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The ROAR before the Rolex 24 2015
TUSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Daytona International Speedway / Daytona Beach / Florida / USA
09.01. - 11.01.2015
Teilnehmer Test Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von Dan "Sput" Dodge
 

* VORWORT *

Endlich ist es wieder soweit und die Motoren werden gestartet. Nach dem Finalrennen, dem Petit Le Mans Anfang Oktober, hat sich viel getan. Etliche Teams sind nach dem Premierenjahr in konkurrierende Serien gewechselt oder kommen nur noch zu 4 großen Rennen der "North American Endurance Challenge" (Daytona, Sebring, Watkins Glen und Petit Le Mans).

Trotz des um 9 Wagen geschrumpfte Feld stehen beim alljährlichen "ROAR before the Rolex 24" immer noch 53 Fahrzeuge auf der Nennliste. Und viele Teams weisen  wieder hochkarätige Fahrerbesetzungen auf. Wie so oft überraschte Peter Baron die Fans als er die Paarung für seinen Daytona Prototypen verkündete, der mit Rubens Barrichello, Brendon Hartley, Ryan Hunter-Reay, Robbie Kerr, Scott Mayer und dem Thailänder Tor Graves an den Start gehen wird.
 

Auf dem Oreca FLM09 werden neben Mirco Schultis und Renger van der Zande auf Mike Hedlund, Alex Popow und FIA-GT1-Meister Enrique Bernoldi ins Lenkrad greifen.

Nach dem plötzlichen Aus des Dodge-Werksprogrammes sah es eine Weile danach aus, dass dieses Jahr nur Ben Keating alleine die Fahnen für die Marke hochhält. Doch Konstrukteur und Teambesitzer Bill Riley schaffte es gemeinsam mit Ben Keating ein Programm in der GT-Daytona-Klasse aufzustellen.

Über Winter hatte man die beim Sebring-Rennen völlig niedergebrannte "C-001" Viper wieder neu aufgebaut und will damit die komplette Saison bestreiten. Bei den NAEC-Events wird man dann noch die zweite Viper "C-004" zum Einsatz bringen. Für den Saisonauftakt werden die Ex-Werkspiloten Dominik Farnbacher, Marc Goossens und auch Kuno Wittmer das Privatteam unterstützen.

Nachdem Memo Rojas beim Team Ganassi Racing durch Ex-BMW-Pilot Joey Hand ersetzt wurde konnte er bei seinem früheren Ganassi-Teammanager, der seit letztem Jahr den Einsatz des DeltaWing leitet, andocken.

Gemeinsam mit Katherine Legge wird der Mexikaner, dank seines langjährigen Geldgebers Carlos Slim, die gesamte Saison auf dem neu lackierten "Pfeil" an den Start gehen. Gabby Chaves und Andy Meyrick komplettieren das Aufgebot bei den NAEC-Rennen.

Während die Daytona-Prototypen in Daytona ohne Heck-Diffuser antreten, ist die Einstufung der neuen LMP2 (Ligier JS P2 und HPD ARX-04b) zunächst erstmal provisorisch. Erst nach dem Testevent wird die IMSA über die Balance of Performance entscheiden.

 

Während BMW in der GTLM mit gleich zwei neu aufgebauten Z4 GTE, historisch bedingter neuer Startnummer und einer neuen Fahrerpaarung auftaucht hat sich kurzerhand Turner Motorsport dazu entschieden neben dem 2-Wagen Programm in der Pirelli World-Challenge nun doch weiterhin in der TUSC an den Start zu gehen. Da die Entscheidung nur wenige Tage vor dem Test stattfand und das Fahrzeug noch nicht fertig ist, wird man an diesem Wochenende nicht dabei sein können.

In der GT-Daytona wird man unterdessen altbekannte Farben wieder sehen. Nach einem Jahr Abstinenz kehrt Brumos Porsche als Sponsor des neu formierten Dempsey/Wright Motorsports Team auf. Nach der Schließung des Dempsey-Teams übernahm Franz Konrad den Fuhrpark und wird beim 24-Stunden-Rennen ebenfalls mit einem Wagen für Klaus Bachler, Christian Engelhart, Rolf Ineichen, Christopher Zoechling und Lance Willsey am Start sein.

