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Sahlen's Six Hours of The Glen 2004
GARR RSCS
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Watkins Glen International / Watkins Glen / New York / USA
18.06. - 20.06.2004
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht

 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von GrandAm und William Belanger
 

* VORWORT *

SpeedSource wechselt das Fahrzeug - so die Schlagzeilen vor dem Sahlen's 6-Stunden. Als eines der ersten Teams, die das Siegerfahrzeug von den 24 Stunden von Daytona einsetzten, fährt man nun mit dem starken Riley-Pontiac.

Auch einige lokale Teams haben sich für das Rennen eingeschrieben. Durch die Änderung des Reglements am Anfang des Jahres ist die Grand-Am schon fast zum Porsche-Marken-Pokal in der GT- bzw. SGS-Klasse mutiert. In der SGS starten 15 Porsche, sowie 1 Corvette und 1 Ferrari. In der GT sind 7 Porsche, 2 BMW, 4 Ferrari, sowie 1 Maserati und eine Corvette.

Passend zum amerikanischen Vatertag (am 20.06.) starten auch einige Vater-Sohn Teams. Bezüglich des Rennens dürfte es auch wieder interessant werden. 4 Rennen - 4 verschiedene Sieger. Gibt es einen 5 neuen Sieger, oder wird eines der starken und schnellen Riley-Teams wie Ganassi oder SunTrust schaffen ?

 

 

* TRAINING *

Im ersten Training setzte das SunTrust-Team die erste Top-Zeit mit 1:45.829 vor Pruett / Papis im Ganassi und den beiden Boss-Crawford's. In der GT und SGS wieder mal nichts neues. PTG und AASCO sind dort (wieder einmal) die besten. Nur knapp hinter dem ersten PTG-BMW ist der Racers Group-Porsche und der Risi-Ferrari.

Auch im zweiten Training lag der SunTrust-Riley mit einer Zeit von 1:47.354 fast eine Sekunde vor Pruett/Papis.



Dahinter der G&W-Doran von Wagner/Martini/Collins, dann der zweite Ganassi-Riley, der Red-Bull Brumos-Fabcar und der neue SpeedSource-Riley.

In der GT schaffte es der Risi-Ferrari ganz knapp vor die beiden PTG-BMW zu kommen. Etwas unglücklich hingegen ist das JMB-USA-Team das mit ihrem Ferrari nur den 43. Gesamtrang erfuhr.

Am verregnete 3. Training ließen einige Teams ihr Auto in der Garage. Dadurch kam der PTG-BMW auf den Gesamtplatz 5. An der Spitze die beiden Ganassi-Riley und die beiden Doran's von den Partnerteams von G&W und Michael Shanks.

 

 

* QUALIFYING *

Im Qualifying schaffte es Angelelli, trotz seines ersten Rennens in Watkins Glen mit fast 2 Sekunden Vorsprung die Pole zu ergattern. Dahinter schaffte es etwas überraschend das G&W-Team ihren Doran-BMW zu platzieren.  Pruett / Papis schafften es dagegen nur auf Platz 11, noch hinter ihren Teamkollegen die auf Platz 3 schafften.

Auf Startplatz 4 liegt der Red Bull-Brumos von Donohue, Law und Sascha Maassen. Der andere Brumos-Fabcar mit Haywood, France und Lucas Luhr schafften es auf Startplatz 9.

 

 

* RENNEN *

Um 11:12 Uhr startete man das Rennen bei 40°C und 51°C Streckentemperatur.

Schon in Kurve 2 berührten sich der Bell-Doran und der Essex-Multimatic. Der Essex-Wagen drehte sich dabei und blieb auf der Strecke stehen. Der SFoW-Maserati schaffte es gerade noch einen Crash zu vermeiden, konnte aber nicht weiterfahren da der Multimatic im weg stand. Die Rennleitung musste daher das Safety-Car auf die Strecke schicken.

Führender nach einer Runde ist aber weder der SunTrust-Riley, noch der G&W-Doran, sondern der zweite Ganassi-Riley. Auch in der GT-Klasse gab es während des Starts einen Führungswechsel. Neuer Leader dort ist der Orbit-Porsche.


Der Bell-Doran kam zur Reparatur hinein, handelte sich aber eine 10-Sekunden-Penalty ein, da die Pit-Crew etwas zu früh über die Mauer sprang. Der SFOW-Maserati kam eine Runde später zum Reifenwechsel und Auftanken. Auch der Essex-Multimatic wurde in die Box geschleppt. In Runde 4 ging die Fahrt unter grün weiter.

