*
VORWORT * |
Mercedes kurz vor Einstieg in die IMSA - mit einem DPi!
So oder so ähnlich lautete kürzlich ein Bericht in verschiedenen
englischsprachigen Medien. Doch
was ist wirklich an dem ganzen dran? Fakt ist, dass Mercedes im
kommenden Jahr mit dem neuen SLS GT3 in die GTD einsteigen will. Es
soll auch einige Gespräche mit Teams wie VisitFlorida Racing und Riley
- als möglicher Support-Partner - gegeben haben.
Da passiert es
natürlich schnell, dass hier ein möglicher Einstieg in die Top-Class
der IMSA gemunkelt wird. Doch AMG Kundenbetreuer Thomas Jäger sagt,
dass bislang keinerlei Entscheidungen in diese Richtung gefallen
seien. Erstmal wolle man den SLS GT3 vermarkten und dann (vielleicht)
2018 dazu stoßen.
Als erstes Partnerteam könnte das von Riley betreute Team fungieren.
Die insgesamt sieben gebauten Dodge Viper sind mittlerweile etwas in
die Jahre gekommen. Auch wenn man immer noch vorne mitmischen kann
will der weltweit größte Viper-Händler Ben Keating neue Wege gehen.
Ein neues Auto oder vielleicht sogar ein Antritt in einer anderen
Klasse stehen auf dem Programm. Für die große Prototypen-Klasse sieht
sich Keating allerdings nicht – außer die IMSA führe eine Pro-Am P2
ein. Bis dahin steht neben einem GT3 auch die PC zur Debatte.
Neben Mercedes prüft auch Honda einen möglichen Einstieg in die DPi.
Doch hier sieht man sich von Beginn an erst 2018 soweit und setzt
solange auf Michael Shank Racing und Tequila Patron ESM mit ihren
Ligier JS P2.
Auch wenn die Hoffnung langsam schwinden sucht man
weiterhin einen Kunden der den HPD ARX-04b in der kommenden Saison
einsetzen möchte. Nach dem Debakel bei den 24-Stunden von Daytona 2014
stand der Wagen lange herum und durfte sein wahres Potential nur bei
einem privaten Test in Sebring beweisen. Auf jeden Fall wird aber der
Acura NSX GT3 kommen.
Mazda und Cadillac stehen somit immer noch als einziger DPi fest. Da
der DeltaWing ab der kommenden Saison nicht mehr zugelassen ist
liebäugelt nun aber auch Don Panoz mit einem „4-rädrigen“ DeltaWing
DPi (oder Panoz DPi). Größtes Hindernis dürfte aber sein, dass Panoz
als Kleinserien-Hersteller keine Zulassung bekommen könnte. Ob sich da
nicht was machen lässt?
Nachdem die Prototype-Challenge in der Vergangenheit immer weniger
Teilnehmer verzeichnet, setzt ab dem kommenden Rennen am Lime Rock
Park Starworks einen dritten Oreca FLM09 ein, den man sich vom
deutschen Mirko Schultis ausleiht und auf den 2016er Stand umbaut. Als
Piloten stehen der Mexikaner Jose Gutierrez sowie Sean Rayhall (Lime
Rock) und Gustavo Yacaman (Elkhart Lake und Austin) fest.
Für das Rennen auf dem Canadian Tire Motorsports Park hatten sich
ursprünglich 40 Teams gemeldet. Allerdings kommt auch dieses mal der
Einsatz des zweiten #11 Change Lamborghini nicht zustande. Auch Tim
Pappas reiste - aus privaten Gründen - nicht mit dem #540 Black Swan
Porsche an. Zu guter Letzt fehlt dann auch noch der zweite
GTLM-Ferrari #68 der Scuderia Corsa.
|
|
|
*
TRAINING * |
Nach einem morgendlichen Schauer
ging es am Freitag dann in das erste Training. Nachdem die Fahrspur
sehr schnell abgetrocknet war begann es dann aber 25 Minuten nach
Trainingsbeginn erneut zu regnen und lies dann keine wirklichen
Zeitverbesserungen mehr zu.
Ohne größere Zwischenfälle oder einer
roten Flagge endete das Training nach 60 Minuten mit Jordan Taylor
(#10 Wayne Taylor Corvette-DP) als schnellsten auf der Strecke. Taylor
brummte dabei Tristan Nunez (#55 Speedsource Lola-Mazda) gut eine
Sekunde Rückstand auf. Dritter
wurde Ryan Dalziel (#90 VisitFlorida Corvette-DP) vor
Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) und Sean Rayhall (#0
DeltaWing).
