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Continental Tire Monterey Grand Prix powered by Mazda

2014
TUSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing

Mazda Raceway Laguna Seca / Monterey / Kalifornien / USA
03.05. - 04.05.2014
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 

 
Bericht von Stefan Volk
 
Bilder von IMSA.com und Dan "Sput" Dodge
Videos von IMSA.com

 

* Training / Qualifying *

Nach dem Crash-Rennen in Sebring ist nach einem Abstecher der Prototypen und der GTLM sind wieder alle Klassen beim Event auf dem Mazda Raceway Laguna Seca am Start. Insgesamt hatten sich 57 Teams gemeldet. Aufgrund der großen Feldes hat man sich bereits vor dem Saisonstart dazu entschlossen, dass dieser Event in zwei einzelne 2-Stunden-Rennen geteilt wird.

Doch bevor das Feld in GTLM & Prototypen sowie in GTD und die Prototype Challenge gesplittet wird finden zunächst noch zwei gemeinsame Trainingssitzungen statt. Dominierte zunächst noch der Ganassi Riley-Ford vor der Action Express Corvette-DP am Mittag schlugen am Abend die beiden Expreme Speed HPD zu und holten sich Platz 1 und 3, sowie die Gesamtbestzeit. Die Anzeichen sprechen also mittlerweile dafür, dass die Balance-of-Performance endlich einmal den LMP2-Fahrzeugen eine Chance auf den Rennsieg geben könnten.

Im Qualifying durften die GTD's wie immer als erstes ran. In der 15-minütigen Sitzung, die durch den Abflug vom #51 Spirit of Race Ferrari kurz unterbrochen werden musste, holte sich Spencer Pumpelly auf dem #45 Flying Lizard Audi R8 LMS die Pole vor Leh Keen im #22 Alex Job Porsche und Christopher Haase im #48 P.Miller Audi R8 LMS.

Nach einer kurzen Pause wurden dann die Prototype Challenge Teams vorzeitig auf die Strecke geschickt. Nach einer frühen Top-Zeit von Colin Braun im #54 CORE Oreca FLM pirscht sich Bruno Junqueira im #09 RSR Fahrzeug immer weiter nach vorne. Auch Sean Rayhall auf dem #25 8Star Oreca FLM und Renger van der Zande im neulackierten #9 "Martini" Starworks PC sind schnell unterwegs. Doch am Ende ist der Brasilianer Junqueira im Tiefflug unterwegs und holt sich die Pole vor van der Zande und Rayhall. Somit stehen die Polesitter für das 32-Fahrzeug große Rennen Nr.1 fest.

Nun sind die GTLM-Teams dran. Schon im Training lagen Porsche, Corvette und BMW dicht beisammen. John Edwards legt im #56 BMW vor. Doch die Corvettes von Antonio Garcia und Oliver Gavin ziehen nach. Auch Patrick Long auf dem #911 Porsche zeigt früh die Stärken des Fahrzeugs. Die sonst immer starken SRT Viper's müssen sich heute mit Platz 6 und 9 im hinteren Mittelfeld begnügen. Die Pole ging am Ende an Garcia mit der #3 Corvette vor Edwards im #56 BMW und Long auf dem #911 Porsche.

Am Ende des Tages geht es abschließend noch in das mit Spannung erwartete Qualifying der Prototypen-Klasse. Schon zu Beginn sind die Extreme Speed HPD nicht zu schlagen. Zwar kommt Richard Westbrook in der #90 Spirit of Daytona Corvette-DP dicht heran, muss sich dann aber Richard van Overbeek geschlagen geben und holt sich Startplatz 2.

 
 

* Rennen 1 (PC & GTD) *

Beim Start zum Rennen kommt Mirco Schultis im #8 Starworks Oreca schlecht weg und verliert seinen zweiten Platz an Luis Diaz im #25 8Star Oreca.

Zur ersten Gelbphase kommt es als Patrick Dempsey auf dem #27 Porsche GT3-America sich bei der Anfahrt zum Corkscrew verbremst und im Kiesbett landet. Flott ist die Streckensicherheit zur Stelle und befreit Dempsey aus der misslichen Lage, sodass die Gelbphase nur kurz andauert.

Beim Restart wird Schultis weiter zurückgereicht und wird durch Frankie Montecalvo im #52 PR1/Mathiasen Oreca mächtig unter Druck gesetzt.

In der GTD konnte Nelson Canache jr. auf dem #45 Flying Lizard Audi R8 LMS auch beim Restart seine Pole behaupten und führt vor Stefan Johansson auf dem #64 Scuderia Corsa Ferrari 458.

