Nachdem das Qualifying
für die GT und GX-Fahrzeuge schon unter teils heftigen
Regenbedingungen stattfand entschied man, dass das DP-Qualifying
abzusagen. Einige DP-Teams nutzten allerdings die Zeit um in einem
"optional Training" die Strecke unter diesen Bedingungen kennen zu
lernen. Das DP-Feld ging dafür am Renntag nach der Reihenfolge in der
Teamwertung ins Rennen.
Polesitter Max Angelelli in der #10 W. Taylor Corvette-DP konnte dann
am Start seine Position behaupten. Doch nach Schaltproblemen in der "Busstop"
fällt Angelelli ans Ende des Feldes zurück. Der von Platz 3 gestartete
Alex Popow im #2 Starworks Riley-Ford übernimmt nun die Führung vor
Jon Fogarty in der #99 Stallings Corvette-DP.
Beim Start des
GT-Feldes ziehen der Polesitter Robin Liddell im #57 Stevenson Camaro,
Eric Curran in der #31 Marsh GT-Corvette und Jeff Segal im #61 Ferri/AIM
Ferrari dem Feld davon.
Der von Platz vier ins Rennen gegangene
Audi-Werkspilot Felipe Albuquerque im #24 Audi R8 von Audi Sports Customer Racing gerät allerdings schwer unter Druck durch Alessandro
Balzan im #63 Scuderia Corsa Ferrari. In den schnellen "Esses" kommt
es dann zum Side-by-Side Kontakt bei dem Albuquerque den Ferrari
seines Kontrahenten am Heck erwischt und diesen beinahe umdreht.
Albuquerque kann den Wagen gerade noch abfangen und muss sowohl Balzan als
auch den #93 Turner BMW M3 von Gunter Schaldach ziehen lassen.
Eingangs der "Busstop"-Schikane liegen Schaldach und
Albuquerque gleich auf.
Erneut
kommt es zum Feindkontakt. Schaldach muss über die Wiese im inneren
der Schikane räubern und fällt bis auf Platz 11 zurück.
Nach gerade einmal 5 Minuten nach dem Start kommt die Spitze zum
ersten mal in den Verkehr der langsameren GT und GX-Fahrzeuge. Nach
einem Motorschaden am #62 Snow/Wright Porsche von Andrew Davis kommt
es durch eine Ölspur im "Boot" zur ersten Gelbphase.
Sowohl Spencer Pumpelly im #38 BGB Porsche Cayman als auch Tom Haacker im #80
Truspeed Porsche GT3 drehen sich auf dieser Ölspur, können aber ohne
Einschlag das Rennen fortsetzen. Einige Teams nutzen diese erste
Gelbphase schon für ihren ersten Boxenstopp.
Nach einer längeren
Reparatur kehrt nun auch die #10 W. Taylor Corvette-DP ins Rennen
zurück.
Beim Restart führt Alex Popow im #2 Starworks Riley-Ford das Feld
weiterhin an. Emilio Di Guida ist in seinem ersten DP-Rennen wohl noch
etwas überfordert, fällt mit der #4 8Star Corvette-DP weit zurück und
hält sogar die Spitze der GT-Klasse auf.
Die beiden Ferrari von Jeff
Segal (#61 Ferri/AIM) und Alessandro Balzan (#63 Scuderia Corsa)
schließen nach Kurve 1 auf den führenden Eric Curran in der #31 Marsh
GT-Corvette auf und setzen sich ausgangs der "Esses" neben Curran. Bei
der Anfahrt der "Busstop" hat Balzan die bessere Linie und übernimmt
die Spitze der GT-Klasse.
Kurz vor Ablauf der ersten Stunde kommen die Top5 der DP-Klasse wieder in
den Verkehr. Vor Kurve 11 überholt dann Alex Popow im #2 Starworks
Riley-Ford den #00 Speedsource Mazda und zieht dann in Kurve 11 neben dem
#80 Truspeed Porsche. Der zweitplatzierte Ricky Taylor in der #90 SDR
Corvette-DP zieht hingegen von der anderen Seite neben den Truspeed-Porsche
und hat für Kurve 12 vor Start/Ziel die bessere Linie und übernimmt nach der
Kurve die Gesamtführung.
