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47. Rolex 24 Stunden von Daytona 2009
GARR RSCS
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Daytona International Speedway / Daytona Beach / Florida / USA
22.01. - 25.01.2009
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Harald Gallinnis & Maximilian Graf (GT-Eins.de) und Stefan A. Volk
 
Bilder von GARR
 

* START & ERSTES RENNVIERTEL *

Bereits wenige Umrundungen nach dem Start kann der von Platz zwei gestartete Timo Bernhard im #16 Penske Racing Porsche Riley sich an David Donohue im in Front liegenden #58 Brumos-Porsche vorbei zwingen. Seine errungene Spitzenposition hält der Porsche-Werksfahrer bis zu seinem vergleichsweise frühen Boxenstopp. Zwar bringt das zweite Boxenstoppfenster einen Positionstausch an der Spitze, aber die Penske-Mannschaft erkämpft sich den Platz an der Sonne innerhalb kürzester Zeit zurück.

Spätestens während der ersten Gelbphase unmittelbar vor dem Erreichen der 3h-Marke wirkten sich die frühen Penske-Stopps negativ aus, denn so gelingt es den Verfolgern, auf den Porsche Riley aufzuschließen.




Insgesamt sieben gelbe Flaggen, was 31 Runden hinter dem Safety-Car bedeutet, sorgen für Veränderungen im Klassement, so dass Penske Racing zeitweise sogar aus den Top-Fünf rausrutscht. Dennoch sind der der Penske-Porsche-Riley, die beiden Markenkollegen aus dem Hause Brumos Racing, sowie der #02 Chip Ganassi Racing with Felix Sabates die Fahrzeuge, welche um die Platzierungen an der Spitze fahren.

In der GT-Kategorie wurde schon nach knapp einer halben Stunde klar: Für den #70 SpeedSource Mazda RX-8 von Jonathan Bomarito, Nick Ham, David Haskell und Sylvain Tremblay, der das 24-Stunden-Rennen von Daytona im letzten Jahr gewann, stehen die Chancen an diesem Wochenende erneut eine Podiumsplatzierung zu erzielen, schlecht. Der schwarze RX-8 sucht unplanmäßig seine Box auf und verweilt dort rund eineinhalb Stunden. Mit 42 Runden Rückstand auf den Klassenführenden kehrt der Mazda auf die Strecke zurück.

Das Duell um Rang 1 bei den GT spielt sich zwischen dem #86 Farnbacher Loles Racing Porsche GT3 von Dominik Farnbacher, Eric Lux, Matthew Marsh und Kevin Roush und dem Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 87, pilotiert von Wolf Henzler, Leh Keen, Dirk Werner und Richard Westbrook, ab.

Die beiden nehmen sich untereinander mehrfach die Spitzenposition in der GT-Klasse ab. Zum teaminternen Duell gesellt sich noch das Quintett Jörg Bergmeister, Andy Lally, Patrick Long, Justin Marks und RJ Valentine, die den #67 Porsche GT3 von TRG steuern.

Nichts desto trotz haben es Kelly Collins, Paul Edwards und Jan Magnussen, die am Lenkrad des #07 Banner Racing Pontiac GXP.R fungieren, geschafft, sich bis zur Sechs-Stunden-Marke an die Spitze des Gran-Turismo-Feldes zu mogeln, da das Trio während einer Gelbphase im Laufe der vierten Rennstunde nicht gestoppt hat.

Zur 6h-Marke lautet die Reihung wie folgt:

In der Führungsrunde Nr. 177 befinden sich 9 DP: die Rileys von Brumos (#58). Ganassi (#02) Level 5, Brumos #59, der Doran Dallara, der Sun Trust Dallara, sowie die Rileys von Penske, AIM und Michael Shank. Eine Runde dahinter darf der 2. Ganassi-Wagen mit der #01 zur Führungsgruppe mit hinzugezählt werden.

Bei den GT liegen auf der Führungsrunde 170 der Banner-Pontiac sowie die Porsche von Farnbacher-Loles (#87), TRG (#66), Farnbacher-Loles #86 und Wright #33. 2 weitere Racers Group-Porsche (#67 & #65) sowie der Stephenson-Pontiac Runden auf Umlauf 169 liegend die Führungsgruppe ab.

 

 

* ZWEITES RENNVIERTEL *

Naturgemäß alterniert die Führung zwischen den Wagen in den Führungsgruppen zu den Boxenstopps. Allerdings geht dieser für Edwards  im führenden GT-Pontiac gründlich schief, als der mit dem Speedsource-Mazda #69 in der Einfahrt kollidiert. Der Reparaturstopp wirft den Banner-Pontiac #07 um 5 Runden zurück und Dominik Farnbacher übernimmt mit dem Porsche #86 die Führung. Teamkollege Dirk Werner verliert den Platz in der Spitzengruppe durch einen Achsschaden.

Unterdessen erwischt es auch den Führenden bei den DP: Antonio Garcia pflanzt den Brumos Riley-Porsche in die Reifenstapel und muss sich eine neue Nase abholen. 3 Runden gehen auf die Spitze zum Teufel. Auch die DP von Michael Shank und AIM sowie der Doran-Dallara verlieren in der Folge aufgrund von technischen Problemen den Anschluss an die Spitze.

