Bereits
Ende 2017 beschloss die IMSA einen neuen Event ins Leben zu rufen, bei
dem alle Pro-Am Teilnehmer aus der LMP3, GT3, GT4 und TCR an einem
offenen 4-Stunden-Event teilnehmen können - egal ob diese in der IMSA
unterwegs sind oder in anderen Serien fahren.
Da in der IMSA Michelin den bisherigen Alleinausrüster Continental
ablöst ist dieser Event die erste Möglichkeit das neue "schwarze Gold"
ausprobieren zu können.
Auch wenn Platin-Piloten verboten sind hätten die GT3-Hersteller wie
Acura, Audi, Lamborghini oder Porsche ihre 2019er Modelle mit den
Michelin's getestet, doch die IMSA verwies auf das aktuelle Reglement
was Grundlage für den Event ist und so bleibt die GT3 letztlich trotz
einer Nennung von Land Motorsport unbesetzt.
Trotz
des riesigen Interesses stehen letztlich nur fünf GT4, drei TCR und
zwölf LMP3 auf der Starterliste. Vom absoluten Newcomer, über Meister in
Nachwuchsserien, bekannte Namen wie Katherine Legge, Bruno Junqueira
oder Rennveteranen wie Alex Barron ist alles dabei.
JDC Motorsport ist dabei das einzige Team das neben der LMP3 auch in der
TCR antritt. Auf dem RS3 LMS tritt Stephen Simpson mit seinem
langjährigen Co-Driver Michael Johnson an, der bereits seit seinem 12ten
Lebensjahr an den Rollstuhl gefesselt ist und der einzige 'paralyzed
driver' mit INDYCAR Lizenz ist.
Nach dem Rückzug des Forty7 Motorsports Norma M30 ist Atlantic Racing
das einzige Team in der LMP3 das mit dem Adess 03 Nissan kein
Ligier-Chassis einsetzt.
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Die
Pole-Position zum Rennen holt sich bei seinem US-Debüt der 17-jährige
Holländer Kay van Berlo (#26 K2R Ligier) vor dem ebenfalls 17-jährigen
Roman De Angelis (#13 ANSA Ligier).
Veteran Guy Cosmo (#84 JDC Ligier) sowie Max Hanratty (#33 ESM Ligier)
und Keith Grant (#40 Polestar Ligier) komplettieren die Top-5, während
die Pole in der GT4 an Teamchef und Fahrer Dean Martin (#60 KohR Ford
Mustang) geht. Marc Cirone sichert Mark Motors bei ihrem TCR-Debüt mit
dem #82 Audi RS3 LMS die Pole in der TCR.
Beim Start geht es dann weit gefächert in Turn 1 wobei der eine oder
andere im Hinterfeld abseits der Linie unterwegs ist. Polesitter Kay van
Berlo (#26 K2R Ligier) kann dabei die Nase vorne behalten, gerät aber
durch Roman DeAngelis (#13 ANSA Ligier) unter Druck.
In
der GT4 kann sich Teamchef und Fahrer Dean Martin (#50 KohR Ford
Mustang) bereits einige Autolängen von den beiden Audi's lösen. Newcomer
Marco Cirone (#82 Mark Motors Audi) hält neben seinen beiden
TCR-Kontrahenten auch einige GT4 hinter sich.
An der Gesamtführung zieht sich das Feld nach wenigen Runden bereits
stark auseinander. Nach 10 Minuten hat von Berlo (#26) bereits einen
Vorsprung von fünf Sekunden inne und baut diese immer weiter aus.
Bereits fünf Minuten später kommt es schon zu den ersten Überrundungen.
Den ersten größeren Abflug gibt es dann durch Naveen Rao (#64 K2R Ligier)
auf der Gegengeraden, der sich offenbar ohne Fremdkontakt von der
Strecke dreht aber glücklicherweise nirgends einschlägt.
Nach
nicht einmal einer halben Stunde steht der einzige Nicht-Ligier dampfend
an der Box. Jim Antunes (#6 Atlantic Adess) konnte zuvor im Mittelfeld
sehr gut mithalten. Das Team gibt den Wagen aber noch nicht auf und
macht sich sofort an die Arbeit.
Im Zweikampf zwischen Naveen Rao (#64 K2R Ligier) und Jon Brownson (#2
ANSA Ligier) um die Plätze sieben und acht übertreibt es in Runde 20 der
vorne liegende Brownson ausgangs der letzten Kurve etwas und verliert
das Heck. Rao muss gefährlich nahe am Reifenstapel auf der Außenbahn an
ihm vorbei und wird nur mit sehr viel Glück von seinem Kontrahenten
nicht getroffen. Aber auch Brownson hat Glück und kann das Rennen
unbeschädigt fortsetzen.
Kurz darauf bleibt Matt Travis (#72 NOLAsport Porsche) ohne Vortrieb auf
der Strecke liegen.
