Nach
einem glänzenden dritten Platz beim 24-Stunden-Rennen von Daytona erhielt
das Team von Michael Shank einen heftigen Dämpfer. Wegen mechanischen Unregelmäßigkeiten am Motor durfte
man zwar Position drei behalten, verlor neben dem Preisgeld auch noch
sämtliche Punkte. Auch wenn diese Disqualifizierung nicht leicht
wegzustecken ist ging es für Shank mit der Planung für die restliche Saison
weiter. Seit langem tritt das Team nun wieder mit zwei Wagen in der
kompletten Saison an und verpflichtete hierfür neben Gustavo Yacaman den ehemaligen Formel 1 Piloten Antonio Pizzonia.
Bereits in Daytona präsentierte Shank zusammen mit Motorenbauer Roush-Yates
den Ford EcoBoost 3.5L V6-TwinTurbo der im kommendem Jahr zum Einsatz kommen
soll.
Zur
Rennpremiere auf dem 3,41-Meilen langem "Circuit of the Americans" gesellt
sich der Texaner Tracy Krohn mit seinem 2008er Lola-Ford. Doch weitere
Starts sind fürs erste nicht geplant.
Große Enttäuschung herrscht bei den Fans, dass nach dem sensationellen
GT-Sieg in Daytona nur ein einziger Audi R8 vom APR Motorsports Team mit Ian
Baas und Matthew Bell nach Austin anreiste.
Nicht gerade unerwartet aber dennoch traurig ist der Ausstieg von McMahon
Raceworks aus der GX-Klasse. Nach einigem Hin-und-Her bleib man zunächst dem
Saisonstart fern obwohl der Wagen "einsatzfähig" in der firmeneigenen Garage
hatte. Dieser wurde nun an ein anderes Team verkauft, dass den Wagen aber
nicht in der GARR einsetzen wolle. |
Am Start kommt Polesitter Jon Fogarty in der #99 Stallings Corvette-DP gut
weg, doch im Bergauf-Stück zur ersten Kurve zieht Memo Rojas im #01 Ganassi
Riley-BMW links mit ihm auf und geht als erster durch die Kurve. Pech
hingegen hat Jordan Taylor in der #10 WTR Corvette-DP der sich rechts neben
Fogarty setzte und in der Kurve über die staubige Auslaufzone muss.
Beim Start der GT's kann sich Alessandro Balzan im #63 Scuderia Corse
Ferrari bereits früh vom Rest des Feldes absetzen.
Nachdem Ricky Taylor in der #90 SDR Corvette-DP an Jon Fogarty vorbei geht,
zieht auch sein Bruder Jordan Taylor an diesem vorbei. Kurze Zeit kommt es
zum Zweikampf der beiden Taylor-Brüder. Doch Fogarty kann schnell wieder
aufschließen und erobert sich Rang drei hinter Ricky Taylor zurück.
Aber auch dahinter kommt es zum Gerangel. Nachdem Alex Popow im #2 Starworks
Riley-Ford und Gustavo Yacaman im #6 Shank Riley-Ford um Platz fünf kämpften
musste Popow seinen Kontrahenten ziehen lassen und wurde dann von Burt
Frisselle in der #9 Action Express Corvette-DP bei der Anfahrt zur Kurve 15
am Heck getroffen.
Popow dreht sich. Frisselle kann nicht mehr ausweichen
und wird von Popow am rechten Hinterrad getroffen. Während Popow nur einen
beschädigte Fronthaube davonträgt muss Frisselle mit gebrochener Aufhängung
die Box aufsuchen und fällt weit zurück.
Nach einer längeren Reparaturphase
darf dann die #9 Corvette nochmals zu einer 60-sekündigen Penalty für den
vermeidlichen Crash an die Box.
Nach einem Kontakt zwischen Jon Fogarty in der #99 Stallings Corvette-DP und
Tom Long im #70 SpeedSource Mazda 6GX liegen die Taylor-Brüder wieder auf
den Plätzen 2 und 3. Trotz Kollision schafft es wenig später Tom Long zum
ersten mal in dieser Saison den Mazda in Führung zu bringen.
