTO THE NIGHT * |
Mit
immer weiter einsetzender Dunkelheit fehlt es Alex Rossi (#10) etwas an
Speed und muss zwei der Cadillac's ziehen lassen. Einer davon ist der
#31 Whelen mit Felipe Nasr am Steuer, was sich negativ im Titelkampf
auswirkt. Wenig später gerät er dann auch noch unter Druck durch den #55
Multimatic Mazda und fällt auf Platz 6 zurück.
Im Kampf um die Führung in der GTD duellieren sich Daniel Morad (#28
Alegra Mercedes) und Laurens Vanthoor (#9 Pfaff Porsche) der sich dann
kurz vor Ende der sechsten Rennstunde an die Spitze setzen kann.
Kurz danach kommt es zu einer weiteren Gelbphase als gleichzeitig zwei
LMP3 unbeleuchtet auf der Strecke liegen bleiben. Während an dem #2
United Autosport Ligier vor Turn 6 noch die grüne Hecklampe leuchtet ist
in Turn 4 der Esses an einem schlecht beleuchteten Platz jenseits der
Ideallinie der #38 Performance Tech Ligier gestrandet.
#8 - Zur Sicherung und Bergung der beiden Fahrzeuge kommt es zur
nächsten Gelbphase.
Durch die folgenden Boxenstopps geht nun wieder Felipe Nasr (#31 Whelen
Cadillac) in Führung. Dahinter folgt der #60 Meyer-Shank Acura vor dem
#01 Ganassi Cadillac und dem #55 Multimatic Mazda.
Noch 3 3/4 Stunden auf der Uhr kommt dann der Restart. Filipe
Albuquerque, der in der Gelbphase das Volant des #10 Wayne Taylor Acura
übernommen hat beißt sich im Kampf um P5 an Loic Duval (#5 Mustang
Sampling Cadillac) die Zähne aus.
Extrem gefährlich bleibt George Kurtz (#54 CORE Ligier) Ausgangs Turn 7
quer mitten auf der Fahrbahn liegen, kann den Wagen dann aber zum Glück
ohne Fremdkontakt von dort fortbewegen.
Kurz
darauf muss das Team mit den Wagen ins Paddock. Probleme mit der
Tankzelle werfen das Team aus dem Meisterschaftskampf. Nach einer
längeren Reparatur bringt man den Wagen noch einmal auf die Strecke,
doch so wirklich rund läuft dieser nicht mehr.
#9 - 200 Minuten vor Rennende kommt es dann erneut zu einer Gelbphase
als Josh Skelton (#83 WIN Duqueine) in Turn 1 geradeaus über die Wiese
räubert und dann auf der Geraden zwischen Turn 5 und 6 mit einem kleinen
Feuerchen im Heck liegen bleibt.
Wieder einmal geht es in der Boxengasse hektisch zu als das Feld zum
nächsten Stopp hineinkommt. Jonathan Bomarito (#55 Multimatic Mazda)
kann durch die Stopps profitieren und liegt nun auf Platz zwei. Hingegen
muss sich Albuquerque (#10 W. Taylor Acura) weiter mit Platz sechs
begnügen.
Kurz vor Ende der siebten Rennstunde nimmt das Feld wieder an Fahrt auf.
James French führt mit dem #8 Tower/Starworks Oreca in der LMP2. In der
LMP3 liegt Scott Andrews (#74 Riley-Ligier) vorne. Bei den GT's führen
Connor de Phillippi (#25 RLL BMW) und Daniel Juncadella (#28 Alegra
Mercedes) die Klasse an. Letzterer muss dann aber kurz nach dem Restart
seinen Platz an den extrem starken #23 Heart of Racing Aston Martin von
Roman de Angelis abtreten.
Aktuell steht den Piloten noch eine übliche Rennzeit von 160 Minuten
bevor und sich Filipe Albuquerque (#10 W. Taylor Acura) wieder langsam
weiter nach vorne setzen kann.
#10 - Gerade als die Spitzenreiter zum nächsten Stopp an der Box sind
fliegt Connor de Phillippi (#25 RLL BMW) Ausgangs Turn 12 von der
Strecke und räubert im wilden Galopp entlang der Boxenmauer der Outer
Pit entlang. Da einige Werbetafel auf der Strecke landen kommt es zur
zehnten Gelbphase. Mit einigen Schäden an der Frontpartie stellt man
dann den Wagen "behind the Wall" ab.