Bei der Anfahrt zur ersten Kurve ziehen sowohl Jon
Fogarty in der #99 Stallings Corvette-DP als auch Scott Pruett im #01
Ganassi Riley-BMW neben Popow. Popow und Fogarty berühren sich in "The 90"
und Pruett muss über die Auslaufzone ausweichen. Das gibt Dane Cameron im
#42 Sahlen Riley-BMW die Chance und zieht mit Fogarty gleich auf und
übernimmt vor "The Esses" sogar noch Platz zwei von Alex Popow.
Schnellster im Rennen ist zur Zeit Max Angelelli in der #10 W. Taylor
Corvette-DP, der nach seinem langen Boxenstopp 5 Runden verloren hatte. Eine
ganze Zeit lang kann sich Angelelli im Spitzenfeld mitzufahren und zieht
wenig später mit jede Menge Speed am Rennführenden Ricky Taylor in der #90
SDR Corvette-DP vorbei.
Auch nach den ersten Boxenstopps unter grüner Flagge
zieht Angelelli mit großen Schritten an den Konkurrenten vorbei als würden
diese mit angezogener Handbremse fahren.
Nach 1 1/2 Stunden ist das Feld wieder sortiert. Richard Westbrook in der
#90 SDR Corvette-DP führt vor seinem Markenkollegen Michael Valiante in der
#3 8Star Corvette-DP und Justi Wilson im #6 M. Shank Riley-Ford.
In der
GT-Klasse führt derweil Jeff Segal im #61 Ferri/AIM Ferrari vor Alessandro
Balzan im #63 Scuderia Corsa Ferrari und Robin Liddell #57 Stevenson Camaro.
Für Alex Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP geht es in Kurve 9 mit
defekter Aufhängung vorne rechts nur noch gerade aus. Tief im Kiesbett kommt
Gurney kurz vor dem Reifenstapel zum stehen. Vermutlich stammt der Schaden
vom Kontakt mit Alex Popow einige Runden bevor. Ohne fremde Hilfe schafft er
allerdings nicht mehr hinaus und deshalb kommt es zur nächsten Gelbphase.
Mit dem Abschleppwagen wird der Wagen dann hinter die Box gebracht, wo man
auch gleich loslegt und die defekte Aufhängung wechselt.
Noch 4 Stunden und 22 Minuten auf der Uhr geht das Feld, angeführt von
Michael Valiante in der #3 8Star Corvette-DP, wieder ins Rennen.
Nachdem GX-Polesitter Sylvain Tremblay im #70 Speedsource Mazda 6 bereits
früh im Rennen mit Problemen des Turboladers zurück gefallen ist, geht in
Runde 66 nach "The Esses" plötzlich nichts mehr und rollt kurz vor der "Busstop"-Schikane
aus. Tremblay muss von der Strecke geschleppt werden und löst somit eine
weitere Gelbphase aus.
Riesen Pech hat Felipe Albuquerque im #24 Audi R8 als er in der Gelbphase
vor der "Busstop" ausrollt und in die Box geschleppt werden muss. Da
Albuquerque über die NASCAR-Anbindung und nicht durch "The Boot" geschleppt
wird verliert er dann auch noch eine Runde auf die Konkurrenz.
Da die Box
für die GT-Fahrzeuge noch geschlossen ist bekommt er, wie einige andere
Teams in der DP- und GT-Klasse zuvor, nur die zugelassenen 5 Gallonen als
Notbetankung. Somit muss Albuquerque wenig später noch einmal die Box
ansteuern um neue Reifen aufzufassen und den Tank bis zum Rand gefüllt zu
bekommen.
Keine acht Minuten vor der Halbzeit-Marke, bei denen es die ersten Punkte
zur "North American Endurance Championship" gibt wird das Rennen mit der
grünen Flagge wieder frei gegeben.
An der Spitze kommt es zum Gerangel
zwischen Joao Barbosa in der #5 Action Express Corvette-DP und Stephane
Sarrazin in der #3 8Star Corvette-DP, bei dem sich Barbosa durchsetzen kann.
