Bericht von
Stefan A.
Volk
Bilder von IMSA, Continental Tire, Michelin Alley,
Watkins Glen International,
JDC Motorsports, Mazda Motorsports,
Porsche Motorsport, PR1 Motorsports, Tequila Partron ESM, Wayne Taylor
Racing,
Dan "Sput" Dodge und
Mark Windecker @ SCU
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VORWORT * |
Passend
zum amerikanischen Unabhängigkeitstages am 4. Juli startet der größte
Teil des Feldes im US-Look. Einige Teams wechselten dabei sogar ihr
Fahrzeug-Design komplett während andere nur mit kleinen Flaggen daher
kommen.
Eigentlich wollte Ed Brown an diesem Wochenende sein letztes
Prototypen-Rennen bestreiten. Ein Rückenproblem verhindert allerdings
den Start und so muss sein Langzeit-Partner Johannes van Overbeek das
Rennen gemeinsam mit Bruno Senna bestreiten. Brown's Platz auf
dem Wagen #22 wird künftig "Pipo" Derani einnehmen. Allerdings dürfte
Brown der Renngemeinde erhalten bleiben und will in den nächsten
Wochen eine Auswahl verschiedenster GT3-Fahrzeuge ausprobieren, der im
kommenden Jahr neben den beiden DPi's zum Einsatz kommen könnte.
Im
kommenden Jahr könnte das Starterfeld in der LMP2 und der GTD für die
"36-Hours of Florida" (Daytona + Sebring) stark anwachsen. Die IMSA
will Pro-Am Teams vor allem mit Preisnachlässen, bevorzugten Buchungen
im Hotel "Chateau Elan" in Sebring und Bonusreifen ködern. Auch mit
einem Startplatz für die 24-Stunden von Le Mans steht zur Debatte.
Bereits vor dem Angebot der IMSA gab es einige Interessenten wie TDS
Racing oder auch dem Racing Team Nederland.
Allerdings steht seit einiger Zeit im Gespräch ob man die
Prototypen-Klasse aufteilen sollte. Einige Teameigner haben bedenken
wegen der Ungleichheit zwischen DPi und LMP2 geäußert. Trotz
mehrerer Versuche der Leistungsanpassung dominierte bislang der
Cadillac DPi-V.R die Saison.
IMSA
Präsident Scott Atherton schließt eine Trennung für die kommende
Saison aber vehement aus. Nach dem Wegfall der Oreca FLM09 in der
PC-Klasse wird man 2018 definitiv nur mit 3 Klassen an den Start
gehen.
Troy Flis (Teameigner von VisitFlorida Racing) und Bobby Oergel
(PR1/Mathiasen) würden eine Trennung begrüßen - vor allem für die
PC-Teams die im kommenden Jahr "zwangsaufsteigen" müssten. Aufgrund
der Unterlegenheit prüft Troy Flis ein Umstieg in die DPi.
Da verschiedene DPi-Programme Anfang der Saison in Sande verliefen
hoffte man zuletzt im Laufe der Saison einen Mazda DPi einsetzen zu
können. Doch auch dieser blieb in Sachen Performance weit hinter den
dominierenden Caddy's zurück. Aufgrund der jahrelangen Beziehungen zu
GM würde man daher gerne 2018 einen Cadillac DPi weitermachen.
Bei
Mazda freut man sich unterdessen auf ein erlaubtes Update um das
bislang vorhandene Kühlungs-Problem in Griff zu bekommen welches in Watkins Glen erstmals zum Einsatz kommt. Die anderen DPi-Hersteller
wurden dabei offenbar überrascht. Auf Nachfrage darf nun auch Nissan
ihre Fahrzeuge nachbessern.
Auch wenn Honda sich hinsichtlich eines DPi-Programmes bedeckt hält
wird bei Oreca an einem solchen DPi-Upgrade gearbeitet welches in der
kommenden Saison zu Einsatz kommen soll. Lange nur ein Gerücht hat
nach letzten Informationen Penske Racing mittlerweile einen Oreca 07
geliefert bekommen und unterzieht diesen bereits ausgiebigen Tests.
Ein erster Einsatz könnte bereits beim Petit Le Mans erfolgen. Der
Einstieg in die DPi könnte allerdings den werks-unterstützten Einsatz
von Michael Shank Racing bedeuten. Des Weiteren möchte man den NSX GT3
auch gerne anderen Teams anbieten.
