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E11

68. Mobil 1 Twelve Hours of Sebring presented by Advance Auto Parts

2020
IMSA-WSC
AMERICANSPORTSCAR.racing

Sebring International Raceway / Sebring / Florida / USA
18.03. - 21.03.2020 > 11.11. - 14.11.2020
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 

Bericht von Harald Gallinnis, Frank Bresinski & Thomas Bauer (GT-Eins) und Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA, Michelin Racing USA, Sebring International Raceway,
BMW Motorsport, Mazda Motorsports, Porsche,
AIM Vasser Sullivan, GRT Grasser Racing Team, Heinricher Racing, Inter Europol Competition,
JDC Motorsports, Performance Tech Motorsports, Robinson Racing Team Riley, Scuderia Corsa,
Team Hardpoint, Team Penske, Turner Motorsport, Wayne Taylor Racing und WeatherTech Racing
 

* VORWORT *

Lediglich 31 Teams starten an diesem Wochenende beim Saisonabschluss der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, den 12-Stunden von Sebring 2020.

Der Corona-bedingt zum ersten Mal in seiner Geschichte nicht im Frühjahr sondern im Spätherbst als Finallauf stattfindende Langstreckenevent weist damit bei seiner 68.ten Ausgabe das bis dato zweitkleinste Feld seiner Geschichte auf. Nur einmal beim Rennen 2009 starteten mit 26 Wagen noch weniger Teams beim Klassiker.

Das Feld setzt sich dieses Jahr aus 8 DPi von Acura, Mazda und Cadillac zusammen, die den Gesamtsieg und die Titelentscheidung unter sich ausmachen werden.

In der LMP2 starten 4 Oreca, wobei mit der Inter-Europol Competition-Truppe aus Hameln eine deutsche Mannschaft unter polnischer Flagge das Feld aufwertet.


Die Mannschaft die nächstes Jahr ein paralleles Engagement in allen ACO-Serien anstrebt, will sich dort schon mal sowohl auf den nächstes Jahr in der WEC eingrooven, als auch ein potentielles LMP3-Programm in der Michelin-Endurance-Serie der IWSC fixieren. In Sebring wird man sich mit den Gegnern von PR1/Mathiasen Motorsports, Performance Tech und Tower Motorsports um den Sieg prügeln.

In der GTLM-Klasse endet nach 7 Jahren das Engagement von Porsche mit dem CORE Autosport Einsatzteam. Beim letzten Rennen der Porsche, bei dem die Wagen wieder eine spezielle Lackierung tragen, wird unter anderem auch Neel Jani als Pilot zum Einsatz kommen, dem an diesem Wochenende ein vorbereitendes Engagement in der WEC 2021 im GTE-Werksteam von Porsche nachgesagt wird. Wie die GTLM-Klasse nächstes Jahr aussehen wird wenn nur noch Corvette und BMW Gewehr bei Fuss stehen, ist noch nicht ganz klar. Nur diese 3 Werksteams bilden bei dieser Ausgabe das 6 Wagen GTLM-Feld.

In der mit 13 Wagen besetzten GTD-Klasse (3 Lamborghini Huracán GT3 evo, 2 Acura NSX GT3, 2 Lexus RC-F GT3 und je ein Porsche 991 GT3 R, Audi R8 LMS GT3, Aston Martin Vantage AMR GT3, Mercedes AMG GT3, Ferrari F488 GT3 und BMW M6-GT3 sind lediglich 2 deutschsprachige Piloten engagiert.

Auf dem #86 Meyer-Shank Acura geht Mario Farnbacher als Tabellenführer zusammen mit Teamkollege Matt McMurry in das Rennen. Der 28-jährige Farnbacher hat damit die Möglichkeit seinen GTD-Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.

Auf dem Team Hardpoint Audi ersetzt Pierre Kaffer den beim GT World Challenge Europe-Finale in Le Castellet engagierten Markus Winkelhock.


Harald Gallinnis
 


 

* RENNEN *

Ein Corona-bedingt chaotische Saison 2020 findet mit den 68. Mobil1 Twelve Hours of Sebring ihr Ende.