Seit Long Beach ohne Trainingsbestzeit
schafft es Corvette Racing mit Oliver Gavin (#4) endlich mal wieder
ganz oben zu stehen.
In
der Prototype Challenge ging die Bestzeit an Tom Kimber-Smith (#52
PR1/Mathiasen) – in der GTD an Andy Lally (#44 Magnus Audi).
Wie schon in Training eins war die #10 Wayne Taylor Corvette-DP ganz
oben auf der Liste zu finden. Mit einer fast identischen Bestzeit wie
am Morgen schlug Jordan Taylor nur knapp Christian Fittipaldi (#5) und
Dane Cameron (#31) in den beiden Action Express Corvette-DP. Nachdem
Starworks mit dem #8 Oreca die erste Trainingssitzung bis auf ein paar
Einstellungsrunden nicht unterwegs war setzte Renger van der Zande mit
einer 1:12.131 die Bestmarke des Tages in der PC-Klasse.
Während Bill Auberlen (#25 BMW) in der GTLM die schnellste Zeit vor
sorgte sein Teamkollege John Edwards (#100 BMW) für eine rote Flagge
als sich in Turn 5 am Fahrzeug plötzlich das linke Hinterrad löste.
In
der kleine GT-Daytona holte sich Andy Lally erneut die Bestzeit und
ließ die Konkurrenz gut 0,7 Sekunden hinter sich.
Nachdem Oswaldo Negri (#60 Michael Shank Ligier-Honda)
in Runde 12 die Bestzeit im Samstags-Training holte, setzte wenig
später sein Teamkollege John Pew den Wagen 13 Minuten vor Ende bei
trockenen Bedingungen in der letzten Kurve in den Reifenstapel und
löst die einzige Unterbrechung in der Sitzung aus.
Im Warm-Up über 20 Minuten lag am Ende Ryan Dalziel (#90 VisitFlorida
Corvette-DP) 0,4 Sekunden vor Oswaldo Negri im reparierten Ligier
sowie den drei anderen Corvette-DP von Joao Barbosa (#5), Jordan
Taylor (#10) und Dane Cameron (#31). Colin Braun (#54 CORE Oreca),
Ryan Briscoe (#67 Ford) und erneut Andy Lally (#44 Magnus Audi) waren
die schnellsten in ihren Klassen. |
|
|
*
QUALIFYING * |
Alex
Riberas (#23 Alex Job Porsche) dominierte das gesamte Qualifying über
und brannte einen neuen Quali-Rekord auf den Asphalt. Für Andrew Davis
(#6 Stevenson Audi) blieb so nur noch die Chance auf den zweiten Platz
den er sich knapp vor Spencer Pumpelly (#16 Change Lamborghini) und
Bret Curtis (#96 Turner BMW) eroberte.
Nachdem die Corvette’s schon im Training – dank eines größeren
Air-Restriktor und 10 kg weniger Ballast – stark unterwegs waren holte
sich Antonio Garcia (#3) die erste Corvette-Pole des Jahres. Der
Spanier schaffte es aber nur mit einem Vorsprung von 0,038 Sekunden
sich vor den deutschen Dirk Müller (#66 Ford) zu setzen. Die zweite
Startreihe in der GTLM teilen sich Richard Westbrook (#67 Ford) und
Lucas Luhr (#100 BMW).
In
der Qualifikationssitzung der Prototype Challenge dominierte Colin
Braun (#54 CORE) bereits früh an und fuhr in Runde sechs die Pole-Zeit
heraus. Doch am Ende steht James French (#38 Performance Tech) auf
Pole, da CORE einen Wechsel des Startpiloten vollzieht.
Bereits in Laguna Seca schon einmal auf Pole holte Tristan Nunez (#55
Speedsource Lola-Mazda) ein weitere mal die Pole für sein Team und
stach dabei Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor Corvette-DP) mit einem
Vorsprung von 0,3 Sekunden. Dritter wurde überraschend der zweite #70
Speedsource Lola-Mazda mit Tom Long am Steuer, dem die verbleibenden
drei Corvette-DP (#5, #31 und #90) beim morgigen Start dicht im Nacken
liegen sollten.
|
|
|
*
RENNEN * |
Gleich
beim Start wird Polesitter Tristan Nunez (#55 Speedsource Lola-Mazda)
außen von Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor Corvette-DP) überrumpelt und
verliert seine Spitzenposition. Nunez gerät kurz sogar durch Christian
Fittipaldi (#5 Action Express Corvette-DP) unter Druck, kann sich dann
aber wieder von seinem Kontrahenten lösen und die jagt auf Taylor
aufnehmen.
