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Grand-Am of the Americas (presented by GAINSCO and TOTAL)

2013
GARR RSCS
AMERICAN
SPORTSCAR.racing

Circuit of the Americas / Austin / Texas / USA
01.03. - 02.03.2013
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 

 
Bericht von Harald Gallinnis (GT-Eins) und Stefan Volk
 
 
Bilder von GrandAm und Dan "Sput" Dodge / GARRA20
 

* Vorwort *

Nach einem glänzenden dritten Platz beim 24-Stunden-Rennen von Daytona erhielt das Team von Michael Shank einen heftigen Dämpfer. Wegen mechanischen Unregelmäßigkeiten am Motor durfte man zwar Position drei behalten, verlor neben dem Preisgeld auch noch sämtliche Punkte. Auch wenn diese Disqualifizierung nicht leicht wegzustecken ist ging es für Shank mit der Planung für die restliche Saison weiter. Seit langem tritt das Team nun wieder mit zwei Wagen in der kompletten Saison an und verpflichtete hierfür neben Gustavo Yacaman den ehemaligen Formel 1 Piloten Antonio Pizzonia.

Bereits in Daytona präsentierte Shank zusammen mit Motorenbauer Roush-Yates den Ford EcoBoost 3.5L V6-TwinTurbo der im kommendem Jahr zum Einsatz kommen soll.


Zur Rennpremiere auf dem 3,41-Meilen langem "Circuit of the Americans" gesellt sich der Texaner Tracy Krohn mit seinem 2008er Lola-Ford. Doch weitere Starts sind fürs erste nicht geplant.

Große Enttäuschung herrscht bei  den Fans, dass nach dem sensationellen GT-Sieg in Daytona nur ein einziger Audi R8 vom APR Motorsports Team mit Ian Baas und Matthew Bell nach Austin anreiste.

Nicht gerade unerwartet aber dennoch traurig ist der Ausstieg von McMahon Raceworks aus der GX-Klasse. Nach einigem Hin-und-Her bleib man zunächst dem Saisonstart fern obwohl der Wagen "einsatzfähig" in der firmeneigenen Garage hatte. Dieser wurde nun an ein anderes Team verkauft, dass den Wagen aber nicht in der GARR einsetzen wolle.

 
 
* Training / Qualifying *

Nach einem inoffiziellen Test zunächst Starworks Motorsports die  Bestzeit auf den Asphalt legte, musste man sich im Training und auch im Qualifying den Corvette-DP's geschlagen geben.

Bereits im ersten Training legten Jon Fogarty und Alex Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP die beste Trainingszeit des Wochenendes hin und holte sich im späteren Qualifying auch noch die Pole-Position und teilt sich mit Wayne Taylor Racing die erste Startreihe. Mit Burt Frisselle in der #9 Action Express und Ricky Taylor in der #90 Spirit of Daytona Corvette-DP liegen gleich vier Chevrolet unter den Top 5.  Lediglich Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW konnte sich durchsetzen und holte sich Startplatz 3.




Nachdem alle 4 Ferraris in den Trainings unter den Top 6 kamen tat sich die Konkurrenz auch beim Qualifying schwer diese zu schlagen.

Mit Alessandro Balzan vom Team #63 Scuderia Corsa und "Max" Papis vom Team #61 Ferri/AIM ging die Startreihe eins komplett an die Italiener. Dahinter starten der Brumos Porsche und der Stevenson Camaro und der Marsh Racing GT-Corvette.

 
 
* Rennen *

Am Start kommt Polesitter Jon Fogarty in der #99 Stallings Corvette-DP gut weg, doch im Bergauf-Stück zur ersten Kurve zieht Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW links mit ihm auf und geht als erster durch die Kurve. Pech hingegen hat Jordan Taylor in der #10 WTR Corvette-DP der sich rechts neben Fogarty setzte und in der Kurve über die staubige Auslaufzone muss.

Beim Start der GT's kann sich Alessandro Balzan im #63 Scuderia Corse Ferrari bereits früh vom Rest des Feldes absetzen.

Nachdem Ricky Taylor in der #90 SDR Corvette-DP an Jon Fogarty vorbei geht, zieht auch sein Bruder Jordan Taylor an diesem vorbei. Kurze Zeit kommt es zum Zweikampf der beiden Taylor-Brüder. Doch Fogarty kann schnell wieder aufschließen und erobert sich Rang drei hinter Ricky Taylor zurück.

