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VORWORT * |
8
DP's, 7 PC's und 8 GTLM - summa summarum gerade einmal 23 Fahrzeuge!
Wieder einmal ist das Feld extrem klein ausgefallen und dümpelt die
Serie wie "eine lahme Ente" daher. Keiner will in neue Fahrzeuge
kaufen. Aber kein Wunder, denn durch die neune Reglements die ab 2016
bzw. 2017 greifen werden, müssten die Teams für neue Fahrzeuge erneut
tief in die Taschen greifen um an der Serie teilnehmen zu können.
Nach dem Test des Ginetta LMP3 in Watkins Glen durch eine Vielzahl von
Fahrern ist man sich Seitens der Serienbetreiber noch immer uneinig,
ob man die PC's abschaffen solle oder nicht. Vielleicht stellt man die
zweite Prototypenklasse auch komplett ein und fährt dann nur noch den
neuen Prototypen ab 2017, sowie den beiden GT-Klassen weiter.
Auch
hinsichtlich der GT3 und der GTLM tun sich viele schwer. BMW würde
gerne mit einem modifizierten M6 GT3 in der GTLM weiter antreten zu
können und hofft, wie beim Z4, auf eine Sondererlaubnis durch die
IMSA. Einen GTE-Variante wie es Ford mit dem GT tut möchte man aber
nicht auflegen. Sollte es nicht klappen könnte sich Teamchef Bobby
Rahal eine Teilnahme in der Prototypen-Klasse vorstellen.
Erst im kommenden Jahr dürfte sich das Feld wieder füllen, wenn in der
GT-Daytona Fahrzeuge der GT3-Kategorie an den Start dürfen. Hoch
gehandelt werden wohlmögliche Neuzugängewie den BMW M6, den unter
anderem Turner Motorsports einsetzen will, aber auch die neuen
Lamborghini Huracan, die McLaren 650S, der alte und neue GT3-Mercedes
oder auch der Lexus RC-F GT3. Honda hingegen will gerne in der
Prototypenklasse bleiben und würde am liebsten mit einer NSX-Silhoutte
starten.
Turner
Motorsport, als einer der größten BMW Tuningteile Hersteller,
verkündete kurz vor dem Rennwochenende, dass man sein Geschäft an ECS
Tuning verkauft habe. ECS, ist einer der weltweit führenden Händler
für Tuningteile europäische Automobile. Das Motorsport-Programm in der
TUSC und der Pirelli World-Challenge soll allerdings unverändert
weitergeführt werden.
Wie schon in Watkins Glen wird Speedsource nur mit dem #07 Lola und
dem Skyactiv Diesel an den Start gehen - hofft aber noch in der
laufenden Saison auf den Benziner umzusteigen. Scheinbar fehlen noch
einige Unterschriften aus Japan um das Projekt zu starten. Am Dienstag
vor dem Rennen hat man bereits ausgiebig auf dem CTMP getestet und lag
nahe an den Zeiten, die Wayne Taylor Racing und VisitFlorida mit ihren
Corvette-DP's hinlegte. |
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* TRAINING * |
Schon
im ersten Training mit Platz zwei gut dabei legt Oswaldo Negri (#60
Michael Shank Ligier-Honda) noch einmal eine Schippe oben drauf und
holt sich die Bestzeit am Freitag. Gemeinsam mit dem Team von Wayne
Taylor Racing mit der #10 Corvette-DP knackte man als Einziger die
1:10er Zeit.
Dane Cameron (#31 Action Express Corvette-DP) holte sich die
drittbeste Zeit vor Scott Pruett (#01 Ganassi Riley-Ford). Der
Riley-Ford erhielt von der Rennleitung einige aerodynamische Zusprüche
gegenüber den Corvette-DP's.
In der Prototype Challenge packte Colin Braun (#54 CORE autosport) im
zweiten Training noch einmal eine halbe Sekunde auf seine Bestzeit am
Morgen noch einmal oben drauf. Aber auch Conor Daly (#38 Performance
Tech) war extrem schnell und holt sich mit einem Rückstand von nur
0,031 Sekunden die zweitbeste Zeit.
Der
Sieger von Detroit und Watkins Glen, Renger van der Zande (#8
Mishumotors/Starworks), holte sich die drittschnellste Zeit vor dem
Brasilianer Bruno Junqueira (#11 RSR).
Während Oliver Gavin (#4 Corvette) am Nachmittag die Bestzeit fuhr,
war es am Ende Nick Tandy (#911 Werks-Porsche) am Morgen, der die
Tagesbestzeit in der GTLM-Klasse für sich verbuchen darf. Corvette
Racing verwendet auch an diesem Wochenende die Larbre C7, mit der
Antonio Garcia (#3) die drittschnellste Bestzeit des Tages holte.
