Bericht von Stefan A. Volk
Bilder von IMSA, Michelin Racing USA,
BMW USA Motorsports, Corvette Racing, Lexus Racing USA, Mazda Motorsports,
Porsche,
CGR SportsCar, CORE autosport, Mercedes-AMG Customer Racing, Park Place
Motorsports, Paul Miller Racing,
Scuderia Corsa, Starworks Motorsport, Team Penske und Wayne Taylor Racing
|
* VORWORT * |
Nach
zwei Rennen Abstinenz ist Starworks Motorsport mit ihrem Audi R8 LMS
wieder zurück. Man hatte nach einigen Problemen den Wagen von Grund auf
neu aufgebaut und fand dabei ein Problem beim Getriebe. Man hofft nun
mit der Konkurrenz mithalten zu können, will sich aber den Rest der
Saison von Rennen-zu-Rennen entscheiden ob man startet oder nicht um
dann in 2020 neu durchzustarten.
Der Starworks Audi wird dabei der einzige Audi im Feld bleiben, da
Moorespeed nach dem schweren Unfall von Will Hardeman in Watkins Glen
dieses Jahr nicht mehr an den Start gehen wird.
Ebenfalls bei dem Rennen in Road America fehlen wird der #50 Juncos
Cadillac. Nach dem Crash mit Überschlag beim kanadischen Lauf auf dem
Canadian Tire Motorsport Park ist man noch dabei einen neuen Wagen
aufzubauen und wird wohl erst in Laguna Seca an den Start kommen.
Ebenfalls
diese Saison nicht mehr dabei sein wird Ryan Hardwick, der nach einem
weiteren Unfall auf dem CTMP sich eine langwierige Knieverletzung zuzog
und den Rest der Saison durch Corey Lewis auf dem #48 Paul Miller
Lamborghini Huracan ersetzt wird.
Wieder am Start ist dafür Tommy Milner, der sich beim Startunfall in
Watkins Glen die linke Hand gebrochen hatte. Marcel Fässler teilte sich
ersatzweise das Steuer der #4 Corvette mit Oliver Gavin.
Nach den beiden Erfolgen von Mazda in Watkins Glen und auf dem CTMP
bekommen die beiden DPi 20kg Gewicht aufgebrummt und müssen aufgrund
einer Änderung des Turboeinlasses ein Verlust von ca. 20 PS hinnehmen.
Mit Ausnahme des Nissan DPi gibt es auch bei Acura und Cadillac eine
BoP-Anpassung.
Auch
in der GTD gibt es einige Änderungen. Am härtesten trifft es dabei die
beiden Acura NSX, die ebenfalls 20kg dazupacken müssen. Dafür dürfen der
Ferrari 10kg und der McLaren sogar 30kg herausnehmen.
Lange Zeit hat man auf die Entscheidung von Ford gewartet, was dort nach
dem werkseitigen Rückzug aus der WEC passiert. Auch in der IWSC wird es
in den kommenden zwei Jahren kein Werksengagement geben. Alle Zeichen
standen auf ein Ford DPi auf Basis des Multimatic, auf dem auch der
Mazda DPi aufgebaut ist. Doch letztlich ging Ford die Zeit aus und
fokussiert sich nun lieber dem 2022er DPi Reglement.
Was nun mit Chip Ganassi Racing und den Fahrern wird ist noch unklar.
Einen Kundeneinsatz der Ford GT's will man nicht ausschließen.
Wie
in den vergangenen Jahren hat die IMSA an diesem Wochenende ihren
Kalender für 2020 bekannt gegeben. Die Anzahl, Reihenfolge und Orte
bleiben gleich.
Allerdings verkürzt man die Einsätze in der LMP2-Klasse auf sechs
Rennen. Auch wird es in Daytona, mit Ausnahme des Michelin Endurance
Cups, keine Meisterschafts-Punkte in der Klasse geben. Dies soll es den
Teams die Möglichkeit geben die Fahrerplätze zu vermieten um die
Einsatzkosten zu minimieren.
Durch die Kürzung auf sechs Events sinken die Kosten soweit und erhofft
sich dadurch wieder einen Zuwachs in der Klasse. Brent O'Neill, Teamchef
von Performance Tech, sieht die Änderung als zu spät für die Klasse und
ist mit der Änderung hinsichtlich Daytona nicht überzeugt.