Beim Start der GTLM kommen sich die beiden Ford-Piloten Dirk Müller
(#66) und Richard Westbrook (#67) hinter dem Polesitter Antonio Garcia
(#3 Corvette) in Turn 1 gefährlich Nahe. Doch es bleibt bei einem
kleinen Lackaustausch. Auch in der Mitte des Feldes geht es in dieser
frühen Phase heiß her und Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari) muss
im Kampf um Platz fünf in der 'Quebec Corner' (Turn 3) über den
Grünstreifen.
Einen
perfekten Start legte hingegen Bill Auberlen (#25 BMW) hin und liegt
mittlerweile auf Platz drei.
An der Gesamtspitze wird es für Taylor (#10) langsam enger. Sowohl
Nunez (#55) als auch Fittipaldi (#5) liegen im dicht am Heck. Bei der
Überrundung von GTLM-Pilot Nick Tandy (#911 Porsche) gelingt es Nunez
dann an Taylor vorbei zu ziehen und holt sich somit die Führung
zurück. Nunez legt sogleich mehrere Autolängen Abstand zwischen sich
und Taylor.
In der kleinen GT-Daytona hat sich an den Platzierungen nach dem
Qualifying kaum etwas getan. Nach etwa 30 Minuten führt Alex Riberas
(#23 Alex Job Porsche) vor Andrew Davis (#6 Stevenson Audi) und
Spencer Pumpelly (#16 Change Lamborghini).
Etwas
uneinig über die Vorfahrt waren sich John Pew (#60 Michael Shank
Ligier-Honda) und PC-Pilot Mark Kvamme (#88 Starworks) in der 'White
Corner' (Turn 10). Bei der Überrundung übersieht Kvamme den Ligier und
zieht nach innen. Beide berühren und drehen sich, doch keiner schlägt
in die Boxenmauer ein und kann nach etwas rangieren das Rennen wieder
mit Positions- und Rundenverlust fortsetzen.
Vorne fliegt Nunez (#55) mittlerweile nach knapp 40 Minuten mit einen
Vorsprung von knapp 20 Sekunden um die Strecke. Lediglich einige
Überrundungen bremst den Mazda-Piloten etwas ein. Selbst ein 'Three-wide'
Kampf zwischen Earl Bamber (#912 Porsche), Robert Alon (#52
PR1/Mathiasen Oreca) und Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari) in
der 'Moss Corner' knapp vor ihm lässt ihn kalt und zieht an allen drei
auf der 'Mario Andretti Straightaway' vorbei.
Das
könnte für Mazda das Rennen werden - wenn der Wagen hält! Doch schon
beim Boxenstopp läuft für die #55 nicht alles nach Plan. Aufgrund
eines Defektes am Air-Jack-System macht die Zuhilfenahme eines
Wagenhebers nötig. Das Team verliert kostbare Zeit. Jonathan Bomarito
steuert nun den Wagen und muss sich nach der Boxenausfahrt den beiden
- ebenfalls an der Box gewesenen - Action Express Corvette-DP
geschlagen geben.
Nach Bomarito muss sich dann auch noch Jordan Taylor (#10 W. Taylor
Corvette-DP) nach seinem Boxenstopp Dane Cameron (#31) und Joao
Barbosa (#5) geschlagen geben. Mit einem grandiosen Boxenstopp kann
sich dann auch noch Ryan Dalziel (#90 VisitFlorida Corvette-DP) vor
Jordan Taylor und Jonathan Bomarito auf Platz drei setzen.
Nach
einer Stunde ziehen die vier Corvette-DP vorne alleine ihre Runden,
denn Jonathan Bomarito (#55) sorgt pünktlich zur Halbzeit für die
erste Gelbphase als er in Turn 1 antriebslos ausrollt. Mazda hat somit
nur noch ein Eisen im Feuer.
Ebenfalls aus dem Rennen ist bereits der #97 Turner BMW, der nach 46
Minuten ebenfalls antriebslos in der Auslaufzone zum stehen kam.
Ryan Dalziel (#90) nutzt die Chance und zieht in der Box an
Cameron (#31) vorbei und übernimmt die Führung.
Nach einer kurzen Gelbphase geht das Feld wieder eng geschlossen ins
Rennen zurück. Jordan Taylor (#10) zieht im Pulk an Barbosa (#5)
vorbei und schnappt sich Platz drei.