Aber auch dahinter kommt es zum Gerangel. Nachdem Alex Popow im #2 Starworks Riley-Ford und Gustavo Yacaman im #6 Shank Riley-Ford um Platz fünf kämpften musste Popow seinen Kontrahenten ziehen lassen und wurde dann von Burt Frisselle in der #9 Action Express Corvette-DP bei der Anfahrt zur Kurve 15 am Heck getroffen.

Popow dreht sich. Frisselle kann nicht mehr ausweichen und wird von Popow am rechten Hinterrad getroffen. Während Popow nur einen beschädigte Fronthaube davonträgt muss Frisselle mit gebrochener Aufhängung die Box aufsuchen und fällt weit zurück.

Nach einer längeren Reparaturphase darf dann die #9 Corvette nochmals zu einer 60-sekündigen Penalty für den vermeidlichen Crash an die Box.


Nach einem Kontakt zwischen Jon Fogarty in der #99 Stallings Corvette-DP und Tom Long im #70 SpeedSource Mazda 6GX liegen die Taylor-Brüder wieder auf den Plätzen 2 und 3. Trotz Kollision schafft es wenig später Tom Long zum ersten mal in dieser Saison den Mazda in Führung zu bringen.

Doch in Runde 15 rollt Tom Long plötzlich auf der Start-Ziel-Geraden mit mechanischen Problemen langsam aus. Wieder einmal macht der Motor Probleme. Dieses mal sind es aber nicht die Zylinder sondern der Turbolader der keinen Boost mehr bietet.

Bei der Anfahrt zur Kurve 1 ist Paul Dalla Lana im # 94 Turner BMW vom Bremspunkt seines Teamkollegen Michael Marsal im zweiten #93 BMW überrascht und zieht zur Vermeidung eines Crashs links neben ihm.

Doch das Lenkmanöver war zu hart und Dalla Lana dreht sich und die nachfolgenden Fahrzeuge können nur mit viel Glück eine Kollision verhindern. Doch nach dem Dreher will der BMW nicht mehr von der Stelle und löst die erste Gelbphase des Rennens aus.

In der Gelbphase kommt es dann in der Boxengasse zu einem Zwischenfall. Gerade als ein Crewmitglied vom Stallings-Team mit einem frischen Reifen zum rechten Vorderrad springt kommt Enzo Potolicchio mit der #3 8Star Corvette-DP angefahren. Nur mit viel Glück trifft Potolicchio nur den Reifen, der durch die Box kullert.

Das Crewmitglied stürzt zwar zu Boden - steht aber direkt wieder auf und beendet seine Arbeit zu gewohnt.



Ausgangs der Boxengasse kommt es dann beinahe zum nächsten Zwischenfall als das bisherige Führungstrio aus der Box will - aber gerade in diesem Moment die Ausfahrt geschlossen wird. Erst als alle auf der Strecke gebliebenen Fahrzeuge vorbeigezogen sind dürfen die WTR-Corvette, der Ganassi-Riley und die Stallings-Corvette wieder los.

Beim Restart zieht Leader Christian Fittipaldi in der #5 Action Express Corvette-DP und Oswaldo Negri im #60 Shank Riley-Ford davon. Doch Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW bleibt dem Duo dicht auf den Fersen und holt sich wenig später die Führung zurück.

Doch Rojas hatte es zuvor nicht leicht an Fittipaldi vorbei zu kommen da dieser immer wieder heftig die Tür zu wirft.



Auch als Max Angelelli in der #10 WTR Corvette-DP an Fittipaldi vorbei will drängt Fittipaldi seinen Kontrahenten in die Boxenausfahrt. Den Rennkommisaren ist das genug und verwarnt nun Fittipaldi wegen Blockings.

Auf einem guten zweiten Platz liegend kollabiert an Eric Curran's #31 Marsh GT-Corvette die vordere Radaufhängung und schleppt sich an die Box.

Knapp eine Stunde vor Rennende geben sich Max Angelelli in der #10 WTR Corvette-DP und Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW zunächst in der Box und dann auf der Strecke ein packendes Duel. Side-by-Side geht es durch die Esses. Doch dann geht Pruett der Platz aus und muss über den Curb. Der Wagen steigt vorne auf und ist kurz mit allen vier Reifen in der Luft. Pruett trifft Angelelli erneut in der Seite und verliert dabei seine Fronthaube.

Nachdem Pruett sich an der Box eine neue Haube abgeholt hat kracht es auf der Strecke erneut. Diesmal sind Oswaldo Negri im #60 Shank Riley-Ford und Richard Westbrook in der #90 SDR Corvette-DP die Kontrahenten.