In Kurve 11 wird Markus Palttala im #94 Turner BMW von Ben Keating in der wieder aufgebauten #33 Riley SRT Viper am Heck getroffen und dreht sich. Keating erhält wenig später eine 60-Sekunden Stopp & Hold Penalty für den vermeidlichen Kontakt aufgebrummt.

An der Spitze der PC-Klasse liegt mittlerweile Luis Diaz im #25 8Star Oreca in Front und kann sich von seinen Kontrahenten gut absetzen die im Verkehr fest hängen.

Im Corkscrew kommt es dann durch einen Fahrfehler von Mirco Schultis im #8 Starworks zur Kollision mit dem #54 CORE Oreca von Colin Braun. Schultis im späteren Interview "mir ist der #54 CORE Autosport-Wagen über den kompletten Vorderwagen gefahren. Ich dachte vorne müsste alles gebrochen sein. Doch auf dem Weg zur Box hab ich gemerkt, das am Wagen alles OK war. Daher konnte ich das Rennen fortsetzen.“

Etwa zur selben Zeit kommt es zur Kontakt zwischen dem #85 JDC/Miller Oreca und dem #46 Fall-Line Audi R8, der in Kurve 5 auf der Strecke liegen bleibt und die nächste Gelbphase auslöst. Viele Teams nutzten die Unterbrechung für ihren ersten Boxenstopp und einen Fahrerwechsel.

Mirco Schultis übergibt das Steuer an seinen schnellen Kollegen Renger van der Zande. Beim Restart führt der 8Star Oreca, jetzt mit Sean Rayhall am Steuer, das Feld weiterhin an. Van der Zande gibt richtig Gas und liegt bereits wieder unter den Top5.

Zur Rennhalbzeit führen noch immer der 8Star Oreca und der #45 Flying Lizard Audi R8 die beiden Klassen an. 48 Minuten vor Rennende kommt Sean Rayhall zum finalen Pitstop an die Box und erhält noch einmal frische Reifen. Nachdem auch die Kontrahenten an der Box waren ist das Feld frisch durchgemischt.

Nach einem heftigem Crash im Warm-Up kommt für die finalen 30 Runden der #7 Starworks Oreca FLM von Sam Bird und Martin Fuentes nach langer Reparatur ins Rennen. 

In Kurve 5 kommt David Ostella im #38 Performance Tech Oreca zu weit nach außen, dreht sich und schlägt rückwärts in die Betonmauer ein. Mit stark onduliertem Heck und defekter Radaufhängung schleppt er sich dann Richtung Box zurück und kollidiert dann beinahe im Corkscrew mit dem #58 Snow Porsche und #44 Magnus Porsche. Bei dem Dreher im Corkscrew geht dann die Aufhängung endgültig entzwei und strandet am Streckenrand vor Kurve 9.

Das RSR Racing Team des führenden Bruno Junqueira geht davon aus, dass eine neue Gelbphase eingeläutet wird und ruft seinen Piloten zum finalen Stopp bevor die Box geschlossen wird.


Doch die Rennleitung sieht kein Bedarf und lässt das Rennen weiterlaufen. Dadurch führt 27 Minuten vor Rennende nun der Niederländer Renger van der Zande im #8 Starworks.

Der zweitplatzierte Sean Rayhall im #25 8Star Oreca kommt durch den Verkehr zunächst besser durch und liegt bereits in Reichweite zu van der Zande der erneut auf einige langsamere GTD's aufläuft.

Als van der Zande an dem Pulk vorbeikommt gehen dem junge Rayhall die Pferde durch als er in Kurve 10 ebenfalls an der Gruppe vorbei will, gerät auf den inneren Curb und dreht sich von der Strecke. Van der Zande kann es nun ruhiger angehen lassen und holt sich am Ende den ersten Sieg in dieser Saison.

 

In der GTD hingegen kommt es zum Herzschlag-Finale. Während Spencer Pumpelly im #45 Flying Lizard Audi R8 das Rennen mit großem Vorsprung auf den #22 Alex Job Porsche anführt geht es dahinter richtig rund.

Mit dem #23 Alex Job Porsche, dem #94 Turner BMW, dem #48 Paul Miller Audi R8 und dem zweiten #35 Flying Lizard Audi R8 kämpfen gleich vier Fahrer um den letzten Podiumsplatz. Nachdem Dane Cameron im BMW an Ian James in Kurve 10 vorbeizieht geht James zum 'Splash-and-Dash' an die Box. Doch wie sieht es bei den anderen Teams aus? Werden sie alle die letzten Minuten noch durchhalten?

Nach James muss nun auch der zweitplatzierte Leh Keen noch einmal rein.



Kurz bevor der Gesamtsieger Renger van der Zande im #8 Starworks Oreca die Ziellinie überfährt geht der in der GTD-Klasse führende Spencer Pumpelly über Start-Ziel. Bereits einige Runden zuvor musste Pumpelly etwas an Speed rausnehmen.

