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Mobil1 SportsCar Grand Prix 2017
IMSA-WSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Canadian Tire Motorsports Park / Bowmanville / Ontario / Kanada
06.07. - 09.07.2017
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA.com,
Continental Tire, Michelin Alley,
BMW Motorsport,
Mazda Motorsports, NISSAN Nismo, Porsche Motorsport,
3GT Racing,
Stevenson Motorsports und Mark Windecker @ SCU
 

* TRAINING *

Im ersten freien Training meldet sich Jordan Taylor (#10 Wayne Taylor Racing Cadillac) an der Spitze der Tabelle wieder. Mit einer Zeit von 1:09.443 liegt er dabei aber gerade einmal 0,007 Sekunden vor Ryan Dalziel (#2 Tequila Patron ESM Nissan). Die Top-5 komplettieren auf Platz Jonathan Bomarito (#55 Mazda) vor den beiden Action Express Cadillac.

In den beiden GT-Klassen holten sich Laurens Vanthoor (#912 Porsche) und Andy Lally (#93 Michael Shank Acura) die Bestzeiten.

Die 60-minütige Sitzung musste zwei mal unterbrochen werden nachdem zunächst Ryan Lewis (#20 BAR1) auf der Strecke stehen blieb und später Gunnar Jeannette (#50 Riley/WeatherTech Mercedes) nach einem Kontakt mit dem #26 BAR1 Oreca heftig in die Barriere abflog.


Der Unfall war dann aber so heftig, dass die gesamte Front, der Splitter und die Hinterachse gewechselt werden müssen.

Im zweiten Training am Nachmittag dreht Ryan Dalziel (#2) das Ergebnis herum und holt sich die Bestzeit mit einem Vorsprung von 0,059 Sekunden vor Ricky Taylor (#10). Die drittschnellste Zeit holte sich "Pipo" Derani (#22 Tequila Patron ESM Nissan) mit einem Rückstand von 0,099 Sekunden hinter seinem Teamkollegen, bevor sein Co-Pilot Johannes van Overbeek nach einem Dreher das Heck beschädigte und für eine Unterbrechung sorgte.

Während sich Vanthoor erneut die Bestzeit in der GTLM holte, holte sich Sage Karam (#14 3GT Lexus) die erste Trainingsbestzeit für Lexus dieses Jahr. Ein Mauerkuss von Michael deQuesada (#28 Alegra Porsche) sorgte dann für ein vorzeitiges Ende der Sitzung.

Ein harter Abflug von Jack Hawksworth (#15 3GT Lexus) überschattet die dritte Trainingssitzung am Freitag morgen und sorgte für ein vorzeitiges Ende. Der Engländer kam in Turn 3 weit nach außen. Dabei geriet er auf den Grünstreifen und verlor die Kontrolle. Der Wagen schlug in Folge heftig in die Reifenbarriere ein und hob ab. Hawksworth wurde zur Kontrolle ins streckeneigene MedicalCenter verbracht, dass er wenig später aber wieder verlassen durfte.

Den schweren Front- und Heckschaden bedeutet für das Team eine lange Nachtschicht. Das Team ist aber nach einem schweren Unfall von Sage Karam im Qualifying von Watkins Glen geübt.

Die Bestzeit in dieser Sitzung holte sich Stephen Simpson (#85 JDC-Miller Oreca) vor Jordan Taylor (#10).

 
 

* QUALIFYING *

Im Qualifying der GTD legt Andrew Davis (#57 Stevenson Audi) bereits früh eine erste Bestmarke die aber nur kurz halten sollte. Nachdem schnell einige andere sich ganz oben in der Liste einreihten legte Sage Karam (#14 3GT Lexus) nach und holt sich in seiner vierten Runde die erste Pole für Lexus.

Startplatz zwei sicherte sich Andrew Davis (#57 Stevenson Audi) vor Jeff Segal (#86 Michael Shank Acura), Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini) und Christina Nielsen (#63 Scuderia Corsa Ferrari). Insgesamt zeigte sich das Feld sehr ausgeglichen. So waren alle 8 Marken unter den To0-10 zu finden - wbei die Top-8 innerhalb von einer Sekunde lagen.

Auch in der GTLM ging es im Qualifying sehr eng zu. Der erste und der letzte (8.) Platz trennen gerade einmal 0,819 Sekunden.

Hier durfte sich Porsche über die erste IMSA-Pole mit dem neuen Mittelmotor befeuerten 911 RSR freuen. Für das Einsatzteam von CORE autosport ist nun eine lange Durststrecke (letzte Pole Daytona 2016) vorüber. Dirk Werner (#912) trennen gerade einmal 0,018 Sekunden vom schnellsten BMW-Piloten Bill Auberlen (#25). Startplatz drei sicherte sich Werner's Teamkollege Laurens Vanthoor (#911) vor dem zweiten BMW von Martin Tomczyk (#24).