Auch dahinter wird wegen der NAEC-Punkte hart um die Positionen gekämpft.
Nach 3 Stunden, 1 Minute und 8 Sekunden lautet die Spitze:
Pl. |
No. |
Cl. |
Team |
Points |
1 |
5 |
DP |
Action
Express |
10 |
2 |
3 |
DP |
8Star |
8 |
- |
9 |
DP |
Action
Express |
*** |
3 |
90 |
DP |
Spirit of
Daytona |
6 |
4 |
2 |
DP |
Starworks |
4 |
... |
... |
... |
... |
4 |
1 |
57 |
GT |
Stevenson |
10 |
2 |
31 |
GT |
Marsh |
8 |
3 |
69 |
GT |
AIM |
6 |
4 |
61 |
GT |
Ferri/AIM |
4 |
.... |
.... |
.... |
.... |
4 |
1 |
00 |
GX |
SpeedSource |
10 |
2 |
38 |
GX |
BGB |
8 |
- |
70 |
GX |
SpeedSource |
*** |
Ein weiterer Pechvogel heute ist das Sahlen-Team rund um das Fahrzeug mit
der Startnummer 42. Durch die Boxenstopps nach vorne gespült verpasst das
SafetyCar ihn als Spitzenreiter einzufangen.
Aufgrund eines defekten
Boxenfunks im Fahrzeug kann das Team ihn nicht erreichen und ihn auffordern
langsamer zu fahren. Stattdessen reit er sich am Ende des Feldes ein und
erhält nach der Gelbphase eine Stop-and-Go Penalty. Doch auch dieses mal
schafft es das Team nicht ihn an die Box zu rufen und bittet die Rennleitung
um Mithilfe.
Diese zitiert ihn dann mittels schwarzer Flagge an die Box wo er seine
Strafe absitzt. Kurz darauf kommt die 42 erneut an die Box wo eifrig am Funk
gebastelt wird und dann wieder ins Rennen zurück geschickt.
Mit einer heftigen Rauchwolke verabschiedet sich 2 Stunden und 35 Minuten
vor Rennenende der #38 BGB Porsche Cayman von Jim Norman ausgangs der "Busstop"
und sorgt für die nächste Gelbphase.
Doch bevor die Rennleitung das SafetyCar auf die Strecke schickte kommt die DP-Spitze geschlossen zum
nächsten Stopp hinein. Nach dem Ausfall des #70 Mazda und dem Ausfall des
BGB Porsche kann es nun das SpeedSource-Team mit dem #00 Mazda als letztes
GX-Fahrzeug bis zum Rennende gemütlich angehen.
Beim Restart führt Sebastien Bourdais im #2 Starworks Riley-Ford vor
Stephane Sarrazin in der #3 8Star Corvette-DP und den beiden Action Express
Corvette-DP von Joao Barbosa (#5) und Brian Frisselle (#9).
Sarrazin kommt
allerdings beim Start nicht so gut weg, versucht den herbei fliegenden Barbosa abzuhalten und drückt diesen in Richtung Boxenmauer. Barbosa kann
sich durchsetzen und holt sich Position 2. Sarrazin will dies aber nicht auf
sich sitzen lassen und zieht eingangs Turn 10 innen neben Barbosa. Es kommt
zum Feindkontakt und Barbosa dreht sich.
In den Augen der Rennleitung hat es
Sarrazin übertrieben und erhält deshalb eine 60-Sekunden Stop-and-Go Strafe
aufgebrummt.
Nur noch etwas weniger als 1 3/4 Stunden auf der Uhr setzt in Runde 119 nun
doch noch der vorhergesagte Regen ein. Zunächst nur ein leichter Schauer
schlägt das Wetter innerhalb der nächsten 15 Minuten in einen heftigen
Regenfall um.
