Bericht von Stefan A. Volk
Bilder von IMSA, Michelin Racing USA,
BMW Motorsport, Corvette Racing, Mazda Motorsports, Porsche,
CORE autosport, Juncos Racing, Park Place Racing, PR1/Mathiasen Motorsports,
Team Penske, Turner Motorsport
und Mark Windecker @ SCU
|
* VORWORT * |
Nach
den 6 Stunden von Watkins Glen ging es für die Teams direkt weiter zum
Canadian Tire Motorsports Park.
Nach dem Crash-Fest gibt es einiges zu tun, daher hatte Riley
Motorsports bereits während des Rennens dort mit dem Aufbau des
Spare-Car begonnen. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um den ehemaligen
WeatherTech Mercedes, welches man vor einiger Zeit erwarb und seit
Daytona im Truck mitführt.
Bei Moorespeed stand in Kanada ein Chassis zur Verfügung das man hätte
leihen können. Aber ohne ihren Stammfahrer Will Hardeman sieht man kein
Zweck dort anzutreten. Hardeman erlitt nach einem Trainingsunfall eine
schwere Gehirnerschütterung und musste aus dem Audi heraus geschnitten
werden.
Corvette
Racing prüfte nach dem letzten Rennen die Schäden des Startunfalls. Für
dieses Rennen steht dem Team wieder das eigentliche Chassis zur
Verfügung, dass in Le Mans ebenfalls in einen Unfall verwickelt war. Stammpilot Tommy Milner kann allerdings aufgrund einer beim Crash
erlittenen Handverletzung nicht starten und hat daher erneut Marcel
Fässler verpflichtet.
Mit dem Saisonverlauf alles andere als glücklich hat Starworks
Motorsport ihren Audi R8 LMS GT3 für die Rennen auf dem CTMP und in Lime
Rock zurückgezogen. Die Zeit will man nutzen um den Wagen auf den Kopf
zu stellen und die Probleme in Griff zu bekommen.
Auch der #47 PPM Lamborghini Huracan fehlt an diesem Wochenende, wodurch
das Feld auf nur noch 34 Wagen zusammen schrumpft.
Die
Zukunft der LMP2 steht noch immer auf wackeligen Füssen. Seitens der
IMSA plant man fest mit der Klasse. PR1/Mathiasen plant noch in dieser
Saison einen zweiten Oreca an den Start zu bringen. Konkurrent
Performance Tech hingegen erwägt allerdings für nächstes Jahr ein
Wechsel in die European Le Mans Series.
Bei JDC Motorsports, die im vergangenen Jahr zwei Oreca's eingesetzt
hatte, stehen die Wagen noch immer zum Verkauf. Doch nach über der
Hälfte der Saison gibt es noch immer keinen ernsthaften Interessenten.
Um die Kosten weiter zu senken überlegt man für 2020 mit einer Saison
mit nur sieben Events und ohne Wertung in Daytona zu starten. |
|
* TRAINING * |
Mit
einem Vorsprung von mehr als 0,4 Sekunden holt sich Colin Braun (#54
CORE Nissan) vor Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) die erste Bestzeit an
diesem Wochenende.
Porsche setzt mit Platz eins und zwei die Dominanz in der GTLM fort,
während Jeroen Bleekemolen (#33 Riley Mercedes) das frisch aufgebaute
Spare-Car in der GTD am schnellsten um die Strecke bewegte. Gerade
einmal 0,013 Sekunden dahinter folgt aber schon Andy Lally (#44 Magnus
Lamborghini).
Im zweiten Training am Nachmittag war erneut Colin Braun nicht zu
bremsen und stellt den Nissan DPi erneut auf Platz eins. Dahinter
setzten sich die beiden Penske Acura mit Dane Cameron (#6) und Ricky
Taylor (#7) gegen die Action Express Cadillac's und die Joest Mazda's
durch.
Nach
dem perfekten Start im ersten Training bekam Porsche von Chevrolet eine
knappe Sekunde eingeschenkt. Jan Magnussen (#3) lag dabei 0,054 Sekunden
vor seinem Teamkollegen Marcel Fässler.