Beim Finale sicherte sich Ricky Taylor (#7) die Pole im letzten Rennen der Penske Acura. Direkt nach dem Rennen gehen die beiden Einsatzfahrzeuge (+1 je ein Ersatzauto) an die neuen Einsatzteams von Wayne Taylor Racing und Meyer-Shank Racing.

Renger van der Zande (#10 Wayne Taylor Racing Cadillac) startet von P2 vor Dane Cameron (#6 Penske Acura), Sebastian Bourdais (#5 Mustang Sampling Cadillac) und Harry Tincknell (#55 Mazda).

Polesitter in der LMP2 wurde Patrick Kelly (#52 PR1/Mathiasen) vor Naveen Rao im #51 Inter Europol Oreca, die einen weiteren Gaststart hier geben.


Antonio Garcia (#3 Corvette) und Jan Heylen (#16 Wright Porsche) sicherten sich die Pole in den beiden GT-Klassen.

Bei sonnigem Wetter startet das Feld ins Rennen. Taylor (#7) kann sich sofort einige Autolängen absetzen. Dahinter kann sich nur Tincknell (#55) am Cadillac von Bourdais (#5) vorbei setzen.

Noch vor dem Start wurde die erste Penalty aufgerufen, da der #44 GRT-Magnus Lamborghini zu früh in den Grid ging. Auch der #85 JDC-Miller Cadillac bekam eine Penalty wegen Überschreitung der Boxengeschwindigkeit.

Nach dem obligatorischen Review des Starts bekam dann auch noch der zweitplatzierte #10 Wayne Taylor Cadillac eine Drive-Through wegen Nichteinhaltens der Drive-Line im Grid. Noch vor Start/Ziel zog man nach links rüber.


Das aber nur der #10 Cadillac bestraft wird verwundert einige, da auch im hinteren Teil des Feldes starke Unordnung vorhanden war.

In der GTLM übernimmt kurz nach dem Start Connor de Phillippi (#25 BMW) die Führung vor Polesitter Garcia (#3 Corvette).

Nach nicht einmal 15 Minuten kommt es zu den ersten Überrundungen. Die DPi's haben es dabei nicht gerade leicht um das noch dicht zusammenliegende GTD-Feld zu pflügen. Für die GT-Piloten aber auch nicht gerade angenehm gleichzeitig von links und rechts überholt zu werden.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde kommt es an der Spitze zu den ersten Boxenstopps. Pipo Derani (#31 Whelen Cadillac) übernimmt für kurze Zeit die Führung.

Aus dem Fahrerlager hört man Neuigkeiten für 2021. So wird Scuderia Corsa nicht mehr in der GTD starten sondern wechselt in die GTLM, da hier die Chancen auf einen Sieg nach dem Abgang der Porsche größer geworden sind und sich dieser besser vermarkten lässt.

Nach dem Ausstieg von Penske und der Reduzierung von zwei auf ein Auto bei Mazda soll angeblich Chip Ganassi Racing ihr Comeback mit Cadillac geben und so die Feldstärke - nach dem Aufstieg von Meyer-Shank - gleich bleiben sollte.


Nach 43 Minuten wird plötzlich der #7 Penske Acura langsam und steuert die Box an. Offenbar hat sich der linke Ladelüftkühler verabschiedet. In der Box angekommen fährt man den Wagen nach einem kurzen Check ins Paddock.



Dane Cameron (#6 Penske Acura) übernimmt so die Führung vor den beiden Cadillac's von Bourdais (#5 Mustang Sampling) und Pipo Derani (#31 Whelen Engineering) sowie den beiden Mazda's.

Kurz vor Ende der ersten Stunde droht eine erste Gelbphase nachdem John Farano (#8 Tower/Starworks Oreca) in der Sunset Bend zu weit nach außen getragen wird, den Reifenstapel streift und mit ondulierter Front Debris auf der Strecke hinterlässt.

Eilig gehen die ersten Teams an die Box um in der Gelbphase Platz gutmachen zu können. Nachdem man das Feld erst noch einmal über Start/Ziel lässt kommt es tatsächlich eine Runde später zur Gelbphase.




Während die Teams auf der Strecke in der Gelbphase ihren nächsten Stopp absolvieren hat Penske den #7 Acura fertig bekommen und geht mit 11 Runden Rückstand wieder ins Rennen zurück.

