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Motul Petit Le Mans

2019
IMSA-WSC
AMERICANSPORTSCAR.racing

Michelin Raceway Road Atlanta / Braselton / Georgia / USA

09.10. - 12.10.2019

Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
Training Qualifying Rennen   2020

Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA, Michelin Racing USA,
Cadillac, Corvette Racing, Ford Performance, Mercedes-AMG,
Action Express, CORE autosport, Team Chevy,
und Mark Windecker @ SCU
 
 
 >> SPOILER ALARM <<
 

* SCOTT ATHERTON *

Nach über 34 Jahren geht IMSA-Präsident Scott Atherton zum Ende der Saison in den Ruhestand. Seine Karriere begann 1985 in der CART (IndyCar) als Sponsor Marketing Executive. Später war er Präsident und General Manager des Laguna Seca Raceway, bevor er als Präsdent des Nazareth Speedway und des Calfornia Speedway zu Penske Motorsports wechselte.

Ganze dreizehn Jahre lang war er dann Präsident und CEO der Panoz Motor Sports Group, bevor er von Don Panoz die Präsidentschaft der American Le Mans Serie (ALMS) übernahm und im September 2012 die Fusion mit der Grand American Road Racing Association unter dem IMSA-Banner einläutete.

IMSA-Chairman Jim France dankt Atherton für alles, was er für den Sport getan hat und wünscht ihm alles Gute für seinen wohlverdienten Ruhestand.

Für Atherton war es nicht nur einfach ein Job. Für ihn war es eine Ehre und ein Privileg mit den bekanntesten Persönlichkeiten und Veranstaltungsorten zusammen arbeiten zu dürfen und es ihm ermöglicht haben, eine Karriere zu machen, die seinen kühnsten Träume weit übertroffen haben.

IMSA Chief Executive Officer Ed Bennett hofft zum Saisonende Atherton's Nachfolger verkünden zu können. Atherton bleibt der Serie aber in den kommenden Jahren noch als Mitglied des Verwaltungsrates erhalten.

Unter seiner Führung wurde 2017 die heutige Generation der DPi eingeführt und läutete Ende letzten Jahres dann bereits die nächste Generation ein, die ab 2022 zum Einsatz kommen wird.

 


 

* JON BENNETT / NISSAN DPI *

Auch CORE autosport Eigentümer und Pilot Jon Bennett kündigte sein vorläufiges Karriere-Ende nach dem Saisonfinale bekannt. Zugleich endet damit auch der Einsatz des Nissan DPi, falls sich kein Nachfolger dafür finden sollte.

Erst zum Beginn der Saison übernahm das 2010 gegründete und sehr erfolgreiche Team die beiden Fahrzeuge von Extreme Speed Motorsports. Die Saison, mit dem Ligier basierenden DPi's Boliden, verlief allerdings wenig erfolgreich. Ohne das schwindende Interesse und Unterstützung von Nissan hätte man vielleicht den Einsatz fortgesetzt.

Bennett wird sich ab nächstem Jahr erst einmal dem Renneinsatz der beiden neuen Porsche 911 RSR-19 kümmern, für den das Team seit 2014 Werks-Einsatz verantwortlich ist.


 

* JOHN POTTER / MAGNUS RACING*

Ein großes Fragezeichen steht aktuell auch hinter dem Magnus Racing Team von John Potter. Das 2010 gegründete Team war viele Jahre eine feste Größe im der GTD.

Gemeinsam mit seinem langjährigen Co-Piloten Andy Lally holte sich John Potter etliche Siege, erlitt im Kampf um die Meisterschaft aber das ein oder andere Tief. Kurzweilig verlies das Team die Serie in Richtung der Pirelli World Challenge, kehrte aber schon kurz darauf wieder zurück. Ende der Saison verlässt Andy Lally das Team.

Einen genauen Plan für 2020 gibt es noch nicht, weshalb sich die Gerüchte mehren, dass auch Potter nach dem Petit Le Mans seinen Helm an den Nagel hängen dürfte.

 


 

* JAN MAGNUSSEN *

Bei Corvette Racing wird 2020 Jordan Taylor das väterliche DPi-Team verlassen und Jan Magnussen bei Corvette Racing ersetzen.

Der Vertrag des 46-jährigen Dänen, der seit 2004 GM-Werksfahrer war, wurde nicht mehr verlängert. zuletzt holte er sich 2017 und 2018 den Meisterschaftstitel und gewann 2004, 2005, 2006 und 2009 mit dem Team in der GT1-Klasse bei den 24-Stunden von Le Mans.

