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Vorwort * |
Während man für die vergangene Saison aus wirtschaftlichen Gründen den
Oktober-Test ausfallen ließ, reiste die GrandAm-Gemeinde Anfang vergangener
Woche zum Virginia International Raceway.
Mit ein Grund für den frühen "Saisonstart" sind die neuen
Continental-Reifen. Nach einem Jahr in der kleineren Klasse, der Sports Car
Challenge, führt man nun auch für die DP und GT's die Reifen des deutschen
Herstellers ein und ist nach Goodyear, Hoosier und Pirelli der vierte
Alleinausrüster seit Beginn der DP-Ära im Jahr 2003.
Mit 14 GT's und 8 DP's waren alle bisher vertretenen Marken beim Test dabei. |
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Silly Season Notes * |
Nach dem finalen Rennen auf dem Miller Motorsports Park blieb es bezüglich
der 2011er Saison lange ruhig. So wurde auch jetzt erst der Terminkalender
für die neue Saison bekannt gegeben.
Nach dem Test auf dem VIR geht es Anfang Dezember nach Homestead zu testen.
Einen Monat später findet dann das "Roar before the Rolex 24" Anfang Januar
statt.
Die zwölf Rennen in 2011 sind:
27.-30.01. Daytona 24-Stunden
04.-05.03. Homestead (GP of Miami)
08.-09.04. Barber MSP
13.-14.05. Virginia (Bosch 250-Meilen)
29.-30.05. Lime Rock Park (Memorial Day)
03.-04.06. Watkins Glen (Sahlen's 6h)
25.-26.06. Road America / Elkhart Lake
08.-09.07. Laguna Seca
23.-24.07. Thunderbolt (New Jersey 250)
12.-13.08. Watkins Glen (Crown Royal 200)
16.-17.09. Mid-Ohio (EMCO Gears Classic)
Neber dem Terminkalender gibt es aber auch einige Teamverkündungen. So kehrt
Brumos Racing, seit 1953 im Rennsport tätig, nach 8 Jahren in der DP-Klasse
zu seinen alten Wurzeln zurück und startet 2011 mit einem Porsche 911. An
Bord des GT3 werden Andrew Davis und Lehman "Leh" Keen ins Lenkrad greifen.
Die bisher von Brumos Racing eingesetzten Riley Mk.XI bleiben allerdings
nicht in der Garage stehen, sondern werden Action Express Racing eingesetzt.
Der ehemalige Brumos Riley mit der Startnummer 59 startet künftig mit der
Nummer 5. Der #58 Riley hingegen wird als Ersatzwagen genutzt. Zum Oktober
Test kam Action Express mit allen drei Wagen und dem Cayenne based V8 von
Tuner Lozano Brothers im Rücken.
In der 2010er Saison nur durch Bob Stallings Racing vertreten erhält General
Motors mit Wayne Taylor Racing und Spirit of Daytona zwei neue Kunden.
Kurzfristig, aber dennoch pünktlich zum VIR-Test installierte Wayne Taylor
Racing den neuen Chevy 5.0l V8 von Earnhardt Childress Racing in den Dallara
DP. Zur Unterstützung von Max Angelelli und seinem Sohn Ricky griff Wayne
Taylor dieses mal selbst ins Lenkrad.
Nach dem Niedergang von ProtoAuto mehren sich die Gerüchte, dass die Lola's
von Tracy Krohn künftig in der Garage bleiben werden. Ob Krohn wieder zum
Riley-Chassis zurückkehren wird oder sogar die GrandAm verlassen wird ist
noch nicht bekannt.
Der lange erwartete Comeback der Ford Mustangs von Blackforest Motorsports
kam beim VIR-Test endlich zustande. Eigentlich sollte der Wagen bereits zum
Rennen in Montreal bzw. auf dem Miller Motorsports Park an den Start gehen,
doch aufgrund einiger Probleme wurde der Wagen erst jetzt fertig und hofft
für die neue Saison gerüstet zu sein.
Mit TRG, Magnus, Brumos sowie Mitchum und Autometrics, die vermutlich nur
beim 24-Stunden-Rennen am Start sein werden, sind 2011 wieder ein paar mehr
Porsche auf der Teilnehmerliste. Auch an der BMW-Front tut sich etwas - so
vermeldete man vor einiger Zeit, dass Turner Motorsports einen zweiten M6
aufbaut und zumindest für sporadische Starts melden wird.