Beim Restart in Runde 36 führt Pipo Derani (#31 Whelen Cadillac) das Feld vor Ryan Hunter-Reay (#55 Mazda) und Dane Cameron (#6 Penske Acuar) an. Ricky Taylor im frisch reparierten #7 Penske Acura will schnell seinen Rückstand aufholen und attackiert sofort die weit vor ihm liegende Konkurrenz.

Mit Patrick Kelly (#52 PR1/Mathiasen Oreca) in der LMP2, Connor de Phillippi (#25 BMW) in der GTLM und Ryan Hardwick (#16 Wright Porsche) in der GTD hat sich an der Spitze der einzelnen Klassen noch nichts geändert. Mit Ausnahme des #7 Penske Acura gibt es sonst noch keine Probleme im Feld.

In seiner 36. Runde kann GTD-Leader Hardwick (#16) nicht mehr die Speed der anderen mitgehen und muss sich sowohl von Rob Ferriol (#30 Team Hardpoint Audi) als auch von Steijn Schothorst (#11 Grasser Lamborghini) überholen lassen. Eine Runde später ziehen dann auch noch die beiden AVS Lexus und einige andere Teams an ihm vorbei. Ferriol und Schothorst geben sich einen tollen Kampf um die Führung, die Schothorst kurz danach für sich verbuchen darf.

Durch den Boxenstopp des #31 Whelen Cadillac und des #55 Mazdas übernimmt der #6 Penske Acura wieder die Gesamtführung.

Da es auf der Strecke wieder etwas Ruhe einkehrt werfen wir noch einmal ein Blick aufs kommende Jahr.



Nachdem die IMSA die LMP3 als neue fünfte Klasse in die IWSC aufgenommen hat und der Zuspruch sehr groß ist wird man wohl einigen Teilnehmern absagen müssen. Riley Motorsports hatte sich ja schon früh für Teilnahme gemeldet und will nun sogar einen zweiten Wagen einschreiben - dafür aber nicht mehr in der GTD starten. Einen Mercedes wird man aber trotzdem im Feld haben, da Alegra Motorsports nach jahrelanger Porsche-Partnerschaft nun mit Mercedes wieder in die Serie einsteigen will.

Auch die diesjährigen Meyer-Shank Acura haben wohl einen neuen Abnehmer gefunden. Das Sprint-Cup Team von Gradient Racing vermeldet den Kauf eines zweiten NSX GT3 Evo. Insgesamt sollen es laut Radio Fahrerlager sogar 5 Acura's in der GTD werden. Compass Racing wird wohl nicht mehr mit dem McLaren starten und stattdessen zwei der Hondas einsetzen.


Der fünften Wagen soll wohl von Archangel Racing kommen, die zuletzt in der Michelin Pilot Challenge mit Porsche bzw. Aston Martin am Start waren.

Das Team Hardpoint wechselt nach der Cooperation mit EBM (Earl Bamber Motorsport) von Audi zu Porsche. Earl Bamber wird dabei selbst im Team ins Lenkrad greifen.


Auf der Strecke gibt es kurz vor Ende der zweiten Rennstunde noch immer keine großen Positionswechsel. Montoya (#6), Trummer (#52), De Phillippi (#25) und Schothorst (#11) führen weiterhin die einzelnen Klassen an.

In Runde 71 gibt es die nächste Gelbphase nachdem auf Start/Ziel wieder einmal Debris auf der Ideallinie vorhanden ist.



Bei der Abfahrt aus der Box unter Gelb gibt es plötzlich Probleme am #11 Grasser Lamborghini und bleibt in der Pitlane liegen. Der Wagen wird umgehend ins Paddock geschoben, wo man den Wagen besser untersuchen kann. Durch zu viel Wheelspin hat hier sich die rechte Halbwelle verabschiedet.

Kurz nach dem Restart landen beide AVS Lexus und einige andere Fahrzeuge in der Sunset Bend im Reifenstapel oder drehen sich dort. Bei der #4 Corvette ist wohl der Kühler hochgegangen  und hat auf der ganzen Strecke Flüssigkeit hinterlassen. Beide Lexus sind schwer beschädigt. Ob beide wieder ins Rennen zurückkehren können ist unwahrscheinlich. Während die #12 noch selbst ins Paddock rollt muss der #14 mit dem Flatbed abtransportiert werden.