130 Minuten stehen noch zu Buche bis zur Zielflagge fällt als das Feld
wieder Gas geben darf. Wieder einmal liegen die beiden
Meisterschafts-Kontrahenten dicht beisammen. Für Albuquerque (#10)
reicht ein dritter Platz aber nicht aus und muss zwingend vor Pipo
Derani (#31 Whelen Cadillac) ins Ziel kommen. Als dann beide in den
Verkehr geraten wird Derani aufgehalten und muss Albuquerque ausgangs
Turn 10b ziehen lassen.
Während
Albuquerque (#10) besser durch den Verkehr kommt gerät Derani nun auch
noch unter Druck von Oliver Jarvis (#55 Multimatic Mazda) der sich
regelmäßig Formatfüllend im Rückspiegel blicken lässt.
In der GTLM gerät nach langer Führung die #4 Corvette durch die beiden
Porsche mächtig unter Druck. Kevin Estre (#97) zeigt sich Eingangs Turn
10a mit einem kleinen Klapps hinten links was sich Nick Tandy (#4) aber
nicht bieten lässt und den Porsche in Turn 10b auf den Curb zwingt.
Estre fällt dadurch hinter seinen Teamkollegen Mathieu Jaminet (#79) -
beide scheinen aber den besseren Speed haben als die Vette.
Während Estre sicherheitshalber seinen Wagen an der Box checken lässt
versucht sich nun Jaminet an dem amerikanischen Sportwagen vorbei zu
kommen.
Unterdessen
ist die Spitze wieder zum Routinestopp an der Box. Noch mit kalten
Reifen unterwegs muss Ricky Taylor (#10) in den Esses eine Abkürzung
nehmen und fällt wieder etwas zurück.
Im Kampf um die Führung wird Montoya (#60 Meyer-Shank Acura) in der
Anfahrt zu Turn 6 ausgerechnet durch den #44 Magnus Acura aufgehalten,
während außen Derani (#31) an ihm vorbei geht. Hinter ihm tritt Jarvis
(#55 Mazda) heftig aufs Pedal.
Die Uhr tickt immer weiter runter und noch hat die Wayne Taylor Crew 74
Minuten Zeit an dem #31 Whelen Cadillac vorbei zu gehen. Runde um Runde
knabbert er am Rückstand.
Stefan Volk |
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* ENDPHASE * |
67
Minuten vor Ende kommt die Spitze zum finalen Stopp hinein. Nachdem
wenig später alle drin waren führt Nasr (#31 Whelen Cadillac) just zu
beginn der letzten Stunde mit einem Vorsprung von 2.1 Sekunden auf
Tincknell (#55 Multimatic Mazda). Weitere 11,6 Sekunden dahinter folgt
Castroneves (#60 Meyer-Shank Acura) 3,5 Sekunden vor Taylor (#10 Wayne
Taylor Acura).
In der LMP2 führt der #8 Tower/Starworks Oreca, in der LMP3 der #74
Riley-Ligier, in der GTLM der #97 WeatherTech Porsche und in der GTD der
#9 Pfaff Porsche.
Vanthoor (#9) klebt allerdings der #23 Heart of Racing Aston Martin
dicht im Heck der sich vor Turn 10a die Führung zurückholt. Auch wenn
das Porsche Team sicher gerne als erster über die Ziellinie gehen würde
kann man es eigentlich ruhiger angehen - denn nach den Problemen des #1
Paul Miller Lamborghini hat man den Titel sicher.
Plötzlich
steht 52 Minuten vor Rennende der #60 Meyer-Shank Acura wieder in der
Box. Offenbar gibt es Fehlzündungen am Acura-Motor und bringt den Wagen
erstmal ins Paddock.
An der Spitze duellieren sich unterdessen schon seit einigen Runden der
#31 Caddy und der #55 Mazda. Nose-to-Tail fliegen die beiden durch den
Verkehr. Rund 12 Sekunden dahinter folgt der #10 Acura.
40 Minuten vor Schluss kommt der #60 Meyer-Shank Acura wieder ins Rennen
zurück. Doch mit über 10 Runden Rückstand spielt man keine Rolle mehr.
Kurz danach kommen die Spitzenreiter noch einmal zu einem Splash & Dash
hinein. Für alle Drei gibt es noch einmal einen neuen Reifensatz.