Die Boxencrew ist am zittern. Doch dann passiert das unerhoffte in der Corkscrew und Pumpelly rollt ohne Sprit den Berg hinunter. Von hinten fliegen Dane Cameron im #94 Turner BMW und Christopher Haase im #48 Miller Audi R8 an. Kurz vor der Ziellinie bleibt Pumpelly stehen und landet am Ende nur auf dem sechsten Platz.

'Nose-to-Tail' ziehen Cameron und Haase an Pumpelly vorbei und überqueren die Ziellinie vor dem #44 Magnus Porsche der genauso wie Leh Keen im #22 Alex Job Porsche an dem zweiten #35 Flying Lizard Audi vorbeiziehen.
 

Für den deutschen Mirco Schultis und seinen niederländischen Kollegen Renger van der Zande wirkt der Sieg nach dem verharzten Auftakt wie Balsam auf der Seele. 

Starworks Teambesitzer Peter Baron: „Die Rückkehr von Martini gleich mit einem Sieg zu krönen ist fantastisch. Auf Mircos Leistung zu Rennbeginn bin ich wirklich stolz und ich wusste das wir für Renger eine gute Strategie bereit hatten um ihn in Führung zu bringen. Ich hatte auch vollstes Vertrauen in ihn, das er dort dann bleiben würde. Das war das ideale Resultat um das Team und Renger wieder näher an die Spitze der LMPC-Meisterschaft zu bringen”.

Seit diesem Wochenende ist der Oreca FLM von Mishumotors-Starworks  in den traditionsreichen Farben des Sponsors Martini unterwegs, die eine über 50-jährige Geschichte in der amerikanischen Rennszene haben.

 
 

* Rennen 2 (P & GTLM) *

Beim Start des 23 Wagen großen Hauptrennens kommt Polesitter Johannes van Overbeek im #2 Extreme Speed HPD nur schlecht in Fahrt und fällt hinter Michael Valiante in der #90 Spirit of Daytona Corvette-DP und Gustavo Yacaman im #42 OAK Morgan-Nissan zurück.

Valiante und Yacaman können sich in den ersten Runden vom Rest des Feldes absetzen und geben sich einen hartes Duell um die Führung. In der Corkscrew kommt es dann zum ersten Feindkontakt und beim Andretti Hairpin zieht Yacaman mit Valiante gleich auf, doch Valiante kann sich noch einmal durchsetzen.

Unterdessen fallen die Extreme Speed HPD immer weiter zurück und müssen sich den flotten Corvette-DP von #5 Action Express Racing und #10 W. Taylor Racing geschlagen geben.


Durch die Rundenlangen Zweikämpfe sind die vier Verfolger wieder dicht auf das Führungsduo aufgekommen. Mit nachlassenden Reifen geht Yacaman dann in Kurve 3 die Strecke aus, kommt leicht von der Strecke ab und verliert Platz zwei an die #5 Action Express Corvette-DP von Christian Fittipaldi.

In der GTLM hat sich bislang nach dem Start nichts in der Reihenfolge der Top5 geändert.

Bereits nach 20 Rennminuten kommt dann Polesitter Ed Brown im #2 Extreme Speed HPD an die Box und übergibt das Steuer an den flotten Johannes van Overbeek, der dann eine schnellste Runde nach der anderen hinlegt.

 

 

Nach den Boxenstopp der Top-Teams entbrennt erneut ein beinharter Zweikampf zwischen Alex Brundle im #42 OAK Morgan-Nissan und Richard Westbrook in der #90 SDR Corvette-DP. Brundle schafft es dabei kurz an Westbrook vorbei zu kommen, doch ein paar Kurven weiter holt sich dieser in der Corkscrew seine Position zurück.

Ein Runde später versucht es Brundle erneut im Corkscrew. Doch Westbrook hat es auf den vor ihm liegenden Christian Fittipaldi in der #5 Action Express Corvette-DP abgesehen und schert ebenfalls aus und  drängt so Brundle auf den Curb ab. Brundle räubert über die Streckenbegrenzung, schafft es dann nicht mehr rechtzeitig zu bremsen und knallt in die Seite von Fittipaldi’s Auto  der dann in den zu überrundenden #07 Speedsource Lola-Mazda von Joel Miller rutscht und diesen ins Kiesbett schickt.