Sowohl der ebenfalls abgeflogene #30 Hardpoint Audi als auch der #16 Wright Porsche haben wohl keine Schäden davongetragen.

Die Probleme an der #4 Corvette könnte aus einem Kontakt mit einen der BMW's beim letzten Restart resultieren.

Beim Restart kurz nach Ende der dritten Rennstunde führt nun Ryan Briscoe (#10 Wayne Taylor Cadillac) vor Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura), Tristan Vautier (#5 Mustang Sampling Cadillac) und Scott Andrews (#86 JDC-Miller Cadillac). Dahinter folgen auf P5 und 6 die beiden Mazda.

In der LMP2 führt weiterhin der #52 PR1/Mathiasen Oreca vor dem #51 Inter Europol Wagen, dem #8 Tower/Starworks Oreca und dem bereits 2 Runden zurückliegenden #38 Performance Tech Auto.

Leader in der GTLM ist nun Earl Bamber (#912 Porsche) vor Augusto Farfus (#24 BMW), Jordan Taylor (#3 Corvette), Colton Herta (#25 BMW) und Laurens Vanthoor (#911 Porsche).

Darren Turner hat sich unterdessen im #23 Heart of Racing Aston Martin die Führung in der GTD geschnappt und führt vor Cooper MacNeil (#63 Scuderia Corsa Ferrari), Lawson Aschenbach (#74 Riley Mercedes) und Matt McMurry (#86 Meyer-Shank Acura).

Einen heftigen Abflug im Sunset Bend von Jakub Smiechowski beendet wohl das Rennen des #51 Inter Europol Oreca. Nach einem Dreher schlägt der Wagen rückwärts in den Reifenstapel ein wo etliche Runden zuvor einer der Lexus gelandet war.



Das AVS Team hat es mittlerweile geschafft die #12 wieder fitt zu bekommen, muss die #14 allerdings aus dem Rennen zurückziehen.

Während in der Gelbphase die meisten Prototypen-Teams an die Box kommen bleibt der führende #10 Cadillac auf der Strecke um nicht nur die ersten Punkte für dem Endurance Cup einzufahren sondern auch vorzeitíg hier die Meisterschaft zu sichern.

Nachdem 1/3 des Rennens absolviert wurden und das Team schon eine ganze Weile das Rennen anführt hat man durch die frühen Probleme am #7 Penske Acura die Führung in der Meisterschaft übernommen. Auch der #31 Whelen Cadillac könnte in der Meisterschaft noch auf P2 vorbeiziehen.



In der LMP2 und der GTLM stehen mit dem #52 PR1/Mathiasen Oreca mit Patrick Kelly und der #3 Corvette mit Antonio Garcia und Jordan Taylor die Meister bereits seit dem letzten Rennen fest.

In der GTD hält der #86 Meyer-Shank Acura einen Vorsprung von 7 Punkten auf den #16 Wright Porsche.

Für viele noch ungewohnt steht die Sonne bei noch gut 7 1/4 Stunden auf der Uhr sehr tief. Durch die Termin-verlegung vom März in den November wird es natürlich auch früher dunkel und die Nachtphase länger werden. Bis zum Sonnenuntergang sollte es aber noch etwas dauern.

Mit einem Plattfuss hinten rechts humpelt der #10 Wayne Taylor Cadillac an die Box und löst kurz vor Ende von Stunde fünf durch seine Reifenteile auf der Strecke eine weitere Gelbphase aus.

In der Box angekommen will man den Wagen - um nicht überrundet zu werden - ohne Motorabdeckung zunächst wieder auf die Strecke. Durch kurz vor dem Boxenausgang bleibt Scott Dixon stehen - offenbar ist doch mehr beschädigt. Das Team schiebt den Wagen zurück und bringt diesen dann ins Paddock.

Kurz nach dem Reifenplatzer hatte Dixon's Caddy von Olivier Jarvis (#77 Mazda) noch einen auf die defekte Seite bekommen und wurde ins Grün geschickt. Möglicherweise wurde dabei die Aufhängung oder die Halbwelle beschädigt. Im Paddock stellt man dann aber heraus, dass der Kühler wohl durch die wild umher schlagende Reifenkarkasse einen abbekommen hat und wechselt nun diesen.