Westbrook erwischt Negri bei der Anfahrt zu Kurve 15 leicht am Heck und dreht diesen um. Negri kann nach dem Dreher zunächst noch weiter fahren, doch der Kotflügel hinten links schleift am Reifen und schlitzt diesen in Kurve 2 letztlich auf.

Beim Versuch den Wagen an die Box zu steuern bleibt Negri wenige Kurven später aber liegen und löst eine weitere Gelbphase aus.




Kurz vor der Gelbphase bekommt der auf Platz drei liegende Alex Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP von der Rennleitung die schwarze Flagge gezeigt. Doch verbrochen hat Gurney nichts - das Team bat darum, weil man aufgrund von Funkproblemen ihren Piloten nicht erreichen konnte.

Während der Gelbphase vermeldet das SpeedSource-Team nach den frühen Problemen mit dem Turbolader am #70 Probleme mit der Spritzufuhr. Der #00 Mazda schied bereits zuvor mit Problemen der Kraftübertragung aus. Somit ist aktuell der #38 BGB Porsche Cayman der einzigste Wagen in der GX-Klasse.





Noch knapp eine halbe Stunde zu fahren führt Brendon Hartley im #8 Starworks Riley-Ford beim Restart das Feld vor Dan Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP, Antonio Pizzonia im #6 Shank Riley-Ford und Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW an.

Im Zweikampf zwischen Antonio Pizzonia und Scott Pruett erwischt Pizzonia in Kurve 1 die schlechtere Linie. Als er dann nach innen ziehen will sticht dort Max Angelelli in der #10 WTR Corvette-DP hinein. Pizzonia wird dabei von Angelelli seitlich getroffen und umgedreht und muss das gesamte Feld an sich vorbeiziehen lassen.

Für diesen vermeidlichen Kontakt muss Angelelli wenig später zu einer 60-Sekunden-Zeistrafe an die Box.



Riesiges Pech hat der Gesamtführende Brendon Hartley im #8 Starworks Riley-Ford. Bei der Überrundung des einzigsten Audi R8 im Feld kommt es zum Kontakt und die rechte Hinterradaufhängung geht entzwei.

Für Hartley ist das Rennen 14 Minuten vor dem fallen der karierten Flagge vorzeitig beendet. Alex Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP übernimmt die Führung vor Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW und Ryan Dalziel im #2 Starworks Riley-Ford.








Kurz darauf geben sich die beiden Führenden in der GT-Klasse einen harten Kampf. Tür-an-Tür gehen Andy Lally im #44 Magnus Porsche und Alessandro Pier Guidi im #63 Scuderia Corse Ferrari durch die Esses. Keiner gibt nach und so kommt es Ausgangs der Esses dazu, dass Pier Guidi seinen Kontrahenten in die Auslaufzone drückt.

Die Rennkommisare sind streng und verhängen Pier Guidi ebenfalls eine 60-sekündige Strafe. Lally fällt in der Endphase etwas zurück und muss den #94 Turner BMW mit Bill Auberlen am Steuer ziehen lassen.







Zum Ende des Rennens entbrennt unter den Top3 der DP's ein heißer Kampf. Alex Gurney in der #99 Stallings Corvette-DP kann seine Führung gegen die beiden Kontrahenten Scott Pruett im Ganassi Riley-BMW und Ryan Dalziel im #2 Starworks Riley-Ford behaupten.

Im Verkehr bleibt in den Esses dann Pruett hinter Anthony Lazzaro im #69 AIM Ferrari hängen. Dalziel zieht neben Pruett und kann dann in der nächsten Kurve außen am Ferrari vorbei.

Pruett hingegen bleibt auch in der darauf folgenden Kurve hinter dem Ferrari hängen. In den letzten 1 1/2 Runden schafft es Pruett dann auch nicht mehr an Dalziel heran und landet am Ende auf Platz drei.



Für das in Texas beheimatete Team von Bob Stallings ist es der erste Sieg seit Montreal 2011.  In der Meisterschaft führt Ganassi Racing mit 65 Punkten vor dem Stallings Team mit 59 Punkten und Wayne Taylor Racing mit 53 Punkten.

Nach dem Rennen wurde dann beim #2 Starworks Riley-Ford eine unautorisierte Modifikation am Betankungssystem festgestellt und verhängte neben einer 5.000 US-Dollar-Strafe einen 3-Punkte-Abzug in der Fahrer, Team und Motoren-Hersteller Meisterschaft.

In der GT-Klasse übernimmt mit 51 Punkten das Turner Motorsport Team mit dem Sieg in Austin Platz drei in der Wertung hinter Magnus Racing mit 58 Punkten und #69 AIM Autosport mit 56 Punkten.


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