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VORWORT * |
"God
Bless America" - mit diesem Spruch und einem völlig neuen Design will
Panoz DeltaWing Racing an die alten Zeiten des "Spirit of America"
erinnern. Nachdem man ursprünglich nur in Daytona starten wollte
verkündete man nun, dank des Finanzstarken Sean Rayhall, die gesamte
Saison dabei zu sein.
Während alle Teams bereits ihre Fahrzeuge aus den Transportern holten,
hatte Ganassi Racing so ihre Problemchen den brandneuen Ford GT GTE
(mit Chassisnummer #3) aus dem Truck zu holen. Beim öffnen des
Trailers versagte die Hydraulik und die Heckklappe verkeilte sich.
Erst mittels eines Gabelstaplers und einiger roher Gewalt konnte man
dann den Wagen mit der Startnummer #67 befreien.
Nicht vor Ort ist das Risi Team, deren Ferrari 488 GTB noch in Italien
in der mache ist.
Bei
der Scuderia Corsa kommt es an diesem Wochenende hingegen nicht zum
gewünschten Einsatz des neuen GTD-Ferrari's, da der 488 GT3 noch immer
keine Zulassung bekommen hatte. Kurzfristig musste man daher auf den
alten 458 Italia GT3 zurückgreifen, den auch Spirit of Race einsetzt.
Um den Einsatz der "Renn-Frikadelle" bei der Daytona-Premiere meistern
zu können hat sich das VLN-Team Unterstützung vom Team GB Autosport
geholt. Bei dem noch jungfräulichen Porsche handelt es sich übrigens
um das VLN-Einsatzauto und wird daber nach dem 24-Stunden Rennen
wieder nach Deutschland reisen.
Auch Change Racing hat für das Debüt des Lamborghini Huracan Hilfe.
Teamchef Robby Benton hegt seit geraumer Zeit eine gute Freundschaft
mit Gottfried Grasser, dessen Team als erstes den Huracan in Europa
eingesetzt hatte.
Einige
Mechaniker, sowie der führende Ingenieur, sind daher Teil des
Einsatzteams beim ROAR und den 24-Stunden von Daytona.
Während
die beiden Ligier JS P2 von Extreme Speed in Europa auf das
Nissan-Triebwerk umgebaut werden, setzt das Team in Daytona und
Sebring den von OAK Racing geliehen Wagen, der mit Chassisnummer #9
beim Le Mans Rennen sein Debüt feierte.
Das BMW Team von Rahal-Letterman-Lanigan wird dieses Jahr mit den
Startnummern #25 und #100 starten. Während man mit der #25, wie im
Vorjahr, an den ersten BMW Werkseinsatz im Jahr 1975 mit dem 3.0 CSL
erinnern möchte, trägt das Schwesterauto aufgrund es
BMW-Firmen-Jubiläums die Startnummer #100. |
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Tag 1 (Freitag) * |
Am
Freitag Vormittag ging es dann in den ersten von zwei Testsitzungen an
diesem Tag. Nachdem anfänglich der Test ohne Zwischenfall ablief, kam
es dann nach dem ersten Drittel der Session zur ersten Unterbrechung,
als Tommy Milner die #4 Corvette brennend in der Bus-Stopp-Schikane
abstellen musste. Für das Team war es an diesem Wochenende nicht der
erste Brand, denn bereits in der Garage kam es zu einem kleinen
Feuerchen an der Werkbank.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde ging es dann für die
Teilnehmer weiter. Doch bereits wenige Minuten später wurde nach einem
Abflug zwischen Turn 5 und 6 von Lance Stroll im #01 Ganassi
Riley-Ford die rote Flagge erneut geschwenkt. Mit völlig ondulierter
Front musste der Daytona Prototyp auf dem Abschlepper an die Box
geschleppt werden, während der junge Kanadier zum obligatorischen
medizinischen Check antreten musste.
Am
Ende der ersten Session war Oswaldo Negri im #60 Michael Shank
Ligier-Honda mit einer Zeit von 1:39.655 der schnellste auf der
Strecke. Knapp dahinter folgt im Ricky Taylor in der #10 Wayne Taylor
Corvette-DP vor dem BR-Nissan, der #5 Action Express Corvette-DP und
dem #0 Panoz-DeltaWing.