Ob und wo der frühere Formel-1 und CART-Pilot in 2020 fahren wird ist noch nicht bekannt. Möglicherweise wird er auch erst einmal die F1-Karriere seines Filius Kevin beim Team Haas vorantreiben.


 

* BEN KEATING *

Bereits in den vergangenen Jahren ist der Texaner Ben Keating mehrfachst in Le Mans mit der WEC in Berührung gekommen.

2020 bestreitet er gemeinsam mit Jeroen Bleekemolen und Felipe Fraga die 2019/2020er Saison auf einem Porsche 911 RSR vom Team Project 1, nachdem sein verspätet eingetroffener Einstiegsantrag mit seinem Ford GT abgelehnt wurde.

Der IMSA will er aber nicht gänzlich den Rücken zu kehren und arbeitet derzeit an einem Programm für die Teilnahme an den vier Michelin Endurance Cup-Rennen (Daytona, Sebring, Watkins Glen und dem "Petit Le Mans").


 

* GANASSI RACING / FORD GT *

Nachdem Ford bereits früh in der Saison werksseitig den Einsatz der Ford GT nach 2019 den Stecker zog, steht hinter dem Engagement von Chip Ganassi Racing noch immer ein großes Fragezeichen. Da Ford auch kein Interesse an einem Start in der DPi vor 2022 hat, arbeitet man bei dem Team hart an einer "Brücken-Jahr" als Privatteam.

Das der Ford GT das Potenzial zum Siegen hat konnte man zuletzt in Lime Rock, Road America und Laguna Seca zeigen. Irgendwer muss aber die Rechnungen für den Einsatz zahlen. Daher ist es auch mehr als fraglich wer am Steuer sitzen könnte.

Erst kürzlich wurde Ryan Briscoe als möglichen Nachfolger von Jordan Taylor beim Cadillac DPi-Team von Wayne Taylor Racing gehandelt.
 


 

* LMP2 *

Die Saison 2019 war für die LMP2-Klasse ein sehr schlechtes Jahr. Nach der Aufspaltung der Prototypen-Klasse traten unter der Saison nur die beiden Privatteams von Performance Tech und PR1/Mathiasen Motorsports an. Die beiden Teams stiegen zuvor aus der früheren Prototype Challenge auf wo der Oreca Formula Le Mans eingesetzt wurde.

Bereits vor über einem halben Jahr wollte PR1/Mathiasen einen zweiten Wagen an den Start bringen. Doch die hohen Kosten der langen Saison wollte niemand zahlen. Doch dank der Kürzung auf nunmehr sechs Events gibt dem ganzen einen neuen Schub. Die Chancen eines zweiten Wagen des Teams stehen daher recht gut.

Dazu gesellt sich wohl auch ein weiteres Auto des NASCAR Teams Rick Ware Racing, die bereits zu GrandAm-Zeiten in der Serie dabei waren.

Als Einsatzfahrzeug erwarb man kürzlich den zuletzt von BAR1 Motorsports eingesetzten Multimatic/Riley LMP2, der nun noch auf den neusten Stand gebracht werden muss.


 

* SPIRIT OF DAYTONA / MAZDA DPI *

Nach über einem Jahr Abstinenz in der IWSC stehen für Spirit of Daytona Racing sehr gut den Zuschlag für einen dritten Mazda DPi -neben den beiden Werks-Mazda von Joest Racing- einsetzen zu können.

Nach dem Rückzug des Sponsor "Visit Florida" fehlten dem Team nicht zuletzt nach einigen teuren Crashs das Geld die Saison zu beenden. Da Cadillac mit den Kundenteams von JDC-Miller und Juncos Racing mehr als ausgelastet war und ansonsten erneut die finanziellen Mittel ausblieben blieb man auch der diesjährigen Saison fern.

Dank guter Kontakte zu Mazda stehen diesmal die Chancen deutlich besser. Auch für das neue Mazda TCR Programm wird SDR Racing in Verbindung gebracht.


 

* ACTION EXPRESS # 5 CADILLAC *

Nachdem bereits im Radio Fahrerlager zu hören war, dass Ende der Saison eventuell auch Stammpilot Joao Barbosa seinen Helm an den Nagel hängen könnte, verkündigte das Team nun, dass der Sponsorendeal mit "Mustang Sampling" nicht mehr verlängert wird.

Bereits vor Monaten begann daher die Suche nach einem neuen Geldgeber um weiterhin mit zwei Fahrzeugen an den Start zu gehen. Doch nun heißt es seitens des Teams, dass man nur mit dem von "Whelen Engineering" gesponserten #31 Cadillac in 2020 dabei sein wird.

Seit 2011 war die Nummer #5 von Action Express fester Bestandteil, holte dutzende von Siege, den Gesamttitel in 2014 und 2015, sowie den NAEC-Titel in den Jahren 2014 - 2017.