Nach der GTD und der GTLM gehen die drei Prototype Challenge Fahrzeuge ins Qualifying. Auch wenn es Garrett Grist und James Vance (#26 BAR1) ein Heimspiel ist geht die Pole ein weiteres mal an das Team von Performance Tech, die die Saison dominieren. James French verpasste den beiden BAR1-Autos einen Rückstand von 1,7 bzw. 2,3 Sekunden.



Im finalen Qualifying-Stint legte Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor Cadillac) gleich einmal eine Top-Marke auf den Asphalt an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißen sollten. Scott Sharp (#2 Tequila Patron ESM Nissan) war dann der erste der die 1:09er Marke nach Taylor unterbieten konnte. Nach nicht einmal der Hälfte der 15-minütigen Sitzung schlug Taylor dann mit einer finalen Zeit von 1:08.459 zu.

Scott Sharp konnte dann zwar noch einmal seine Zeit verbessern, blieb aber 0,427 Sekunden hinter Taylor. Jonathan Bomarito (#55 Mazda) knackte gegen Halbzeit zwar auch die 1:09er Zeit landete am Ende aber nur auf Startplatz fünf, denn gegen Ende zogen sowohl Mikhail Goikhberg (#85 JDC-Miller Oreca) als auch der zweite ESM Nissan von Johannes van Overbeek (#22) an ihm vorbei. Goikhberg holte sich am Ende Startplatz zwei vor Sharp, van Overbeek und Bomarito.

 
 

* WARM-UP *

Im Warm-Up holte sich dann Renger van der Zander (#90 VisitFlorida Riley/Multimatic) die Bestzeit vor Dane Cameron (#31 Whelen Engineering Cadillac), Jordan Taylor (#10) und Jonathan Bomarito (#55).

Nach dem schweren Crash und einer sehr langen Nacht für die Mechaniker holte sich Jack Hawksworth (#15 3GT Lexus) im neu aufgebauten Fahrzeug die Bestzeit in der GT-Daytona vor seinem Teamkollegen Scott Pruett (#14) sowie Jens Klingmann (#96 Turner BMW).

Bester GTLM wurde Matin Tomczyk (#24 BMW) vor den beiden Corvette-Piloten Antonio Garcia (#3) und Oliver Gavin (#4).

 
 
* RENNEN *

Beim Start zum siebten Meisterschaftslauf geht dieses mal alles gut. Polesitter Ricky Taylor (#10 W. Taylor Cadillac) kann seine Position behaupten und führt nach dem Start das Feld vor Mikhail Gikhberg (#85 JDC-Miller Oreca), Scott Sharp (#2 Tequila Patron ESM Nissan), Jonathan Bomarito (#55 Mazda) und Johannes van Overbeek (#22 Tequila Patron ESM Nissan) das Rennen an.

Schon nach wenigen Runden gibt es bei Marc Goossens (#90 VisitFlorida Riley/Multimatic) Probleme und rollt Eingangs der "Mario Andretti Straightaway" aus. Nach einem kurzen Reset springt dann der Motor wieder an und kann in letzter Sekunde einer Überrundung entgehen. Doch nach wenigen Runden kam das Elektronikproblem wieder zurück und Goossens blieb erneut - diesmal in Turn 3 - am Streckenrand liegen. Nach einem weiteren Reset ging es dann aber schon wieder weiter.


An der Spitze kann Mikhail Goikhberg (#85) die Speed des führenden Ricky Taylor (#10) ohne Probleme mitgehen. Dahinter duellieren sich Schott Sharp (#2) mit Jonathan Bomarito (#55) sowie Johannes van Overbeek mit Tom Long (#70) um die Plätze drei bis sechs. Die beiden Action Express Cadillac von Christian Fittipaldi (#5) und Eric Curran (#31) liegen mit etwas Abstand dahinter auf den Plätzen sieben und acht.

Nachdem Marc Goossens nach seinen Elektronikaussetzern endlich ins Rennen gefunden hatte bleibt dieser zum entsetzen der Crew nach 20 Rennminuten erneut nach der "Moss Corner" am Streckenrand liegen und kann kurz darauf wieder die Fahrt aufnehmen.

In der GTLM gibt es unterdessen ein Paarlaufen. Beide BMW führen vor beiden Porsche, Ford und den Corvette's.


Im Verkehr kommt Goikhberg (#85) an den seinen Kontrahenten Ricky Taylor (#10) immer näher und hängt diesem schon fast im Getriebe. Doch noch findet er nicht die nötige Lücke an ihm vorbei zu ziehen.