Der
IWSC-Kalender 2020:
23.01. - 26.01. |
Daytona |
24 h |
DPi |
LMP2 |
GTLM |
GTD |
18.03. - 21.03. |
Sebring |
12 h |
DPi |
LMP2 |
GTLM |
GTD |
17.04. - 18.04. |
Long Beach |
100 min. |
DPi |
- |
GTLM |
- |
01.05. - 03.05. |
Mid-Ohio |
160 min. |
DPi |
LMP2 |
GTLM |
GTD |
29.05. - 30.05. |
Detroit |
100 min. |
DPi |
- |
- |
GTD |
25.06. - 28.06. |
Watkins Glen |
6 h |
DPi |
LMP2 |
GTLM |
GTD |
03.07. - 05.07. |
CTMP - Mosport |
160 min. |
DPi |
- |
GTLM |
GTD |
17.07. - 18.07. |
Lime Rock |
160 min. |
- |
- |
GTLM |
GTD |
31.07. - 02.08. |
Road America |
160 min. |
DPi |
LMP2 |
GTLM |
GTD |
21.08. - 23.08. |
Viriginia |
160 min. |
- |
- |
GTLM |
GTD |
11.09. - 13.09. |
Laguna Seca |
160 min. |
DPi |
LMP2 |
GTLM |
GTD |
07.10. - 10.10. |
Road Atlanta |
10 h |
DPi |
LMP2 |
GTLM |
GTD |
|
|
* TRAINING * |
Das
erste Training sorgt für eine kleine Überraschung und sieht den #54
Nissan DPi mit einem Rückstand von 0,023 Sekunden hinter dem schnellsten
#6 Penske Acura auf Platz zwei. Auch der zweite #7 Penske Acura war
schnell unterwegs während die fünf Cadillac und die zwei Mazda's über
eine Sekunde zurück liegen.
In der GTLM setzt Nick Tandy (#911 Porsche) die erste Bestmarke, gefolgt
von Oliver Gavin (#3 Corvette) und Tom Blomqvist (25 BMW).
Schnellster in der GT-Daytona wurde Jeroen Bleekemolen (#33 Riley
Mercedes). Nur 0,048 Sekunden dahinter war Bryan Sellers (#48 Paul
Miller Lamborghini) unterwegs.
Im zweiten Training setzt Acura seine Pace erneut durch und holt dieses
mal das Doppel vor den beiden Mazda's.
Hinter
den Mazda's folgt dann der erneut starke Nissan DPi mit Colin Braun am
Steuer. Erst eine Sekunde hinter dem schnellen Juan-Pablo Montoya kommen
dann die Cadillac.
Ford sicherte sich Earl Bamber (#912 Porsche) die Bestzeit vor den
beiden Ford von Ryan Briscoe (#67) und Joey Hand (#66). In der GTD
hingegen sind unter den Top-6 unterschiedliche Marken vertreten. Die
Bestzeit sicherte sich hier Jack Hawksworth (#14 AVS Lexus). Erst eine
knappe halbe Sekunde dahinter folgt Corey Lewis (#48 Paul Miller
Lamborghini) vor Ben Keating (#33 Riley Mercedes).
Fragende Gesichter sah man bei Peter Baron's Starworks Team. Nachdem man
einige Rennen ausgelassen hatte um den Wagen neu aufzubauen macht das
generalüberholte Getriebe erneut Probleme. Nachdem man in der
erstenSession über zwei Sekunden Rückstand hatte bastelte man erneut am
Getriebe.
Zusätzlich
wechselte man alle 4 Dämpfer. In Session zwei lief es dann aber kein
deut besser und ist mit ihrem Latien langsam am Ende.
Wie schon in Training zwei endet die Session am Samstag morgen mit den
selben fünf Teams unter den Top-5. Die Acura's waren wieder einmal die
Spitzenreiter in der Session, währen die beiden Mazda den Nissan DPi ins
Sandwich nahmen.
Auch in der GTLM war wieder der #912 Porsche vorne. Am Vortag noch auf
den hinteren Plätzen unterwegs folgen die beiden BMW von Jesse Krohn
(#24) und Tom Blomqvist (#25) noch vor den beiden Ford.
Ben Keating (#33 Riley Mercedes) sichert sich die Bestzeit in der GTD
vor Paul Holton (#76 Compass McLaren) und Robert Foley (#96 Turner BMW). |
|
* QUALIFYING * |
Pünktlich
zum Qualifying ziehen dicke Gewitterwolken auf. Noch ist die Strecke
komplett trocken. Die GTD kann es in ihren 15 Minuten aber noch ruhig
angehen lassen.