 

* MEYER - SHANK RACING / ACURA DPI *

Nach Meyer-Shank Racing, sowie RealTime Racing, Gradient Racing und Racers Edge Motorsport steht Honda Performance Development kurz vor dem Abschluss eines weiteren Deal mit einem Kundenteam, dass in der IWSC an den Start gehen wird.

Dabei solle es sich um ein bereits in der GTD antretendes Team handeln und den Hersteller wechseln möchte. Einen Blick auf die Teilnehmerliste und mit einem Ohr am "Radio Fahrerlager" könnte es sich eventuell um Peter Baron's Starworks Motorsport handeln, der mit seinem Audi R8 LMS mehr als unzufrieden ist und angeblich mit anderen Herstellern in Kontakt sei.

Seitens Meyer-Shank Racing steht aktuell nur das "Ladies Car" für die 2020er Saison fest. Grund hierfür ist die mögliche Hochstufung von Trent Hindman.

Auch einer Rückkehr in die Prototypen-Klasse steht Michael Shank offen entgegen und schließt einen Deal eines DPi-Programms für kommendes Jahr oder 2021 nicht aus. 


 

* CORVETTE C8.R *

Eine Woche vor dem Finalrennen in Road Atlanta präsentierte Chevrolet ihr neues Einsatzgerät für die kommende Saison. Die C8.R Corvette soll dabei mehr als ein nur für Rennen entwickeltes Fahrzeug sein. Mit der Mittelmotorversion bricht man dabei eine alte Tradition, denn die sieben Vorgänger, des seit 1953 gebauten Sportwagenmodells, waren durchweg mit einem Frontmotor ausgestattet.

Während die Straßenversion einen 6.2-Liter Motor bekommen soll der von Pratt & Miller aufgebaute Rennwagen einen 5.5-Liter V8 Saugmotor erhalten.

Mit einer neuen Lackierung will man die neue Ära starten. Das neue silberne Design soll dabei an die '59er Corvette Stingray Racer und die '73er Aerovette erinnern.


 

* RILEY - ROBINSON RACING / MERCEDES *

Auch ohne Ben Keating sieht Riley Motorsports der kommenden Saison offen entgegen. Bill Riley und George Robinson kennen sich bereits knapp 30 Jahre, wo Robinson zu einem der ersten Kundenteams von Riley&Scott in der Trans-Am gehörte.

Gemeinsam will man einen Mercedes-AMG GT3 in der elf Rennen langen Saison an den Start bringen. Zu den Piloten gehören Lawson Aschenbach und Gar Robinson, die zuletzt schon einmal mehrere Rennen mit Lone Star Racing am Start waren.

Um sich voll und ganz auf den Einsatz in der IWSC zu konzentrieren beendete Robinson Racing sein Engagement in der SRO GT4 America und schließt die Tore des eigenen Teams. Das Renndebüt wird es beim IMSA Encore in Sebring geben.


 

* BELGIAN CLUB TEAM WRT / AUDI *

Bereits bei den 2019er 24-Stunden von Daytona gemeinsam mit dem kanadischen Speedstar Teams am Start, arbeitet das belgische Team WRT, das aktuell in der Blancpain GT Serie, der Intercontinental GT Challenge, der DTM und der WTCR mit Audi am Start ist eine Teilnahme an der IWSC.

Der "full-season" Start soll dabei hausintern und nicht über den diesjährigen Partner stattfinden. Nachdem Moorspeed nach dem schweren Unfall von Will Hardeman in Watkins Glen nicht mehr zurückkehrte und Starworks Motorsport mit ihrem Audi R8 LMS alles andere als zufriedene Ergebnisse nach Hause fuhr dürfte WRT möglicherweise das einzige Audi Team in der Serie bleiben.

Als Fahrer könnte Alex Riberas zu Einsatz kommen, der eigentlich diese Saison gemeinsam mit Hardeman durchführen wollte.


 

* GRASSER RACING / LAMBORGHINI *

Auch Grasser Racing steht kurz vor der Entscheidung neben dem Start in Daytona, wo man einem dritten Sieg in Folge entgegen schaut, einen Lamborghini Huracan GT3 in der gesamten GTD-Saison einzusetzen.

Bereits für 2019 standen die Pläne für eine volle IWSC Saison hoch in Kurs, konzentrierte sich aber lieber auf die vielen Geschäftsfelder im europäischen Bereich.

Da sich Lamborghini vor einem Engagement in der GTE scheut, wäre eine Teilnahme in der amerikanischen Serie der nächste Schritt in Sachen Globalisierung.


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