 

 

* TEST-TAG 1 *

Nach dem Michael Shank Racing auf den letztjährigen OAK-Ligier JS P2-Honda gewechselt hat ist Chip Ganassi Racing das alleinige Ford-Team bei den Daytona-Prototypen. Ähnlich wie Mazda hat auch Ford hart über den Winter an der Performance der Motoren gearbeitet.

Während SpeedSource mit den Lola-Mazda's gleich beim ersten Test mehr als 6 Sekunden schneller als im Vorjahr war, dominierte Ganassi Racing mit den beiden Riley's auf Anhieb. Hinter den beiden folgt Sebastian Bourdais in der #5 Action Express Corvette-DP vor dem Michael Shank Ligier und der Corvette-DP von Wayne Taylor Racing. 

In der Prototype-Challenge musste sich Renger van der Zande im #8 Starworks Oreca dem Brasilianer Bruno Junqueira vom Team RSR Racing knapp geschlagen geben.

Dank einer günstigeren BoP, gegenüber dem Vorjahr, schaffte es Pedro Lamy im Werks-Aston Martin beim ersten Test an die Spitze in der GTLM-Klasse.

Hinter dem Aston Martin folgen neben den beiden Werks-Porsche auf Platz vier der Falken-Porsche vor dem Risi Competizione Ferrari mit Giancarlo Fisichella und Pierre Kaffer.

In der GT-Daytona legte das Porsche Mobil 1 Supercup Ass, Philipp Eng, auf dem "Brumos"-Porsche die schnellste Zeit vor dem Alex Job Porsche mit Leh Keen und dem Flying Lizard Audi R8 von Markus Winkelhock hin.

Gleich vier mal musste die Testsitzung wegen Debris an der Bus-Stop-Schikane sowie Öl auf der Strecke unterbrochen werden.


 

 

In der zweiten Test-Session legte Joey Hand im Ganassi Riley-Ford noch einmal nach und holt sich die Tagesbestzeit. Der Comeback für Hand verlief nach Mass. Auch wenn Hand bislang für das Team nur wenige Rennen bestritten hatte, fühlte er sich dort direkt heimisch.

Hinter Hand holte sich Oswaldo Negri im Michael Shank Ligier-Honda den zweiten Platz vor dem erstarkten DeltaWing mit Gabby Chaves am Steuer. Allgemein ging es im Test sehr eng zu und so trennt die Top-9 nicht einmal eine Sekunde. Allerdings konnte man bislang die Topzeit aus dem Vorjahr (1:38.630 von Christian Fittipaldi) noch nicht knacken.

Nach Platz zwei im ersten Test holt sich Renger van der Zande im Starworks Oreca diesmal mit einer Zeit von 1:42.360 die Tagesbestzeit vor Johnny Mowlem im #16 BAR1 Oreca und Colin Braun im #54 CORE Oreca.

 

Bei der GTLM ging holt sich Nick Tandy im #911 Werks-Porsche die Bestzeit in der zweiten Testlauf vor Davide Rigon im #62 Risi Ferrari und Antonio Garcia in der #3 Corvette. Wie bei den Prototypen ging es auch bei der GTLM extrem eng zu. Alle 10 Fahrzeuge trennen dabei lediglich 1,036 Sekunden.

In der kleinen GT-Klasse sorgte die beiden privaten Riley Viper's mit Marc Goossens (#33) und Cameron Lawrence (#93) für die Überraschung des Tages. Dahinter folgen die Porsche's von Philipp Eng (#58 Dempsey/Wright) und Christopher Zoechling (#28 Konrad) vor James Davison im #007 TRG-AMR Aston Martin Vantage.

Auch dieses mal verlief die 2 1/2 Testsitzung nicht ohne Unterbrechungen ab.

 

Die erste Unterbrechung löste Rusty Mitchell im #85 JDC/Miller Oreca aus als er auf der Strecke stehen bleibt.

Wenig später sorgte Neuling Christoffer Nygaard im #007 TRG-AMR Aston Martin Vantage nach einem Abflug für die zweite Unterbrechung. Zum medizinischen Check wurde Nygaard ins Streckeneigene Hospital gebracht, dass er aber wenig später wieder verlassen konnte. Das Team allerdings muss eine Nachtschicht einlegen. Da das Einsatzfahrzeug doch schwerer beschädigt wurde als gedacht, baut man für den kommenden Tag das Ersatzauto auf.