Die beiden Meyer-Shank Acura mit Trent Hindman (#86) und Bea Figueiredo
(#57) gehören zu den ersten auf der Strecke. Nach einigen Runden legt
Robby Foley (#96 Turner BMW) dann die erste Top-Zeit auf den Asphalt.
Hindman bekommt dies mit und legt nach.
Die erste Bestzeit unter der 2:06er Marke schafft dann aber Matt Plumb
(#76 Compass McLaren). Mit der neuen BoP läuft der Wagen deutlich
besser.
Während Cooper MacNeil (#63 Scuderia Corsa Ferrari) in einem wilden
Drift durch die Wiese räubert geht Ben Keating (#33 Riley Mercedes) mit
einer 2:05.250 in Front.
Bei
verbleibenden 4 1/2 Minuten wird die Session plötzlich abgebrochen. Das
Gewitter zieht gefährlich nahe. Bevor Teilnehmer und Fans in Gefahr
geraten stoppt man sicherheitshalber das Qualifying.
Kurz davor schiebt sich Corey Lewis (#48 Paul Miller Lamborghini) noch
an Plumb vorbei und holt sich Startplatz zwei. Für Ben Keating ist es
die erste Pole seit 2 1/2 Jahren. Für den McLaren ist es die beste
Platzierung. Zuvor kam man nie über einen achten Startplatz hinaus.
Kurz bevor die GTLM starten sollte kommen die ersten Regentropfen
herunter. Die Rennleitung gibt nochmals bekannt, dass der Abbruch nur
wegen der drohenden Gewitterlage und nicht wegen des Regens sei.
Als sich die Wetterlage wieder gebessert hat startet die Rennleitung das
15-minütige GTLM Qualifying.
Um
den Zeitplan nicht ganz durcheinander zu bringen verkürzt man nachher
die Zeit zwischen dem GTLM und den Prototypen auf fünf Minuten.
Die beiden Corvette gehören zu den ersten auf der noch trockenen
Strecke. Die vereinzelt fallenden Regentropfen sollten nicht das Problem
sein. In den letzten Kurven und auf der Anfahrt zur Start/Ziel-Linie
steht dann aber doch etwas Wasser und sorgt dafür, dass Jan Magnussen
(#3 Corvette) durchs Kiesbett muss. Da im Qualifying Parc férme
Bedingungen herrschen ist für ihn nicht mehr mit einer Top-Platzierung
zu rechnen.
Noch sind die GTLM's mit annähernd gleichen Zeiten wie die GTD
unterwegs, doch die Strecke trocknet an den nassen Stellen schon wieder
ab und Tom Blomqvist (#25 BMW) ist der erste, der eine 2:01er Zeit auf
den Asphalt bringt.
Schon
eine Runde später knackt er auch noch die 2:01er Marke und sichert sich
die vorläufige Pole. Auch Oliver Gavin (#4 Corvette) ist schnell
unterwegs, kommt aber an Blomqvist's 2:00.344 nicht vorbei. In einer
weiteren schnellen Runde knackt er zwar noch einmal seine eigene Zeit,
muss sich aber mit Startplatz zwei begnügen. Hinter den beiden sichert
sich Jesse Krohn (#24 BMW) Startplatz drei vor Ryan Briscoe (#67 Ford)
und Dirk Müller (#66 Ford).
Bei der späteren technischen Abnahme entdeckt man aber, dass die beiden
BMW's tiefer als die erlaubten 50mm liegen und streicht alle gefahrenen
Zeiten. Gavin erntet so die Pole vor den beiden Ford's und dem besten
Porsche mit Laurens Vanthoor (#912.)
Für den 25-jährigen Britten wäre es die erste IWSC-Pole gewesen.
Kaum
sind alle GTLM an der Box ziehen auch schon die beiden
Prototypen-Klassen auf die Strecke.
Für Dane Cameron (#6 Penske Acura) läuft es an diesem Wochenende bisher
perfekt. Schon in der ersten fliegenden Runde legt er mit einer sehr
tiefen 1:49er Zeit eine absolute Bestmarke auf die Strecke. Auch sein
Teamkollege Helio Castroneves (#7) legt sehr früh eine 1:49er Zeit hin,
während die Konkurrenz noch gut eine Sekunde dahinter folgen. Die
Bestzeit von Lucas Luhr auf dem starken Audi R10 TDI aus dem Jahr 2008
dürfte stark ins wanken kommen.