Nachdem
wieder einmal Starworks Motorsport ihren Einsatz in der PC-Klasse
nicht zusammen bekommen hatte gehen insgesamt 38 Teams an den Start.
Darunter 10 Prototypen, 3 PC, 8 GTLM und 17 GT-Daytona. Nach dem Crash
in Detroit geht Ben Keating wie geplant mit dem Ersatzwagen an den
Start. Auch das Schwester-Team von WeatherTech kommt nach einem
brandneuen Mercedes Chassis an den Start.
Ursprünglich wollte Teameigner Kenny Habul den selbst verursachten
Schaden von Detroit am VisitFlorida Riley/Multimatic übernehmen - doch
Troy Flis lehnte dies dankend ab und bat um eine entsprechende Spende
an "Homes for our Troops" die unter anderem IMSA-Pilot Liam Dwyer
unterstützen. Der ehemalige Marine Staff Sargent verlor in
Afghanistan-Kampf ein Bein und startet mit Freedom Autosport in der
Continental Tire SportsCar Serie.
Für
das Renn-Wochenende ist alles andere als beständiges Wetter gemeldet.
Dies sorgte unter anderem am Freitag im Rahmenrennen für einen
heftigen Crash.
Im Lauf eins der Porsche GT3-Cup Challenge USA kam es
Ausgangs der "Esses" zu einer Berührung zweier Kontrahenten, die nach
einem milden Einschlag in der Leitblanke auf die Strecke zurück
rodelten. Die nachfolgenden Fahrzeuge konnten dann allerdings nicht
mehr ausweichen, so dass es zu einem Massencrash kam bei dem gut ein
dutzend Piloten involviert waren.
Das Rennen musste folglich
abgebrochen werden udn wurde später nicht mehr neu aufgenommen. Neben einigen Piloten die das Medical Center
besuchten mussten auch vier Fahrer zu weiteren Untersuchungen ins
Hospital. |
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TRAINING * |
Das
erste Training am Freitag ging an JDC-Miller Motorsport mit Stephen
Simpson. Das 60-minütige Training startete bei zunächst regennasser
Fahrbahn und trocknete erst gegen Ende immer weiter ab. Der
Südafrikaner ließ am eine mit einer Zeit von 1:35.491 eine Vielzahl
von DPi's hinter sich, die von Ryan Dalziel (#2 Tequila Patron ESM
Nissan) angeführt wird.
Andere Teams wie VisitFlorida Racing (#90 Riley/Multimatic), Mazda
Motorsport (#70) und Tequila Patron ESM (#22 Nissan) hatten hingegen
mit technischen Problemen zu kämpfen.
In der GTLM holte sich Dirk Müller (#66 Ganassi Ford) die Bestzeit -
während Andy Lally (#93 Michael Shank Acura) die Nase in der
GT-Daytona vorne hatte.
Im
finalen Freitags-Training legte - beflügelt durch seine Beförderung
zum Stammpiloten - "Pipo" Derani (#2 Tequila Patron ESM Nissan) die
Tagesbestzeit. Mit einem Rückstand von 0.597 Sekunden folgt mit Bruno
Senna der zweite Nissan DPi (#22) auf Platz zwei vor dem dritten
Ligier von Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen) und Ricky Taylor (#10 Wayne
Taylor) im ersten Cadillac DPi.
Wie schon im ersten Training landeten der #66 Ganassi Ford und der #93
Michael Shank Acura um dem erstem Platz - dieses mal legten allerdings
die Teamkollegen Joey Hand und Katherine Legge die Bestzeiten auf den
Asphalt.
Im Samstags-Training vor dem Qualifying sorgte erneut das Wetter für
bis zu 15-Sekunden langsamere Rundenzeiten. Mit den Regenbedingungen
kam Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen Ligier) am besten zurecht und holte
sich die Bestzeit.
Auf
Platz zwei folgt Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling Cadillac)
vor Renger van der Zande (#90 VisitFlorida Riley/Multimatic), Marino
Franchitti (#70 Mazda) und Johannes van Overbeek (#22 Tequila Patron
ESM Nissan).
Bester GT wurde Tristan Vautier (#75 SunEnergy1 Mercedes) und war
dabei 1,5 Sekunden schneller als Laurens Vanthoor (#912 Porsche) im
schnellsten GTLM.