Pipo Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) übernimmt nun die Führung vor Dane Cameron (#6 Penske Acura), Loic Duval (#5 Mustang Sampling Cadillac), Matheus Leist (#85 JDC-Miller Cadillac) und Ryan Hunter-Reay (#77 Mazda).

Mit fünf Runden Rückstand kommt auch der #10 Wayne Taylor Cadillac direkt nach dem Restart ins Rennen zurück.

Für einen kurzen Schreckmoment sorgte der GTD Meisterschafts-Führende #86 Meyer-Shank Acura als er sich mitten im Getümmel in Turn 1 drehte. Doch Mario Farnbacher konnte dafür nichts, denn im Zweikampf mit Nick Yelloly (#96 Turner BMW) bekam er einen aufs Eck. Beide Wagen blieben dabei aber unbeschädigt und auch die ausweichenden Fahrzeuge können ihr Rennen unbeschadet fortsetzen. Yelloly erhielt darauf hin entsprechend eine Durchfahrtstrafe.


Um noch einmal auf 2021 zurück zu kommen wird es bei den 24-Stunden von Daytona das lang erwartete Debüt eines Dallara LMP2 geben. Cetilar Racing wird ihren Wagen nach  dem WEC-Rennen in Bahrain direkt nach Florida bringen. Hinter vorgehaltener Hand soll es noch ein weiteres europäisches Team geben, dass bei dem Rennen dabei sein soll. Ob es Inter Europol sein wird bleibt aber unklar. Nicht mehr in der LMP2 antreten wird hingegen Performance Tech Racing, die ab kommenden Jahr einen Schritt zurück gehen und in die LMP3 wechseln wird.

Ebenfalls für Daytona wird ein zweiter Action Express Cadillac vermeldet auf dem mit Chase Elliott und Jimmie Johnson gleich zwei NASCAR Champions an den Start gehen werden. Sollte man das nötige Geld zusammen bekommen möchte man diesen zweiten Cadillac auch in weiteren Rennen einsetzen.



Wieder einmal gibt es durch in Turn 17 liegende Werbebanner zu einer Gelbphase. Mikhail Goikhberg (#57 MSR/Heinricher Acura) kam im Getümmel der Begrenzungsmauer zu nahe und schrabbte die angeschraubten Banner von der Wand. Eine davon sammelte der hinter im fahrende #44 GRT-Magnus Lamborghini auf und behindert etwas die Sicht nach rechts.

Acht Minuten vor Rennhalbzeit geht es dann unter Grün weiter. Durch die unterschiedlichen Boxenstrategien führt aktuell Matheus Leist (#85 JDC-Miller Cadillac) vor Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) und Sebastian Bourdais (#5 Mustang Sampling Cadillac).

In anderen Klassen führen Patrick Kelly (#52 PR1/Mathiasen Oreca), Nick Tandy (#911 Porsche) und Corey Lewis (#48 Paul Miller Lamborghini).


Schlag Halbzeit kommt es in der Anfahrt zur Sunset Bend zum Kontakt zwischen dem LMP2 führenden #52 PR1/Mathiasen Oreca und der fünftplatzierten #3 Corvette. Im Kampf mit einem der Porsche will Catsburg partout nicht Platz machen und legt sich mit dem Oreca an. Beide drehen sich in die Auslaufzone, können das Rennen aber fortsetzen.

Stefan Volk


Die siebte Gelbphase ist aber zum Glück nur von kurzer Dauer, sodass wir schnell im Renntempo in die zweite Rennhälfte gehen können.

Beim Neustart übernimmt Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) gleich die Führung vor Sebastian Bourdais (#5 Mustang Sampling Cadillac).

In der GTLM Klasse hat es sich Porsche-Pilot Nick Tandy (#911) an der Spitze gemütlich gemacht.

Eine Durchfahrtsstrafe gegen den #10 Wayne Taylor Cadillac wegen überholen unter gelber Flagge ist für die Konica Minolta Mannschaft ein weiterer Rückschlag im Kampf um den Titel. Es ist bereits die zweite Strafe in diesem Rennen.