Kurz bevor Matt McMurry (#52 PR1-Mathiasen Oreca) von der Strecke fliegt
und im Kiesbett stecken bleibt hat Cameron es mit einer 1:48.715 einen
neuen Qualifying-Rekord aufgestellt.
Acht
Minuten vor Ende ruft dann die Rennleitung zum zweiten Mal im Qualifying
eine Unterbrechung mit der roten Flagge aus um den gestrandeten Oreca zu
bergen. Das spielt dem Acura-Piloten in die Karten. Mit noch fünf
Minuten auf der Uhr wird es dann noch einmal voll auf der Strecke.
Am Ende schafft es von den Top-5 nur noch Helio Castroneves (#7) eine
schnellere Runde auf den Asphalt zu bekommen und holt sich Startplatz
zwei vor den beiden Mazda. Cadillac hingegen muss sich mit den Plätzen
fünf bis neun begnügen.
Trotz der deutlich schlechteren BoP sind die Acura's und Mazda's wieder
unschlagbar, was den Caddy-Teams sauer aufstößt. In diversen Gesprächen
mit den Caddy-Teams fällt dabei gerne mal über die schnellere Konkurrenz
das unschöne Wort "Sandbagging". |
|
* WARM-UP * |
Im
20-minütigen Warm-Up gehen die vorderen Plätze an die beiden Penske
Acura von Helio Castroneves (#7) und Juan-Pablo Montoya (#6). Dahinter
folgen die beiden Mazda's vor den fünf Cadillac.
In der GTLM schafft es Tom Blomqvist (#24 BMW) mit einer Zeit von
2:01.794 mit einem Vorsprung von mehr als einer halben Sekunde vor der
Konkurrenz zu bleiben.
Bei den GTD ist es Jeroen Bleekemolen (#33 Riley Mercedes) der sich die
schnellste Zeit holte, während Lokalmatador James French (#38
Performance Tech Oreca) sich in der LMP2 vor Kontrahent Matt McMurry
(#52 PR1-Mathiasen Oreca) platzieren kann. |
|
* RENNEN * |
Polesitter
Dane Cameron (#6 Penske Acura) bremst in der Anfahrt zur Startlinie das
Feld dicht zusammen. Als das Rennen dann frei gegeben wird versucht sich
innen Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) neben den zweitplazierten Helio
Castroneves (#7 Penske Acura) zu setzen, doch dieser macht ihm die Linie
zu um seine Position halten zu können.
In der Anfahrt zu Turn 5 liegen die beiden Mazda gleich auf. Von hinten
rauscht plötzlich Simon Trummer (#84 JDC-Miller Cadillac) heran,
verpasst den Bremspunkt und knallt beinahe in das Heck von Jonathan
Bomarito (#55 Joest Mazda). Trummer wird danach von seinen
Markenkollegen immer weiter zurück gereicht.
Wie in der DPi gehen auch in den anderen drei Klassen die Polesitter
nach der ersten Runde als erster über die Linie.
Durch
die neue BoP ist der McLaren von Matt Plumb (#76 Compass) erstmals in
der Saison konkurrenzfähig. Am Start hat man zwar einen Platz an den #9
PFAFF Porsche verloren, kann die Speed vom führenden Ben Keating (#33
Riley Mercedes) aber problemlos mitgehen.
Mit sieben Herstellern unter den Top-7 ist das Feld hier mehr als
ausgeglichen. Lediglich Audi tut sich einiger Zeit in der Klasse schwer
und belegt erneut nur die hinteren Plätze.
Nach nicht einmal 15 Minuten stößt die Spitze auf die langsamen GTD und
staucht das Führungsfeld wieder zusammen. Während vorne sich Cameron
(#6) wieder absetzen kann gerät sein Teamkollege Castroneves (#7) durch
die beiden Mazda mächtig unter Druck. Dahinter rücken Pipo Derani (#31
Whelen Engineering Cadillac) und Renger van der Zande (#10 Konica
Cadillac) immer näher.
Nachdem
man an den GTD's vorbei ist entspannt sich aber die Lage wieder und die
Abstände werden wieder größer.
Mit etwas zu viel Speed in den "Kink" (Turn 11) muss Matt Plumb (#76
Compass McLaren) nach 25 Rennminuten über die Wiese - kann den Wagen
aber kontrolliert wieder auf die Strecke steuern und verliert drei
Plätze.