Gleich beim Restart berührte der Boss-Crawford #2 den Southard-Fabcar. Dieser drehte sich und krachte in die Mauer auf der Innenseite von Kurve 1. Der PTG-BMW schaffte es in der GT-Klasse die Führung zurück zu bekommen. Um den Southard-Fabcar in die Box zu schleppen, wurde bereits nach Ende von Runde 4 das Safety-Car rausgeschickt. Der Restart kam dann in Runde 7. Eine Runde später übernahm der SunTrust-Riley wieder die Führung.



Nach 9 Runden liegt nun wieder der SunTrust vor dem Ganassi-Wagen, während der erste Ganassi-Riley wegen einer stecken gebliebenen Drosselklappe an die Box muss. Insgesamt verlor man 1 Runde auf den Leader durch die Reparatur. In Runde 10 kam dann der SFoW-Maserati erneut an die Box, diesmal wegen Elektrik-Problemen. Währenddessen schaffte der SunTrust-Riley  die Führung immer weiter auszubauen.

Dreher des Boss-Crawford #2 und des Bell-Doran, sowie des stehen gebliebenen PTG-BMW #22 führten in Runde 15 zur 3. Gelbphase. Während der BMW in die Box zurück geschleppt wird, beginnen die ersten Boxenstopps.

Unter Gelb berührte plötzlich in Runde 16 der SFoW-Ferrari #34 die Barriere in Kurve 1, drehte sich auf die Strecke zurück und kracht mit der Specter Werks-Corvette #24 und dem TPC-Porsche #36 zusammen.

Der TPC-Porsche wahr dabei der Einzigste Wagen der nach dem Crash zur Box kam. Während der Gelbphase musste auch der SFoW-Maserati erneut wegen Elektrik-Problemen zur Box.

Mittlerweile führt der Boss-Crawford #4 das Feld an und führt dieses in Runde 20 wieder zur Grün-Phase. In der GT führt währenddessen der PTG-BMW #21 und in der SGS der Phoenix-Porsche #41.

Nach einer Stunde führt der Boss- Crawford #4, vor den Ganassi-Riley #02, dem SunTrust-Riley #10, dem G&W-Doran #81 und dem Brumos-Fabcar #58. In der GT führte der PTG-BMW #21 vor dem Risi-Ferrari #30 und dem Racers Group-Porsche #66.



In Runde 22 schon wieder einmal Gelb nachdem einem Crash indem der #39 Silverstone-Crawford, der Phoenix-Porsche #42, der Doncaster-Porsche #71, der TPC-Porsche # 38 und der Baughman-Porsche involviert waren. Der Phoenix- und der Baughman-Porsche konnten weiterfahren, der TPC-Porsche kam zur Reparatur zur Box und der Silverstone-Crawford und der Doncaster-Porsche blieben im Kiesbett stecken, wurden aber später zur Box geschleppt.

Während die führenden wieder zum Boxenstopp gingen konnte sich der Ganassi-Riley #01 zurückrunden.

In Runde 26 dann wieder Grün. Neuer Leader nach einem Überholmanöver ist der SunTrust-Riley vor dem Ganassi-Riley #02. Doch die Freude endlich länger mal unter Grün fahren zu können sollte nicht lange andauern.



Schon in der 27. Runde passierte der nächste Unfall. Der Lewis-Porsche #72 und der Racers Group-Porsche #67 rutschten nach Berührung in das Kiesbett an der "Inner Loop". Währenddessen gaben das Specter Werks Team sowie das SFoW-Team #34 bekannt, dass man ihre Autos fürs Rennen wegen zu starken Schäden zurückziehen würde.

Nachdem man mittlerweile mehr Runden hinter dem Safety-Car als unter Grün absolvierte ging es in Runde 32 weiter.

Wegen Kupplungsproblemen wurde dann in Runde 33 der Southard-Fabcar zurückgezogen.

Mit 7,4 Sekunden führt der SunTrust-Riley in Runde 40 vor dem Ganassi-Riley #02 und dem Brumos-Fabcar #58.




In Runde 45 entschied das Essex-Team ihren Multimatic mit (nur) 12 gefahrenen Runden wegen Vibrationen zurückzuziehen.