Zu einer Rennunterbrechung am Morgen kam es, als Lucas Luhr (#24 BMW
Z4) in die Begrenzungsmauer von Turn 3 flog. Aber auch Teamkollege
Dirk Werner (#25 BMW Z4) erwischte es als er am Nachmittag die Wand
streifte.
Im
einzigen Samstags-Training zeigt Oswaldo Negri (#60 M. Shank
Ligier-Honda) wieder einmal was man mit einem LMP2 kann und holt sich
mit einer Zeit von 1:09.168 erneut die Tagesbestzeit. Eine knappe
halbe Sekunde dahinter folgt Dane Cameron (#31 Action Express
Corvette-DP), die sich wieder einmal schneller als die Teamkollegen
Joao Barbosa und Christian Fittipaldi (#5 Action Express Corvette-DP)
waren.
Renger van der Zande (#8 Mishumotors/Starworks Oreca FLM) holt sich in
der Prototype Challenge-Klasse nicht nur die Tagesbestzeit, sondern
auch gleichzeitig die schnellste Zeit an diesem Wochenende. Trotz
einiger Probleme und einer langen Zeit an der Box holt sich Colin
Braun (#54 CORE autosport) die zweitschnellste Zeit vor Bruno
Junqueira (#11 RSR Racing).
In der GTLM holte sich Nick Tandy (#911 Porsche), wie in Training 1,
die Bestzeit. |
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QUALIFYING * |
Wie
beflügelt durch die Zulassung als vierten Prototypen-Hersteller der
ACO ab 2017 landete die #10 Wayne Taylor Dallara Corvette-DP auf der
Pole Position. Aber es waren eher die Fähigkeiten der zweiten
Taylor-Generation, die bereits früh im Qualifying die schnellste Zeit
auf den Asphalt brannte und dann gemütlich die Beine hoch legen
konnte.
Ricky Taylor teilt sich im morgigen Rennen die erste Startreihe mit
Christian Fittipaldi (#5 Action Express Corvette-DP) der kurz vor
Schluss noch an Scott Pruett (#01 Ganassi Riley-Ford) vorbei ging und
sich die zweite Startreihe mit den in der Meisterschaft führenden #90
VisitFlorida Corvette-DP teilt. Enttäuschend verlief es hingegen für
den schnellsten LMP2 von #60 M. Shank Racing, die sich nach zwei
Trainingsbestzeiten mehr erhofft hatten und nur von Startplatz 6 ins
Rennen gehen werden.
In
der Prototype Challenge holte sich Chris Cumming (#11 RSR Racing)
ebenfalls früh die Führung im 15-minütigen Qualifying. Doch in den
letzten Sekunden legte James French (#38 Performance Tech) bei seiner
Mosport-Premiere noch einmal 0,032 Sekunden drauf und holt sich als
erstes Team die zweite Pole in der Saison.
In der zweiten Startreihe folgen dann Jon Bennett (#54 CORE autosport)
und Mike Guasch (#52 PR1/Mathiasen). Sechs der sieben Oreca FLM liegen
innerhalb von 0,55 Sekunden.
Für den Sieger von Watkins Glen, das #8 Mishumotors/Starworks Team,
lief es in Qualifying überhaupt nicht und liegt mit knapp 1,8 Sekunden
auf dem letzten Platz.
Mit
einem neuen Streckenrekord von 1:14.829 in der GTLM-Klasse war Nick
Tandy (#911 Porsche) der schnellste Mann an dem Wochenende. Gerade
einmal 0,028 Sekunden dahinter folgen mit Dirk Werner (#25) und 0,155
Sekunden mit Lucas Luhr die beiden BMW Z4 GTE vor dem #62 Risi Ferrari
mit Pierre Kaffer am Steuer.
Mit etwas mehr als sieben Zehntel Abstand zwischen dem Polesitter Nick
Tandy und dem letztplatzierten Bryan Sellers im #17 Falken Porsche
liegt das Feld auf der 2,459 Meilen langen Strecke in Bowmanville
extrem dicht beisammen. |
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WARM-UP * |
Am
Rennmorgen ging dann das 23-Wagen-Feld noch einmal für 20 Minuten auf
die Strecke. Im unfallfreien Warm-Up dominierten die beiden Action
Express Corvette-DP #5 und #31 die Sitzung an.
Bei den Formula Le Mans Fahrzeugen der PC-Klasse war es Renger van der
Zande (#8 Mishumotors/Starworks), der als schnellstes um die Strecke
eilte.