In der GT-Daytona hält Sage Karam (#15 3GT Lexus) weiterhin die Führung inne. Dahinter folgen Andrew Davis (#57 Stevenson Audi) vor Jeff Segal (#86 M. Shank Acura), Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini und Katherine Legge (#93 M. Shank Acura).

Mit etwas mehr als 2 Stunden noch auf der Uhr strandet der #90 VisitFlorida Riley/Multimatic nun schon zum vierten mal am Streckenrand obwohl man beim letzten Boxenstopp einen großen Check vollzog. Kaum steht der Wagen geht es schon wieder weiter. Für das Team ist es mal wieder ein Wochenende zum abhaken und hat jetzt schon 7 Runden Rückstand.

Nachdem es bei der Überrundung schon zu einem Lackaustausch zwischen den beiden führenden Prototypen kam geht Goikhberg (#85) als erster an die Box. Eine Runde später folgt dann auch Ricky Taylor (#10) und baut seinen Vorsprung nach dem Stopp wieder aus.

Nach einem weiteren Halt des #90 VisitFlorida Riley/Multimatic auf der Start/Ziel Geraden kommt es zu einer Gelbphase die kurz darauf aber wieder annulliert wird als der Wagen wieder Fahrt aufgenommen hatte.
 
Hinter dem gesamt führenden Ricky Taylor fährt Mikhail Goikhberg wie beflügelt und kann den Rückstand nach dem Boxenstopp schnell wieder einfahren. Nach exakt einer Rennstunde kommt es dann zum ersten Führungswechsel im Rennen als Taylor im Verkehr durch den zu überrundenden #5 Mustang Sampling Cadillac und der #4 Corvette auf der Anfahrt zu Start/Ziel aufgehalten wird.

Doch Goikhberg kann sich bei seinen ersten echten Führungskilometer nicht wirklich absetzen und hat seinen Kontrahenten immer wieder dicht am Heck kleben.

Ein packendes Rad-an-Rad Duell geben sich auch Patrick Pilet (#911 Porsche) und John Edwards (#24 BMW) um Platz zwei hinter Alexander Sims (#25).

Kurz nach Rennhalbzeit kommen die beiden führenden dann gemeinsam zu ihrem nächsten Boxenstopp. Beide Teams führen auch einen Fahrerwechsel durch. JDC-Miller benötigt bei ihrem Stopp aber mehr Zeit und verliert so wieder die Führung an Wayne Taylor Racing.

Nach 1 1/2 Stunden zieht dann das VisitFlorida Racing Team ihren Wagen nach der absolvierten Mindestfahrzeit aus dem Rennen zurück.


Bei der Überrundung eines größeren Pulks kommt es dann wieder zum Führungswechsel an der Spitze als sich Taylor und Simpson gemeinsam an einem der Ford GT vorbei ziehen und es erneut zu etwas Lackaustausch kommt.

Bei einer Überrundung übersieht Patricio O'Ward (#38 Performance Tech) eine auf der Strecke liegen gebliebene Reifenkarkasse die ihm beim überfahren die Fahrzeugfront explodieren lässt. Zum Glück der anderen Piloten bleibt die Fronthaube aber auf dem Fahrzeug - doch O'Ward muss zu einer größeren Reparatur an die Box wo das Team eifrig die Front tauscht.

50 Minuten vor Rennende kommt es dann doch zur ersten Gelbphase als "Pipo" Derani (#22 Tequila Patron ESM Nissan) plötzlich in der "Clayton Corner" ausrollt. Im Replay ist zu sehen das der Wagen immer wieder weiße Rauchwolken von sich gab.

Kaum ist das Feld unter Gelb unterwegs ergießt sich ein heftiger Regenschauer über der Strecke. Das Feld kommt nahezu geschlossen an die Box. Noch ist die Strecke heiß genug um den entsprechenden Grip zu bieten.

JDC-Miller geht beim Stopp aber auf Sicherheit und zieht Intermediate-Reifen auf während Wayne Taylor Racing mit frischen Slicks weiterfahren will. Pünktlich zum Restart lässt der Regen nach. Während auf Start/Ziel die Strecke komplett trocken ist, ist der hintere Teil mit der "Mario Andretti Straightaway" patschnass.

Das Team von Wayne Taylor Racing scheint sich mit den Slickreifen verzettelt zu haben und fällt immer weiter zurück. Sowohl Ryan Dalziel (#2) als auch Tristan Nunez (#55 Mazda) und David Ostella (#52 PR1/Mathiasen Ligier) ziehen an ihm vorbei.


Mit etwas mehr als 30 Minuten noch auf der Uhr ist die Strecke wieder soweit abgetrocknet, dass wieder Slickreifen nötig werden.