Zur letzten Unterbrechung kam es dann, als Mark Kvamme im #66 Riley-Dinan des neuen RG Racing Teams in Turn 5 liegen blieb und von der Strecke geschleppt werden musste.

 

 

* TEST-TAG 2 *

Der erste Test am Samstag morgen wurde nach dem Crash von Byron DeFoor vorzeitig abgebrochen. Was war passiert? Durch einen Plattfuss, dreht sich DeFoor auf Höhe der Start/Ziel-Linie und streift mit der Front die Begrenzungsmauer. Dadurch bekommt der Wagen hinten Unterluft und steigt auf und landet auf dem Dach. Ohne größere Blessuren konnte er dann seinem Fahrzeug mit Hilfe der Streckensicherung entsteigen und wurde aus Sicherheitsgründen ins streckeneigene Hospital gebracht, dass er wenig später verlassen konnte.

Kurz vorher kam es bereits einmal zu einer Unterbrechung, als Francois Perodo mit dem #51 Spirit of Race (AF-Corse) GTLM-Ferrari abflog. Auch Perodo blieb bei dem Crash im Gesatz zu seinem Fahrzeug unverletzt.

 

Die schnellste Zeit bei den Prototypen durfte am Ende der selbstsichere Jordan Taylor in der #10 Corvette-DP seines Vaters Wayne verbuchen. Knapp dahinter folgt aber bereits Oswaldo Negri im #60 Michael Shank Ligier-Honda.

In der Prototype-Challenge holte sich Colin Braun im #54 CORE Oreca, in der GTLM Darren Turner im #98 Aston Martin Vantage und in der GT-Daytona Kuba Giermaziak im # 81 Global Baristas Porsche die schnellste Zeit.

In der zweiten Testsession zieht, dank des mittlerweile eingetroffenen Le Mans-Aeropaket's, AJ Allmendinger im Shank Ligier nach und holt sich die erste LMP-Bestzeit an diesem Wochenende. Doch mit den beiden Corvette-DP's von Action Express und Wayne Taylor Racing sowie den beiden Ganassi Riley's liegt ihm die Konkurrenz dich auf den Fersen.

Wie schon am morgen holt sich Colin Braun im #54 CORE Oreca auch dieses mal die Bestzeit in der PC-Klasse.

Nach ersten Startschwierigkeiten lief es für Dirk Werner im #25 RLL BMW Z4 GTE dieses mal besser und holt sich vor Patrick Pilet im #911 Werks-Porsche die Bestzeit.

In der kleinen GT-Klasse ging die Bestzeit ein weiteres mal an Porsche. Dieses mal konnte sich Christopher Zoechling im Team von Konrad Motorsport diese sichern. Seine Teamkollegen Christian Engelhart und Klaus Bachler werden aufgrund der 12-Stunden von Dubai erst später dazu stoßen.

Die Top-3 komplettieren Dominik Farnbacher in der #93 Riley Viper vor Christoffer Nygaard im neu aufgebauten #007 Aston Martin Vantage.

Auch der zweite Test am Samstag verlief nicht ohne Crash. Nach Highway to Help packt auch DeltaWing Racing nach einem heftigen Unfall in Turn 4 die Sachen zusammen, da eine Reparatur vor Ort nicht möglich ist.


In der Box wird am Vormittag vermeldet, dass das Starterfeld am Sonntag noch einmal Zuwachs erhalten wird. Turner Motorsport tritt nun doch noch die Reise nach Daytona an u
m ein paar Testmeilen zu absolvieren.

In der fünften Testsitzung am späten Samstag Nachmittag gingen in lediglich 43 Wagen auf die Strecke. Die Top-6 teilten sich die besten Daytona-Prototypen, allen voran Christian Fittipaldi in der #5 Action Express Corvette-DP, unter sich auf. Schnellster LMP wurde der #57 Krohn Ligier-Judd mit Alex Brundle am Steuer.

Die anderen Klassensieger wurden Bruno Junqueira (#11 RSR Oreca), Earl Bamber (912 Werks-Porsche) und Marc Goossens (#33 Riley Viper).

Nach einem Crash von Jerome Mee kommt auf das Team von Performance Tech nun eine größere Reparatur zu.

