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Oak Tree Grand Prix at VIR 2015
TUSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Virginia International Raceway / Alton / Virginia / USA
21.08. - 23.08.2015
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA.com und Dan "Sput" Dodge

 

* VORWORT *

Kaum hat Riley-Multimatic den Zuschlag als vierten LMP2-Hersteller für 2017 erhalten und hat auf einem weißen Blatt Papier mit der Konstruktionszeichnung begonnen, rennen dem us-kanadischen Hersteller bereits die ersten Kunden die Türen ein. Es soll sogar schon eine erste Bestellungen für den Mk. XXX eingegangen sein.

Nach dem schweren Crash bei den letztjährigen 24-Stunden von Daytona geht es Memo Gidley immer besser. Gidley erlitt damals erhebliche Verletzungen und Traumata am Rücken und der unteren Extremitäten. Nach einer langen schmerzhaften Reha-Phase und regelmäßigen Physio-therapie-Sitzungen klappt das Laufen und Sitzen immer besser. Ob er sich aber sein gestecktes Ziel, ins Cockpit zurückkehren zu können, erfüllt kann wird sich erst in einigen Monaten zeigen.



Völlig frustriert über die geänderte 'Balance-of-Performance', 10 kg Zusatzgewicht, 3mm kleinerer Luftmengenbegrenzer und 200 Umdrehungen weniger rauben der Viper von Riley Motorsport, nach dem Sieg in Elkhart Lake, den nötigen Biss. Das Team "verspottet" diesen Einschnitt in dem man den Platz im Teamzelt kurzerhand zum Behindertenparkplatz machte.

Gemeldet, aber wieder einmal abwesend ist das Team Dempsey/Wright mit dem #58 Porsche. Wahrscheinlich wird man das Team auch erst wieder beim Finale beim Petit Le Mans sehen.

Nach der Beschlagnahme der Diffusor aller Daytona Prototypen nach dem Elkhart Lake Rennen, hat die IMSA das Rennergebnis und den Punktestand mittlerweile offiziell bestätigt und keine Änderungen vorgenommen. Allerdings könnte es für Austin Anpassungen geben.

Fans des Miller Motorsports Parks können aufatmen. Anfang Mai musste Tooele County und die Larry H. Miller Group als Inhaber der Strecke verkünden, dass die Strecke Ende Oktober aus finanziellen Gründen geschlossen werden müsse. Passend zum Rennen der Pirelli World Challenge, dass an diesem Wochenende dort ausgetragen wird, hat sich mit der Mitime Investment & Development Group einen Investor gefunden. Mitime gehört zum Firmengruppe von Geely, zum dem neben London Taxi auch seit 2010 der schwedische Autohersteller Volvo gehört.

Mitime lies sich die Strecke 20 Millionen US-Dollar kosten und will neben einem 6-8 Millionen teuren Streckenupdate eine Motocross-Strecke sowie ein 3/8-Meilen Oval auf dem Anwesen erstellen.

 

 

* TRAINING *

Ohne größere Zwischenfälle verlief das erste Training am Freitag Vormittag ab. Lediglich ein Dreher durch die #4 Corvette und einem Abflug des #25 RLL BMW Z4 in der letzten Kurve mit einer kurzen Rennunterbrechung gab es in der einstündigen Sitzung.

Pierre Kaffer (#62 Risi Ferrari) ließ sich am Ende mit einem Vorsprung von nur 0,039 Sekunden vor Antonio Garcia (#3 Corvette) die erste Bestzeit protokollieren. Dritter wurde Earl Bamer (#912 Werks-Porsche) vor John Edwards (#24 RLL BMW Z4).

In der GT-Daytona ging es in der Auftaktsitzung extrem eng zu. Am Ende trennen  gerade einmal 0,011 Sekunden Kuno Wittmer (#007 TRG-AMR Aston Martin Vantage) und Markus Palttala (#97 Turner BMW Z4). Weitere 0,067 Sekunden dahinter folgt Andy Lally (#44 Magnus Porsche).


Wie schon in Training 1 war es erneut Pierre Kaffer der die Bestzeit erfahren konnte. Alle acht teilnehmenden Teams lagen zum Schluss innerhalb von einer Sekunde. Hinter Kaffer landete mit 0,072 Sekunden Rückstand Patrick Pilet und Earl Bamber (#911 & #912 Werks-Porsche) mit 0,164 Sekunden auf den Führenden.