Erst
eine Startversuche später will der Wagen wieder und kann das Rennen
wieder aufnehmen. Doch wenige Runden später gibt es schon wieder
Probleme mit dem Cayman und rollt am Eingang der zweiten Boxenanlage auf
der Ullman Straight aus.
In Runde 24 kommt es dann zu den ersten Stopps in der LMP3 und der GT4.
Zur ersten Gelbphase kommt es in Runde 28 als Dean Baker (#4 ANSA Ligier)
sich in Turn 3 dreht und mit dem Unterboden auf dem Curb aufsetzt und
fremde Hilfe benötigt. Pech für den führenden Kay van Berlo (#26 K2R
Ligier) der gerade in dem Moment an die Box will als diese geschlossen
wird. Erst zwei Runden später können die Top-5 zu ihrem Stopp hinein und
müssen sich am Ende des Feldes wieder einreihen.
Die
Führung übernimmt dadurch Roman DeAngelis (#13 ANSA Ligier) und kann
sich beim Restart in Runde 33 gleich ein paar Autolängen absetzen.
Im Zweikampf mit James McGuire (#26 K2R Ligier) dreht sich Lance Willsey
(#33 ESM Ligier) auf Platz zwei liegend kurz nach dem Restart in Turn 10
und sieht plötzlich de Rest des Feldes auf sich zurasen. Doch zum Glück
kommt es zu keinem Folgeunfall und kann nachdem alle an ihm vorbei sind
den Wagen wieder in Fahrtrichtung drehen.
Aufgrund einer Überschreitung der Boxengeschwindigkeit verliert McGuire
(#26) wegen einer Durchfahrtstrafe dann seinen zweiten Platz und reiht
sich auf P6 wieder ein. Rennveteran Guy Cosmo (#84 JDC Ligier) diesen
Podiumsplatz vor Jonatan Jorge (#25 P1 Ligier).
In
der GT4 führt Nate Stacy (#60 KohR Mustang) vor seinem Teamkollegen
Kenny Wilden (#59) und James Sofronas (#22 GMG Audi), während Marco
Cirone (#82 Mark Motors Audi) in der TCR wieder die Nase vorne hat
nachdem der #31 Rumcastle VW Golf einige Runden Führungsluft schnuppern
konnte.
Wegen Debris auf der Strecke kommt es dann in Runde 40 erneut zu einer
kurzen Gelbphase. Das Teil, was offenbar vom #2 ANSA Ligier stammt, ist
schnell entsorgt und das Feld nimmt in Runde 42 nach dem 'wave-by'
wieder die Fahrt auf.
Nach den frühen Problemen kommt der #6 Atlantic Racing Adess eine
viertel Stunde vor Rennhalbzeit ein weiteres mal zurück ins Paddock. Das
der Event eine Premiere mit dem Adess ist nutzt man die Zeit um
Erfahrungen zu sammeln.
Mit
kalten Reifen übertreibt es Michal Chlumecky (#4 ANSA Ligier) eingangs
der Ullman Straight und dreht sich in die Wiese. Da die Mauer hier sehr
weit entfernt ist kann er das Rennen aber bis auf Platz 11 zurück
gefallen wieder fortsetzen.
Kurz darauf kommt es dann zur dritten Gelbphase als Dakota Dickerson (#2
ANSA Ligier) in Turn 9 im Reifenstapel hängt. Während Roman DeAngelis im
dritten #13 ANSA Ligier noch Glück hatte und vor der Einleitung der
Gelbphase an die Box kam, hat der führende Guy Cosmo (#84 JDC Ligier)
Pech und muss seinen Stopp unter Gelb durchführen.
Kyle Kirkwood, der das Steuer von DeAngelis übernommen hat, wird durch
den Stopp der anderen kurz nach Rennhalbzeit an die Spitze des Feldes
gespült.
Hinter
Kirkwood reiht sich Ex-DeltaWing-Pilotin Katherine Legge (#40 Polestar
Ligier) auf Platz zwei vor Patrick Byrne (#84 JDC Ligier) ein. Nico
Rondet (#11 Simraceway Ligier) und Lance Willsey (#33 ESM Ligier)
vervollständigen die Top-5.
Sowohl Michal Chlumecky (#4 ANSA Ligier) als auch Willsey (#4) drehen
sich mit kalten Reifen in der Gelbphase und fallen zurück. Willsey würgt
dabei seinen Wagen in der Wiese liegend ab und muss am Tau hängend von
der Strecke geschleppt werden.
Der Restart erfolgt dann in Runde 59. Legge (#40) wird dabei von dem
überrundeten Jan Heylen (#19 Performance Tech Ligier) aufgehalten und
fällt daraufhin hinter Nico Rondet (#11) auf Platz drei zurück.
Hinter
Legge (#40) duellieren sich Matt Bell (#26 K2R Ligier) und Patrick Byrne
(#84 JDC Ligier). Auf Platz sechs liegend ist Naveen Rao (#64 K2R Ligier)
aktuell der letzte in der Führungsrunde. Auf der Ullman Straight
übernimmt dann Matt Bell (#26) Platz drei von seiner Landfrau Katherine
Legge (#40).