Auch der in der GTD Führende Ben Keating (#33 Riley Mercedes) ist
langsam unterwegs. Ein Aufhängungs-Schaden hinten links verhindert die
Weiterfahrt und muss an die Box.
Dort ist im Moment bereits mächtig betrieb da einige Teams bereits ihren
ersten Stopp absolvieren. Nach 29 Minuten geht dann auch der führende
Dane Cameron (#6 Penske Acura) an die Box und übergibt an Juan-Pablo
Montoya.
Wie
schon am Start die Mazda's ziehen die beiden Acura auf der "Moraine
Sweep" nebeneinander auf Turn 5 zu wo es sogar zu einem kleinen
Lackaustausch kommt.
Kurz vor Ende der ersten Rennstunde wird es in der Box mächtig voll als
vor allem die GT's zu ihrem ersten großen Stopp hinein kommen.
Ganz vorne führen weiterhin die beiden Penske-Acura von Helio
Castroneves (#7) und Juan-Pablo Montoya (#6) vor den beiden Joest Mazda
von Jonathan Bomarito (#55) und Tristan Nunez (#77).
Im Verkehr schaffte es dann Bomarito an den zweiten Acura heran zu
kommen. Kurz darauf gehen die Top-3, sowie mit einem leichten Rückstand
auch der zweite Joest-Mazda, geschlossen an die Box. Nose-to-Tail gehen
die drei wieder aus der Box.
Im
Vierkampf um Platz acht in der GTD wird dann Katherine Legge (#57) durch
die beiden Porsche von Dennis Olsen (#91 Wright) und Patrick Long (#73
Park Place) in Turn 6 abgeräumt und rollt rückwärts in die Auslaufzone.
Legge muss mit einem Schaden hinten links im Schritt-Tempo an die Box.
Long hingegen versucht mit seiner defekten Frontpartie noch weiter zu
fahren und verteilt einige Trümmerteile um den Kurs.
Eines der Teile, die von Long's Porsche auf der Start/Ziel-Geraden
liegen bleiben schiebt sich unter dem Frontsplitter des Gesamtführende
Ricky Taylor (#7 Penske Acura) der daraufhin an die Box muss und die
Führung an seinen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya (#6) abgibt, dem Harry
Tincknell (#55 Joest Mazda) dicht am Heck klebt.
Kurz vor Rennhalbzeit übernimmt dann Tincknell auf Start/Ziel zum ersten
mal die Führung im Rennen.
Trotz
einiger Probleme bei Überrundungen bleibt Montoya (#6) allerdings weiter
in Schlagdistanz zu Tincknell (#55).
In der GTLM hat unterdessen John Edwards (#24 BMW) die Führung vor
Richard Westbrook (#67 Ford) und Rückkehrer Tommy Milner (#4 Corvette).
Bei den GTD's hält aktuell Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini)
die Führung vor Matt Campbell (#9 PFAFF Porsche) und Matt Plumb (#76
Compass McLaren).
In Runde 47 läutet Tristan Nunez (#77 Joest Mazda) die dritte
Boxenstopp's der Prototypen ein. Eine Runde danach folgt sein
Teamkollege Tincknell (#55) während Montoya (#6 Penske-Acura) noch für
ein paar Runden draußen bleibt.
Bevor die letzte Rennstunde anbricht geht der #6 Acura dann aber an die
Box und Dane Cameron übernimmt wieder das Steuer.
Für
kurze Zeit darf nun #10 Konica Cadillac noch einmal ein paar Runden
Führungsluft schnuppern, bevor dann auch er zum nächsten Stopp hinein
muss.
Boxenstopp bereinigt führt wieder der #55 Mazda vor dem #6 Acura, dem
#77 Mazda, den beiden Cadillac #31 und #10 Cadillac sowie dem #54
Nissan.
Mit einem Bremsproblem rollt John Edwards (#24 BMW) langsam um den Kurs
und steuert die Box an. Dort arbeitet man vor allem vorne rechts und
baut einen neuen Bremssattel ein.
Nach den frühen Problem von Ben Keating (#33 Riley Mercedes) lag der #48
Paul Miller Lamborghini die ganze Zeit über in Front. Als er gut 55
Minuten vor Ende zu seinem wohl letzten Stopp an die Box geht übernimmt
dann aber Matt Campbell (#9 PFAFF Porsche).
Als
dieser wenig später an die Box kommt ist dessen Crew etwas schneller
fertig und ganz knapp vor dem #48 Lamborghini wieder auf die Strecke
zurück.