Bei den GTD kann sich dieses mal Bill Auberlen (#96 Turner BMW)
durchsetzen und lässt Bleekemolen und die andere Konkurrenz hinter sich.
Die eigentlich auf 60 Minuten angesetzte Session musste knapp 20 Minuten
vor Ende abgebrochen werden, da in Turn 2 und Turn 5 Hitze bedingt der
Asphalt aufbrach und so eine Weiterfahrt nicht möglich war.
Nach dem "Crash-Festival" in Watkins Glen steigt nach dem dritten
Training die Ausfallquote weiter an. Dieses mal trifft es Paul Miller
Racing mit ihrem #48 Lamborghini der in Turn 2 in die Begrenzungsmauer
einschlug.
Fahrer
Ryan Hardwick wurde von einem der JDC-Miller Cadillac touchiert und
verlor daraufhin die Kontrolle über den Wagen. Er konnte danach den
Wagen zwar noch in die Box schleppen, doch der Schaden auf der rechten
Fahrzeug-Seite ist vor Ort irreparabel. Für das nächste Rennen in Lime
Rock Park wird man mit dem zweiten Lamborghini an den Start gehen, der
eigentlich unter der Startnummer #49 dieses Jahr bei dem einen oder
anderen Rennen hätte starten sollen.
Das Training ging am Ende an Helio Castroneves (#6 Penske Acura) vor
Colin Braun (#54 CORE Nissan), Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) und
Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac).
In den GT-Klassen holten sich Ryan Briscoe (#67 Ford) und Robert Foley
(#96 Turner BMW) die Bestzeiten. |
|
* QUALIFYING * |
Die
beiden Meyer-Shank Acura mit Trent Hindman (#86) und Bea Figueiredo
(#57) eröffnen das Qualifying der GTD. Hindman ist es auch dann, der
schon früh die Tabelle anführt. Knapp dahinter folgt Robert Foley (#96
Turner BMW), der nach ein paar schnellen Runden als erster eine 1:16er
Zeit schafft.
Für die in der Meisterschaft auf Platz zwei und drei liegenden AVS Lexus
läuft es bei ihrem Heimrennen nicht so optimal und kommen aus dem
Mittelfeld nicht heraus. Für den Lokalmatador Compass Racing mit dem #76
McLaren läuft es ähnlich, während das dritte kanadische Team, Pfaff
Motorsports mit ihrem #9 Porsche wenigstens für die Top-5 reicht.
In den Dreikampf um die Pole zwischen den beiden Acura's und dem BMW
greift kurz vor Ende dann auch noch Ben Keating (#33 Riley Mercedes)
ein.
Da
zum Ende der Session keine Zeitverbesserungen mehr möglich sind lehrt
sich die Piste schon vor Ablauf der Restzeit. Die Pole geht daher zum
zweiten mal in dieser Saison an Robert Foley (#96 Turner BMW) vor Ben
Keating (#33), Trent Hindman (#86), Bea Figueiredo (#57) und Zach
Robichon (#9).
Zu Beginn der Session noch in aussichtsreicher Position unterwegs reicht
es für die beiden Corvette's von Jan Magnussen (#3) und Marcel Fässler
(#4) nur für die letzten beiden Plätze.
Porsche begnügt sich am Schluss mit den Plätzen vier und fünf zwischen
den beiden Ford GT's, während sich Jesse Krohn (#24 BMW) die Pole holt.
Krohn ließ dabei sogar seinen Teamkollegen Tom Blomqvist (#25) satte
0,462 Sekunden hinter sich.
Den
finalen Part des Qualifyings geht Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura)
als erster an. Die Konkurrenz ist aber nur wenige Meter entfernt und
geben sich einen packenden Kampf um die Pole.
Schon im Training sehr gut mit dabei holt sich Colin Braun (#54 CORE
Nissan) bereits nach etwas mehr als vier Minuten als erster eine 1:05er
Zeit. Helio Castroneves (#7 Penske Acura) und Jonathan Bomarito (#55
Joest Mazda) ziehen zwar noch einmal kurz an ihm vorbei, doch Braun
lässt es dermaßen fliegen, dass der schon in seiner nächsten Runde sich
mit einer 1:05.452 die Pole holt.