Das 2. Rennviertel in der Nacht wird daher an der Spitze zu einem Sechs-Kampf bei dem die beiden Ganassi-Riley, der Penske Riley, der Sun Trust-Dallara und die beiden Brumos Autos (die #58 wird durch geschicktes taktieren während der Gelbphasen wieder in die Führungsrunde geholt) zur Halbzeit die Spitzengruppe bilden.

Der Ganassi Riley #02 und der Penske Riley #16 teilen sich dabei das Gros der Führungsarbeit Der Sun Trust Dallara  ist der einzige Nicht-Riley der Führungsrunden für sich reklamieren kann und der zu Rennhalbzeit mitten in der Nacht das Feld anführt. Der 7. platzierte Krohn Lola hat zu diesem Zeitpunkt schon 6 Runden Rückstand auf die Führungsspitze.



In der GT-Klasse lebt das 2. Rennviertel vom Zweikampf der beiden führenden Porsche-Grossteams. The Racers Group #66 mit den Piloten Lietz, Collard, Ballou, Pumpelly und George und der Farnbacher-Loles Porsche #86 mit Farnbacher, Marsh, Lux und Roush liefern sich einen Kampf um die Führung mit mehreren Führungswechseln. Dahinter, aber schon mit Rundenabstand, halten sich der TRG-Porsche #67 mit Jörg Bergmeister als Lead-Fahrer, der Stephenson Pontiac mit Bucknum, Davies und Liddell und der Wright-Porsche mit Patrick Pilet und Sascha Maassen auf Schlagdistanz.

Kurz vor Ende der 12h-Distanz fällt der Races-Group Porsche #66 nach dem Wechsel von Collard auf Lietz kurzfristig  auf Rang 3 2 Runden hinter dem schnellsten Farnbacher-Auto zurück, das nun die Spitze übernimmt.


Lamy im Sun Trust Dallara führt unter Gelb vor den 5 Rileys von Ganassi (#02), Brumos (#59), Ganassi (#01), Brumos #59 und dem Penske. Alle liegen auf der 361´sten Runde.


In der GT-Klasse führt Kevin Roush im FLR-Porsche mit der #86 (345 Runden) eine Runde vor dem TRG-Porsche #67, eine weitere vor dessen Schweterauto mit der #66, und insgesamt 3 Runden vor dem Stevenson-Pontiac und dem Wright-Porsche. Der Banner-Pontiac liegt noch 4 Runden hinter dem Klassenbesten auf Rang 7 der Klasse.

 

 

* DRITTES RENNVIERTEL *

Das mittlerweile auf 36 Fahrzeuge geschrumpfte Feld. Nicht mehr mit dabei sind u.a. die beiden Michael Shank Riley-Ford, der Krohn Lola-Ford von Turner / Jönsson / Zonta und die beiden Riley-BMW von Alegra und Orbit. Richard Lietz im #66 TRG Porsche, zur Zeit auf dem Gesamtplatz 11 (GT 3.) berichtete im Interview: „Alles funktioniert normal, selbst das Getriebe funktioniert noch immer wie eine Eins was für uns  bei der langen Distanz von Vorteil ist“.

In Runde 386 übernimmt dann Ryan Briscoe mit dem #16 Penske Riley-Porsche wieder die Führung und sollte diese bis zur Runde 434 nicht wieder abgeben. Nach Michael Shank Racing muss dann nach 13 Stunden auch Tracy Krohn die Segel streichen, als der letzte verbliebene Lola mit Motorschaden an die Box geht.


Im Morgengrauen führt noch immer der #16 Penske Riley der mittlerweile wieder von Timo Bernhard gesteuert wird das Feld an. Ihm folgen die beiden Brumos Riley #59 und #58, sodass die Podiumsplätze derzeit rein aus Porsche befeuerten Fahrzeugen besetzt wird. Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-Lexus belegt derweil einen soliden vierten Platz.

Einige Zeit später liegt der #59 Brumos Riley-Porsche nach einem Boxenstopp auf Platz fünf. Als dann Max Angelelli im #10 SunTrust Dallara-Ford auf Jamie C. France im Brumos-Wagen druck macht kommt es in Kurve 6 zum Kontakt. Während Angelelli weiter fahren kann dreht sich France und muss sich hinten anreihen. Dario Franchitti musste dann wenig später nach einem geplatzten Bremsschlauch zur Box. Da er eine Schikane aufgrund seines Schadens ausließ muss er dann nach erfolgter Reparatur gleich noch mal rein um seine Stop-and-Go Strafe abzusitzen.

