T2

IWSC December Test

2017
IMSA-WSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Daytona International Speedway / Daytona Beach / Florida / USA
13.12. - 14.12.2016
Teilnehmer Test Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA.com, Daytona Intl Speedway, Rolex 24 Hours,
Action Express, Wayne Taylor Racing und Tequila Patron ESM
 

* SILLY SEASON & DEZEMBER TEST *

Mit einem modernen Design präsentieren sich die drei Cadillac DPi-V.R kurz vor dem Dezember-Test. Doch von einem DPi, wie ihn der Serienbetreiber gerne gehabt hätte, ist der Wagen meilenweit entfernt. Bis auf minimale Änderungen gleicht der Caddy dem Basismodell von Dallara aerodynamisch 1:1. Racefans sind von dem ganzen nicht gerade begeistert.

Nach einem kurzen Rollout auf der Strecke von Putnam Park spulte das Entwicklungsteam von Wayne Taylor Racing dutzende von Runden auf dem NCM Motorsports Park, in Watkins Glen und auf dem Charlotte Motor Speedway ab. Zur Stammbesatzung des Teams, mit Jordan und Ricky Taylor, sowie Max Angelelli gesellt sich für Daytona der mittlerweile in Rente gegangene vierfache NASCAR-Champion Jeff Gordon das Team.



Beim Dezember-Test in Daytona war dann auch Action Express Racing erstmal mit ihrem neuen Arbeitsgerät unterwegs. Hier vervollständigen wie im Vorjahr Filipe Albuquerque das Duo Joao Barbosa / Christian Fittipaldi auf dem #5 "Mustang Sampling" Wagen. Toyota-Gazzoo LMP1-Pilot Mike Conway sowie Sunoco Whelen Challenge Sieger Sebastian Morris starten gemeinsam mit den amtierenden Meistern Dane Cameron und Eric Curran auf dem #31 "Whelen" Fahrzeug.

Bei dem zweitägigen Test nicht dabei gab PR1/Mathiasen Racing unterdessen mit Tom Kimber-Smith, Jose Gutierrez und Mike Guasch ihre Hauptpiloten für die 2017er Saison mit dem Ligier JS P217 bekannt. Den Ligier-Testträger musste man mittlerweile wieder abgeben - erwartet aber noch diesen Monat ihr eigenes Fahrzeug.



Der besagte Test- und Entwicklungsträger weilte unter-dessen bei Tequila Patron ESM, wo man den Wagen zu testzwecken auf die Nissan DPi Aerodynamik für einen privaten Test umbaute.

Ähnlich wie beim Mazda RT24-P kommt der Nissan mit einem komplett eigenen Design daher. Neben den Frontleuchten sollte auch die Nase an den Nissan GT-R erinnern, dessen 3.6l V6 twin-turbo Motor auch im Heck verbaut ist. Allerdings sind auch etliche Züge des LMP1 Nismo zu finden. Ein erstes aufeinander treffen mit den Konkurrenten wird dann beim ROAR before the Rolex24 Anfang Januar stattfinden, bei dem dann auch neben den Stammpiloten Scott Sharp und Ryan Dalziel (#2) und Ed Brown und Johannes van Overbeek (#22) auch Pipo Derani (#2) sowie Brendon Hartley und Bruno Senna (#22) bereits in Lenkrad greifen sollen.


Auch der Multimatic/Riley Mk. XXX zeigte mittlerweile sein Kleid. Während sich Riley Nr. 3 (#70 Mazda) noch im Aufbau befindet, drehten Nr. 1 (#55 Mazda) und Nr. 2 (#90 VisitFlorida) ihre ersten Runden auf dem Daytona International Speedway. Da Ben Keating wohl seinen bestellten Riley frühestens für Le Mans benötigt und Starworks Teamchef Peter Baron einen Start aus finanziellen Gründen nicht 100%ig zusichern konnte, wird Fahrzeug Nr. 4 in Kürze als Spare-Car an VisitFlorida Racing geliefert. Weitere Fahrzeuge werden dann wohl erst im Laufe der Saison produziert und ausgeliefert.

Parallel zum Dezember-Test in Daytona fand in Sebring ein von Dunlop angesetzter 5-tägiger Test statt, dem neben DragonSpeed und Rebellion auch JDC-Miller beiwohnte. Alle drei Teams spulte dabei nach einem Shakedown in Frankreich ihre ersten Runden auf ihren Oreca 07 ab.


Nach dem Test geht es für sämtliche DPi und LMP2 zu einem Dyno-Test, wobei die Fahrzeuge angeglichen werden sollen. Hierbei will man auch den LMP2 einige Zugeständnisse geben. Die finale Homologation der DPi's wird dann nach dem "ROAR before Rolex24" stattfinden.

Einige Änderungen gibt es auch beim sportlichen Reglement. So ändert man für das kommende Jahr die Mindest-Fahrzeiten und passt die Punktewertung minimal an. Hält ein Fahrer seine vorgeschriebene Fahrzeit nicht ein wird das Fahrzeug an das Ende des Feldes "strafversetzt" - bliebt aber in der Wertung. Der 1-Punkte-Bonus für die Teilnahme am Rennen wird abgeschafft, dafür gibt es einen Bonuspunkt für Team und Fahrer für die schnellste Rennrunde.