Doch in Runde
15 rollt Tom Long plötzlich auf der Start-Ziel-Geraden mit mechanischen
Problemen langsam aus. Wieder einmal macht der Motor Probleme. Dieses mal
sind es aber nicht die Zylinder sondern der Turbolader der keinen Boost mehr
bietet.
Bei der Anfahrt zur Kurve 1 ist Paul Dalla Lana im # 94 Turner BMW vom
Bremspunkt seines Teamkollegen Michael Marsal im zweiten #93 BMW überrascht
und zieht zur Vermeidung eines Crashs links neben ihm.
Doch das Lenkmanöver
war zu hart und Dalla Lana dreht sich und die nachfolgenden Fahrzeuge können
nur mit viel Glück eine Kollision verhindern. Doch nach dem Dreher will der
BMW nicht mehr von der Stelle und löst die erste Gelbphase des Rennens aus.
In der Gelbphase kommt es dann in der Boxengasse zu einem Zwischenfall.
Gerade als ein Crewmitglied vom Stallings-Team mit einem frischen Reifen zum
rechten Vorderrad springt kommt Enzo Potolicchio mit der #3 8Star
Corvette-DP angefahren. Nur mit viel Glück trifft Potolicchio nur den
Reifen, der durch die Box kullert.
Das Crewmitglied stürzt zwar zu Boden -
steht aber direkt wieder auf und beendet seine Arbeit zu gewohnt.
Ausgangs
der Boxengasse kommt es dann beinahe zum nächsten Zwischenfall als das
bisherige Führungstrio aus der Box will - aber gerade in diesem Moment die
Ausfahrt geschlossen wird. Erst als alle auf der Strecke gebliebenen
Fahrzeuge vorbeigezogen sind dürfen die WTR-Corvette, der Ganassi-Riley und
die Stallings-Corvette wieder los.
Beim Restart zieht Leader Christian Fittipaldi in der #5 Action Express
Corvette-DP und Oswaldo Negri im #60 Shank Riley-Ford davon. Doch Memo Rojas
im #01 Ganassi Riley-BMW bleibt dem Duo dicht auf den Fersen und holt sich
wenig später die Führung zurück.
Doch Rojas hatte es zuvor nicht leicht an
Fittipaldi vorbei zu kommen da dieser immer wieder heftig die Tür zu wirft.
Auch als Max Angelelli in der #10 WTR Corvette-DP an Fittipaldi vorbei will
drängt Fittipaldi seinen Kontrahenten in die Boxenausfahrt. Den
Rennkommisaren ist das genug und verwarnt nun Fittipaldi wegen Blockings.
Auf einem guten zweiten Platz liegend kollabiert an Eric Curran's #31 Marsh
GT-Corvette die vordere Radaufhängung und schleppt sich an die Box.
Knapp eine Stunde vor Rennende geben sich Max Angelelli in der #10 WTR
Corvette-DP und Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW zunächst in der Box
und dann auf der Strecke ein packendes Duel. Side-by-Side geht es durch die
Esses. Doch dann geht Pruett der Platz aus und muss über den Curb. Der Wagen
steigt vorne auf und ist kurz mit allen vier Reifen in der Luft. Pruett
trifft Angelelli erneut in der Seite und verliert dabei seine Fronthaube.
Nachdem Pruett sich an der Box eine neue Haube abgeholt hat kracht es auf
der Strecke erneut. Diesmal sind Oswaldo Negri im #60 Shank Riley-Ford und
Richard Westbrook in der #90 SDR Corvette-DP die Kontrahenten.
Westbrook
erwischt Negri bei der Anfahrt zu Kurve 15 leicht am Heck und dreht diesen
um. Negri kann nach dem Dreher zunächst noch weiter fahren, doch der
Kotflügel hinten links schleift am Reifen und schlitzt diesen in Kurve 2
letztlich auf.
Beim Versuch den Wagen an die Box zu steuern bleibt Negri
wenige Kurven später aber liegen und löst eine weitere Gelbphase aus.
Kurz vor der Gelbphase bekommt der auf Platz drei liegende Alex Gurney in
der #99 Stallings Corvette-DP von der Rennleitung die schwarze Flagge
gezeigt. Doch verbrochen hat Gurney nichts - das Team bat darum, weil man
aufgrund von Funkproblemen ihren Piloten nicht erreichen konnte.