16,455 Sekunden Vorsprung - so die Bilanz in Runde 46 für den SunTrust.

In selber Runde vermeldete man, dass der G&W-Porsche #86 langsam unterwegs ist. Nach Auftanken, Fahrer- und Reifenwechsel ging es dann aber gleich wieder auf die Strecke. In Runde 48 übernahm dann beim Risi-Ferrari der deutsche Ralf Kelleners das Lenkrad.


Als der SunTrust in Runde 50 zur Box kam, übernahm der Ganassi-Riley #02 wieder die Führung. Auch andere Top-Teams kamen nun zum Stopp.

Nach einer langen Grünphase gab es dann (leider) wieder eine Gelbphase in Runde 52 als der Racers Group-Porsche #65 in Turn 11 Kontakt mit der Mauer hatte. Das Ganassi-Team #02 entschied sich daher nun auch ihren nächsten Boxenstopp zu machen.

Noch unter Gelb holte sich in Runde 53, durch die Stopps der anderen vorgespült, der Ganassi-Riley #01 die Führung. Restart in Runde 57. Gleichzeitig kam der Boss-Crawford #2 in die Box und fuhr direkt hinter die Boxenmauer.

Durch einen Verbremser landete der neue SpeedSource-Riley in Kurve 9 in der 60. Runde im Kiesbett. Folge des Ausfluges - klar wieder eine Gelbphase. Der Riley wurde herausgezogen und konnte selbständig zur Box zurück um einen Boxenstopp zu machen und den Kies herauszuholen.


Die Reifenspezialisten von Goodyear vermeldeten mittlerweile eine Streckentemperatur von 63°C (gleichzeitig höchste Temperatur am Wochenende). Neuer Raceleader nach dem Restart in Runde 63 ist nun der Werks-Doran.

Nach langer Reparatur kam der Silverstone-Crawford in Runde 65 wieder auf die Strecke. Eine Runde später mußte der Orbit-Porsche zum kontrollieren der Radaufhängung an die Boxen.


Etwa zur Rennhälfte in Runde 72 krachte die Baughman-Corvette schwer in die Barriere von Kurve 11. Der Fahrer stieg aus und gab an das er OK ist. Um die Trümmerteile zu beseitigen gab es wieder Gelb.

Neue Reihenfolge nach dem Boxenstopp-Reigen in der Gelbphase. Beim Restart in Runde 77 ist der Bell-Doran vor den beiden Ganassi-Rileys.

Von drei auf eins fuhr sich dann in Kurve 1 nach dem Restart vor. Der Silvestone-Crawford blieb wenig später an sicherer Position auf de Strecke stehen. Der SunTrust-Riley überholte dann in der Folgerunde den Ganassi #02.

Beim Überholen berührten sich dann der SFoW-Maserati und der Bell-Doran. Beide konnte aber problemlos weiterfahren.


Der SunTrust überholte den Bell-Doran wenig später und holte sich den zweiten Platz.

Forest Barber berichtete in der Box, dass es heute irgendwie nicht sein Tag wäre. Schon in der ersten Runde habe man nach einem Kontakt mit dem Multimatic einen Plattfuss bekommen. Als ich den Wagen später wieder nach einem Fahrerwechsel übernahm hatte wieder einen Platten nach einem Kontakt mit einem Porsche. Terry Borcheller sei nun im Auto und macht wie immer einen guten Job.

Jan Magnussen berichtete derweil, dass man schon das ganze Wochenende untersteuern hatte. Während der vielen Gelbphasen versuchte man den Wagen umzustellen. Der Wagen wäre zwar immer noch nicht top zu fahren, aber OK. Als er in Führung lag konnte er sogar die Führung ausbauen.

In Runde 84 kam dann der SpeedSource nach einem längeren Boxenstopp wieder auf die Strecke.

Der Brumos-Fabcar #59 handelte sich nach einem Kontakt mit dem Shanks-Doran in Runde 87 eine Penalty ein. In Runde 88 kam man zum Boxenstopp hinein und die Runde darauf zum absitzen der Zeitstrafe.

In der 90. Runde führen der Ganassi-Riley #01 in der DP-, der PTG-BMW #21 in der GT und der TPC-Porsche #38 in der SGS-Klasse.



