* VORWORT * |
Zum
vierten Lauf der IMSA WeatherTech Sportscar Challenge auf dem Mid-Ohio
Sport Car Course haben sich 36 Teams gemeldet. Neben den üblichen 11
DPi, 2 LMP2 und 8 GTLM stoßen 15 GTD dazu.
Aufgrund einer Rückenverletzung hatte zwischenzeitlich JC Perez den
Einsatz seiner beiden Mercedes-AMG GT3 in der IWSC und der World
Challenge America zurückgezogen und das Inventar verkauft - eine
Rückkehr im kommenden Jahr (mit einem anderen Hersteller?) wolle man
aber nicht ausschließen. Der Einsatz in der Prototype Challenge und der
Lamborghini Super Trofeo sei von dem Rückzug aber nicht betroffen.
Auch Precision Performance Motorsports mit ihrem #47 Lamborghini Huracan
GT3 fehlt an diesem Wochenende, vermeldete aber beim 6h-Rennen in
Watkins Glen wieder am Start zu sein.
Dafür
stößt für fünf Events das texanische Lone Star Racing Team mit ihrem
Mercedes dazu.
Compass Racing gibt an diesem Wochenende die US-Rennpremiere des McLaren
720S GT3. Für das kommende Jahr plant man dann den Einsatz eines
weiteren Fahrzeugs.
Neben einigen Design-Änderungen des #66 Ganassi Ford, des #86
Meyer-Shank Acura und dem #8 Starworks Audi gibt es - bedingt durch das
6h-Rennen in Spa-Francorchamps - einen Fahrerwechsel auf dem #55 Joest
Mazda zu vermelden, wo Ryan Hunter-Reay Stammfahrer Harry Tincknell
vertritt. Auch bei Park Place Motorsports kommt es WEC-bedingt zum
Fahrerwechsel, wo Marco Seefried das Steuer von Teameigner und Pilot
Patrick Lindsey auf dem #73 Porsche GT3 an diesem Wochenende übernimmt.
Auch
Sebastien Bourdais ist an diesem Wochenende wieder dabei, der
krankheitsbedingt Joey Hand ein weiteres mal auf dem #66 Ganassi Ford
ersetzt.
Während man bei Juncos Racing (#50 Cadillac) mit Kyle Kaiser weiter darf
Eric Lux in der LMP2 neben Matthew McMurry auf dem #52 PR1/Mathiasen
Motorsports Oreca Platz nehmen.
Anlässlich des Mid-Ohio Laufes gab die IMSA die Fortführung des "Super-Sebring"
Rennwochenendes im kommenden Jahr bekannt, dass am 20.03. (WEC
1000-Meilen) und 21.03. (IWSC 12 Stunden) stattfinden wird.
Des Weiteren traf man sich mit den Herstellern und gab die ersten Pläne
der DPi 2.0 Formel bekannt, die ab 2022 mit einem "milden" Hybrid-System
starten soll.
Besagtes
Hybrid-System soll über eine Batterie gespeist über die Hinterachse
funktionieren und nicht mehr als 100.000 US-Dollar je Fahrzeug kosten.
Völlig offen ist aber noch ob man ein Hoch- oder Niedrigvoltsysteme
verwenden will.
Auch in Sachen Aerodynamik will man den Herstellern mehr Möglichkeiten
geben, die erneut auf den LMP2-Modellen von Oreca, Ligier, Dallara und
Multimatic (Riley) basieren werden. Bei den anwesenden Herstellern kamen
die Regeländerungen sehr positiv an. In Sachen Hypercar hält man sich
hingegen weiterhin sehr bedenklich. |
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* TRAINING * |
Das
erste Training am Freitag morgen unter recht feuchten Bedingungen. Alle
Cadillac-Teams, sowie die beiden LMP2-Oreca und der #33 Riley Mercedes
blieben ohne eine Runde zu drehen in der Box.
Die schnellste Runde ging mit einer 1:41.568 an Juan-Pablo Montoya (#6
Penske Acura), der aber 20 Minuten vor Ende der DPi/GTLM-Session seinen Wagen auf der Strecke
parkte und so für eine Unterbrechung sorgte.
Hinter Montoya kommt Earl Bamber (#912 Porsche) mit einem Rückstand von
0,662 Sekunden auf Platz zwei vor Tom Blomqvist (#25 BMW), Colin Barun
(#54 CORE Nissan) und Ricky Taylor (#7 Penske Acura) über die Ziellinie.