Nach dem Weggang von Andrew Davis wird Stevenson Motorsports 2011 vermutlich
über die Saison hinweg nur noch mit einem Chevy Camaro an den Start gehen.
Dank Jordan Taylor scheint Autuohaus Motorsports im kommenden Jahr eine
volle Saison fahren können. Nach einem recht guten Jahr mit nur mäßigen
Erfolg wird Leighton Reese seine Corvette vermutlich durch einen Camaro
tauschen. Ob Reese seine Corvette dabei auf den Camaro umbauen lässt oder
den an Stevenson Motorsports verkauften Wagen, der vom Pontiac GXP.R auf den
Chevy Camaro umgebaut wurde zurückkaufen wird ist noch unklar.
Das wohl aufregendste Projekt stammt vom Team Toro Corse / WilMar Racing.
Anstelle der 2010 eingesetzten Ferrari's will man im nächsten Jahr zwei
Lamborghini Gallardo an den Start bringen. Derzeit beschäftigt man sich mit
dem strengen Homologations-Prozess und hofft den Wagen möglichst schon zum
Dezember-Test am Start zu haben. Im ersten Lambo sollen beim 24-Stunden
Rennen Bob Michaelian, der Monogasse Christian Montanari, Nathan Swartzbaugh
und Roger Yasukawa ins Lenkrad greifen, während auf dem zweiten Wagen sich
Jim Michaelian, die Teamchefs Filippo Marchino und Jay Wilton sowie zwei
noch nicht bekannte Fahrer abwechseln sollen.
Auch hinsichtlich der GrandAm Zukunft gab es in den letzten Tagen so einiges
neues. So wurde zum Beispiel beim Deutschland-Finale der DTM in Hockenheim
die Kooperation zwischen NASCAR/GrandAm und der deutschen Serie bekannt
gegeben. So soll ab 2013 eine neue Serie in USA ins leben gerufen werden,
die an 6 NASCAR-Events auf Ovalkursen und an 6 GrandAm-Events auf
Straßenkursen als separate Serie starten wird.
Des weiteren entwickelte Andy Blackmore in Zusammenarbeit mit SPEED.com und
Marshall Pruett an eine Studie auf Basis des Riley Mk.XX für die dritte
Generation der Daytona-Prototypen, die ab dem Jahr 2012 an den Start gehen
wird. Mehr hierzu bei
AndyBlackmoreDesign.com.
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Testtag 1
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Der zweitägige Test begann Dienstagmorgen mit Nebel. Bei kühlen 9 Grad
Celsius fuhr Bill Auberlen im #94 Turner BMW M6 als erstes auf die Strecke.
Kurz darauf folgte Sylvain Tremblay im #68 SpeedSource Mazda. Erst als sich
der Nebel langsam verzog und die Sonne durchkam wagte sich der Rest auf die
Strecke.
Seth Neiman, Teamchef und Fahrer von Flying Lizard Motorsports kam zum VIR
um Darren Law im #58 Action Express Riley-Porsche zu unterstützen. Für
Neiman, der sonst in der ALMS-Serie am Start ist, ist es das erste mal
einen Daytona Prototypen zu steuern.
Ross Kaiser, Champion des britischen Radical-Cups und Sieger der 2011er
Sunoco Daytona Challenge durfte gegen Vormittag in dem #77 Doran
Dallara-Ford seine ersten Runden auf amerikanischen Boden drehen.
Kaiser war von seinem Ausflug im Dallara extrem angetan. Zwar durfte er
bereits vor einem Monat den ehemaligen Cheever Crawford-Porsche in
Silverstone pilotieren, doch der Dallara ist doch in vielerlei Sicht anders.
Nach einigen "Kennenlernrunden" schaffte er dann gegen Nachmittag einige
schnelle Runden auf den Asphalt zu brennen. Als Coach hat sich Guy Cosmo zur
Verfügung gestellt.