Im Zweikampf um Position zwei geht Ryan Dalziel die "Moss Corner" zu schnell an und verliert auf der noch leicht schlüpfrigen Strecke das Heck und dreht sich. Dank der großen Auslaufzone kann er dann das Rennen nach einem "U-Turn" fortsetzen - verliert dabei aber einige Plätze.

Kurz darauf kommt die Spitze hinein um wieder auf Trockenreifen zu wechseln. Jordan Taylor (#10) übernimmt nun wieder die Rennführung vor den beiden Action Express Cadillac's von Dane Cameron (#31 Whelen Engineering) und Joao Barbosa (#5 Mustang Sampling).

In den GT-Klassen führen aktuell Alexander Sims (#25) und Lawson Aschenbach (#57 Stevenson Audi) das Rennen an.

In der GTLM gibt es 22 Minuten vor Rennende einen tollen Dreikampf zwischen Dirk Müller (#66 Ford), Tom Milner (#4 Corvette) und Gianmaria Bruni (#912 Porsche) um die Plätze sechs bis acht. Doch ausgerechnet bei einem Überholversuch von Tom Milner kommt der gesamt führende Jordan Taylor (#10) heran und will in Turn 4 außen an den beiden Kontrahenten vorbei.

Taylor zieht zu früh nach innen und wird von Milner am Heck getroffen. Beide fliegen von der Strecke ab. Während Taylor durch sein quer stehendes Auto abgebremst wird und nur leicht in den Reifenstapel einschlägt kracht Milner mit voller Wucht mit dem rechten Vorderwagen in die Barriere und hebt kurz ab. Mit einem angeschlagenen Heck kann sich Taylor an die Box retten, während für Milner vor Ort das Rennen beendet ist. Zur Sicherung der Unfallstelle kommt es dann zur zweiten Gelbphase im Rennen.


Als die Streckenposten vor Ort sind kann Milner aus eigenen Stücken dem Wrack entsteigen. Da die Box aktuell noch geschlossen ist muss Taylor noch ein paar Runden auf der Strecke drehen bevor ihn seine Crew verarzten kann.

An der Unfallstelle gibt es unterdessen eine Großbaustelle um die Barriere schnellstmöglich wieder rennbereit zu bekommen. Beim Restart wird auf der Anfahrt zu Start/Ziel Taylor plötzlich langsamer und zwingt den auf Platz zwei liegenden Dane Cameron (#31) dazu noch vor der Linie zu überholen. Da Taylor mit dem nur noch an der Heckfinne hängenden Heckflügels die Speed nicht mitgehen kann zieht das gesamte Feld an ihm vorbei.

Kurz darauf kommt es im Zweikampf zwischen Stephen Simpson (#85) und Joao Barbosa (#5) zu einer Berührung bei dem sich Barbosa kurz querstellt und nach kurzer Fahrt über die Wiese weiter fahren kann.

Vorne zieht Cameron dem Feld davon. Doch Simpson liegt im dicht auf den Fersen und dreht eine schnelle Runde nach der anderen.

In den letzten 6 Minuten setzt dann aber wieder der Regen ein und könnte so kurz vor Ende das Feld noch einmal komplett neu durchmischen. Ein wahrer Sprint um die Plätze entbrennt und die Strecke wird immer feuchter.

In der letzten Minute kommt es dann zu einem heftigen Abflug von David Ostella (#52 PR1/Mathiasen Ligier) in Turn 8 der aufgrund der regennassen Fahrbahn frontal in die Reifenbarriere abfliegt und sich auf das Dach dreht.

Die Rennleitung schaltet sofort eine "Full Course Caution" und beendet somit das Rennen unter Gelb. Sehr viel länger hätte das Rennen nun aber auch nicht dauern dürfen, denn der Regen nimmt immer mehr zu.

Aufgrund des vorzeitigen Endes holen sich Dane Cameron und Eric Curran (#31) ihren ersten Saisonsieg und den siebten Cadillac-Sieg in Folge. Sieger in der Prototype Challenge werden James French und Patricio O'Ward (#38 Performance Tech).

In der GTLM schaffen Alexander Sims und Bill Auberlen (#25 BMW) den Hatrick und holen sich den zweiten Sieg in Folge. Dahinter landen die Teamkollegen Martin Tomczyk und John Edwards (#24 BMW) vor Ryan Briscoe und Richard Westbrook (#67 Ford).

Sieger in der GT-Daytona werden Lawson Aschenbach und Andrew Davis (#57 Stevenson Audi) vor Andy Lally und Katherine Legge (#93 M. Shank Acura) sowie Alessandro Balzan und Christina Nielsen (#63 Scuderia Corsa Ferrari).


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