Schnellster GTD wurde Trent Hindman (#86 Meyer-Shank Acura) auf Platz
acht.
Das
zweite Training beginnt erneut auf einer nassen Fahrbahn. Ricky Taylor
legt zunächst vor, wird aber kurz darauf von Tristan Vautier (#85
JDC-Miller Cadillac) unterboten. Für die erste Unterbrechung sorgt dann
Ricky Taylor nach gerade einmal fünf Minuten als er von der Strecke
fliegt und in einer der Wiesen am Streckenrand liegen bleibt, die durch
den vielen Regen so stark durchweicht sind, dass die Fans mittlerweile
von einem "Mud"-Ohio sprechen.
Nach der gut sieben minütigen Unterbrechung geht es dann auf einer
langsam trockener werdenden Strecke weiter. Oliver Jarvis (#77 Joest
Mazda) ist der erste der eine neue Tagesbestzeit auf den Asphalt brennen
kann. Doch Vautier und Dane Cameron (#6 Penske Acura) legen nach. Fünf
Minuten vor Halbzeit geht dann Will Hardeman (#19 Moorespeed Audi) in
einem wilden Ritt abseits der Strecke fliegen und sorgt für die nächste
Unterbrechung.
Nach
dem Restart dauert es dann aber nochmals gut sechs Minuten bis die
Strecke nicht mehr so feucht ist und wieder neue Bestzeiten zulässt.
Die beiden Joest-Mazda geben sich dann ein packendes Duell mit der
Konkurrenz, das am Ende zugunsten von Oliver Jarvis (#77) vor seinem
Teamkollegen Ryan Hunter-Reay ausgeht. Knappe 0,4 und 0,8 Sekunden
dahinter folgen die beiden JDC-Miller Cadillac's von Simon Trummer (#84)
und Mikhail Goikhberg (#85) vor Helio Castroneves (#7 Penske Acura).
Etwas überraschend wurde Jack Hawksworth (#14 AVS Lexus) auf Platz 6
liegend bester in der GT-Klasse - noch vor Nick Tandy im #911
Werks-Porsche.
Für
den Rennsamstag und -sonntag ist aber kein weiterer Regen mehr in
Aussicht, der vor allem der Elektronik der Fahrzeuge zum Verhängnis
wurde, von denen unter anderem auch die #3 Corvette betroffen war, bei
der man den Getriebe-Stellzylinder wechseln musste.
Am Samstag früh geht es dann ins letzte Training vor dem Qualifying.
Erstmals sind alle Teilnehmer auf der langsam abtrocknenden Strecke
unterwegs. Wie schon im zweiten Training kommt es schon nach etwas mehr
als vier Minuten zur ersten Unterbrechung als Townsend Bell seinen #12
AVS Lexus nach einem Abflug neben der Strecke liegen bleibt. Zu diesem
Zeitpunkt führt Earl Bamber (#912 Porsche) die Wertung mit einer
1:35.094 an.
Bei verbleibenden 50 Minuten geht es dann auf der Strecke weiter.
Kurz
bevor nach 15 Minuten durch Ryan Hunter-Reay die 1:30er Marke geknackt
wird sieht man sogar kurz Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini) an
der Spitze. Nach weiteren fünf Minuten ist dann auch die 1:20er Marke
unterboten.
Zehn Minuten vor Ende sorgt erneut der #12 AVS Lexus, diesmals mit Frank
Montecalvo am Steuer, für eine Unterbrechung. Mit weniger als acht
Minuten noch auf der Uhr beginnt die finale Zeitenjagd.
Doch die Bestzeit von Helio Castroneves (#7 Penske Acura), die er noch
vor der Unterbrechung aus den Asphalt brachte hält bis zur letzten
Runde. Sein Teamkollege Dane Cameron (#6) unterbietet dessen Bestzeit,
doch Castroneves holt sich die Bestmarke mit einer 1:12.737 zurück.
Weder
Joao Barbosa (#5 Mustang Sampling Cadillac) noch Oliver Jarvis (#77
Joest Mazda) können diese nicht mehr unterbieten, sodass die beiden
Acura dieses mal die Rangliste anführen. Barbosa holt sich die
drittbeste Zeit vor seinem Action Express Teamkollegen Pipo Derani (#31
Whelen Engineering) und Simon Trummer (#85 JDC-Miller Cadillac).
Die schnellsten Runden in den anderen Klassen gehen Kyle Masson (#38
Performance Tech Oreca / LMP2), Ryan Briscoe (#67 Ford / GTLM) und Trent
Hindman (#86 Meyer-Shank Acura / GTD).