Bei
Temperaturen um die 6 Grad Celsius dauert es etwas das schwarze Gold auf
Betriebsmodus zu bekommen.
Harry Tincknell (#55 Multimatic Mazda) schließt schnell wieder auf Pipo
Derani (#31 Whelen Cadillac) auf. Und auch Ricky Taylor (#10 Wayne
Taylor Acura) holt auf den Caddy auf.
In den anderen Klassen sind 25 Minuten vor Ende die Plätze soweit
bezogen. Unterdessen schnappt sich Tincknell im Verkehr in Turn 7 die
Führung als Derani von einem der beiden WeatherTech Porsche aufgehalten
wird. Dem Mazda-Team würde man den Sieg im allerletzten Rennen des Autos
mehr als gönnen. Einen privaten Einsatz des DPi's wird es leider nicht
geben obwohl es genügend Interessenten dafür gäbe.
Doch
Tincknell kann sich nicht wirklich von Derani lösen. Dafür kommt Taylor
immer näher ran.
In der GTLM duellieren sich in den letzten 10 Minuten dann doch noch
Nick Tandy (#4 Corvette) und Mathieu Jaminet (#79 WeatherTech Porsche)
um Platz zwei. Bei der Überrundung durch den #55 Mazda verpasst Tandy
dann in der Anfahrt zu Turn 10a den Bremspunkt und muss geradeaus durchs
Kiesbett.
Offenbar gab es bei der Überrundung einen leichten Kontakt mit dem Mazda
der zu einem Plattfuß führte und Tandy kommt sehr spät über die Wiese
fahrend an die Box. Jaminet bedankt sich und übernimmt kampflos den
zweiten Platz. Anstattt eines Plattfuß stellt man an der Box dann aber
fest, dass die Aufhängung vorne links einen Knacks hat und stellt den
Wagen ab.
In
der Box sind unterdessen alle Augen auf die Bildschirme gerichtet.
Schafft es Taylor nochmal an den Caddy ran zu kommen und diesen zu
überholen? Alle Drei liegen innerhalb von 2 Sekunden. Nur die kleinste
Unachtsamkeit kann einem nicht nur das Rennen, sondern auch die
Meisterschaft kosten.
Zwei Runden vor Schluss hängt Taylor nach den Esses am Heck des Caddy.
Derani ist auf alles gefasst als es in die letzte Runde geht.
Mit dem Messer zwischen den Zähnen packt Taylor in der Anfahrt zu Turn
10a die Brechstange aus und will links an Derani vorbei. Der macht ihm
aber die Tür zu der dann in einem wilden Ritt über die Wiese geradeaus
muss. Turn 10b ausgelassen fehlt ihm unter der Brücke dann die Speed
runter zu Turn 11 und Derani geht wieder vorbei.
Nach
kurzem Jubel in der Taylor-Box hängen die Köpfe plötzlich sehr tief. Am
Ende fehlen ihnen gerade einmal 7 Punkte zum Meistertitel die man
vielleicht auch schon im Qualifying verloren hatte. Den großen Titel
verpasst holt man wenigstens den Sieg im Endurance Cup.
Die Mazda-Piloten feiern ihren Sieg so als hätte man selbst die
Meisterschaft gewonnen. Derani hingegen dreht noch ein paar Donuts und
wird dann in die Box geschleppt.
Wegen einer nicht angetretenen Drive-Through bekommt der#52
PR1/Mathiasen Oreca eine 37-Sekunden Zeitstrafe aufgebrummt und verliert
den Sieg an den #8 Tower/Starworks LMP2. Bei den LMP3 sichert sich der
#74 Riley-Ligier den Sieg. Nach den Aufhängungsbruch ist für die
WeatherTech Porsche der Weg frei und holt sich den letzten Sieg im
letzten Rennen der GTLM.
Auch
wenn es für die kanadische Porsche-Mannschaft von Pfaff Motorsports am
Ende nur für Platz zwei reichte holt man sich den Meisterschaftstitel
weil Kontrahent Paul Miller Racing mit ihrem Lamborghini nur auf Platz
sieben ins Zeil kommen. Und auch der Endurance Titel geht an Porsche -
allerdings nicht an Pfaff sondern Wright Motorsports.
Für Aston Martin ist der Sieg heute der größte Erfolg bisher mit dem GT3
Vantage.
Stefan Volk
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