 

Mit beschädigter Front kommt Brundle an die Box und wird dann zur weiteren Reparatur hinter die Mauer geschoben. Für Joel Miller endet der Unfall mit defektem Kühler hinter der Boxenmauer. Nach der Reparatur an Brundle's Fahrzeug gibt es dann eine 55-Sekunden Stop&Hold Strafe für den Crash im Corkscrew. Kurz vor Antritt der Zeitstrafe treffen Brundle und Westbrook noch einmal aufeinander bei dem Brundle in Kurve 5 erneut das nachsehen hat und ins Kiesbett abgedrängt wird.

Aufgrund der Boxenstopps führt zeitweise Boris Said in der #31 Marsh Corvette-DP. Doch von hinten kommen Jordan Taylor in der #10 W. Taylor Corvette-DP und Ryan Dalziel im #1 Extreme Speed HPD angeflogen. Da Said die Speed der zwei nicht mitgehen übergibt kurz vor Rennhalbzeit die Führung an Jordan Taylor ab.

 

Im Zweikampf mit Jordan Taylor in der #10 W. Taylor Corvette-DP wird Ryan Dalziel im #1 Extreme Speed HPD nach Kurve 5 plötzlich langsamer. Kurz vor der Corkscrew reicht dann der Vortrieb nicht mehr und bleibt am Streckenrand mit Getriebeproblemen liegen.

Nach einem fulminanten Run von Pierre Kaffer in der ersten Rennhälfte legt sein Teamkollege Giancarlo Fisichella in der zweiten Hälfte nach und positioniert den #62 Risi Ferrari auf Platz drei hinter den beiden BMW's von Dirk Müller und Bill Auberlen. Doch Antonio Garcia in der #3 Corvette liegt ihm dicht auf den Fersen.

Für die Werks-Porsche läuft es an diesem Wochenende alles andere als perfekt. Hingegen läuft es für den privat eingesetzten #17 Falken Porsche mit Wolf Henzler und Bryan Sellers wesentlich besser und liegt zwischenzeitlich auf dem sechsten Platz.

Nach einem schleppendem Start kommt der #01 Ganassi Riley-Ford mit Scott Pruett am Steuer endlich im Fahrt und liegt auf Platz drei liegend nur knapp hinter dem führenden Jordan Taylor in der #10 W. Taylor Corvette-DP und Johannes van Overbeek im #2 Extreme Speed HPD. Van Overbeek kommt in der Endphase immer näher an Jordan Taylor heran.

Nach den Boxenstopps der beiden BMW's geht Giancarlo Fisichella im #62 Risi Ferrari. Dicht gefolgt von Antonio Garcia in der #3 Corvette geht es hoch zur Corkscrew. Dort rollt gerade der DeltaWing aus. Während Garcia den längeren weg links am DeltaWing vorbei wählt räubert Fisichella notgedrungen über den inneren Curb um einer Kollision zu entgehen. Aufgehalten durch dier #5 Action Express Corvette-DP verliert Fisichella wenig später die Führung an Garcia und hat nun Nick Tandy im #911 Werks-Porsche im Rückspiegel.

15 Minuten vor Rennende wird Jordan Taylor mit nachlassenden Reifen langsamer und muss sich van Overbeek geschlagen geben.

Im Kampf um Platz 4 dreht Dirk Müller im #56 BMW Oliver Gavin in der #4 Corvette in der Andretti Hairpin und erhält eine Zeitstrafe. Müller macht dann seinem Teamkollegen Bill Auberlen im #55 BMW den Weg frei, der dann Giancarlo Fisichella im #62 Risi Ferrari mächtig unter Druck setzt, der dann hoch zur Corkscrew etwas zu weit von der Piste kommt und Auberlen ziehen lassen muss.

In der letzten Rennminute will sich Auberlen dann auch noch den #911 Werks-Porsche von Nick Tandy schnappen. Doch der blockt ab und drängt in Kurve 11 Auberlen weit von der Strecke ab. In der letzen Runde verteidigt Tandy in Kurve 11 erneut seine Position.


Auberlen muss voll in die Eisen und kracht Tandy ins Heck und zieht danach an seinem Kontrahenten vorbei. Eine Stunde nach dem Rennen verhängt die Rennleitung dann Nick Tandy und seinem Copiloten Richard Lietz eine 60-Sekunden Stop&Hold Strafe und wird am Ende nur auf Platz 9 gewertet. Giancarlo Fisichella und Pierre Kaffer im #62 Risi Ferrari landen so auf Platz drei vor dem #17 Falken Porsche und er zweiten #4 Corvette. Nach Long Beach holt sich Jan Magnussen und Antonio Garcia bereits den zweiten Sieg in dieser Saison.

Der Gesamtsieg im Rennen ohne Gelbphase sichert sich mit Johannes van Overbeek und Ed Brown im #2 Extreme Speed HPD erstmals ein LMP2 und beendet somit die lange Diskussion um die nachteilige Einstufung der LeMans-Prototypen.


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