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* QUALIFYING * |
Auf
einer fast komplett trockenen Strecke geht es in das Qualifying.
Jenseits des asphaltierten Bereiches sieht es aber alles andere als
perfekt aus und hat auch durch die diversen Rahmenrennen an diesem
Wochenende schon etliche Spurlinien in dem matschigen Grün.
Dies bekommt dann auch nach wenigen Minuten Marco Seefried (#73 Park
Place Porsche) zu spüren, der durch einen kleinen Bachlauf über die
Strecke des Keyhole (Turn 2) am Kurvenausgang ins schlingern gerät, sich
dreht und entgegen der Fahrtrichtung links die Begrenzungsmaurer
streift. Seefried bekommt den Wagen ohne fremde Hilfe nicht aus der
Wiese und sorgt so für eine Unterbrechung.
Zu diesem Zeitpunkt führt Markenkollege Zach Robichon (#9 PFAFF Porsche)
die Wertung mit einer Zeit von 1:29.880 an.
Mit
nur noch 3 1/2 Minuten auf der Uhr kommt es dann zu einem Sprint an dem
auch Seefried wieder teilnehmen kann. Richard Heistand (14 AVS Lexus)
schafft es dann als letzter über die Ziellinie und knackt die 1:25er
Marke und holt sich die Pole für das morgige Rennen.
Aufgrund eines Missverständnisses stellen einige Piloten ihre Wagen am
Boxeneingang anstelle wie vorgeschrieben an ihrer Box ab. Sowohl Robert
Foley (#96 Turner BMW) als auch Matt Plumb (#76 Compass McLaren, Gar
Robinson (#74 Lone Star Mercedes), Zach Robichon (#9 PFAFF Porsche) und
Ryan Hardwick (#48 Paul Miller Lamborghini) werden daher am Ende die
beiden schnellsten Zeiten gestrichen.
Ben Keating (#33 Riley Mercedes) erbt so am Ende Startplatz zwei von
Robichon (#9) vor Frank Montecalvo (#12 AVS Lexus).
Im
Qualifying der GTLM hat Ford in der Anfangsphase nichts zu sagen. Jan
Magnussen (#3 Corvette) und Connor de Phillippi (#25 BMW) duellieren
sich und wechseln Runde für Runde die Plätze. Nur Laurens Vanthoor (#912
Porsche) schafft es kurz sich an die Spitze des Klassements zu setzen.
Doch dann schlägt die Zeit für den Gaststarter Sebastien Bourdais (##6
Ford) der den erkrankten Joey Hand ein zweites mal ersetzt. Mit etwas
mehr als vier Minuten auf der Uhr reduziert er die Bestzeit von
Magnussen um gut einer halben Sekunde. Einige weitere schnellste Runden
von ihm folgen im Anschluss und deklassierte die Konkurrenz mit einer
1:19.124.
Startplatz zwei sichert sich Laurens Vanthoor (#912 Porsche) vor Jesse
Krohn (#24 BMW), Tommy Milner (#4 Corvette) und Ryan Briscoe (#67 Ford).
Offenbar
verleiht das Ford Retro-Design vom Le Mans-Sieg 2016 dem Wagen
zusätzlichen Speed.
Nach den GT-Daytona und den GT Le Mans dürfen dann die LMP2 und die
DPi's als letztes auf die Strecke. In der Outlap kommt es dann zur
Kollision zwischen Pipo Derani (Whelen Engineering Cadillac) und Helio
Castroneves (#7 Penske Acura) der auf den Cadillac auffährt.
Der Schaden hält sich aber sehr gering und Derani legt die erste
Bestzeit auf die Strecke und kann in den folgenden Runden noch einmal
nachlegen. Doch dann folgt ein Duell zwischen Oliver Jarvis (#77 Joest
Mazda) und Dane Cameron (#6 Penske Acura).
Dann lässt es Jarvis so heftig fliegen, dass er nach dem erreichen der
Pole mit leerem Tank an die Box rollt.
Seine
Zeit von 1:10.705 ist gerade einmal 0,022 Sekunden schneller als die von
Helio Castroneves (#7 Penske Acura). weitere 0,08 Sekunden dahinter
folgt mit Dane Cameron (#6) der zweite Penske Acura vor den beiden
Action Express Cadillac's von Pipo Derani (#31) und Joao Barbosa (#5).
Für den Engländer Jarvis ist es nach Daytona bereits die zweite Pole in
dieser Saison.