Einige
Team gehen nur von einem kurzen und leichten Regenschauer aus und ziehen
daher bei ihrem Boxenstop erneut Slickreifen auf. Doch die Piste wird nasser
und nasser und plötzlich drehen sich Reihenweise die Fahrzeuge von der
Strecke. Der Abflug von Jon Fogarty in der #99 Stallings Corvette-DP, Ricky
Taylor in der #90 SDR Corvette-DP und Jeff Westphal im #63 Scuderia Corsa in
Kurve 8 erinnern an den Massenabflug 2004 im Sprintrennen als in der letzten
Kurve mehr als ein dutzend Fahrzeuge in die dort aufgestellten Reifenstapel
einschlugen. Der Rennleitung bleibt nichts anderes übrig als eine erneute
Gelbphase einzuläuten.
So rasch wie der Regen kam verzieht er sich auch schon wieder und die
Strecke trocknet schnell wieder ab. Erneut rufen die Teams ihre Piloten an
die Box um von Regenreifen wieder auf die Slicks wechseln.
Bereits
eine Runde später gibt die Rennleitung das Rennen etwa eine Stunde vor
Rennende wieder frei.
Christian Fittipaldi in der #5 Action Express Corvette-DP zieht in Kurve
eins außen an Ryan Dalziel im #2 Starworks Riley-Ford vorbei und übernimmt
die Führung. Dalziel zieht eingangs der "Esses" zwar noch einmal daneben,
doch bei der Anfahrt der "Busstop" hat Fittipaldi die bessere Linie und kann
den Angriff abwehren.
Nur noch 42 Minuten auf der Uhr kommen Fittipaldi und der neue zweite Scott
Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW gemeinsam an die Box zum auftanken. In der
Hektik des Stopps bekommt Pruett das Signal losfahren zu dürfen. Doch die
Boxencrew war mit dem Tankvorgang noch nicht fertig und reißt den
Tankschlauch mit sich mit. Dieser löst sich zwar wieder schnell, hinterlässt
aber eine Benzinspur in der Boxengasse.
Wegen
des Tankschlauches muss Pruett kurz darauf zu einer 30-Sekunden Stop-and-Go
Strafe noch einmal hinein.
10 Runden vor Rennende verliert der Zweitplatzierte Christian Fittipaldi in
der #5 Action Express Corvette-DP ausgangs Turn 9 die Kontrolle über das
Auto und tänzelt mit dem Heck. Der heran fliegende Oswaldo Negri im #60 M.
Shank Riley-Ford will zunächst rechts vorbei. Doch das Heck von Fittipaldi's
Wagen ist ihm im Weg und entscheidet sich dann links über das Gras zu
fahren. Ohne Kontakt oder Einschlag können beide das Rennen fortsetzen.
Kurz vor Rennende muss dann der führende Brendon Hartley im #2 Starworks
Riley-Ford zu einem kurzen Tankstopp noch einmal an die Box und überlässt
Fittipaldi die Führung.
Fittipaldi
muss gegen Ende dann etwas Speed herausnehmen und holt sich nach 6 Stunden
mit einem Vorsprung von 0,265 Sekunden den Sieg vor Michael Valiante in der
#3 8Star Corvette-DP und Brendon Hartley im #8 Starworks Riley-Ford.
In der GT-Klasse holen sich Robin Liddell und John Edwards im #57 Stevenson
Camaro ihren vierten Sieg in dieser Saison.
Bereits
beim nächsten Rennen entscheidet sich wer NAEC-Meister wird. In der
DP-Klasse führt Enzo Potolicchio mit 32 Punkten vor Joao Barbosa mit 31
Punkten, Christian Fittipaldi mit 28 Punkten sowie Scott Pruett und Memo
Rojas mit jeweils 25 Punkten. In der GT-Klasse führen John Edwards und Robin
Liddell mit 28 Punkten vor Anthony Lazzaro und Emil Assentato mit 26 Punkten
und Bill Auberlen mit 24 Punkten.
In der Rolex SportsCar Series führen Jordan Taylor und Max Angelelli vor
Ryan Dalziel und Alex Popow mit jeweils 194 Punkten vor Christian Fittipaldi
mit 190 Punkten und Jon Fogarty und Alex Gurney mit 189 Punkten. Bei den
GT's führen nun John Potter und Andy Lally mit 199 Punkten vor Robin Liddell
und John Edwards sowie Alessandro Balzan mit 193 Punkten. |