Gemeinsam mit seinem neuen Full-Time Teamkollegen Memo Gidley verbrachte
Wayne Nonnamaker mit dem neuen Mazda RX-8 fast den ganzen Morgen um die
neuen Reifen und den Wagen kennen zulernen. Das Team besitzt zwar bereits
zwei Mazda RX-8 - die haben aber schon ein paar Jahre älter als der
Jahreswagen, der zuletzt mit der Startnummer #70 von SpeedSource eingesetzt
wurde.
Sylvain Tremblay, Teamchef und Pilot von SpeedSource fuhr indes auf dem #68
Mazda.
Einzigster Zwischenfall am Dienstag war der Ausflug von Tom Nastasi im #11
Blackforest Ford Mustang, der im "Oak Tree" von der Strecke flog. Nach
kurzer Reparaturpause konnte man dann aber den Test wieder aufnehmen. |
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Testtag 2
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Am
frühen Mittwochmorgen bekamen dann die Teams und Fahrer dann auch
gleich einmal die Chance die Regenreifen von Continental
auszuprobieren. Zu dem morgendlichen Nebel gesellte sich nämlich ein
länger andauernder Nieselregen. James Gue im #41 Dempsey Mazda war neben Jan Magnussen einer
der wenigen der auf die Strecke ging. Sowohl Gue als auch Magnussen war von
den Regenreifen auf der immer nasser werdenden Strecke positiv überrascht.
Neben 8 GT's war Ricky Taylor im #10 W. Taylor Dallara-Ford als einzigster
DP-Pilot 17 Runden lang im Regen auf der Strecke.
Während der Test für Cory Friedman im #14 Autometrics Porsche im Hinblick
auf die Teilnahme am 24-Stunden Rennen zufrieden stellend verlief,
ging bei Mitchum Motorsports am Dienstag alles andere als planmäßig ab.
Nachdem man den Wagen aus dem Trailer holte war für Joey Atterbury der Test
bereits nach der ersten Runde zu Ende. Atterbury schleppte den GT3 im
Schleichgang noch an die Box wo man dann einen Getriebeschaden feststellte.
Kurzerhand fuhr ein Teil des Teams zurück nach South Carolina um dort die
nötigen Ersatzteile zu holen. Diese wurden dann übernacht eingebaut, sodass
man noch ein paar Runden auf dem Conti-Reifen drehen konnte.
Da die beiden BMW M3 E92 von Turner Motorsport erst zum Dezember-Test fertig
werden, kam man mit dem M6 zum Test. Für Turner ging es aber nicht nur die
neuen Reifen kennen zu lernen sondern auch zum austesten neuer Teile. Das
wichtigste dabei war das neue Getriebe für die M3's, die wie der M6 auf
einem Riley-Chassis basieren werden.
Bei abtrocknender Strecke wagten sich dann auch immer mehr Teams auf die
Piste. Einzigst Marsh Racing blieb in der Box und verlud die Corvette und
das Equipment in den Truck.
Nachdem Brumos Racing und Action Express 2010 noch gemeinsam vom Stützpunkt
in Denver / NC operierten zieht es Brumos Racing zurück nach Jacksonville /
FL.
Für David Donohue und Darren Law, die 2010 noch mit dem Porsche Flat-6 Motor
an den Start ging nutzten die Beiden die zwei Tage um den Porsche V8
auszuloten. Die Fahrbarkeit des V8, das Getriebe und auch die Schaltung sind
zum Flat-6 vollkommen anders. Man nutzte daher den Test zum lernen. Auch für
Seth Neiman ist der DP etwas ganz anderes als der Porsche RSR. Bislang hat
Neiman noch keinen Plan für die 24-Stunden von Daytona, will aber nach der
Testmöglichkeit nicht ausschließen am Rennen teilzunehmen - sei es in der GT
oder in der DP-Klasse.
Am Ende des Tages vermeldete man Ross Kaiser imm #77 Doran Dallara-Ford mit
der viertbesten Testzeit, acht-zehntel hinter seinem Teamkollegen Brian
Frisselle, der nur knapp hinter Alex Gurney im #99 Stallings Riley-Chevrolet
und Darren Law im Action Express Riley-Porsche lag. '
Offizielle Testzeiten gab es aber wie bei den Wintertest keine, da keine
Fahrzeugabnahmen durchgeführt werden. Auch beim Dezember-Test wird es keine
offizielle Zeiten geben. |
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