Ein
Rennen zum Vergessen hat unterdessen Oswaldo Negri (#60 M. Shank
Ligier-Honda). Weit zurück liegend hinter der
Spitze heimst er sich durch ein 'improper Overtake' eine über
2-minütige 'Stop&Hold'-Strafe ein.
In der GTLM gibt sich an der Spitze ein toller Dreikampf zwischen Jan
Magnussen (#3 Corvette), Dirk Werner (#25 BMW) und Joey Hand (#66
Ford).
Pech hat hingegen der GTD-Führende Mario Farnbacher (#23 Alex Job
Porsche) der nach dem Boxenstopp plötzlich langsamer wird und im 'Moss
Corner' sein linkes Vorderrad verliert. Farnbacher schleppt den Wagen
an die Box. Aufgrund des auf der Strecke rumkullernden Reifens ruft
die Rennleitung die zweite Gelbphase aus.
Der
Restart erfolgt dann knapp eine Stunde vor Rennende. Die führenden
vier DP's kommen 'Nose-to-Tail' auf die Start/Ziel-Gerade, doch in den
folgenden Runden tut sich im Positionskampf dann doch nichts.
Kurz nach dem Restart kommen dann die ersten GT's zu ihrem wohl
letzten Boxenstopp hinein. An der Spitze der GTLM geben sich Jan
Magnussen (#3 Corvette) und Dirk Werner (#25 BMW) einen harten - aber
fairen - Zweikampf. Als dann auch die beiden ihren Stopp absolviert
haben, hat sich Ryan Briscoe (#67 Ford) an die Spitze gesetzt. Briscoe
stoppte bereits in der Gelbphase und kann so eine schnelle Runde nach
der anderen abspulen.
In der GT-Daytona führt aktuell Fabio Babini (#27 Dream Lamborghini)
vor Jeroen Bleekemolen (#33 Riley Dodge Viper) und Jens Klingmann (#96
Turner BMW).
44
Minuten vor Ende kommen dann die Gesamtführenden zu ihrem Stopp
hinein. Dane Cameron (#31) kann aber seine Führung weiter behaupten
und sogar ein wenig ausbauen.
Knapp 30 Minuten vor Ende wird der GTD-Führende Fabio Babini
langsamer. Jeroen Bleekemolen und Jens Klingmann können dadurch
schnell aufschließen und gehen kurz darauf in der 'Moss Corner' an ihm
vorbei.
Während Klingmann die Führung übernimmt bekommt Bleekemolen plötzlich
Probleme und muss die Box ansteuern. Bei der Überholen klopfte
Bleekemolen mehrfach an Babini's Heck und hat sich so den Kühler
aufgerissen. Das Team repariert den Kühler provisorisch und schickt
die wunde Viper wieder auf die Strecke zurück. Ein möglicher
Podestplatz im wohl letzten IMSA-Jahr der Viper ist somit futsch.
Die
entscheidende Frage 10 Minuten vor Rennende - hält der #67 Ford GT von
Ryan Briscoe wirklich bis zur letzten Runde durch? Der Vorsprung von 5
1/2 Sekunden auf Tommy Milner (#3 Corvette) langt nicht aus um durch
'Lift & Coast' Sprit sparen zu können. Ein 'Splash & Dash' ist also
wohl kaum zu umgehen.
Doch dann kommt für Briscoe die rettende Gelbphase als 4 1/2 Minuten
vor Rennende Sean Rayhall (#0 DeltaWing) und kurz darauf auch noch
Andy Lally (#44 Magnus Audi) beide in der 'Quebec Corner' abfliegen
und Lally kurz darauf noch einmal in Turn 1 dreht und im Reifenstapel
landet.
Hinter dem SafetyCar dreht das Feld dann die abschließenden beiden
Runden.
Die
beiden Action Express Corvette-DP (#31 und #5) holen sich
nach Watkins Glen
ihren nächsten Doppelsieg. Platz drei holen sich die Taylor-Brüder
(#10 W. Taylor Corvette-DP) vor der #90 VisitFlorida Corvette-DP und
dem #70 Speedsource Lola-Mazda.
In der Prototype Challenge geht der Sieg an die amtierenden Meister
Colin Braun und Jon Bennett (#54 CORE) vor Alex Popow und Renger van
der Zande (#8 Starworks). Sieger in der GTLM wird tatsächlich der #67
Ford vor den beiden Corvette's (#4 und #3).
Den ersten Sieg in der GT-Daytona geht an BMW mit dem Team von Turner
Motorsports. Platz zwei sichern sich Davis/Liddell auf dem #6
Stevenson Audi vor dem #48 Paul Miller Lamborghini und dem #63
Scuderia Corsa Ferrari. |
|