Nach dem man schon im ersten Training nur auf dem achten Platz vor die beiden Audi's von #48 Paul Miller Racing und #76 Compass360 kam, landete das Team Riley Motorsports mit der #33 Dodge Viper mit 1,5 Sekunden Rückstand auf dem enttäuschenden letzten Platz. Die Bestzeit von 1:48.128 sicherte sich Spencer Pumpelly (#73 Park Place Porsche) vor Markus Palttala (#97 Turner BMW Z4) und Andy Lally (#44 Magnus Porsche).




Am Samstag Morgen ging es dann in die letzte Trainings-Session vor dem Qualifying.

Durch die etwas kühleren Bedingungen um 10 Uhr in der früh vielen die Zeiten um über eine Sekunde. Mit einer Zeit von 1:41,953 lag Bill Auberlen (#25 RLL BMW Z4) als einziger unter der 1:42er Grenze. Mit Nick Tandy (#911 Werks-Porsche), Lucas Luhr (#24 RLL BMW Z4), Pierre Kaffer (#62 Risi Ferrari) und Jörg Bergmeister (#912 Werks-Porsche) liegen die Top-5 innerhalb einer Sekunde.

Nach einem etwas unglücklichen Freitag (Platz 8 und 9) holte sich Christopher Haase (#48 Paul Miller Racing) in der GTD. Andy Lally (#44 Magnus Porsche) und Markus Palttala (#97 Turner BMW Z4) belegen erneut die Plätze 2 und 3.




Im 20-minütigen Warm-Up am frühen Renn-Sonntag kam es gleich mehrfach zu Zwischenfällen. Sowohl Oliver Gavin (#4 Corvette) als auch Mario Farnbacher (#23 Alex Job Porsche) flogen von der Strecke ab und beschädigten ihr Fahrzeug an den Begrenzungsmauern.

Schnellster in der GT-Le Mans wurde Earl Bamber (#912 Weks-Porsche) vor seinem Teamkollegen Patrick Pilet (#911 Werks-Porsche), Tommy Milner (#4 Corvette), Dirk Werner (#25 RLL BMW Z4) und Wolf Henzler (#17 Falken Tire Porsche).

In der GT-Daytona holte sich Polesitter Christopher Haase (#48 Paul Miller Audi R8) die letzte Trainingsbestzeit vor

 

 

* QUALIFYING *

In einem packenden Zweikampf zwischen Dion von Moltke (#48 Paul Miller Audi R8) und Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche) trennen die beiden gerade einmal 0,01 Sekunden. Mit der dritten Pole in den letzten vier Rennen sicherte sich von Moltke die Pole Position. Die zweite Startreihe sicherten sich Bill Sweedler (#63 Scuderia Corsa Ferrari) und etwas überraschend Ben Keating (#33 Riley Dodge Viper).

Nach einem Abflug und einer schnellen kosmetischen Reparatur landete die Dänin Christina Nielsen (#007 TRG-AMR Aston Martin Vantage) auf Platz fünf vor den drei Porsche von #23 Alex Job, #44 Magnus und #22 Alex Job, sowie dem #97 Turner BMW und dem #76 Compass360 Audi R8.




Mit einer reinen Porsche-Startreihe eins und einem Vorsprung von gut einer halben Sekunde auf den drittplatzierten Pierre Kaffer (#62 Risi-Ferrari) geht das Feld morgen ins Rennen. Nick Tandy (#911) und Jörg Bergmeister (#912) wechselten sich im Qualifying immer wieder ab. Am Ende liegt Bergmeister nur 0,097 Sekunden hinter seinem Teamkollegen.

Die Top-5 komplettieren hinter Kaffer die beiden BMW Z4 von Lucas Luhr (#24) und Bill Auberlen (#25) vor den beiden Corvette's von Jan Magnussen (#3) und Olivier Gavin (#4). Das Feld komplettiert Bryan Sellers im #17 Falken Tire Porsche.

 

 

* RENNEN *

Beim Start des 160 Minuten langen Rennens kann sich bei dem 18 Wagen großen Feld zunächst Polesitter Nick Tandy (#911 Werks-Porsche) durchsetzen. Sein Teamkollege wird aber von Pierre Kaffer (#62 Risi Ferrari) angegriffen und übernimmt Platz zwei. Jörg Bergmeister (#912 Werks-Porsche) kann einige Kurven später zwar noch einmal an Kaffer vorbei gehen, doch zum Ende der ersten Runde ist Kaffer aber wieder an ihm vorbei.

Auch in der GTD-Klasse zieht der #63 Ferrari der Scuderia Corsa mit Bill Sweedler am Steuer auf Platz zwei vor.

In Runde 5 dreht sich Ray Mason (#76 Compass360 Audi R8) am Ausgang der 'Oak Tree' ab und landet im Reifenstapel. Mason kann sich aus der Lage befreien und setzt das Rennen mit zwei Runden Rückstand fort..