Abgesehen von der LMP2 wo die #52 PR1/Mathiasen Oreca zwei Runden Vorsprung hat tobt in allen anderen Klassen ein harter Positionskampf.

Knapp vor der 7 Stunden Marke haben wir in der DPi-Klasse einen interessanten Zwischenstand im Kampf um die Meisterschaft. Der als Tabellenführer ins letzte Rennen gegangene #7 Acura Penske liegt auf dem letzten Platz in seiner Klasse. Der Meisterschafts-Zweite #10 Cadillac ist vorletzter und der #31 Cadillac auf P3 in der Tabelle liegt auf Platz 5 während der Tabellen-Vierte im Rennen auf Platz vier liegt. Das könnte eine äußerst knappe Titelentscheidung geben.

In der LMP2 ist der Oreca mit der #52 klar auf Titelkurs. In der GTLM ist die Entscheidung bereits zu Gunsten von Corvette gefallen.


Und in der GTD jagt der #16 Wright Porsche den Tabellen führenden #86 Meyer-Shank Acura.

Während die Sonne langsam Richtung Horizont verschwindet und die Rennstrecke in ein orangefarbenes Licht taucht hält ein beinharter Zweikampf zwischen Nick Tandy (#911 Porsche) und Connor de Phillippi (#25 BMW) die zahlreichen Fans rund um die Strecke in Atem. Hier geht es um den zweiten Platz in der GTLM Klasse.

Als die Nacht über Sebring hinein bricht und sich die Scheinwerfer der Rennwagen durch die Dunkelheit kämpfen hat Tristan Vautier (#5 Mustang Sampling Cadillac) die Führung übernommen. In der LMP2 führt nach wie vor Simon Trummer in der #52. In der GTLM gibt es eine BMW Doppelführung mit Jesse Krohn (#24) vor Connor de Phillippi (#25) und in der GTD führt Patrick Long (#16) im Porsche.

Allerdings steht die nächste Runde der Boxenstopps kurz bevor. Diese findet zum Ende der achten Rennstunde statt.

Zu diesem Zeitpunkt führt Tristan Vautier (#5 Mustang Sampling Cadillac) in der DPi, Simon Trummer (#52 PR1/Mathiasen Oreca) in der LMP2, Antonio Garcia (#3 Corvette) in der GTLM und Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini) in der GTD Klasse.

Frank Bresinski

 


Mittlerweile ist es komplett Dunkel geworden.

Nach den nächsten Boxenstopps liegt Tristan Vautier (#5 Mustang Sampling Cadillac) vor Tristan Nunez (#77 Mazda) und Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac), die 25 Sekunden hinter der Spitze liegen.  Sie müssten sich nach dem jetzigen Stand den Vorjahressieg wiederholen, damit Luis Felipe Derani den Titel holen kann.

In der GTLM schiebt sich derweil in einem schönen Überholmanöver in Turn 9 Laurens Vanthoor (#912 Porsche) an Jordan Taylor (#3 Corvette) vorbei. Nur eine Runde später rodelt Frederic Makowiecki (#911 Porsche) mit einem verbremser in Turn 3 durch das Gras.

3 Stunden und 38 Minuten vor Rennende ereilt die arg Gebeutelte #4 Corvette ein weiterer herber Rückschlag.


In der Anbremsphase zur Sunset Bend bricht die Radaufhängung an der C8.R, die in einem Dreher und einem leichten Einschlag in die Reifenstapel  endet. Während die Corvette aufgeladen wird läuft ein bedröpelter Oliver Gavin von dannen. Im Hintergrund das Banner. „Oliver, thank you for the Memories“  Das hätte er sich anders vorgestellt. Natürlich wird die 8. Gelbphase fällig.

Nach den üblichen Boxenstopps liegt jetzt Simon Pagenaud (#6 Penske Acura) vor Pipo Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) an der Spitze.

In der GTD war der #30 Hardpoint Audi nicht an der Box und liegt damit jetzt an der Front der Klasse.

In der GTLM liegt derweil Jordan Taylor (#3 Corvette) vor den beiden BMW.