Im letzten Test am Samstag Abend konnten die Daytona-Prototypen auf "heimischen Boden" noch einmal ihre Trümpfe ausspielen. Mit einer Bestzeit von 1:39.310 holte sich Sebastian Bourdais in der #5 Action Express Corvette-DP die Bestzeit vor Max Angelelli (#10 Wayne Taylor Corvette-DP) sowie Kyle Larson und Joey Hand (#02 & #01 Ganassi Riley-Ford). Zum ersten mal verlief die 1 1/2-stündige Testsitzung ganz ohne Unterbrechungen statt.

Wieder einmal ist Christopher Zoechling in der GTD-Klasse nicht zu schlagen. Doch mit den Top-12 innerhalb einer Sekunde ist das Feld dicht beisammen. Zweiter in der Klasse wurde Markus Winkelhock im #45 Flying Lizard Audi R8 vor Leh Keen im #22 Alex Job Porsche und Marc Goossens in der #33 Riley Viper.

Colin Braun sicherte sich wieder einmal die Bestzeit in der Prototype-Challenge und Pedro Lamy im #98 Aston Martin Vantage in der GTLM.

 

 

* TEST-TAG 3 *

Nach zwei sonnigen Tagen kehrt am Sonntag unerwartet doch noch eine Regenfront ein und flutet die Strecke. Nur wenige nutzen die Chance um ein paar Runden auf Regenreifen zu drehen. Die anderen packen bereits ihre Sachen zusammen und treten die Heimfahrt an.

Im vorletzten Test am morgen holt sich dann Sebastian Bourdais in der #5 Action Express Corvette-DP die schnellste Prototypen-Zeit vor den beiden Ligier's von Krohn und Michael Shank Racing.

Im ebenfalls schwach besetzten PC-Feld holt sich Renger van der Zande im #8 Starworks Oreca die Bestzeit der offenen Prototypen. Etwas schneller als van der Zande war Earl Bamber im #912 Werks-Porsche in der GT-Le Mans Klasse, der neben dem zweiten Werks-Porsche, dem Falken-Porsche und dem Aston Martin die Einzigsten in ihrer Klasse waren.

Pünktlich zum Start der Testsitzung hat Turner Motorsport es geschafft zur Strecke zu kommen und drehte die ersten Runden des Jahres. Schnellster in der GT-Daytona wurde Andy Lally im #44 Magnus Porsche vor dem "brasilianischen" #64 Ferrari mit Daniel Serra am Steuer.

Beim finalen Lauf am Nachmittag gingen dann nur noch 10 Wagen auf die Strecke. Lange führte Oliver Pla im #57 Krohn Ligier-Judd, bis dann kurz vor Ende Rubens Barrichello den #8 Starworks Riley-Dinan an die Spitze des Feldes setzte. Auch Richard Westbrook in der #90 VisitFlorida.Com Corvette-DP setzte sich noch vor den LMP.

In der Prototype-Challenge ging kein Team mehr auf die Strecke und in der GTLM war es lediglich der Aston Martin mit Pedro Lamy am Steuer. In der kleinen GT-Klasse waren mit dem Turner-BMW, der mit Markus Palttala am Steuer die Bestzeit holte, den beiden Mühlner Porsche's, dem Konrad-Porsche und dem #007 Racers Group Aston Martin auch nur 5 Fahrzeuge auf der Piste.

Die Gesamtbestzeit an diesem Wochenende gingen an die beiden Corvette-DP von Wayne Taylor Racing (mit Jordan Taylor am Steuer) und Action Express Racing (Sebastian Bourdais) vor dem Michael Shank Ligier-Honda (Oz Negri) und dem beiden Ganassi Riley-Ford's (mit Joey Hand und Scott Dixon).

Während das ersten Fahrzeug von "Tequila Patron ESM" fast die gesamte Zeit über auf der Strecke war, arbeitete der Rest der Creweifrig am zweiten Chassis, dass kurz vor dem Event eingetroffen war. Am Ende schaffte man es dann leider nicht mehr das Fahrzeug rennbereit zu bekommen.

Besser hingegen lief es für das neue RG Racing Team, dass einen der Riley's von Michael Shank gekauft und das Boxen-Equipment von Bob Stallings Racing und Team Sahlen erwarb.


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