In der LMP2 holt sich Kyle Masson (#38 Performance Tech Oreca) zwar die
Bestzeit, doch das Team entscheidet später die Startfahrer zu wechseln
und reiht sich so hinter ihrem einzigen Gegner, dem #52 PR1/Mathiasen
Oreca) ein. |
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* WARM-UP * |
Das
20-minütige Warm-Up gehört zunächst den Cadillac's von Mikhail Goikhberg
(#85 JDC-Miller) und Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering), bis sich dann
Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) und Tristan Nunez (#77 Joest Mazda)
in den Kampf um die letzte Trainingsbestzeit einmischen. Am Ende sind
die üblichen verdächtigen an diesem Wochenende mit Montoya und Nunez
vorne.
Mit Ausnahme eines Abstecher übers Grün von Katherine Legge (#57
Heinricher/Meyer-Shank Acura) verlief die Sitzung ohne Unterbrechung ab.
In den anderen Klassen sicherten sich Matt McMurry (#52 PR1/Mathiasen
Oreca / LMP2), Earl Bamber (#912 Porsche / GTLM) und Bill Auberlen (#96
Turner BMW / GTD) die schnellsten Runden. |
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* RENNEN * |
Der
Start zum Rennen findet wie immer auf der langen Geraden zwischen dem
Keyhole (Turn 2) und China Beach (Turn 4) statt.
Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) geht als erster
in Turn 4 und kann sich vor dem, von Platz zwei gestarteten, Helio Castroneves (#7 Penske
Acura) behaupten. Dahinter drückt sich Pipo Derani (#31 Whelen
Engineering Cadillac) auf Platz drei vor, während es dann hinter ihm in
der darauf folgenden Kurve zum Kontakt zwischen Dane Cameron (#6 Penske
Acura) und Ryan Hunter-Reay (#55 Joest Mazda) kommt, der sich am
Kurvenausgang quer stellt und ein weiteres mal in den #6 Acura kracht.
Parallel dazu wird dahinter Renger van der Zande (#10 W. Taylor
Cadillac) von Simon Trummer am Heck touchiert und stellt sich ebenfalls
quer - dann aber von seinem Kontrahenten aber wieder in Fahrtrichtung
gedreht.
Auch
im Mittelfeld bleibt der Start nicht ohne Folgen. Cameron Cassels (#38
Performance Tech Oreca) wird von dem hinter ihm startenden Laurens
Vanthoor (#912 Porsche) angeschoben, verliert mächtig an Speed und muss
sich dann dem Rudel der GTLM überholen lassen.
Cassels lässt es daraufhin langsam angehen, fährt äußerst rechts und
lässt sogar noch die GTD's an sich vorbei. Doch in in den Esses von Turn
7 kommt es zur Berührung zwischen Robert Foley (#96 Turner BMW) und Zach
Robichon (#9 PFAFF Porsche) bei dem der BMW ins schlingern gerät und mit
voller wucht frontal auf das linke Hinterrad von Cassels einschlägt.
Beide schleppen sich an die Box. Während man bei Performance Tech die
Mühe macht und die Aufhängung repariert ist die Front des BMW so heftig
eingedrückt, dass man nach gerade mal einer Runde das Rennen aufgibt.
Mit
einem flatterten defekten Seitenabdeckung rechts muss Cameron (#6) dann
kurz darauf die Box ansteuern. Auch Patrick Pilet (#911 Porsche) muss
Richtung Box abbiegen. Wegen eines Frühstarts gibt es eine Drive-Through
Strafe.
Als die Spitze auf die GTD trifft übernimmt in Runde acht zunächst Dane
Cameron (#6 Penske Acura) die Führung als Jarvis in Turn 1 hinter dem
#74 Lone Star Mercedes hängen bleibt.
Während Tommy Milner (#4 Corvette) in der GTLM die Nase vorne hat kommt
es zu einem interessanten Zweikampf in der GT-Daytona zwischen dem #86
Meyer-Shank Acura und Richard Heistand (#14 AVS Lexus).
Nach einer raschen Reparatur des #38 Performance Tech Oreca kommt der
Wagen wieder an der Box, da man nicht auf die nötige Speed kommt.
Oliver
Jarvis (#77 Joest Mazda) ist nach 36 Minuten der erste aus der
Spitzengruppe der zum Boxenstopp hinein kommt. Bereits eine Runde später
folgt der führende Dane Cameron (#6 Penske Acura) hinein und somit den
Undercut der Joest-Truppe entgegenzuwirken. Nach und nach kommen die
anderen nun auch hinein, während man in den anderen Klassen noch einige
Minuten draußen bleiben kann.