Bereits zur Halbzeit sind dann alle Startplätze bezogen und eine
Zeitverbesserung auf den vorderen Plätzen nicht mehr möglich.
Für
Colin Braun und CORE autosport ist es die erste Pole mit dem Nissan DPi.
Wie schon im Vorjahr mit dem Oreca 07 entscheidet sich das Team
allerdings dafür für das Rennen frische Reifen und auch einen
Fahrerwechsel durchzuführen und überlässt dadurch Helio Castroneves (#7
Penske Acura) den ersten Startplatz vor Jonathan Bomarito (#55 Joest
Mazda) und Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura). |
|
* WARM-UP * |
Da
Training zwei aufgrund von Reparaturarbeiten an der Strecke nicht über
die volle Distanz abgehalten werden konnte, entschied sich die
Rennleitung den Teams im Warm-Up 10 Minuten mehr Tracktime zur Verfügung
zu stellen.
Mazda-Pilot Harry Tincknell (#55) war am Ende der schnellste und ließ
Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac) 0,041 Sekunden hinter
sich. Die beiden Acura's komplettieren die Top-4.
Richard Westbrook (#66 Ford) und Scott Hargrove (#9 PFAFF Porsche)
holten sich die letzte Trainingsbestzeit in der GTLM bzw. der GTD. |
|
* RENNEN * |
Beim
Start kann sich zunächst Helio Castroneves (#7 Penske Acura) gegen die
restliche Meute durchsetzen. Dahinter folgen Jonathan Bomarito (#55
Joest Mazda) vor Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) und Tristan Nunez
(#77 Joest Mazda). Letzterer wird dann aber nach Turn 1 von Felipe Nasr
(#31 Whelen Engineering Cadillac) attackiert und zieht in Turn 2 auf der
Außenbahn an ihm vorbei.
Vorne schließt Bomarito auf den Polesitter auf und setzt sich in den
Esses (Turn 8/9) neben Castroneves. Doch in Turn 9 hat der Acura-Pilot
die bessere Linie und bleibt in Führung.
Während sich Castroneves von seinem Kontrahenten wieder lösen kann
übernimmt Tristan Nunez (#77) wieder Platz vier von Felipe Nasr (#31).
In
der GTLM kann Jesse Krohn (#24 BMW) seine Pole Position behaupten. Sein
Teamkollege Tom Blomqvist (#25) fällt allerdings auf Platz fünf hinter
Ryan Briscoe (#67 Ford) und die beiden Porsche von Patrick Pilet (#911)
und Laurens Vanthoor (#912) zurück.
Auch in der GT-Daytona bleibt Polesitter Robert Foley (#96 Turner BMW)
an der Spitze des Feldes. Dahinter folgen Trent Hindman (#86 Meyer-Shank
Acura), Zach Robichon (#9 PFAFF Porsche), Ben Keating (#33 Riley
Mercedes) und Frank Montecalvo (#12 AVS Lexus).
Bereits nach sechs Minuten kommt es zu den ersten Überrundungen. Als die
beiden Gesamtführenden auf die hinteren GTD's aufschließen kommt es im
Verkehr zu einem fantastischen Kampf zwischen Acura und Mazda.
Auch
im Mittelfeld gibt es einen tollen Zweikampf zwischen Jon Bennett (#54
CORE Nissan) und Will Owen (#50 Juncos Cadillac). Owen versucht es in
Turn 6 mit der Brechstange und räubert wild über den inneren Curb. Doch
Bennett bleibt vorne.
An der Spitze übernimmt dann in Runde 8 Jonathan Bomarito (#55) die
Führung als man den GTD-Führenden überrundet.
Auch Will Owen (#50) wird der Verkehr zum Verhängnis als er in Turn 2
vom zu überrundenden Gar Robinson (#74 Lone Star Mercedes) berührt wird
und beide in die Auslaufzone abfliegen. Beide können aber das Rennen
danach fortsetzen.
Ein weiteres heißes Duell gibt es in der GTD.