Während der
Gelbphase vermeldet das SpeedSource-Team nach den frühen Problemen mit dem Turbolader am #70 Probleme mit der Spritzufuhr. Der #00 Mazda schied
bereits zuvor mit
Problemen der Kraftübertragung aus. Somit ist aktuell der #38 BGB Porsche Cayman der
einzigste Wagen in der GX-Klasse.
Noch knapp eine halbe Stunde zu fahren führt Brendon Hartley im #8 Starworks Riley-Ford
beim Restart das Feld vor Dan Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP,
Antonio Pizzonia im #6 Shank Riley-Ford und Scott Pruett im #01 Ganassi
Riley-BMW an.
Im Zweikampf zwischen Antonio Pizzonia und Scott Pruett erwischt Pizzonia in
Kurve 1 die schlechtere Linie. Als er dann nach innen ziehen will sticht
dort Max Angelelli in der #10 WTR Corvette-DP hinein. Pizzonia wird dabei
von Angelelli seitlich getroffen und umgedreht und muss das gesamte Feld an
sich vorbeiziehen lassen.
Für diesen vermeidlichen Kontakt muss Angelelli
wenig später zu einer 60-Sekunden-Zeistrafe an die Box.
Riesiges Pech hat der Gesamtführende Brendon Hartley im #8 Starworks
Riley-Ford. Bei der Überrundung des einzigsten Audi R8 im Feld kommt es zum
Kontakt und die rechte Hinterradaufhängung geht entzwei.
Für Hartley ist das
Rennen 14 Minuten vor dem fallen der karierten Flagge vorzeitig beendet.
Alex Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP übernimmt die Führung vor Scott
Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW und Ryan Dalziel im #2 Starworks Riley-Ford.
Kurz darauf geben sich die beiden Führenden in der GT-Klasse einen harten
Kampf. Tür-an-Tür gehen Andy Lally im #44 Magnus Porsche und Alessandro Pier
Guidi im #63 Scuderia Corse Ferrari durch die Esses. Keiner gibt nach und so
kommt es Ausgangs der Esses dazu, dass Pier Guidi seinen Kontrahenten in die
Auslaufzone drückt.
Die Rennkommisare sind streng und verhängen Pier Guidi
ebenfalls eine 60-sekündige Strafe. Lally fällt in der Endphase etwas zurück
und muss den #94 Turner BMW mit Bill Auberlen am Steuer ziehen lassen.
Zum Ende des Rennens entbrennt unter den Top3 der DP's ein heißer Kampf.
Alex Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP kann seine Führung gegen die
beiden Kontrahenten Scott Pruett im Ganassi Riley-BMW und Ryan Dalziel im #2
Starworks Riley-Ford behaupten.
Im Verkehr bleibt in den Esses dann Pruett
hinter Anthony Lazzaro im #69 AIM Ferrari hängen. Dalziel zieht neben Pruett
und kann dann in der nächsten Kurve außen am Ferrari vorbei.
Pruett hingegen
bleibt auch in der darauf folgenden Kurve hinter dem Ferrari hängen. In den
letzten 1 1/2 Runden schafft es Pruett dann auch nicht mehr an Dalziel heran
und landet am Ende auf Platz drei.
Für das in Texas beheimatete Team von Bob Stallings ist es der erste Sieg
seit Montreal 2011. In der Meisterschaft führt Ganassi Racing mit 65
Punkten vor dem Stallings Team mit 59 Punkten und Wayne Taylor Racing mit 53
Punkten.
Nach dem Rennen wurde dann beim #2 Starworks Riley-Ford eine unautorisierte
Modifikation am Betankungssystem festgestellt und verhängte neben einer
5.000 US-Dollar-Strafe einen 3-Punkte-Abzug in der Fahrer, Team und
Motoren-Hersteller Meisterschaft.
In der GT-Klasse übernimmt mit 51 Punkten das Turner Motorsport
Team mit dem Sieg in Austin Platz drei in der Wertung hinter Magnus Racing
mit 58 Punkten und #69 AIM Autosport mit 56 Punkten. |