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QUALIFYING * |
Nach
dem ersten Sieg des Acura NSX GT3 in Detroit holte sich Andy Lally
(#93) nun auch die erste Pole in einem unfallbedingt gekürzten
Qualifying. Lally bot sich in den 15 Minuten einen harten Zweikampf
mit den beiden Lexus RC F GT3 von Jack Hawksworth (#15) und Sage Karam
(#14).
Kurz nachdem Lally wieder die Spitze übernommen hatte gerät Hawksworth
Ausgangs von Turn 9 auf die regennasse Spur und dreht sich. Mit dem
Heckt touchiert er leicht die Sicherheitsbarriere - kann aber weiter
fahren. Kurz darauf passiert Karam das selbe in Turn 9 - knallt
allerdings mit der Front in die Leitschiene und sorgt dann für denn
Qualifikations-Abbruch.
Lally erntet so die Pole vor Lawson Aschenbach (#57 Stevenson Audi),
Jack Hawksworth und Jeff Segal (#86 M. Shank Acura).
Erst
in der letzten Minuten schaffte es Joey Hand (#66 Ganassi Ford) sich
im Pole-Kampf durchzusetzen. Mit einer Zeit von 1:42.507 platzierte er
sich vor die beiden BMW im Star Wars-Look von Alexander Sims (#25) und
Martin Tomczyk (#24). Auf Platz vier landete Richard Westbrook im
zweiten Forg GT (#67) vor den beiden Porsche und den Corvette's.
In der Schlacht um die Pole in der Prototype Challenge gehen James
French (#38 Performance Tech), Don Yount (#20 BAR1) und Brian Alder
(#26 BAR1) an den Start. Aber wie schon beim letzten Rennen steht
schon zu Beginn nahezu fest, dass es wieder einmal der Performance
Tech Oreca FLM09 sein wird der beim Rennen das Trio anführen wird. Am
Ende liegt French satte 2 Sekunden vor Yount und 3 1/2 Sekunden vor
Alder. In der letzten Runde dreht sich Ausgangs von Turn 9 Brian Alder
von der Strecke und muss mit dem Flatbed Truck an die Box gebracht
werden.
Im
finalen Qualifying-Teil für die großen Prototypen will sich niemand
die Chance nehmen lassen die Pole zu erobern. Fast das gesamte Feld
zieht sofort auf die Pisteund überholen schon in der Aufwärmrunde um
möglichst eine frei Strecke zu haben. Renger van der Zande (#90
VisitFlorida Riley/Multimatic) lässt es hingegen etwas langsamer
angehen und lässt den anderen einen Vorsprung auf der Strecke.
Ausgerechnet jetzt wo Diskussion um die Ungleichheit so laut geworden
sind scheint die Cadillac-Konkurrenz - allen voran die Nissan DPi - an
Speed gewonnen zu haben. Im Qualifying zeigt "Pipo" Derani (#2) allen
anderen wo der Hammer hängt und führt gleich zu Beginn die Bestenliste
an. Auch für Ford-Werkspilot Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen Ligier)
läuft es extrem gut und kann als einziger mit Derani mithalten.
Zeitweise
liegt Johannes van Overbeek im zweiten Tequila Patron ESM Nissan (#22)
auf Platz drei - muss sich dann aber in der Endphase den beiden
Cadillac-Piloten Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling) und Ricky
Taylor (#10 Wayne Taylor) geschlagen geben.
Für Nissan, Onroak und ESM ist es die erste Pole des Jahres. Die Pole
spiegelt den Fortschritt die das Team in den letzten Wochen und
Monaten getan hat wieder. Derani findet es fantastisch von der Pole
ins Rennen gehen zu können. Doch in Euphorie gerät man nicht -
immerhin hat man noch ein 6-Stunden-Rennen vor sich.
Trotz des Fahrzeug-Update an den Mazda RT24-P scheint man noch nicht
so recht in Fahrt gekommen zu sein. Sowohl Tristan Nunez (#55) als
auch Joel Miller (#70) fehlen bis zu 2 1/2 Sekunden auf den Führenden.
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* WARM-UP * |
Im
morgendlichen Warm-Up dominierte wieder einmal der Nissan DPi. Sowohl
Bruno Senna (#22) als auch "Pipo" Derani (#2) hatten in der
20-minütigen Sitzung die Nase vorne. Lediglich Dane Cameron (#31
Whelen Engineering Cadillac) und Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor
Cadillac) konnten halbwegs die Zeiten der ESM-Piloten mitgehen.