Aber auch den SunTrust Dallara-Ford ereilt selbiges Problem. Glück im Unglück für Max Angelelli, dann die Reparatur findet während einer Gelbphase statt und verliert nur wenige Runden. Doch selbst nach der Bremsreparatur ist man beim SunTrust-Team noch immer recht nervös. Der Grund hierfür – bereits 6 Ford befeuerte Fahrzeuge sind ausgefallen und außer dem eigenen Dallara gibt es keinen weiteren Daytona Prototypen mit Ford-Triebwerk im Rennen. Zuletzt traf es den zweiten Dallara im Feld von Doran Racing. Als Ausfallgrund jeweils ist ein defekter Motorsensor schuld.

Pech auch für den in Stunde 17 führenden Romain Dumas. Mit einer gebrochenen Halbwelle muss der Penske Riley an die Box und verliert dadurch 15 Runden auf den Führenden.



Nach 18 Stunden führt der #58 Brumos Riley-Porsche vor dem #01 Ganassi Riley-Lexus, dem zweiten Brumos Riley-Porsche #59, dem #10 SunTrust Dallara-Ford und dem zweiten Ganassi Riley-Lexus #02.

In der GT-Klasse führt derzeit Richard Lietz im #66 TRG Porsche. Doch zwei weitere in Weissach gebauten Fahrzeuge hängen im hart im Nacken. Matthew Marsh im #86 Farnbacher-Loles Porsche und Andy Lally im #67 TRG Porsche liegen noch in der Führungsrunde. Eine Runde dahinter liegt Jan Magnussen im #07 Banner Pontiac GXP.R.

Die beiden im Training recht starken Ferraris sind mittlerweile aus dem Rennen. Wagen #52 steht mit defektem Getriebe und Wagen #56 mit Elektrikproblemen in der Box.

 

 

* LETZTES RENNVIERTEL *

Für die 19. Gelbphase in Runde 551 sorgt Scott Dixon im #02 Ganassi Riley-Lexus, als sich bei ihm Teile an der Fronthaube in einer Schikane lösten. Kurz nach dem Restart dreht sich dann in Runde 557 der #09 Spirit of Daytona Coyote-Porsche von Motocrossfahrer Jason Pridmore und bleibt auf der Strecke stehen und löst eine 12-Runden lange Gelbphase ein.

Kaum beachtet hat sich der #2 Childress-Howard Crawford-Pontiac in der Tabelle immer weiter nach oben geschlichen. In der Anfangsphase bis ganz nach hinten gefallen liegt man mittlerweile in den Top10 mit 33 Runden Rückstand und kämpft zur Zeit mit den besten GT-Fahrzeugen um die Positionen 8 bis 10.


Der am Anfang des Rennens weit zurückgefallene #70 SpeedSource Mazda RX-8 hat sich inzwischen wieder erholt und liegt innerhalb der Top30.

Teamchef und Fahrer Sylvain Tremblay im Interview: „In all meinen Jahren als Rennfahrer haben wir noch nie eine Fuel-Cell (Tankblase) während eines Rennens gewechselt. Meine Jungs haben nicht aufgegeben und das unmögliche möglich gemacht. Im letzten Jahr lief alles so gut und diesmal war es der reinste Alptraum und das direkt am Anfang des Rennens. Nach dem Sieg bei diesem Rennen und der Niederlage in der Meisterschaft im Vorjahr wollen wir dieses Jahr alles – den Meisterschaftssieg!“





Noch immer liegen 4 Fahrzeuge in einer Runde. Der #59 Brumos Riley-Porsche von Barbosa / Borcheller / France / Haywood liegt zwar mit rund 15 Sekunden etwas zurück, kann diesen aber nach einer erneuten Gelbphase wieder einholen. Der führende #58 Brumos Riley-Porsche liegt mit etwa 2 Sekunden vor dem Vorjahressieger #01 Ganassi Riley-Lexus und dem #10 SunTrust Dallara-Ford.

Für das Brumos Team würde der Sieg sehr viel bedeuten, denn seit 2003 wo man noch mit dem Fabcar am Start war konnte man kein Sieg mehr verbuchen. Zudem wäre ein Sieg von David Donohue ebenfalls ein historischer Moment, da sein Vater vor 40 Jahren diesen Event gewinnen konnte.




Auch für Ganassi würde der Sieg ein großer Moment sein. Immerhin waren es sie selbst, die sich die begehrten Rolex-Uhren in den letzten drei Jahren als Rennsieger abholen durften.

In der GT-Klasse scheint alles auf einen erneuten Sieg des TRG-Teams hin zu deuten der sich zwischen dem zur Zeit führenden #67 Porsche von Bergmeister / Lally / Long / Marks / Valentine und dem #66 Porsche von Ballou / Collard / George / Lietz / Pumpelly entscheidet.

In der letzten Rennstunde liefern sich dann die beiden Brumos-Porsche Riley und der Ganassi-Lexus einen packenden Dreikampf an der Spitze nachdem der Sun Trust Dallara aus dem Spitzenpaket gefallen ist. Am Ende kann die Mannschaft von Brumos Racing nach einem der knappsten Finish der 24h 30 Jahre nach ihrem letzten erfolg erneut den Triumph bei den 24h von Daytona feiern. Mit knapp 1s Vorsprung vor dem schnellsten Ganassi-Wagen kreuzt man de Ziellinie und holt den Sieg für Porsche.


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