Für Tommy Milner (#4 Corvette) kann es im Verkehr nicht schnell genug
gehen und boxt sich am "Ladys Acura" #57 mit Christina Nielsen am Steuer
im Caroussel (Turn 12) vorbei.
Für den sehr erfahrenen Rennfahrer Jeroen Bleekemolen (#33 Riley
Mercedes) ist nach 34 Runden das Rennen bereits vor Ende der ersten
Rennstunde vorzeitig beendet.
Erst
gerade von seinem Teamkollegen und "Boss" Ben Keating das Steuer
übernommen knallt er nach dem Ausfahrt der Box mit kalten frischen
Reifen im Keyhole ins Heck von Mikhail Goikhberg's (#85 JDC-Miller
Cadillac) wodurch die Motorhaube aufspringt.
Im Schneckentempo zieht Bleekemolen um den Kurs und rettet sich an die
Box, während Goikhberg nach einem kurzen Ritt abseits der Strecke das
Rennen unbeschadet fortsetzen kann.
In der Box angekommen versucht die Crew noch die Haube wieder zu
richten, doch die Halterungen sind derart verbogen, doch an einer
Weiterfahrt ist erst einmal nicht zu denken und schiebt den Mercedes ins
Paddock aus der das Fahrzeug nicht mehr wieder zurück kommen sollte.
Am
Ende von Rennstunde eins führt Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) mit 0,3
Sekunden vor Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura). Weitere 12,3 Sekunden
dahinter folgt Jarvis Teamkollege Ryan Hunter-Reay (#55) vor Pipo Derani
(#31 Whelen Engineering Cadillac) und Felipe Albuquerque (#5 Mustang
Sampling Cadillac).
In der LMP2 kann es Matthew McMurry (#52 PR1/Mathiasen Oreca) ruhig
angehen lassen, da sein einziger Kontrahent nach dem Startcrash 31
Runden zurück liegt. Antonio Garcia (#3 Corvette) hat in der GTLM die
Spitzenposition inne, während Trent Hindman (#86 Meyer-Shank Acura) in
der GTD führt.
Bei verbleibenden 95 Minuten rollt dann plötzlich Tommy Milner (#4
Corvette) über die Start/Ziel-Gerade. Nach einer langsamen Runde biegt
er dann in die Box ab wo man ein mechanisches Problem diagnostiziert.
Während
der nächsten Boxenstopps der Spitzenreiter kommt es mehrfach zum
Führungswechsel. Am Ende war bei den Stopps aber Penske Racing am besten
und so führt Juan-Pablo Montoya (#6 Acura) nun das Rennen an.
Doch Tristan Nunez (#77 Joest Mazda) liegt in Schlagdistanz zu Montoya
und baut langsam den Druck wieder auf und liegt zur Halbzeit gerade
einmal weniger als zwei Sekunden dahinter.
Ein Abflug von Katherine Legge (#57 Heinricher/Meyer-Shank Acura) führt
dazu, dass einige Piloten zu Beginn der letzten Rennstunde einen Stopp
einlegen, bevor es zu einer Gelbphase kommt. Doch Legge kann sich
befreien und das Rennen geht ohne weitere Unterbrechung weiter.
40 Minuten vor Ende geht dann auch die Spitze an die Box.
Just
zu diesem Zeitpunkt ist der #76 Compass Racing McLaren mit stark
reduzierter Geschwindigkeit unterwegs. In der Box angekommen stellt das
Team den Wagen mit einem mechanischen Problem ab und beendet das
Wochenende.
Kurz darauf wirft ein gebrochener Radlauf hinten Links den #66 Ford von
Dirk Müller zurück. Der hintere Teil fliegt davon, während der vordere
Teil mit mäßiger Rauchentwicklung auf dem Rad schleift und so einen
weiteren Stopp notwendig macht.
Ein Abflug des #54 CORE Nissan in der China Beach (Turn 4) macht mit
etwas mehr als 30 Minuten noch auf der Uhr dann die erste Gelbphase
nötig.
Für die letzten 24 Minuten darf dann das Feld wieder die Speed
aufnehmen.
Tristan
Nunez (#77 Joest Mazda) konnte durch die Gelbphase noch einmal direkt
aufschließen und klebt beim Restart an Montoya's Heck. Jonathan Bomarito
(#55 Joest Mazda) und Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac), die
mit Montoya und Nunez noch in der Führungsrunde liegen, hängen dafür im
Verkehr fest.