Einzig der #5 Mustang Sampling Cadillac drehte keine Runde, da das
Team einige Teile am Heck wechseln mussten.
In den GT-Klassen dominierte ebenfalls wieder Ford und Acura und
holten sich mit Joey Hand (#66) und Oswaldo Negri (#86) die
Bestzeiten. |
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RENNEN * |
Gleich
beim Start kann sich "Pipo" Derani (#2 Tequila Patron ESM Nissan) sich
gegen die Starke Konkurrenz durchsetzen und kann seine Pole
verteidigen. Dahinter schafft es Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor
Cadillac) in Turn 1 neben Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen Ligier) zu
setzen.
Doch in der Anfahrt zu den "Esses" wird Taylor plötzlich langsamer und
muss einen großen Teil des Feldes an sich vorbei ziehen lassen.
Aufgrund eines Schadens an der Lenkung gerät Taylor dann auf die
Innenbahn wo gerade Renger van der Zande (#90 VisitFlorida Riley/Multimatic)
an ihm vorbei ziehen will und trifft diesen leicht am Heck und
touchiert danach die Leitschiene.
Nur mit extrem viel Glück kann der ihm folgende Gustavo Yacaman (#26
BAR1) noch ausweichen - gerät dabei aber selbst in Probleme und
driften mit voller Geschwindigkeit quer stehend durch die Kurve.
Wie
ein echter Drift-Profi bekommt Yacaman den Wagen aber wieder gerade
und kann das Rennen fortsetzen.
Doch die heran fliegenden GT's stoßen kurz vor der "Inner Loop" auf
die langsam Prototypen und sorgt für etlich Wirbel im Feld. Als sich
das Chaos lichtet führen die beiden BMW-Piloten Alex Sims (#25) und
Martin Tomczyk (#24) die GTLM vor den beiden Ganassi Ford von Richard
Westbrook (#67) und Joey Hand (#66) an.
In der GTD hat sich unter den Top-4 nichts geändert wo Andy Lally (#93
M. Shank Acura) vor Lawson Aschenbach (#57 Stevenson Audi) führt.
Bei Wayne Taylor Racing hat die Crew in Windeseile das Lenkproblem und
ein Schaden am Heck beseitigt und schickt ihren Piloten nach etwas
mehr als 10 Minuten nach dem Start wieder ins Feld.
Allerdings
müssen die Taylor's nun einen sechs Runden Rückstand einholen - einen
weiteren Sieg in Folge ist daher mehr zu erwarten.
An der Gesamtspitze haben sich nach 20 Rennminuten die beiden Onroak
Ligier's sich einen Vorsprung von knapp 7 1/2 Sekunden auf den
schnellsten Cadillac von Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling)
herausfahren können.
In Runde 15 übernimmt nach einer Überrundung dann Olivier Pla (#52)
erstmals die Führung im Rennen und verpasst Derani gleich einmal einen
fast ein Sekunden Rückstand. Doch der Nissan-Pilot kann die Speed vom
Start nicht mehr halten und fällt immer weiter zurück. Nach einer
halben Stunde hat Pla so bereits einen Vorsprung von 3 1/2 Sekunden
auf Derani und 10 Sekunden auf Fittipaldi.
35
Minuten nach dem Start kommt es dann zu den ersten Boxenstopps im
Feld. Spitzenreiter Pla übergibt an der Box an seinen Teamkollegen
Jose Gutierrez. Dadurch fällt das Team nach dem Boxenstopp hinter Eric
Curran (#31 Whelen Engineering Cadillac) zurück. "Pipo" Derani (#2)
schnappt sich durch einen besseren Stopp die Führung zurück, die er
auch in den nächsten fast 40 Runden nicht wieder abgeben sollte.
Mit einem defekten linken Hinterreifen schleppt sich dann Townsend
Bell (#23 Alex Job Audi) um die Strecke. Bei einem Ausweichmanöver in
Turn 1 scheint er zu heftig über die Curbs geräubert zu haben, sodass
der Reifen aufgeschlitzt wurde.
Aber auch Corey Lewis (#16 Change Lamborghini) humpelt mit exakt dem
gleichen Problem um die Strecke an die Box. Auch er räuberte über den
äußeren Curb von Turn 1.