In der GTLM musste sich am Ende der schnelle Nick Tandy (#911
Werks-Porsche) dem Amerikaner Tommy Milner (#4 Corvette) um eine
zehntel Sekunde geschlagen geben. |
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RENNEN * |
Bereits in der Aufwärmrunde fliegt
Chris Cumming (#11 RSR) in Turn 2 von der Strecke und beschädigt sich
die Fronthaube und den Unterboden. Während er um die Strecke humpelt
geht das Feld ins Rennen.
Ricky Taylor (#10 W. Taylor
Corvette-DP) kann seine Führung vor Christian Fittipaldi (#5 Action
Express Corvette-DP) behaupten. Dahinter folgen mit etwas Abstand Michael Valiante (#90
VisitFlorida Corvette-DP), vor Scott Pruett (#01 Ganassi Riley-Ford)
und Eric Curran (#31 Action Express Corvette-DP).
In den anderen Klassen haben sich ebenfalls die beiden Polesitter James
French (#38 Performance Tech Oreca) und Nick Tandy (#911 Werks-Porsche)
gegenüber der Konkurrenz durchsetzen können.
Bereits in Runde 11 kommt es zu den ersten Überrundungen. Ricky Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP)
konnte sich bereits einen Vorsprung von etwas mehr als einer Sekunde
herausfahren.
Nach 17 Runden bauen die Reifen an Pierre Kaffer’s #62 Risi Ferrari
dermaßen ab, dass er stellenweise nur so um die Strecke schliddert. Der vom
Ende des Feldes in Rennen gegangene Bryan Sellers (#17 Falken Porsche)
kann entsprechend den Druck erhöhen und geht wenig später an Kaffer
vorbei.
Eine Schrecksekunde ereilt die beiden Gesamtführenden Taylor und
Fittipaldi als sich John Falb (#16 BAR1 Oreca) in Turn 5b nur wenige
Meter vor ihnen dreht. Nur mit viel Geschick entgeht man der Kollision
und fliegt weiter mit hoher Schlagkraft um den Kurs. Doch sowohl Fittipaldi, als auch Michael Valiante
(#90 VisitFlorida Corvette-DP) und Scott Pruett (#01 Ganassi
Riley-Ford) können den Rückstand auf Ricky Taylor verkürzen.
Als die
Top-4 erneut in den Verkehr kommen wird es extrem eng. Mit einigem
Lackaustausch kann sich Taylor zunächst an der Spitze noch behaupten.
Doch in Runde 28 ist es soweit und Fittipaldi zieht an Taylor vorbei.
In Runde 31 kommt es zur ersten
Gelbphase als der Führende in der Prototype Challenge, James French
(#38 Performance Tech), in der lang gezogenen Turn 6 liegen bleibt.
Kurz bevor die Box geschlossen wurde schafft es scheinbar noch Scott Pruett im
#01 Ganassi Riley-Ford hineinzukommen. Einige Kontrahenten waren schon
einige Runden zuvor unter Grün zum ersten Stopp gekommen – andere wie
die drei führenden Corvette-DP’s (#5, #10 und #90) müssen in der
Gelbphase raus und fallen somit zurück.
Nach
einem Kontakt zwischen Katherine Legge (#0 Deltawing) und einer der beiden GTLM-Corvette’s nutzt die
Crew die Gelbphase für einen ausgiebige Überprüfung ihres Exoten.
Der Restart erfolgt in Runde 36. Das
Feld führt nun Dane Cameron (#31 Action Express Corvette-DP) vor Scott
Pruett (#01 Ganassi Riley-Ford) und Oswaldo Negri (#60 M. Shank
Ligier-Honda) an.
Die Rennleitung hat sich unterdessen noch einmal den
Stopp des Ganassi Teams angesehen und verhängen dem Team eine ‚Stop-and-Hold‘.
Diesen tritt Pruett direkt nach dem Restart an und verliert so eine
ganz Runde auf den Führenden.
Durch eine andere Boxenstopp-Taktik
muss in Runde 54 der führende Dane Cameron zu seinem nächsten Stopp hinein und übergibt die Führung
an den schnellsten LMP2 mit Oswaldo Negri am Steuer.
Doch Joao Barbosa (#5 Action Express Corvette-DP) legt eine
schnelle Runde nach dem anderen auf den Asphalt und verkürzt den
Rückstand von gut 2,5 auf knapp 1,0 Sekunden.
Während Mikhail Goikhberg (#85 JDC/Miller
Oreca) in der PC mit einen Vorsprung von bis zu 25 Sekunden auf Colin
Braun (#54 CORE autosport Oreca) führt, liegt in der GTLM weiterhin
ungeschlagen der #911 Werks-Porsche, jetzt mit Patrick Pilet am Steuer, an der
Spitze.