Nachdem sich die beiden Corvette's #3 und #4 an Bill Auberlen (#25 RLL BMW Z4) vorbei gingen, findet Auberlen in Runde 14 wieder den Anschluss und will an Oliver Gavin (#4) wieder vorbei. Doch Gavin macht sich mächtig breit und Auberlen muss kurz durch den Dreck. In Runde 17 muss sich dann aber Gavin im 'NASCAR Bend' von Turn 3 geschlagen geben.

An der Spitze des GTD-Feldes konnte Bill Sweedler (#63 Scuderia Corsa Ferrari) mittlerweile auf Dion von Moltke (#48 Paul Miller Audi R8) aufschließen und setzt diesen unter Druck. Rundenlang fahren die beiden Dicht an Dicht um den Kurs. Nachdem ein erster Versuch scheiterte, geht Sweedler in Runde 15 in der 'Oak Tree' an von Moltke vorbei. Für das Team werden das die ersten Führungskilometer in diesem Jahr.



Mit Problemen kommt Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche) frühzeitig an die Box. Das Team entfernt die Motorabdeckung. Man schickt den Wagen noch einmal auf die Strecke hinaus, muss dann aber aufgeben.

Nachdem Oliver Gavin (#4 Corvette) wieder an Bill Auberlen (#25 RLL BMW Z4) vorbei gegangen ist verbremst sich Auberlen bei der Überrundung von Ian James (#23 Alex Job Porsche) und dreht sich auf der Strecke. Beinahe knallt er dabei noch in das Heck von Gavin. Auberlen kann das Rennen fortsetzen, muss sich aber hinter Bryan Sellers (#17 Falken Tire Porsche) einreihen.

Nach gerade einmal 38 1/2 Rennminuten stoppt Lucas Luhr (#24 RLL BMW Z4) und lässt 4 frische Reifen aufziehen. Das Team versucht mit nur einem weiteren Stopp das Rennen zu beenden um so weiter nach vorne zu kommen.


An der Spitze der GTLM knabbert Pierre Kaffer (#62 Risi Ferrari) immer mehr am Vorsprung von Nick Tandy (#911 Werks-Porsche). Nachdem er bereits 1,4 Sekunden hinter seinem Kontrahenten liegt wird er durch den Verkehr aufgehalten. In Runde 28 geht er deshalb zu seinem ersten Stopp hinein. Kaffer übergibt das Steuer an Fisichella.

Auf der Strecke fliegt unterdessen John Potter (#44 Magnus Porsche) nach einem Plattfuss vorne links in den 'Esses' ab und hat mächtig damit zu kämpfen den Wagen nicht in die Barriere zu setzen. Gerade als Potter langsam in die Box fährt will auch Jörg Bergmeister (#912 Werks-Porsche) an die Box und muss sich hinter seinem Markenkollegen einreihen. Durch die "Blockade" zieht Lucas Luhr (#24 RLL BMW Z4) am #912 Porsche vorbei.




Nach etwa 50-55 Minuten kommen dann auch die Spitzenreiter in den einzelnen Klassen zu ihrem Stopp hinein.

Das Team von Magnus Racing hat mit dem #44 Porsche an diesem Wochenende kein Glück und fällt nach einem erneuten Plattfuss vorne links weit zurück.

Zur Rennhalbzeit führt an der Spitze des Feldes noch immer der #911 Werks-Porsche mit Patrick Pilet aktuell am Steuer mit rund 17 Sekunden Vorsprung vor dem #62 Risi Ferrari mit Giancarlo Fisichella und dem #24 RLL BMW Z4 mit Lucas Luhr, der weitere 5 Sekunden zurückliegt.

In der GT-Daytona duellieren sich der Spitzenreiter Townsend Bell (#63 Scuderia Corsa Ferrari) und Christopher Haase (#48 Paul Miller Audi R8) noch immer um die Führung.

Die Dänin Christina Nielsen übergab beim letzten Stopp den #007 TRG-AMR Aston Martin Vantage auf Platz drei liegend an ihren Teamkollegen Kuno Wittmer, der den Rückstand auf die beiden Führenden nun immer weiter verkleinern kann.

Für das Team von RLL geht die Boxentaktik nicht auf und muss den #24 im Runde 45, achtzig Minuten vor Rennende schon reinholen. Lucas Luhr übergibt das Steuer an seinen Teamkollegen John Edwards, der auf dem achten und letzten Platz auf die Strecke zurück kehrt.