Scheinbar
ist der linke Hinterreifen hier die Achillesferse im Rennen, denn auch
Madison Snow (#48 Paul Miller Lamborghini) steuert mit einem
Reifenschaden die Box an.
Nach einem Viertel des Rennens führt "Pipo" Derani (#2 Tequila Patron
ESM Nissan) das Feld mittlerweile mit einem Vorsprung von bis zu 20
Sekunden vor den beiden Action Express-Piloten Christian Fittipaldi
(#5) und Eric Curran (#31) an. Gemeinsam gehen die drei zu ihren
nächsten Stopp an die Box. Sowohl Derani als auch Curran übergeben an
ihre Teamkollegen Scott Sharp und Dane Cameron. So wie die drei hinein
kamen gehen sie dann aber auch wieder heraus.
Nach einem Kontakt beim Überrunden von Boris Said (#75 SunEnergy1
Mercedes) fliegt der Gesamtführende Scott Sharp (#2) im "Outer Loop"
heftig in die Reifenstapel und beschädigt sich das Heck.
Der
Zwischenfall sorgt sogleich zur ersten Gelbphase obwohl beide Piloten
ihr Fahrzeug aus eigener Kraft an die Box bringen können. Dort
angekommen bekommt Sharp einen neuen Heckflügel und Motorhaube und
wird wieder auf die Strecke geschickt. Doch antriebslos strandet der
Wagen dann auf der Strecke erneut.
Neuer Spitzenreiter sind nun die Action Express Caddy's die in der
Gelbphase auch gleich zu ihrem nächsten Stopp hinein kommen.
Pünktlich zum Ende des erste Renndrittel geht es auf der Strecke unter
Grün weiter. Dane Cameron (#31) führt nun das Feld vor Filipe
Albuquerque (#5), Jonathan Bomarito (#55 Mazda) und Bruno Senna (#22
Tequila Patron ESM Nissan) an.
In
der GTLM führt Bill Auberlen (#25 BMW) während
Katherine Legge (#93 M. Shank Acura) in der GTD das Klasse anführt.
Die nächste Gelbphase im Rennen löst Derek Jones (#26 BAR1) aus, als
er sich im "Toe" von Turn 7 dreht und quer zur Fahrbahn stehen bleibt.
Aufgrund des starken Verkehr kann er den Wagen lange nicht in
Fahrtrichtung drehen und muss die Gelbphase abwarten.
Sofort kommen auch wieder die führenden Cadillac's von Action Express
zum Boxenstopp hinein. Doch kurz daauf strandet Eric Curran (#31
Whelen Engineering) auf der Gegengeraden vor dem "Inner Loop" mit
einem losen rechten Hinterrad. Für das Team könnte es das Aus für
heute sein, da der Wagen aufgrund des heraushängenden Reifens mit
einem Flatbed Truck abgeschleppt werden müsste.
Um
den Wagen abzutransportieren kommt es dann zur dritten Gelbphase im
Rennen.
Zehn Minuten vor Rennhalbzeit kommt es zum Restart. Die Gesamtführung
hat nach dem Restart aktuell Bruno Senna (#22 Tequila Patron ESM
Nissan) vor Spencer Pigot (#55 Mazda) und Filipe Albuquerque (#5
Mustang Sampling Cadillac) inne.
Das Feld hängt zur Zeit sehr gemischt zusammen und sorgt für einigen
Lackaustausch. Im Zweikampf mit Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen Ligier)
kann Renger van der Zande (#90 VisitFlorida Riley/Multimatic) in der
Anfahrt zu Turn 1 nicht mehr rechtzeitig bremsen und dreht diesen um.
Dank der riesigen Auslaufzone bleibt der Kontakt für Pla ohne Folgen
und kann das Rennen fortsetzen.
Nur
wenige Minuten später kommt es schon zum nächsten Zwischenfall als
Jeroen Mul (#16 Change Lamborghini) im "Chute" zu Turn 6 plötzlich
geradeaus in die Reifenbarriere kracht. Erneut kommt es zur Gelbphase
zur Bergung des Wracks. Offenbar ein Lenkungsschaden sorgte für den
Abflug und wirft das Team aus dem Rennen.