Laurens  Vanthoor (#912 Porsche) hatte sich mit einem etwas übermotiviertem  Manöver eine Berührung mit der #3 Corvette in Turn 5 und sich dadurch einen Kotflügel mit samt Scheinwerfer kaputt gefahren.  Dadurch verliert er immer mehr an Boden.

Mittlerweile machen sich die älteren Reifen am #30 Hardpoint Audi bemerkbar. Sowohl der #63 Scuderia Corsa Ferrari, als auch Mario Farnbacher im #86 Meyer-Shank Acura und der #16 Wright Porsche gehen vorbei.

Zur 9-Stunden-Marke dreht sich Robby Foley (#96 Turner BMW) ebenfalls in Turn 5 ins Gras. Er kann zwar langsam weiter fahren, muss aber mit Bremsproblemen die Box ansteuern. Derweil hat der #11 Grasser Lamborghini ebenfalls einen Scheinwerfer verloren. 



Etwas später kommt Vanthoor (#912 Porsche) an die Box und bekommt dort nebenbei einen neuen Kotflügel spendiert. Da man aber keine Zeit hatte ihn anzustöpseln, leuchtet der Scheinwerfer nicht.

Gesamt auf Rang 8 liegt weiterhin #52 PR1/Mathiasen Oreca mit aktuell Scott Huffaker am Steuer vor David Heinemeier-Hanson mit dem #8 Tower/Starworks Oreca, der allerdings zwei Runden zurück liegt. Weitere drei Runden dahinter liegt der #38 Performance Tech Oreca auf Gesamtrang 12.

2:40 Stunden vor Ende komtm die Spitzezum Green-Flag-Stops an die Box. Penske wechselt auf Montoya. Derani bleibt sitzen, doch reiht sich trotzdem auf Rang zwei ein. Dahinter folgen die beiden Mazda und Loic Duval im #5 Mustang Sampling Cadillac.


Derweil bekommt der #24 BMW vorne neue Bremsen spendiert und fällt auf Platz fünf zurück.

Im nächsten Augenblick bricht auch an der führenden #3 Corvette von Antonio Garcia dieses mal in Turn 13 die Radaufhängung hinten rechts, während das Schwesterauto von Oliver Gavin das Rennen mit mittlerweile 38 Runden Rückstand wieder aufnehmen kann. Die Reparatur an der #3 sollte hingegen nur 8 Runden betragen.

Kurz danach überschlagen sich die Ereignisse.

2 1/2 Stunden vor Rennende bremst sich Pipo Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) mit einem späten Bremsmanöver in Turn 7 an Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) vorbei, der drückt ihn allerdings Ausgangs der Kurve ins Gras und behauptet die Führung. 


Eine Runde später versucht es Derani in Turn 5 mit der Brechstange und schickt Montoya in einen Dreher. Dieser fällt auf Rang 6 zurück. Wieder eine Runde später geht Oliver Pla (#77 Mazda) in Turn 1 an Derani vorbei und übernimmt die Führung.

Der Brasilianer bekommt für die ungestüme Aktion mit Montoya eine Durchfahrtstrafe aufgebrummt, die er wiederum eine Runde später auch antritt. Die #31 fällt auf Rang 6 genau hinter Montoya zurück, fährt danach an Turn 7 aber geradeaus durch die Wiese.

Der Cadillac wird langsam - an der Box wird der vermutliche Folgeschaden vorne rechts zwar sehr schnell repariert. Doch mit zwei Runden Rückstand sind die Sieg und damit die Titelchancen dahin!



In der GTD Klasse entbrennt derweil ein harter Kampf um die Führung zwischen Alessandro Balzan (#63 Scuderia Corsa Ferrari), Matthew McMurry im um den Titel kämpfenden #86 Meyer-Shank Acura und Patrick Long im #16 Wright Porsche, der ebenfalls noch mit um den Titel kämpft. Der #96 Turner BMW ist derweil offiziell als ausgefallen vermeldet.

Mit der Mazda Doppelführung vor dem #5 Mustang Sampling Cadillac und der Führung des #25 BMW vor den beiden Porsche's #911 und #912 geht es in die letzten zwei  Rennstunden.  Der #85 JDC-Miller Cadillac liegt aktuell aufgrund der langen Grünphase nicht mehr in der Führungsrunde.