An der Spitze hat Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari) offensichtlich etwas Speed herausgenommen um mit einem weiteren Stopp durchs Rennen zu kommen. Seit einigen Runden verbucht man nur noch 1:44er-Zeiten, während Patrick Pilet (#911 Werks-Porsche) an der Spitze meistens 1:43er Zeiten fährt.

Auf der 'Back straight' rollt plötzlich die #3 Corvette mit Antonio Garcia um die Strecke. Auf der langen Geraden schafft man es den Wagen wieder ins laufen zu kriegen und kann das Rennen auf Platz sechs liegend fortsetzen. Offensichtlich setzte die Elektronik den Wagen Ausgangs der 'Oak Tree' kurz außer Gefecht.

An der Spitze gerät der zweitplatzierte Fisichella (#62 Risi Ferrari) durch den zweiten #912 Werks-Porsche mit Earl Bamber am Steuer unter Druck. Fisichella kann aber sein Zeitlimit einhalten und Bamber hinter sich halten.

Mit etwas mehr als einer Stunde auf der Uhr kommt der in der GTD führende Townsend Bell (#63 Scuderia Corsa Ferrari) an die Box und übergibt die Führung an Christopher Haase (#48 Paul Miller Audi R8).



Mit vier Runden Rückstand kommt der #44 Magnus Porsche wieder einmal an die Box. Doch dieses mal scheint das Rennen vorbei zu sein da Andy Lally direkt ins Paddock abbiegt.

Mit nur noch 55 Minuten auf der Uhr kommt es zu den nächsten Boxenstopps. Mit Fahrzeiten von 50-55 Minuten sollte der Sprit gerade so bis zur Zielankunft reichen. Auch der Gesamtführende Patrick Pilet (#911 Werks-Porsche) kommt an die Box und übergibt das Steuer wieder an Nick Tandy. Auch der zweitplatzierte Fisichella übergibt beim Stopp das Steuer des #62 Risi-Ferrari wieder an seinen Teamkollegen Pierre Kaffer.

In einem 'Door-to-Door' Kampf presst sich Earl Bamber (#912 Werks-Porsche) in Turn 4 an Kaffer vorbei und holt sich so den vierten Platz hinter John Edwards (#24 RLL BMW Z4).

Nach Überhitzungsproblemen zu Beginn des Rennens kehrt nach über einer Stunde Standzeit der #73 Park Place Porsche mit Patrick Lindsey am Steuer 35 Minuten vor Ende ins Rennen zurück.

Unterdessen entledigt sich Dirk Werner (#25 RLL BMW Z4) in der letzten Kurve seiner Heckschürze, die knapp neben der Ideallinie liegen bleibt. Doch die Rennleitung sieht keine wirkliche Gefahr von dem riesigen Trümmerteil und lässt das Rennen weiter laufen.

In den 'Esses' verliert kurz darauf der zweitplatzierte Christopher Haase (#48 Paul Miller Audi R8) ohne Druck von einem dritten die Kontrolle über das Auto und dreht sich mehrfach auf der Wiese. Einen Einschlag kann er noch gerade so vermeiden, trotzdem ist ein Besuch an der Box unumgänglich.


Durch den Dreher von Haase holt sich Kuno Wittmer (#007 TRG-AMR Aston Martin Vantage) den zweiten Platz vor Mario Farnbacher (#23 Alex Job Porsche).

Im Feld gibt es in den letzten 30 Minuten kaum Positionsveränderungen. Pierr Kaffer (#62 Risi Ferrari) versucht zwar den Rückstand auf den zweitplatzierten Earl Bamber (#912 Werks-Porsche) zu verkleinern und dreht eine schnelle Runde nach der anderen.

Fünf Minuten vor Rennende liegt er immer noch rund 3 1/2 Sekunden zurück. Die Schlagzahl nimmt kurz vor Ende an der Spitze noch einmal zu. In der letzten Runde wird es dann für Bamber aber noch einmal eng. Kaffer hängt im 'Roller Coaster' (Turn 14-16) mit seiner Nase schon im Heck von Bamber, doch am Ende trennt die beiden dann doch eine halbe Sekunde.


Bamber's Teamkollege Nick Tandy (#911 Werks-Porsche) holt sich den klar überlegen Sieg mit etwas mehr als 27 Sekunden Vorsprung.

Townsend Bell (#63 Scuderia Corsa Ferrari) sorgt am Ende des Rennens in der GTD-Klasse für einen fantastischen ersten Sieg für das Team. Kuno Wittmer trägt den #007 TRG-AMR Aston Martin Vantage auf Platz zwei über die Ziellinie und sorgt dafür, dass seine Teamkollegin Christina Nielsen die Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen kann.



 


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