Im Verkehr kann Barbosa sich an Negri
heranschleichen und hängt diesem bei den nächsten Überrundungen dicht
am Heck. Doch als man durch den Verkehr durch ist und wieder frei
fahren kann lässt Negri seinen Kontrahenten stehen und zieht ihm
wieder um mehrere Sekunden davon.
Packender wird dafür das Duell um
die Plätze drei und vier zwischen Michael Valiante (#90 VisitFlorida
Corvette-DP) und Jordan Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP).
Mit etwas mehr als 1 Stunde und 10
Minuten auf der Uhr kommt es zu den nächsten Boxenstopps. Doch bis ins
Ziel wird der Sprit zu diesem Zeitpunkt noch nicht reichen.
Nachdem alle ihren Stopp absolviert
haben führt nun wieder Dane Cameron (#31 Action Express Corvette-DP)
vor seinem Teamkollegen Joao Barbosa (#5 Action Express Corvette-DP)
und dem schnellsten LMP2 mit Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda).
Viele Teams zücken ihre Taschenrechner
um so früh wie noch möglich ihren letzten Tankstopp zu absolvieren.
Mit etwas mehr als 50 Minuten auf der Uhr geht Dane Cameron (#31
Action Express Corvette-DP) als erster an die Box.
26
Minuten vor Rennende scheint für
den zeitweise auf Platz zwei liegenden #8 Mishumotors/Starworks Oreca
von Mirco Schultis und Renger van der Zande an der Box Schluss. Alles
sieht nach einem Bremsschaden hinten links aus.
An der Spitze zieht Dane Cameron (#31
Action Express Corvette-DP) einsam seine Kreise. Satte 18 Sekunden
Vorsprung hat man auch die Teamkollegen mit der Startnummer #5.
Weitere 12 Sekunden dahinter folgt der #60 M. Shank Ligier-Honda.
In der PC führt Colin Braun (#54 CORE autosport Oreca) vor Matt
McMurry (#85 JDC/Miller) und Sean Rayhall (#16 BAR1). In der GTLM
sieht alles nach einem Start-Ziel Sieg für den #911 Werks-Porsche aus.
17 Minuten noch auf der Uhr
komplettiert Jordan Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP) wieder das
Corvette-Trio an der Spitze und übernimmt Platz drei von Oswaldo Negri.
Unterdessen kommt der #17 Falken Porsche an die Box und wird hinter
die Box gebracht. Nach dem fantastischen Sieg in Watkins Glen kommt es
ständig zu Fehlzündungen und gibt das Rennen auf.
Mit einem schleichenden Plattfuß
scheidet dann auch Joao Barbosa (#5 Action Express Corvette-DP) aus dem
Führungspulk aus. Hierdurch profitiert nicht nur der führende Dane
Cameron (#31 Action Express Corvette-DP), der sich bei einem Vorsprung
von 33 Sekunden neun Minuten vor Rennende nun noch einmal einen ‚Splash-and-Dash‘
erlauben kann. Die Crew nutzt den Stopp auch gleich um den am
stärksten belasteten linken
Hinterreifen zu wechseln.
Doch der Radwechsel kostet das Team
nun doch die Führung. In Höhe des Boxenausganges zieht Jordan Taylor
(#10 W. Taylor Corvette-DP) vorbei und holt sich die Führung.
Cameron
gibt aber nicht auf und drückt mächtig auf's Gas. Runde für Runde knabbert er
an Taylor’s Vorsprung und liegt auch dank der Überrundung eines
PC-Fahrzeuges dicht am Heck seines Konkurrenten. Cameron holt alles aus dem Auto. In den
letzten Kurve wird dann Taylor noch durch den #07 Speedsource
Lola-Mazda aufgehalten, doch für Cameron langt es nicht mehr und
verpasst um Haaresbreite den Sieg.
Hinter Taylor und Cameron holt sich
Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) den letzten Podestplatz.
Richard Westbrook (#90 VisitFlorida Corvette-DP und Joao Barbosa (#5
Action Express Corvette-DP) komplettieren die Top-5.
Colin Braun (#54 CORE autosport) holt
sich in der Prototype Challenge den Sieg mit einer Runde Vorsprung
auf Sean Rayhall (#16 BAR1) und Matt McMurry (#85 JDC/Miller).
Nahezu das ganze Rennen in Front holt
sich Le Mans-Gewinner Nick Tandy (#911 Werks-Porsche) den ersten Sieg in der GT-Le Mans vor
John Edwards (#24 RLL BMW) und Antonio Garcia (#3 Corvette).
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