Nose-to-Tail
und Door-to-Door gehen Robert Foley (#96 Turner BMW) und Trent Hindman
(#86 Meyer-Shank Acura) um die Strecke. In der Moss Corner (Turn 5/6)
kann sich Hindman dann innen neben den BMW setzen, muss dann aber hart
über den Curb von Turn 8 räubern und fällt hinter Foley wieder zurück.
Dafür kann Zach Robichon (#9 PFAFF Porsche) auf die beiden aufschließen.
Auf der Mario Andretti Straightway schließt dann der gesamtführende
Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) auf einen riesigen Pulk auf, der nur
schwer zu überholen scheint.
Kurz darauf wird auch Jan Magnussen (#3 Corvette) der Verkehr zum
Verhängnis. Als der Gesamtführende an ihm vorbei will geht es three-wide
durch Turn 1 und nehmen Dalton Kellett (#52 PR1/Mathiasen Oreca) ins
Sandwich.
Als
dieser Magnussen in seinem linken Außenspiegel sieht zuckt er kurz nach
innen - Doch dort ist Bomarito. Als er dann wieder nach außen zieht
touchiert er die Corvette und schickt diese durch den Dreck und die
Auslaufzone.
Durch eine falsche Linienwahl verliert Tristan Nunez (#77 Joest Mazda)
seinen dritten Platz an Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) als er in
der Clayton Corner (Turn 2) außen an Bea Figueiredo (#57
Heinricher/Meyer-Shank Acura) will und sich innen Montoya vorbei mogelt.
Bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde kommt Montoya dann als
erster an die Box und versucht den Undercut. Eine Runde später folgen
dann Nunez (#77) und Castroneves (#7) bevor dann auch der führende
Bomarito (#55) side-by-side mit dem #85 JDC-Miller Cadillac hinein.
Boxenstopp
bereinigt führt weiterhin der #55 Joest Mazda vor den beiden Acura's #6
und #7, dem #77 Joest Mazda und den beiden Action Express Cadillac #31
und #5.
Für einen Schreckmoment sorgt Richard Heistand (#14 AVS Lexus) als er
Eingangs der Boxengasse in das Heck von Patrick Lindsey (#73 Park Place
Porsche) donnert. Zm Glück gehen aber nur ein paar Flaps in die Brüche.
Mit frischen kalten Reifen rutscht Lokalmathador Scott Hargrove (#9
PFAFF Porsche) in Turn 5 von der Strecke. Auf den Weg zurück auf die
Strecke übersieht er dann aber den anfliegenden Jack Hawksworth (#14 AVS
Lexus) und wird von diesem Ausgangs von Turn 6 gerammt.
Hargrove dreht sich der Strecke in die Wiese, kann das Rennen aber kurz
darauf wieder fortsetzen.
Hawksworth
hingegen muss mit beschädigter Front die Box ansteuern, wird dann aber
nach einem kurzen Check wieder auf die Strecke geschickt.
Wegen eines schleichenden Plattfusses muss Helio Castroneves (#7 Penske
Acura) etwas früher an die Box und fällt dadurch eine knappe Runde
zurück. Der Gesamtführende ist bereits in Sichtweite hinter ihm.
Dieser hält 90 Minuten vor Rennende einen Vorsprung von 12 Sekunden auf
Dane Cameron (#6 Penske Acura). Weitere 1 1/2 Sekunden dahinter folgt
mit Oliver Jarvis (#77) bereits der zweite Joest Mazda.
Gegen Rennhalbzeit gehen die beiden Mazda zu ihrem zweiten Stopp an die
Box. Für Jarvis (#77) kam der Ruf von der Box aber recht spät und
schliddert mit stehenden Rädern und mächtig Speed in die Boxeneinfahrt.
Harry
Tincknell (#55 Joest Mazda) kann nach dem Stopp die Führung weiter
behaupten, doch Dane Cameron (#6 Penske Acura) seinen Rückstand bis auf
sieben Sekunden minimieren. Dahinter folgt weitere 2 Sekunden dahinter
Ricky Taylor (#7 Penske Acura) vor Oliver Jarvis, der insgesamt 15
Sekunden hinter seinem Teamkollegen liegt.