Eine weitere Änderung wird es am Start geben, der erstmals in einer gemeinsamen Gruppe - sortiert nach Klasse - stattfinden wird.

Im letzten Jahr der Formula Le Mans Oreca's sieht es schlecht aus. Nach CORE autosport und PR1/Mathiasen zieht nun auch JDC-Miller frühzeitig den Stecker um sich auf den Einsatz des Oreca 07 zu konzentrieren.

Einzig BAR1 hat bislang ein Fahrzeug für die gesamte Saison, plus eines für Daytona und partielle Einsätze. Die beiden verbleibenden Teams von Performance Tech und Starworks tun sich extrem schwer Fahrer und Sponsoren zu finden.

Die neuen LMP2 scheinen mehr Anziehungskraft zu haben und die IMSA hat mit den LMP3's einen weiteren Kontrahenten der um Fahrer und Sponsoren buhlen in der kommenden Saison am Start. Mehr als 4 Fahrzeuge dürften daher die Saison über nicht zu erwarten sein.



Nach Land Motorsport und EbiMotors sind beim Test auch die beiden Lamborghini-Teams von Konrad und Grasser dabei. Für etwas Überraschung sorgte Manthey Racing die unerwartet auf der Starterliste mit dem "Krauth" Porsche auftauchten. Harald Proczyk, Nils Reimer, Reinhold Renger und Steve Smith sollen den Wagen beim Langstrecken-Klassiker Ende Januar steuern.

Erstmals mit allen drei Fahrzeugen für die IMSA kommt Mercedes nach einem privaten nun auch zum offiziellen Test. Einen vierten Mercedes wurde mittlerweile an das ehemalige Dodge-Team von Lone Star Racing übergeben.

Als "Late Entry" beim Dezember-Test kam Alegra Motorsports mit ihrem brandneuen Porsche nach Daytona. Auch The Racers Group hat mittlerweile einen ihrer beiden Porsche erhalten - allerdings war die Zeit zu kurz und wird erst beim ROAR dabei sein.

 
 

* TAG 1 *

Einen nicht gerade unproblematischen Start fanden die drei Cadillac DPi am ersten Testtag. Trotz heftiger Elektronik-Probleme am Lenkrad holte sich am morgen Action Express Caddy #5 die Bestzeit - am Mittag waren dann sogar alle drei (#31, #10, #5) vorne. Ganz ohne Telemetry musste dazu auch noch Wayne Taylor Racing auskommen und konnte dadurch auch erst am Mittag starten.

Aber auch die beiden Multimatic/Riley's von VisitFlorida (#90) und Mazda (#55) hatten mit einigen Problemen zu kämpfen und landeten gut 2 Sekunden hinter den Cadillac's.

Corvette Racing hatte an dem Tag nicht nur die meisten Runden abgespult, sondern dominierte gleich am Morgen mit einer Fabelzeit von 1:45.442 durch Antonio Garcia (#3).



Bester in der GT-Daytona wurde Lawrence DeGeorge im #27 Dream Lamborghini und blieb als einziger knapp unter der 1:47er Zeit.

Mit über 100 Runden spulten hier die europäischen Teams von Land, Grasser und Manthey die meisten Runden in ihrer Klasse ab.

Michael Shank Racing wurde nach dem November-Test auch dieses mal durch Peter Cunningham's RealTime Racing Team unterstützt. Graham Rahal drehten dabei seine ersten Runden im Acura NSX GT3. IndyCar-Pilot Ryan Hunter-Reay, der ebenfalls in Daytona für Michael Shank ins Steuer greifen wird, hatte noch am Montag sein "Seatfitting" und wird daher erst beim ROAR starten können.

 
 

* TAG 2 *

Nachdem das Software-Problem des Lenkrad-Systems von Cosworth über Nacht beseitigt wurde beendet Action Express Racing mit einer absoluten Bestzeit von 1:37.797 und war dabei gut eine halbe Sekunde schneller als der Qualifikations-Rekord von Alex Gurney auf der #99 Stallings Corvette-DP aus 2014. Auch der zweite Action Express Cadillac #5 von Joao Barbosa, Christian Fittipaldi und Filipe Albuquerque bleib noch unter der Bestmark aus 2014.

Neben der neuen Prototypen-Bestzeit kratzen die Cadillac auch an der 200 mph Marke. Der Wayne Taylor Cadillac #10 wurde dabei mit 200.5 mph (322,67 km/h) gemessen.

IMSA-Direktor Mark Raffauf geht sogar davon aus, dass beim Qualifying zu den 24-Stunden von Daytona eine 1:36er Zeit durchaus möglich sei. Man plant für den Langstrecken-Klassiker die Wagen zudem auch nicht künstlich einzubremsen.

Schnellster in der GTLM wurde dieses mal der Ford GT #67 mit Richard Westbrook am Volant und war dabei gerade einmal 0,037 Sekunden schneller als Antonio Garcia am Vortag. Corvette Racing absolvierte gemeinsam mit BMW mit über 300 Runden fast eine halbe Renndistanz.

Bester bei den GT-Daytona wurde Christopher Mies auf dem #29 Montaplast by Land Motorsport Audi R8 und ließ damit die beiden schnellsten vom Vortag hinter sich.


 


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