In den anderen Klassen sicherten sich Mark Wilkins (PC #54 CORE Oreca
FLM), Lucas Luhr (GTLM #100 RLL BMW M6) und überraschend Tim Pappas (GTD
#540 Black Swan Porsche GT3) die Bestzeiten. Besonders in den beiden
GT-Klassen lag das Feld sehr dicht beisammen. So schaffte es Dirk
Müller mit einem Rückstand von nur 0,418 Sekunden im #66 Ganassi Ford
GT auf Platz 3 hinter der #3 Corvette. Auch in der kleinen GT-Daytona
waren am Ende die Top-8 innerhalb einer Sekunde.
Trotz
zweier kleinen Vorfälle in der 2. Testsitzung sicherte sich erneut der
#60 Michael Shank Ligier-Honda die schnellste Zeit. Mit dem #2 ESM
Ligier-Honda und dem #0 Panoz-DeltaWing lag dieses überraschend mal
kein DP unter den Top-3.
In den anderen Klassen sicherten sich Colin Braun (PC #54 CORE Oreca
FLM), Augusto Farfus (GTLM #25 RLL BMW M6) und Raffaele Gianmaria (#51
AF Corse Ferrari die Bestzeiten. |
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Tag 2 (Samstag) * |
Heftiger
Nebel am Morgen sorgt am zweiten Testtag für eine Verschiebung. Die
Fahrer und Teams müssen gut 1 1/2 Stunden warten bis sich die dicke
Nebelwand auf dem Oval verzieht und die Rennleitung die Sitzung gegen
10:30 Uhr freigibt. Um den Teams genügend Testzeit bieten zu können
wird trotz engem Zeitplan die Sitzung um eine halbe Stund verlängert.
Sowohl der #01 Ganassi Riley-Ford als auch die angekokelte #4 Corvette
sind wieder repariert und gehen auf die Strecke.
Nach etwa 30 Minuten kommt es dann zur ersten Unterbrechung als Renger
van der Zande im #8 Starworks Oreca FLM in Turn 6 von der Strecke
fliegt. Wenige Minuten später gibt die Rennleitung aber die Sitzung
wieder frei.
Auch
der #02 Ganassi Riley-Ford mit Scott Dixon sorgte in der verbleibenden
Zeit nach einem Abflug in die Reifenbarriere in Turn 3 noch einmal für
einen kurzen Testabbruch.
Am Ende lag aber weder einer der Daytona Prototypen,
noch einer der insgesamt 5 LMP2 sondern der #0 Panoz-DeltaWing mit
Kahterine Legge. Mit einer Zeit von 1:40.137 legte die flotte Britin
die zweitschnellste Zeit an diesem Wochenende hin. Aber auch die
beiden Mazda befeuerten Speedsource Lola waren mit hohen 1:40er Zeiten
und den Plätzen 3 und 4 extrem gut dabei.
In der Prototypen-Klasse ist es dieses mal der deutsche Maro Engel im
#88 "XXX Popcorn Sutton" Starworks die Bestzeit auf den Asphalt
brennt. Auch in der GTLM ist mit Mike Rockenfeller in der #3 Corvette
ein Deutscher am schnellsten.
Punkt
13 Uhr ging es dann in die zweite von eigentlich vier Sitzungen an
diesem Tag. Die Rennleitung strich aufgrund der Wetterbedingungen am
Morgen kurzerhand die dritte Session und verlängert diese auf 2 3/4
Stunden.
Erneut sorgten einige Dreher und Abflüge für kurze Unterbrechungen.
Dies hielt Spencer Pigot im #55 Speedsource Lola-Mazda aber nicht
davon ab sich ein tolles Duell mit Ricky Taylor in der #10 Wayne
Taylor Corvette-DP um den Platz ganz oben im Ranking zu bieten. Mit
einem Rückstand von nur 0,023 Sekunden musste sich Pigot dann aber zum
Schluss seinem Kontrahenten geschlagen geben. Mazdaspeed hat über die
letzten Monate dem etwas altertümlichen Motors mächtig überholt. Das
Triebwerk verspricht mehr Vortrieb und Leistung als der SkyActiv
Diesel. Hoffen wir mal, dass er auch die 24-Stunden problemlos
übersteht.
