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Grand Prix of Lime Rock Park

2017
Pirelli World Challenge
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Lime Rock Park / Lakeville / Connecticut / USA
26.05. - 27.05.2017
SprintX GTS TC TCA/B   Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von Pirelli World Challenge
und GAINSCO Bob Stallings Racing
 


 
* VORWORT *

Nach seinem schweren Unfall am 25. Januar 2014 bei den 24-Stunden von Daytona überraschte das GAINSCO Bob Stallings Racing Team ihren Piloten Memo Gidley Ende Mai als er bei einem privaten Test auf dem Sonoma Raceway auftauchte.

Neben Brüchen an Arm und Beinen sorgten vor allem der Bruch mehrerer Rückenwirbel für eine über drei Jahre andauernden Kampf um wieder auf die Beine zu kommen. Über 1.200 Tage, etlichen OP's und täglichen Workouts  an den Reha-Geräten ist der Test auf dem Porsche 911 GT3-R ein weiterer großer Schritt zurück hinters Leckrad.

Bei dem Test spulte Gidley sogar fast eine komplette Renndistanz (50 min.) ab und war dabei nicht gerade langsam unterwegs. Noch gibt es keine Pläne wann Gidley wieder an einem Rennen teilnehmen wird.


 
* TC *

Aufgrund des riesigen Tourenwagen-Feldes dieses Jahr müssen die beiden Läufe nochmals geteilt werden bei dem die TCA und TCB jeweils separat starten.

Durch den Gaststart von Randy Pobst (#36 Zima) sowie Dane Cameron (#96 Turner) und Will Turner (#95 Turner) wächst die Zahl der BMW auf 18 Fahrzeuge dieses Wochenende an. Für Will Turner ist es der 120. Rennstart auf einem BMW.

Die Pole zu Rennen eins holte sich aber wieder einmal Paul Holton (#71 Compass360 Audi) wurde dann aber direkt beim Start von Cameron und Elivan Goulart (#70 Krugspeed Lotus) überholt. Wie David gegen Goliath kämpfte Goulart an der Spitze gegen seine beiden Kontrahenten. Am Ende langte Goulart ein Vorsprung von 0.395 Sekunden und bescherte seinem Team den ersten Sieg.


Dank der schnellsten Rennrunde geht Paul Holton wieder einmal von der Pole aus ins Rennen. Doch der Start verlief für Holton alles andere als perfekt und wurde erneut von mehreren Fahrzeugen überholt.

Erneut war es Elivan Goulart (#70) - sonst in der TCA auf einem S.A.C. Racing Madza MX-5 unterwegs - der in Führung gehen konnte. Im weiteren verlauf musste er dann aber zeitweise etwas Speed herausnehmen und fiel auf Platz drei hinter Dane Cameron (#96) und Paul Holton (#71)
zurück.

Als Goulart auf die beiden wieder aufschließen kann und in Turn 1 fast wieder Führungsluft schnappen konnte geht es für ihn eine Kurve weiter nach einem Tür-an-Tür Kampf mit Holton über die noch immer nasse Wiese in die Begrenzungsmauer wo für ihn das Rennen endet.


Zur Fahrzeug-Bergung kommt es dann zur Gelbphase. Beim Restart liegt Cameron (#96) zwar in Führung, doch der einzige Porsche im Rennen, der von Cody Ellsworth (#11 RacerInk) pilotiert wird, klebt Cameron regelrecht an der Stossstange. Rundenlang geben sich die zwei ein packendes Führungsduell bis dann Paul Holton (#71) aufschließen kann und an Ellsworth vorbei zieht. Holton geht dann aber die Zeit aus Cameron zu attackieren und muss sich mit dem zweiten Rang geschlagen geben.

Wie die BMW in der TC, so sind es in der TCA die Mazda MX-5, die die Klasse dominieren. Allen voran geht TC-Gaststarter Elivan Goulart auch hier von der Pole aus in Lauf eins. Nur kurzzeitig von Eric Powell (#23 TechSport Mazda) bedrängt holt er sich den Sieg in Lauf eins und wiederholt dieses einen Tage später auch in Lauf zwei.
 


 
* GTS *

Martin Barkey (#80 Mantella KTM) sicherte sich im Qualifying zwar die Pole, doch beim den feuchten Bedingungen die zu Lauf eins herrschen fehlt es ihm letztlich an Traktion. Aufgrund der extrem nassen Fahrbahn geht das Rennen dann auch erstmal hinter dem SafetyCar los.

Mit verbleibenden 33 Minuten wird dann das Rennen frei gegeben. Beim Start zieht der von Startplatz zwei ins Rennen gegangene Ian James (#50 Panoz) an ihm vorbei und kann direkt mehrere Autolängen Vorsprung herausfahren.

Rodrigo Baptista (#3 Flying Lizard Porsche) hat es hingegen etwas schwieriger an ihm vorbei zu kommen, schafft es dann aber letztlich doch und kann im weiteren Verlauf auf James aufschließen.


Durch einen frühen Stopp auf Regenreifen kann sich Chris Hall (#077 Volt Ford Mustang) bis auf Platz drei nach vorne setzen. Bei dem Mustang handelt es sich um einen von bislang zwei bei Multimatic aufgebauten GT4-Fahrzeugen und lieh man sich für das Rennen bei Nano Motorsports. Auf der später wieder abtrocknenden Piste konnte Hall dann aber die Speed vorne nicht mehr mitgehen und musste sich mit einem achten Platz begnügen.

Nach seinem frühen Spurt an die Spitze zog Baptista gegen Halbzeit an ihm vorbei und bot sich in der Endphase noch einmal einen fantastischen Zweikampf mit Ian James. Am Ende trennte die beiden gerade einmal 0.178 Sekunden.