In der Gelbphase kehrt dann Eric Curran (#31) nach seinem Problem mit
dem losen Hinterrad ins Rennen zurück. Beim Restart führt Senna
weiterhin das Feld an. Nur knapp dahinter folgen Filipe Albuquerque
(#5), Spencer Pigot (#55), Renger van der Zande (#90), Olivier Pla
(#52) und Chris Miller (#85 JDC/Miller Oreca).
Auch in der GTLM liegen die Top-5 mit Oliver Gavin (#4 Corvette), Bill
Auberlen (#25 BMW), Dirk Werner (#911 Porsche), Laurens Vanthoor (#912
Porsche) und Dirk Müller (#66) 'Nose-to-Tail' zusammen.
Im
Kampf um eine bessere Position räubert Vanthoor (#911) dann zu extrem
durch den "Inner Loop" und verliert die Kontrolle über
sein Fahrzeug. Die Folge des ganzen ist ein leichter Einschlag in die
Sicherheitsbarriere und ein Reifenplatzer hinten links. Auf der
Rückfahrt zur Box hinterlässt er einige Teile auf der Strecke und
sorgt für die vierte Gelbphase.
Wie auf einer Perlenschnur aufgefädelt geht die Spitze geschlossen an
die Box. Einzig Renger van der Zande (#90 VisitFlorida Riley/Multimatic)
bleibt draußen und übernimmt für einige Runden die Führung.
Beim Restart wird dann van der Zande (#90) zunächst vom überrundeten
Johannes van Overbeek (#22 Tequila Patron ESM Nissan) attackiert und
lässt kurz danach auch noch den ebenfalls überrundeten Eric Curran
(#31 Whelen Engineering) an sich vorbei ziehen.
Mittlerweile
zeigt sich das Wetter nicht mehr ganz so schön wie zum Rennstart und
dicke Regenwolken ziehen über das kleine knapp 2.000-Einwohner
Städtchen hinein.
Bei verbleibenden 138 Minuten übernimmt Filipe Albuquerque (#5 Mustang
Sampling Cadillac) nun wieder die Rennführung. Im Verkehr kann van der
Zande (#90) dann mit Albuquerque nicht mithalten und fällt knapp 2
Sekunden zurück. Van der Zande legt daraufhin seinen nächsten
Boxenstopp ein und fällt auf Platz sechs zurück.
Im Zweikampf um die Plätze neun und zehn in der GTD mit Daniel Morad
(#28 Alegra Porsche) verliert Cedric Sbirrazzuoli (#27 Dream
Lamborghini) im Inner Loop die Kontrolle über sein Fahrzeug und kann
nur mit viel Glück einen Einschlag in der Begrenzung vermeiden.
In
den finalen 90 Minuten führt Joao Barbosa (#5 Mustang
Sampling Cadillac) vor Spencer Pigot (#55 Mazda) mit einem Vorsprung
von 25 Sekunden sowie weiteren 10 Sekunden auf das Trio Mikhail
Goikhberg (#85 JDC/Miller Oreca), Johannes van Overbeek (#22 Tequila
Patron ESM Nissan) und Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen Ligier).
Während Kyle Masson (#38 Performance Tech) in der PC mit einem
Vorsprung von einer bzw. achtzehn Runden auf die beiden BAR1 unterwegs
ist, führen in der GTLM die beiden BMW von John Edwards (#24) und Alex
Sims (#25) vor Gianmaria Bruni (#912 Porsche), den beiden Ganassi-Ford
(#67 & #66) sowie den Corvette's (#4 & #3).
Nach dem Sieg in Detroit könnte Acura ihren zweiten Sieg für dieses
Jahr heimfahren. Jeff Segal (#86) und Andy Lally (#93) führen das Feld
der GTD aktuell vor dem #96 Turner BMW an.
Knapp
dahinter folgt aber noch eine weitere Gruppe von schnellen GT3 die
noch in Schlagdistanz zum Leader sind.
Kurz bevor die letzten 60 Minuten beginnen rollt Bruno Senna (#22)
nach Start/Ziel ohne Öldruck aus und muss seinen Wagen in der
Sicherheitszone am Rand von Turn 1 abstellen.
Die Renngemeinde hatte gehofft, dass der Regen bis zum Rennende noch
warten würde - doch in der letzten dreiviertel Stunde setzt dann doch
ein leichte Nieselregen ein. Noch ist die Strecke heiß genug um den
benötigten Grip zu bieten.