Für den Belgier Jan Heylen (#19 Performance Tech Ligier) ist dann in
Runde 60 das Rennen vorzeitig beendet und stellt seinen Wagen am
Boxenausgang ab.
Ein fantastisches Duell geben sich 90 Minuten vor Ende dann James
Sofronas (#22 GMG Audi) und DJ Randall (#59 KohR Ford Mustang) um Platz
zwei in der GT4. Wie "David gegen Goliath" schiebt sich der bullige
Mustang immer wieder neben den kleinen R8 - doch in den Kurven hat der
Audi einfach mehr Grip und bleibt vorne.
Nachdem
am Adess LMP3 die elektronischen Probleme wieder gehoben sind kehrt der
Wagen mit gut 30 Runden Rückstand ins Rennen zurück.
Unterdessen gingen vorne sowohl Matt Bell (#26 K2R Ligier) als auch
Katherine Legge (#40 Polestar Ligier) an Nico Rondet (#11 Simraceway
Ligier) auf Platz zwei und drei vorbei. Bell baut den Rückstand auf den
führenden Kyle Kirkwood (#13 ANSA Ligier) immer weiter ab und lässt die
erfahrene Katherine Legge (#40) weit hinter sich.
Durch die fast immer zur vollen Stunde stattfindenden Boxenstopps wird
das Feld noch einmal etwas neu sortiert.
Zu Beginn der letzten Stunde führt Kyle Kirkwood (#13) gute 25 Sekunden
vor Katherine Legge (#40) Patrick Byrne (#84) und Matt Bell (#26).
Nico
Rondet (#11 Simraceway Ligier) liegt auf Platz fünf bereits eine Runde
zurück.
In der GT4 sieht alles nach einem Ford-Sieg des #60 KohR Mustang's aus.
Einzig der #22 GMG Audi kann hier noch mithalten, nachdem der zweite
Mustang zwischenzeitlich eine Runde verloren hatte.
Die beiden Audi RS3 LMS machen den Sieg in der TCR unter sich aus
nachdem der VW Golf mit einem gebrochenen Heckflügel gut zwei Runden
verloren hatte.
Zu einer weiteren Gelbphase kommt es 40 Minuten vor Ende als Kenton Koch
(#25 P1 Ligier) ausgangs von Turn 3 das Heck seines Wagen verliert,
heftig in der Begrenzungsmauer einschlägt in Turn 4 auf der Strecke mit
einem Aufhängungsschaden liegen bleibt.
Da
erst kurz zuvor das Feld ihren wohl letzten Boxenstopp absolviert hatten
bleibt es bei der Reihenfolge während der Gelbphase´.
Mit etwas als 26 Minuten noch auf der Uhr wird das Rennen in Runde 94
wieder freigegeben. Die Top-4, die noch allesamt in einer Runde liegen,
geben sich nun ein spannendes Sprint-Finale.
In der GT4 hat der führende Kyle Marcelli (#60 KohR Ford Mustang)
Schützenhilfe durch seinen Teamkollegen Kenny Wilden (#59) der seinen
engsten Kontrahenten, Andy Lally (#22 GMG Audi) aufhalten kann. Dazu
gesellen sich dann auch noch die beiden TCR Audi's, die sich von Beginn
an einen packenden Zweikampf bieten und nun am Heck des GT4 Audi kleben.
In
den verbleibenden 10 Minuten liegt Matt Bell (#26 K2R Ligier) knapp 2
Sekunden hinter dem führenden Kyle Kirkwood (#13 ANSA Ligier), kann
diesen Rückstand aber nicht aber nicht weiter verkürzen. Auch
Überrundungen bringen dem Briten nicht wirklich viel und so endet das
Rennen nach vier Stunden mit dem Sieg durch den 2018er F3 Americas und
USF2000 Champion.
Im Zweikampf um den letzten Podiumsplatz verbremst sich Nico Rondet (#11
Simraceway Ligier) vier Minuten vor Ende in Turn 15 und knallt seiner
Kontrahentin Katherine Legge (#40 Polestar Ligier) in die Seite. Während
sich Rondet dreht setzt Legge das Rennen unbeschadet fort und schnappt
sich Platz drei.
Kyle Marcelli (#60 KohR Ford Mustang) und Remo Ruscitti (#82 Mark Motors
Audi) sichern sich den Sieg in der GT4 bzw. TCR.
Auch wenn
man zu dem Event keine ausländischen Teams anlocken konnte kam das
Rennformat bei den Fans, was an einer light Version der
großen WeatherTech Serie erinnert, extrem gut an.
Bei der IMSA will man es aber bis auf weiteres bei einem wertungsfreien Single-Event
zu Saisonende belassen. Einen Termin für das kommende Jahr wurde aber
bislang noch nicht veröffentlicht. |