Bei zweiten Lauf steht erneut Barkey auf der Pole. Auch dieses mal tut er sich beim Start schwer und fällt bis auf Platz sechs zurück, während Rodrigo Baptista (#3 Flying Lizard Porsche) an die Spitze eilt.

Dahinter duellieren sich Ian James (#50 Panoz), Lawson Aschenbach (#10 BlackDog Chevrolet Camaro) und Mark Klenin (#62 KPR McLaren) um die Plätze zwei bis vier.

Nach einem Fahrfehler in den "Esses" fällt dann Baptista hinter James zurück. Doch dessen Panoz Avezzano fängt plötzlich an zu husten und muss nach 26 Runden das Rennen beenden.

Baptista übernimmt wieder die Führung und holt sich nach 49 Runden und einem Vorsprung von fast 10 Sekunden auf Lawson Aschenbach den Doppelsieg an diesem Wochenende.

Auf Platz drei landet Chris Hall (#077 Volt Ford Mustang) im
"Leihwagen" den dritten Platz vor Nate Stacy im zweiten #14 Flying Lizard Porsche.


 
* Sprint X *

Neben etlichen Piloten die an diesem Wochenende bei dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring unterwegs sind fehlt nach dem heftigen Trainingsunfall auf dem Canadian Tire Motorsports Park der Ferrari 488 GT3 von Remo Ferri Motorsport auch an diesem Wochenende. Bei dem Unfall gab es zu einem großen Blechschaden auch ein Bruch des Chassis.

Von den 34 gemeldeten Fahrzeugen fehlt unter anderem auch der #7 Scuderia Corsa Ferrari 458 Italia und der #07 Dream Racing Lamborghini Huracan GT3, sodass wir auf ein Starterfeld von 28 Wagen kommen.

Von dem im letzten Jahr hier verunfallten Absolute Racing Bentley Piloten Andrew Palmer, der sich im Training damals schwere Kopfverletzungen zuzog gibt es bis heute kein Update über den medizinischen Zustand.


In einem packendem und durchregneten Qualifying holt sich Patrick Long (#58 Wright Porsche) mit einem Vorsprung von gerade einmal 0.014 Sekunden auf Daniel Morad (#2 CRP Mercedes) die Pole-Position für Lauf eins der Sprint X Serie.

Beim Start kann Long seine Pole zunächst behaupten. Der zweitplatzierte Daniel Morad kommt dann zu schnell in die 'Uphill' und muss stark abbremsen um in der zweiten Kurve der Schikane nicht geradeaus zu rodeln. Spencer Pumpelly (#4 Magnus Audi) nutzt die Chance und zieht an ihm vorbei.

Auch Ryan Eversley (#43 RealTime Acura) probiert es ausgangs der Schikane noch vorbei zu kommen, muss sich dann aber hinter Morad wieder anstellen. Dies nutzt Michael Cooper (#8 Cadillac) und geht an dem Acura-Piloten vorbei.


Als einer der letzten Teams kamen dann die beiden führenden kurz vor Ende des Boxenstopp-Fensters an die Box. Marc Lieb übernahm das Steuer des Porsche's während Dane Cameron in dem Audi platz genommen hatte. Nachdem sich Long im ersten Stint von dem Audi nicht lösen konnte zog Lieb schon früh davon.

Doch eine Gelbphase, ausgelöst durch einen Abflug von Ricky Taylor (#3 Cadillac) nach einem Zweikampf mit Matt Halliday (#14 GMG Porsche) in Turn 1 gab es die einzige Gelbphase im Rennen.

Beim Restart 11 Minuten vor Rennende behält Lieb die Kontrolle und kann seine Führungsposition verteidigen und holt sich mit einem Vorsprung von etwas mehr als fünf Sekunden den Sieg vor dem #4 Magnus Audi. Auf Platz drei landet der #9 K-Pax McLaren von Ben Barnicoat und Alvaro Parente.

Für den Polesitter Marc Lieb (#58 Wright Porsche) ist das Rennen bereits nach dem Start beendet. 'Four-wide' geht es über die Startlinie wobei Lieb vom Dane Cameron (#4 Magnus Audi) und Niccolo Schiro (#31 TR3 Ferrari) ins Sandwich genommen wird. Dabei wird es auf der Innenbahn
zu eng.

Schiro der Innen schon zur Hälfte auf der Wiese fährt berührt Lieb seitlich am Heck und dreht diesen um. Nach einer kurzen Berührung der Leitschiene schliddert Lieb rückwärts über die Wiese und knallt dann in Turn 1 Ryan Dalziel (#2 CRP Mercedes) in die Beifahrertür.

Während für den Sieger vom Vortag das Rennen beendet ist kann Dalziel das Rennen fortsetzen.

Beim Restart führt nun Michael Cooper (#8 Cadillac) das Feld an.

Im Verkehr kann dann Dane Cameron auf Michael Cooper wieder aufschließen. Als sich das Boxenstopp-Fenster öffnet ist Cameron einer der ersten und übergibt das Steuer an Spencer Pumpelly während Cooper noch für einige Runden draußen bleibt bevor dann auch er an die Box kommt und an Jordan Taylor übergibt.

Dank eines besseren Stopps hat nun Pumpelly die Nase vorne und holt sich am Ende den ersten Sieg für Magnus Racing in der Pirelli World Challenge. Hinter Pumpelly landen Michael Cooper / Jordan Taylor (#8) auf Platz zwei vor Ben Barnicoat / Alvaro Parente (#9 K-Pax McLaren).


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