Mit
einem modernen Design präsentieren sich die drei Cadillac DPi-V.R kurz
vor dem Dezember-Test. Doch von einem DPi, wie ihn der Serienbetreiber
gerne gehabt hätte, ist der Wagen meilenweit entfernt. Bis auf
minimale Änderungen gleicht der Caddy dem Basismodell von Dallara
aerodynamisch 1:1. Racefans sind von dem ganzen nicht gerade
begeistert.
Nach einem kurzen Rollout auf der Strecke von Putnam Park spulte das
Entwicklungsteam von Wayne Taylor Racing dutzende von Runden auf dem
NCM Motorsports Park, in Watkins Glen und auf dem Charlotte Motor
Speedway ab. Zur Stammbesatzung des Teams, mit Jordan und Ricky
Taylor, sowie Max Angelelli gesellt sich für Daytona der mittlerweile
in Rente gegangene vierfache NASCAR-Champion Jeff Gordon das Team.
Beim
Dezember-Test in Daytona war dann auch Action Express Racing erstmal
mit ihrem neuen Arbeitsgerät unterwegs. Hier vervollständigen wie im
Vorjahr Filipe Albuquerque das Duo Joao Barbosa / Christian Fittipaldi
auf dem #5 "Mustang Sampling" Wagen. Toyota-Gazzoo LMP1-Pilot Mike
Conway sowie Sunoco Whelen Challenge Sieger Sebastian Morris starten
gemeinsam mit den amtierenden Meistern Dane Cameron und Eric Curran
auf dem #31 "Whelen" Fahrzeug.
Bei dem zweitägigen Test nicht dabei gab PR1/Mathiasen Racing
unterdessen mit Tom Kimber-Smith, Jose Gutierrez und Mike Guasch ihre
Hauptpiloten für die 2017er Saison mit dem Ligier JS P217 bekannt. Den
Ligier-Testträger musste man mittlerweile wieder abgeben - erwartet
aber noch diesen Monat ihr eigenes Fahrzeug.
Der
besagte Test- und Entwicklungsträger weilte unter-dessen bei Tequila
Patron ESM, wo man den Wagen zu testzwecken auf die Nissan DPi
Aerodynamik für einen privaten Test umbaute.
Ähnlich wie beim Mazda RT24-P kommt der Nissan mit einem komplett
eigenen Design daher. Neben den Frontleuchten sollte auch die Nase an
den Nissan GT-R erinnern, dessen 3.6l V6 twin-turbo Motor auch im Heck
verbaut ist. Allerdings sind auch etliche Züge des LMP1 Nismo zu
finden. Ein erstes aufeinander treffen mit den Konkurrenten wird dann
beim ROAR before the Rolex24 Anfang Januar stattfinden, bei dem dann
auch neben den Stammpiloten Scott Sharp und Ryan Dalziel (#2) und Ed
Brown und Johannes van Overbeek (#22) auch Pipo Derani (#2) sowie
Brendon Hartley und Bruno Senna (#22) bereits in Lenkrad greifen
sollen.
Auch
der Multimatic/Riley Mk. XXX zeigte mittlerweile sein Kleid. Während
sich Riley Nr. 3 (#70 Mazda) noch im Aufbau befindet, drehten Nr. 1
(#55 Mazda) und Nr. 2 (#90 VisitFlorida) ihre ersten Runden auf dem
Daytona International Speedway. Da Ben Keating wohl seinen bestellten
Riley frühestens für Le Mans benötigt und Starworks Teamchef Peter
Baron einen Start aus finanziellen Gründen nicht 100%ig zusichern
konnte, wird Fahrzeug Nr. 4 in Kürze als Spare-Car an VisitFlorida
Racing geliefert. Weitere Fahrzeuge werden dann wohl erst im Laufe der
Saison produziert und ausgeliefert.
Parallel zum Dezember-Test in Daytona fand in Sebring ein von Dunlop
angesetzter 5-tägiger Test statt, dem neben DragonSpeed und Rebellion
auch JDC-Miller beiwohnte. Alle drei Teams spulte dabei nach einem
Shakedown in Frankreich ihre ersten Runden auf ihren Oreca 07 ab.
Nach
dem Test geht es für sämtliche DPi und LMP2 zu einem Dyno-Test, wobei
die Fahrzeuge angeglichen werden sollen. Hierbei will man auch den
LMP2 einige Zugeständnisse geben. Die finale Homologation der DPi's
wird dann nach dem "ROAR before Rolex24" stattfinden.
Einige Änderungen gibt es auch beim sportlichen Reglement. So ändert
man für das kommende Jahr die Mindest-Fahrzeiten und passt die
Punktewertung minimal an. Hält ein Fahrer seine vorgeschriebene
Fahrzeit nicht ein wird das Fahrzeug an das Ende des Feldes
"strafversetzt" - bliebt aber in der Wertung. Der 1-Punkte-Bonus für
die Teilnahme am Rennen wird abgeschafft, dafür gibt es einen
Bonuspunkt für Team und Fahrer für die schnellste Rennrunde.
Eine weitere Änderung wird es am Start geben, der erstmals in einer
gemeinsamen Gruppe - sortiert nach Klasse - stattfinden wird.
Im
letzten Jahr der Formula Le Mans Oreca's sieht es schlecht aus. Nach
CORE autosport und PR1/Mathiasen zieht nun auch JDC-Miller frühzeitig
den Stecker um sich auf den Einsatz des Oreca 07 zu konzentrieren.
Einzig BAR1 hat bislang ein Fahrzeug für die gesamte Saison, plus
eines für Daytona und partielle Einsätze. Die beiden verbleibenden
Teams von Performance Tech und Starworks tun sich extrem schwer Fahrer
und Sponsoren zu finden.
Die neuen LMP2 scheinen mehr Anziehungskraft zu haben und die IMSA hat
mit den LMP3's einen weiteren Kontrahenten der um Fahrer und Sponsoren
buhlen in der kommenden Saison am Start. Mehr als 4 Fahrzeuge dürften
daher die Saison über nicht zu erwarten sein.
Nach
Land Motorsport und EbiMotors sind beim Test auch die beiden
Lamborghini-Teams von Konrad und Grasser dabei. Für etwas Überraschung
sorgte Manthey Racing die unerwartet auf der Starterliste mit dem "Krauth"
Porsche auftauchten. Harald Proczyk, Nils Reimer, Reinhold Renger und
Steve Smith sollen den Wagen beim Langstrecken-Klassiker Ende Januar
steuern.
Erstmals mit allen drei Fahrzeugen für die IMSA kommt Mercedes nach
einem privaten nun auch zum offiziellen Test. Einen vierten Mercedes wurde
mittlerweile an das ehemalige Dodge-Team von Lone Star Racing
übergeben.
Als "Late Entry" beim Dezember-Test kam Alegra Motorsports mit ihrem
brandneuen Porsche nach Daytona. Auch The Racers Group hat
mittlerweile einen ihrer beiden Porsche erhalten - allerdings war die
Zeit zu kurz und wird erst beim ROAR dabei sein. |