Das
Nachttraining beginnt mit einem leichten Nieselregen. Gleich zu Beginn
legt Katherine Legge im #0 Panoz-DeltaWing wieder eine Fabelzeit auf
den Asphalt, die erst im weiteren Verlauf von Olivier Pla im #60
Michael Shank Ligier-Honda geknackt werden sollte.
In der Prototype Challenge holt sich ex-Gentilozzi-Pilot Jack
Hawksworth im #8 Starworks Oreca FLM die Bestzeit im dunkeln, dich
gefolgt von seinem Teamkollegen Felix Rosenqvist (#88). Bei denGT's
holt sich wieder einmal mit Bruno Spengler einer der BMW-Piloten die
schnellste Rundenzeit. In der GT-Daytona ging es hingegen wieder
extrem eng zu. Insgesamt 15 Fahrzeuge lagen innerhalb von einer
Sekunde. Schnellster hier wurde Mirko Bortolotti im #48 Paul Miller
Lamborghini Huracan vor Marco Cioci im #51 Spirit of Race Ferrari und
Richard Antinucci im #11 O'Gara Lambo. |
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Tag 3 (Sonntag) * |
Nach
einem Crash im Nachttest hat Park Place ihren #73 GTD-Porsche wieder
repariert und schickt Jörg Bergmeister auf die Strecke. Oswaldo Negri
legt im #60 Michael Shank Ligier-Honda direkt zu Beginn der Session
die Bestzeit hin.
Doch hinter ihm ging es, wie auch in den anderen Klassen, eng zu.
Gleich 10 Prototypen lagen innerhalb einer Sekunde. Lediglich in der
GT-Daytona ging es mit 16 Fahrzeugen noch enger zu. Schnellster hier
wurde Leh Keen im #22 Alex Job Porsche vor Bryan Sellers im #48 Paul
Miller Lamborghini, dem #6 Stevenson Audi, dem #30 Frikadelli Porsche
und der #33 Riley Dodge Viper.
Kurz vor Ende der morgendlichen Sitzung fliegt dann Dirk Müller im #66
Ganassi Ford GT von der Strecke und kracht in Turn 5 in die
Begrenzung.
In
der letzten Session, die um 14:40 gestartet wurde, blieben einige
Teams in der Garage und packten bereits ihre Sachen. Auf der Strecke
waren eh, aufgrund aufkommenden Regens, kaum schnelle Zeiten möglich.
Trotz alle dem schaffte es Pipo Derani im #2 Extreme Speed
Ligier-Honda in Runde 21 nicht nur die Bestzeit im letzten Test,
sondern auch die schnellste des gesamten Wochenendes
hinzulegen.
Die beiden Starworks Oreca FLM mit Jack Hawksworth (#8) und Felix
Rosenqvist (#88) belegen in der Prototype Challenge am Ende des Tests
die Bestzeiten in ihrer Klasse.
Bei der GTLM ist es Lucas Luhr im #100 RLL BMW M6. Nur knapp dahinter
folgt mit Oliver Gavin (#3) die schnellste Corvette vor Augusto Farfus
(#25) mit dem zweiten RLL BMW M6.
Die
GT-Daytona Klasse wies sich beim gesamten Test extrem ausgeglichen. Am
Ende liegt die Top-18 innerhalb einer Sekunde. Schnellster hier war
ausgerechnet der #22 Alex Job Porsche, dessen Sponsor auch
gleichzeitig der Seriensponsor ist. Nur 0,029 Sekunden dahinter folgt
mit Bryan Sellers (#48 Paul Miller) der schnellste Lamborghini vor
Lawson Aschenbach (#6 Stevenson) im besten Audi und Damien Faulkner
auf der #93 Riley Dodge Viper.
Extrem stark dabei ist auch das Frikadelli-Team, wo der
Rheinland-Pfälzer Sven Müller die fünftbeste Zeit hinlegte. Im
Interview mit unseren Kollegen von Sportscar365 will Teamchef Klaus
Abbelen einen Start nicht gänzlich ausschließen. Nachdem es für die
"Ring Queen" Sabine Schmitz für eine Teilnahme beim ROAR aus
beruflichen Gründen (Filmarbeiten für "Top Gear" in Kalifornien)
könnte sie durchaus eine Freigabe für das 24-Stunden-Rennen bekommen. |
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