Halbzeitführender in der GTLM ist Earl Bamber (#912 Porsche) vor John
Edwards (#24 BMW), Connor de Phillippi (#25 BMW), Richard Westbrook (#67
Ford) und Nick Tandy (#911 Porsche).
In der GT-Daytona hält Bill Auberlen (#96 Turner BMW) die
Spitzenposition. Gut 13 Sekunden dahinter folgt Mario Farnbacher (#86
Meyer-Shank Acura) vor Townsend Bell (#12 AVS Lexus) der weitere 9
Sekunden zurück liegt. Die Top-5 komplettieren Patrick Long (#73 Park
Place Porsche) vor Katherine Legge (#57 Heinricher/Meyer-Shank Acura).
Kurz
bevor die letzte Rennstunde anbricht kommt Ricky Taylor (#7 Penske
Acura) an die Box. Da bislang noch keine einzige Gelbphase das Rennen
unterbrochen hatte versucht das Team mit einer antizyklischen Taktik
noch einmal nach vorne zu kommen. Sollte es doch noch zu einer
Unterbrechung kommen würde man automatisch die Führung übernehmen,
während die anderen zu ihrem Stopp gehen.
Als Harry Thincknell (#55 Joest Mazda) auf einen großen Pulk von mehr
als 10 Fahrzeugen aufschließt holt ihn die Box zum finalen Stopp hinein
und unterbindet so den möglich Undercut des Acura's.
Wie zuletzt in Watkins Glen läuft es auch dieses mal für das Mazda
Racing Team Joest nahezu perfekt. Aktuell liegen wieder beide Wagen
vorne.
Für
eine Schrecksekunde beim Team sorgt Oliver Jarvis (#77) als er bei der
Überrundung von Cameron Cassels (#38 Performance Tech Oreca) in Turn 9
in einen side-by-side Kontakt verwickelt wird und einen Schlag auf das
rechte Vorderrad bekommt. Jarvis kann aber die Speed vorne weiter
mitgehen. Das Team entscheidet daher erstmal das Rennen fortzusetzen
ohne ihn an die Box zu holen.
Gerade als Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) zu seinem letzten Stopp an
die Box kommt fliegt Cassels (#38) in Turn 6 von der Strecke.
Mit Problemen eines defekten Schlagschraubers verliert man am rechten
Hinterrad einige Zeit und Teamkollege Oliver Jarvis (#77) übernimmt die
Führung. Kurz darauf ruf die Rennleitung in Runde 95 die erste Gelbphase
aus.
Vor
dem Restart führen die beiden Mazda von Oliver Jarvis (#77) und Harry
Tincknell (#55), gefolgt von den beiden Acura, die nur durch den #10
Wayne Taylor Cadillac getrennt werden.
In der GTLM führt Earl Bamber (#912 Porsche) vor John Edwards (#24 BMW),
Nick Tandy (#911 Porsche), Connor de Phillippi (#25 BMW) und Richard
Westbrook (#67 Ford).
Bill Auberlen (#96 Turner BMW) führt weiterhin in der GTD vor Mario
Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura), Townsend Bell (#12 AVS Lexus),
Lawson Aschenbach (#74 Lone Star Mercedes) und Patrick Long (#73 Park
Place Porsche).
Einen ersten Angriff von Dane Cameron (#6) kann Tincknell (#55) abwehren
und verschafft seinem Teamkollegen Jarvis (#77) den nötigen Vorsprung.
In
der GTLM kommt es derweil zu einem regelrechten Boxkampf zwischen Nick
Tandy (#911 Porsche) und den beiden BMW's. An den Positionen ändert sich
aber nichts.
Nur kurz darauf kommet es 33 Minuten vor Ende zu nächsten Gelbphase.
Zunächst ist nur ein wild übereinander gewürfelten Reifenstapel zu
sehen. Schnell wird klar, dass hier ein heftiger Crash dahinter steckt.
Im Replay ist dann zu sehen, dass Victor Franzoni (#50 Juncos Cadillac)
in der schnellen Clayton Corner (Turn 2) die Kontrolle über seinen Wagen
verlor und mit gut 140 mph quer stehend in den Reifenstapel einschlägt
und sich seitlich überschlägt.