Nach einem Fight des SunTrust-Riley und des Ganassi-Riley's eroberte sich der SunTrust die Führung in Runde 86 nach etwas mehr als 3 1/2 Stunden Rennzeit. Ein langsam rollender Porsche zwischen Kurve 1 und 2 sorgte für die nächste Gelbphase. Nach 100 Runden, davon 30 unter Gelb, ging es dann weiter.

Wieder einmal Gelb in Runde 106 nachdem der Phoenix-Porsche #41, der TPC-Porsche #36 und der Racers Group-Porsche #67 nach einem Unfall auf der Strecke stehen blieben. Um die Debris-Teile zu beseitigen musste daher das Safety-Car für 3 Runden raus. Währenddessen kamen wieder viele an die Boxen.



Neuer Leader nach dem Restart ist der Boss-Crawford #4 vor dem Brumos-Porsche #58 und dem G&W-Doran #81. In der GT führt der PTG-BMW #21 vor dem Risi-Ferrari und dem Orbit-Porsche. In der SGS führt der TPC-Prosche #38 vor dem TPC #37 und dem Baldwin-Tafel-Porsche.

Kurz nach dem Restart überholte dann auch der SunTrust-Riley den G&W-Doran und wenig später die Führung. Auch der Ganassi-Riley #02 überholte und ergatterte sich die 3. Position vom Brumos-Fabcar #58.

Nach einem Boxenstopp des Ganassi-Riley #02 musste selbiger wegen überschreiten der Top-Speed in der Box gleich nochmal zum absitzen der Penalty hinein.

Nach einigen Boxenstopps kam der Ganassi-Riley #01 an die Spitze. Auch nach seinem Stopp liegt er noch immer vorne.

Eine viertel Stunde vor Rennende lagen nur noch 4 Autos in der Führungs-Runde wobei der Kampf um die Spitze sich auch den Ganassi-Riley #01 und dem SunTrust-Riley beschränkt. Dahinter der zweite Ganassi-Riley vor dem Boss-Crawford #4.

Kurz vor Schluss machte dann in den Esses der SpeedSource-Riley schlapp und wurde von der Strecke geschleppt.

In Runde 163 dann die weiße Flagge.

Um 17:12 Uhr Ortszeit fällt dann die karierte Flagge für den Ganassi-Riley #01 und somit der zweite Sieg in dieser Saison. Dahinter der SunTrust-Riley und der zweite Ganassi-Riley #02.



In der GT siegte wieder einmal der PTG-BMW #21 gefolgt vom Risi-Ferrari und dem Orbit-Porsche.

In der kleinen SGS-Klasse gewwinnt der TPC-Porsche #38, vor dem TPC-Prosche #37 und dem Doncaster-Porsche #71.

Pruett sagt im Interview, dass sie einen sehr guten letzten Stint hatten. Bevor man sich zurückrundete lag man zwischenzeitlich schon fast 2 Runden zurück und erhoffte sich nur einen Platz unter den Top-5.

Papis sagte hierzu, dass das Team alles dazu getan hat, den Wagen wieder an die Spitze zu bringen. Jeder im Team glaubt mittlerweile daran die Meisterschaft gewinnen zu können.




Schärfster Gegner ist derzeit das SunTrust-Team mit dem Pontiac-Riley. Angelelli sagte über den verlorenen Sieg, dass ihm das Team dazu riet langsamer zu fahren, da man sonst wegen Spritmangels liegen bleiben könnte.

Für Luis Diaz und Jimmy Morales war es ebenso ein tolles Rennen. Guter Start, zeitweise Führende und dann mit den Teamkollegen auf dem Treppchen stehen. Es war auch das erste mal seit Mont-Tremblant wo zwei Autos eines Teams (damals Brumos-Fabcar) auf dem Siegerpodium stehen.

Insgesamt gab es 16 Führungswechsel von 6 verschiedenen Autos. 8 verschiedene Fahrer lagen an der Spitze währenddessen man 10 Gelbphasen mit insgesamt 32 Runden hatte. Bei den vielen Crashs wurde zum Glück auch niemand verletzt.



Auch wenn es für das Orbit-Team mal wieder nicht zum Sieg der GT langte war es ein tolles Wochenende, so Jay Policastro. Die "Finger Lakes Region" ist eine tolles Gebiet, sehr familiär und hier gibt es auch tolle Weine (eines der größten Anbaugebiete der USA / Red.).

In 10 Tagen beginnt nun auch schon das nächste Rennen in Daytona. Dort kommt das Howard Boss-Team mit einem dritten Wagen an den Start.


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