An der Spitze hält in der Endphase Harry Tincknell (#55 Joest Mazda)
einen Vorsprung von etwas mehr als sieben Sekunden. Dahinter duellieren
sich Dane Cameron (#6 Penske Acura) und Oliver Jarvis (#55 Joest Mazda).
Eine gute 3/4 Minute dahinter folgen dann erst Felipe Nasr (#31 Whelen
Engineering Cadillac), Jordan Taylor (#10 Konica Cadillac) und Colin
Braun (#54 CORE Nissan).
Aufgrund einer anderen Boxenstopp-Taktik führt in der GTLM eine halbe
Stunde vor Ende Antonio Garcia (#3 Corvette) mit fast 50 Sekunden auf
die beiden Ford's und seinen Teamkollegen Tommy Milner (#4). Doch eine
defekte Batterie kostet ihn 71 Sekunden und wirft ihn ins Mittelfeld
zurück.
Auch
in der DPi gibt es 30 Minuten vor Ende die letzten Stopps. An der
Reihenfolge tut sich allerdings nichts.
Bei der Überrundung der GTLM-Spitze wird Colin Braun (#54) am Heck von
Tommy Milner (#4 Corvette) touchiert und rodelt in der letzten Kurve ins
Kiesbett aus dem er sich zu seinem Glück selbst befreien kann.
Park Place Motorsports hat an diesem Wochenende einen schlechten Tag
erwischt. Nach dem Crash in der ersten Rennstunde muss man 26 Minuten
vor Ende wieder mit defekter Frontpartie an die Box.
Etwa 20 Minuten vor Ende ziehen dunkle Wolken über die Strecke. Gewitter
und Regen gab es bereits immer wieder an dem Wochenende und zum Rennende
wurde auch ein Regenschauer hervorgesagt.
Trotz
des Mehrgewichtes zieht an der Spitze Harry Tincknell (#55 Joest Mazda)
auf der 4-Meilen langen Strecke vorne seine Kreise und führt eine
viertel Stunde vor Ende mit knapp sieben Sekunden Vorsprung.
In der GTD entbrennt unterdessen der finale Sprint. Einige Piloten -
insbesondere im Mittelfeld - kämpfen mit der Klinge zwischen den Zähnen
um jeden Platz, tauschen mit den Kontrahenten einige Lackpartikel aus
oder schieben diese dezent von der Strecke.
In der GTLM hat sich in der Endphase Joey Hand (#66 Ford) an Tommy
Milner (#4 Corvette) vorbei geschoben und sorgt für eine
Ford-Doppelführung. Milner kommt kurz darauf noch einmal zu einem
Splash-and-Dash an die Box und muss seinen möglichen Podestplatz an Earl
Bamber (#912 Porsche) abgeben.
Auch
Paul Holton (#76 Compass McLaren) muss seinen aussichtsreichen sechsten
Platz abgeben. Holton bekommt den Wagen nicht sofort wieder ins Laufen
und fällt bis auch Platz 12 zurück.
In den letzten Minuten muss der Führende Tincknell (#55) etwas Speed
herausnehmen. Cameron (#6) und Jarvis (#77) können dadurch aufschließen. Jarvis
bleibt dann aber in der letzen Runde im Verkehr hängen während sich Tincknell
und Cameron einen harten Fight bis zur Ziellinie geben. Am Ende fehlen
Cameron nur 0,229 Sekunden auf seinen Kontrahenten.
Für Mazda ist es nun der dritte Sieg in Folge. Neben dem Fight mit Dane
Cameron hatte Tincknell auch noch mit der Hitze zu kämpfen, denn die im
Auto verbaute Klimaanlage gab im letzten Stint ihren Geist auf.
Während
man in Watkins Glen den Sieg nahezu geschenkt bekam ist dieser Sieg vor
allem wegen des Kampfes etwas besonderes.
Ford
holt sich in der GTLM den Doppelsieg vor dem #912 Porsche. Nach neun
Rennen ist es für das Team erst der zweite Saisonsieg.
In der GTD holt sich in der hart umkämpften Meisterschaft PFAFF
Motorsports mit ihrem #9 Porsche ebenfalls den zweiten Saisonsieg.
Dahinter kommen mit dem #48 Paul Miller Lamborghini, dem #96 Turner BMW,
dem #14 AVS Lexus und dem #86 Meyer-Shank Acura vier weitere Marken
unter die Top-5.
|
|