Das Rettungsteam ist schnell vor Ort um sich um den Fahrer zu kümmern.
Auf der Strecke geht es zunächst rundenlang hinter dem SafetyCar weiter.
Nachdem
Franzoni aus dem Wagen befreit hat und auf der Liege in den
Rettungswagen schiebt kann man den Wagen mit einem Gabelstapler aus den
Reifenstapel heben und auf wieder auf die Räder stellen. Just in dem
Moment entscheidet sich die Rennleitung das Rennen mit der roten Flagge
zu unterbrechen und die Uhr bei verbleibenden 17 Minuten anzuhalten.
Nach gut fünf Minuten unter Parc-ferme Bedingungen in der Boxengasse
werden die Triebwerke wieder gestartet und wieder auf die Strecke
gelassen.
Ein
finaler Sprint verspricht noch einmal mächtig Spannung. Nach einer
Aufwärmrunde wird die Strecke 14 1/2 Minuten vor Ende wieder frei
gegeben. Wieder einmal gibt Tincknell (#55) seinem Teamkollegen Jarvis
(#77) Schützenhilfe und wehrt die Acura's ab.
Auch
in den beiden GT-Klassen ist noch alles offen.
Noch einmal kommt die Spitze in den Verkehr. Während Jarvis und
Tincknell gut durchkommen haben die beiden Acura's Probleme was Pipo
Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) ausnutzt und an Ricky Taylor
(#7) vorbei geht.
Bei dem Zweikampf übersieht Taylor dann allerdings in Turn 4 den hinter
ihm liegenden Colin Braun (#54 CORE Nissan), der über die Wiese muss und
fast ungebremst auf Turn 5 zusteuert und nur mit sehr viel Dusel in eine
kleine Lücke zwischen zwei Fahrzeugen durch rauscht und dann auf der
asphaltierten Auslaufzone zu stehen kommt.
Kurz darauf rollt Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) mit
Kupplungsproblemen aus und stellt den Wagen am Streckrand ab.
An
der Spitze hat Oliver Jarvis (#55 Joest Mazda) einen gut zwei säkündigen
Vorsprung als er die weiße Flagge sieht. Dahinter versucht sich - mit
Erfolg - sein Teamkollege Harry Tincknell (#77) den Acura von Dane
Cameron (#6) vom Hals zu halten. Am Ende ist der zweite Doppelsieg -
innerhalb von einer Woche - fix!
In der GTLM feiert Porsche eine Premiere. Noch nie hatte es ein
Hersteller mehr als vier mal geschafft auf dem Treppchen ganz oben zu
stehen. Durch die fünf Siege in Reihe liegt man an der Spitze der
Markenwertung 24 Punkte vor BMW. Auch in der Fahrer und Teamwertung
liegt man 11 bzw. 7 Punkte vor der #3 Corvette von Antonio Garcia und
Jan Magnussen.
In der GT-Daytona kehrt Bill Auberlen (#96 Turner BMW) in die
Siegesstraße zurück und holt sich Platz eins vor Mario Farnbacher (#86
Meyer-Shank Acura).
Dahinter
komplettieren Townsend Bell (#12 AVS Lexus), Patrick Long (#73 Park
Place Porsche) und Scott Hargrove (#9 PFAFF Porsche) die Top-5.
Noch am Nachmittag meldet sich Victor Franzoni via Instagram aus dem
Krankenhaus und bedankte sich bei Gott, dem Rettungsteam, seinem
Helmhersteller, dem Fahrzeugkonstrukteur Dallara und Cadillac.
"Glücklicherweise sei nichts gebrochen, aber alles tut weh! Ich bin am
Leben und das ist das wichtigste!"
Für das Team ist 2019 ein sehr teures Jahr. Neben dem Premierenjahr in
der IWSC nimmt man an der IndyCar-Serie teil, wo Kyle Kaiser bei den
Indy 500 gleich zwei Fahrzeuge (Training & Rennen) schrottete. Auch den
Cadillac kann man komplett abschreiben. Ein neues Chassis ist bereits
unterwegs. Summa summarum dürften rund 1 Mio. Extrakosten angefallen
sein. |
|