Für Tequila Patron ESM wird das Rennen nach dem perfekten Start
dennoch zu einem "black Weekend" als nach Bruno Senna (#22) nun auch
für "Pipo" Derani (#2) das Rennen mit einem Problem der Drosselklappe
zu Ende.
Derani
rollt langsam durch Turn 9 und bleibt dann am Ausgang von Turn 10 -
wenige Meter vor der rettenden Box liegen. Kurz nachdem dann auch noch
Jeff Segal (#86 Michael Shank Acura) ausgangs von Turn 1 mit einer
defekten Aufhängung vorne links ausrollt und es zur nächsten Gelbphase
kommt schafft es Derani dann doch noch aus eigenen Stücken an die Box
- doch das Team sieht in den verbleibenden 35 Minuten keine Chance
mehr den Wagen fitt zu bekommen.
Beim Restart liegen Joao Barbosa (#5 Mustang Sampling Cadillac) und
Stephen Simpson (#85 JDC/Miller Oreca) extrem dicht beisammen. Simpson
versucht es dann auf Start/Ziel innen an Barbosa vorbei zu ziehen. Der
wiederum probiert seinen Kontrahenten mit einer sehr rüden Fahrweise
abzuwehren und presst ihn dabei fast in die Boxenmauer. Doch Simpson
lässt dies kalt und holt sich 24 Minuten vor Ende die Führung.
Sollte
dies wirklich die Chance auf den ersten LMP2-Sieg sein? Kann
vielleicht sogar Jonathan Bomarito (#55 Mazda), der nur knapp 2-3
Sekunden hinter Barbosa unterwegs ist und einige Qualifying-Runden
abspult, noch den Cadillac einholen? Simpson kann sich zu
mindestens vorne aber nicht wirklich von Barbosa lösen.
Auch in der GTLM und der GTD liegt das Feld noch sehr dicht beisammen.
So trennen die Top-4 in der GTLM und die Top-5 der GTD keine 5
Sekunden.
In den letzten 10 Minuten geraten Simpson und Barbosa dann in den
Verkehr bei dem Simpson zunächst das Nachsehen hat und seinen Gegner
ziehen lassen muss. Doch im "Toe" von Turn 7 kommt er noch einmal an
den Caddy heran. Barbosa kann die Attacke dann aber abwehren und hält
den LMP2 weiter hinter sich.
Mit
einem schleichenden Plattfuss hinten links fällt Lawson Aschenbach
(#57 Stevenson Audi) aus dem Führungskampf in der GTD aus. Hier
duellieren sich in der Endphase vor allem Andy Lally (#93 Michael
Shank Acura) und Alessandro Balzan (#63 Scuderia Corsa Ferrari) um den
Sieg.
Ebenfalls mit einem Reifenschaden (vorne links) fällt Gianmaria Bruni
(#912 Porsche) in der GTLM aus dem Führungsquartett.
An der Spitze schafft es Simpson wieder an Barbosa heran, doch im
Verkehr hat er auch dieses mal die schlechteren Karten. Am Ende geht
ihm die Zeit für weitere Angriffe aus. Doch für das Team ist dieser
zweite Platz auch ein kleiner Sieg und fühlt sich für einen Gesamtsieg
bereit.
In der GTD wird es am Ende noch einmal knapp. Doch ein Vorsprung von
0,5 Sekunden retten Lally den Sieg.
In
der GTLM reichen Alex Sims (#25 BMW) am Ende 4,4 Sekunden Vorsprung um
seinen ersten Sieg vor Richard Westbrook (#67 Ganassi Ford) und
Antonio Garcia (#3 Crovette) nach Hause zu holen.
Für die Meisterschaftsführenden Taylor-Brüder ist am Ende noch ein
hervorragender sechste Platz zu verbuchen. Dank mehrerer "Wave-by"
Phasen hat man einen Teil ihres Rundenrückstands wett machen können.
Von dem 30-Punkte Vorsprung vor dem Rennen verliert man dank der guten
Endposition nur 10 Punkte auf den Rennsieger Joao Barbosa und
Christian Fittipaldi.
Eigentlich auf Gesamtposition 16 ins Ziel gekommen wird der #31 Whelen
Engineering Cadillac ans Ende des Feldes Strafversetzt, da Gaststarter
Filipe Albuquerque mit seinem "Platin"-Status nicht die
vorgeschriebene Fahrzeit von 30 Minuten aufweisen kann. |
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