Weiter hinten im Feld geht das Duell zwischen dem #14 AVS Lexus mit Jack
Hawksworth am Steuer, sowie dem #86 Meyer-Shank Acura mit Mario
Farnbacher in die Endphase. Schon das ganze Rennen über dominieren die
Zwei in der Klasse.
Auch in der GTLM ist noch einiges möglich. Hier hält Earl Bamber (#912
Porsche) die Spitzenposition vor Antonio Garcia (#3 Corvette). Mit
Ausnahme der ausgeschiedenen #4 Corvette und des zurückgefallenen #67
Ford sind noch alle in der Führungsrunde.
Rundenlang
hängt Nick Tandy (#911 Porsche) hinter dem Drittplatzierten Tom
Blomqvist (#25 BMW) fest. 20 Minuten vor Ende hat er dann im Keyhole
(Turn 2) genug und sticht innen in eine kleine Lücke und boxt sich bis
zum Kurvenausgang an ihm vorbei.
In der letzten viertel Stunde führt Montoya mit gut 4 1/2 Sekunden, doch
Nunez holt in großen Schritten wieder auf. Doch der Verkehr wirft ihn
dann wieder auf einen mehr als 5 Sekunden Rückstand zurück.
Mit etwas mehr als dem hier üblichen Lackaustausch beim Überholen presst
sich im Caroussel (Turn 12) Patrick Long (#73 Park Place Porsche) an
Townsend Bell (#12 AVS Lexus) auf Platz vier vorbei. Einige Karbonteile,
sowie Long's linker Außenspiegel, gehen dabei fliegen.
Sieben
Minuten vor Ende dreht sich dann Scott Hargrove (#9 PFAFF Porsche) in
Turn 1 von der Strecke und schlägt in der Begrenzungsmauer ein. Da der
Wagen an einer relativ guten Stelle abseits der Strecke zum stehen kommt
greift die Rennleitung in das Rennen nicht mehr ein.
In den letzten paar Runden dreht Tristan Nunez (#77 Joest Mazda) noch
einmal richtig auf und halbiert den Rückstand schnell. Doch am Ende
fehlen ihm nur 2,022 Sekunden auf den ersten möglichen Mazda-DPi-Sieg.
Dafür hat auf den letzten Metern in der GTD Mario Farnbacher (#86
Meyer-Shank Acura) noch die Chance und hängt Jack Hawksworth (#14 AVS
Lexus) quasi im Heck. Doch auch hier bleibt der finale Führungswechsel
aus und beschert dem noch jungen Lexus-Team den ersten Sieg.
Auch
für Juan-Pablo Montoya ist es der erste Sieg in der IMSA WeatherTech
SportsCar Championship Serie.
Bei den GTLM's holt Earl Bamber (#912) den dritten Porsche-Sieg in
Folge. Ohne viel Druck im Rennen sichern sich Eric Lux und Matt McMurry
(#52 PR1/Mathiasen Oreca) den Sieg in der LMP2.
In der Meisterschaft führen Derani und Nasr (#31 Whelen Engineering
Cadillac) nun mit 120 Punkten vor Castroneves und Ricky Taylor (#7
Penske Acura) mit 166 Punkten, Jordan Taylor und Renger van der Zande
(#10 W. Taylor Cadillac) mit 113 Punkten sowie Cameron und Montoya (#6),
Felipe Albuquerque und Joao Barbosa (#5 Mustang Sampling Cadillac) mit
jeweils 112 Punkten.
Trotz
des riesigen Rückstandes im Rennen führen Cameron Cassels und Kyle Mason
(#38 Performance Tech) in der LMP2 mit 99 Punkten vor Matt McMurry (#52)
mit 95 Punkten.
Earl Bamber und Laurens Vanthoor (#912) führen in der GTLM mittlerweile
mit 126 Punkten vor Antonio Garcia und Jan Magnussen (#3 Corvette) mit
119 Punkten sowie Nick Tandy und Patrick Pilet (#911 Porsche) mit 117
Punkten.
In der GTD können sich Farnbacher und Hindman (#86) mit 84 Punkten an
dem bisher führenden Grasser-Lamborghini-Trio Bortolotti / Breukers /
Ineichen vorbei schieben und führen die Klasse vor Montecalvo und Bell
(#12 AVS Lexus) mit 80 Punkten, Hacksworth und Heistand (#12 AVS Lexus)
sowie Patrick Long (#73 Park Place Porsche) mit jeweils 77 Punkten. |
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