Danach beruhigt sich das Rennen erst mal wieder bis 1 1/2 Stunden vor Schluss.
                                                                                                       Thomas Bauer


Nach dem #14 AVS Lexus und dem #96 Turner BMW wird nun auch der #11 Grasser Lamborghini offiziell als Ausfall vermeldet.

Mit nur noch 70 Minuten auf der Uhr muss am #5 Mustang Sampling Cadillac nach einem Kontakt mit dem #912 Porsche der Heckflügel gewechselt werden. Dadurch geht der #85 JDC-Miller an ihm vorbei. Doch an der Spitze werden wohl die beiden Mazda und der #6 Penske Acura den Sieg unter sich ausmachen. Der #85 Cadillac liegt aktuell eine Runde zurück, die #5 und der #31 zwei, sowie die #10 sieben.

Nach dem letzen Boxednstopp in der GTD liegt Jeff Westphal (#63 Scuderia Cirsa Ferrari) 11 Sekunden vor Patrick Long (#16 Wright Porsche). Knapp dahinter folgen der #74 Riley Mercedes, der #86 Meyer-Shank Acura und der #23 Heart of Racing Aston Martin.

45 Minuten vor Rennende zieht Lawson Aschenbach (#74) in Turn 17 locker an Long vorbei. Nick Tandy (#911 Porsche) führt 50 Sekunden vor Connor de Phillippi (#25 BMW).

An der Gesamtspitze liegt Oliver Jarvis (#77 Mazda) 24 Sekunden vor seinem Teamkollegen Harry Tincknell (#55) und 56 Sekunden vor Dane Cameron (#6 Penske Acura), geht dann aber 38 Minuten vor Schluss zu seinem letzen Stopp hinein.

Kurz davor geht der #911er Porsche noch einmal zum Tanken an die Box und liegt nun 8 Sekunden hinter de Phillippi (#25 BMW). Mit etwas Abstand dahinter folgt der #912er Porsche mit Earl Bamber.

Für AIM Vasser Sullivan nimmt die Saison mit 4 Siegen, 7 Podiumsplätze und 5 Poles ein unversöhnliches Ende, denn auch der #12 Lexus wird mittlerweile als Ausfall geführt.

28 Minuten vor Rennende verbremst sich der führende Oliver Jarvis (#77 Mazda) nach einem Reifenschaden hinten links in Turn 10 und löst noch einmal eine Gelbphase aus.

Mit etwas mehr als 17 MInuten auf der Uhr wird das Rennen dann noch einmal aufgenommen. Harry Tincknell (#55 Mazda) führt das Feld beim Restart an.

Ein packender finaler Sprint sorgt im hinteren Feld noch einmal für etwas durcheinander. Lawson Aschenbach (#74 Riley Mercedes) dreht nach einem Kontakt den #25 BMW um. Jeff Westphal (#63 Scuderia Corsa Ferrari) muss um einen Kontakt zu vermeiden über die Wiese, kann aber das Rennen fortsetzen. Während der Mercedes zu einer Durchfahrtstrafe verdonnert wird muss de Phillippi (#25) mit einem Reifenschaden noch einmal die Box aufsuchen.



Während vorne Harry Tincknell im #55 Mazda die karierte Flagge als erstes sieht setzen beim achten und letztplatzierten DPi, Helio Castroneves (#7 Penske Acura) die Tränen ein. Auch mit der Unterstützung der anderen Cadillac-Teams schafft es Wayne Taylor Racing nicht mehr weiter nach vorne und wird mit einem Punkt Rückstand auf das Duo Castroneves / Ricky Taylor nur Vizemeister.

Porsche verabschiedet sich mit einem Doppelsieg in der GTLM und dem Sieg des #16 Wright Fahrzeuges in der GTD von den Fans. Trotz des Sieges von Ryan Hardwick und Patrick Long reicht es in der Meisterschaft mit einem Rückstand von 2 Punkten nur für den zweiten Platz hinter Mario Farnbacher und Matt McMurry (#86 Meyer-Shank Acura) die auf Platz drei hinter dem #23 Heart of Racing Aston Martin das Rennen beenden.

Thomas Bauer / Stefan Volk


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