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45. Rolex 24 Hours at Daytona 2007
GARR RSCS
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Daytona International Speedway / Daytona Beach / Florida / USA
25.01. - 27.01.2007
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Harald Gallinnis, Johannes Gauglica und Harald Muslieck (GT-Eins.de) sowie Stefan A. Volk
 
Bilder von GrandAm und daytona24hr.com
 

* VORWORT *

Ein Feld von 71 Fahrzeugen, 28 Daytona Prototypen und 43 GT's, wird sich zur 45. Ausgabe des 24-Stunden Klassikers in den "Nudeltopf" in Florida begeben. Bei den Daytona Prototypen sind 19 Riley, 6 Crawford, 2 Fabcar und 1 Doran chassis-seitig dabei. Bei den Triebwerken vertrauen 10 Teams auf Motoren von Pontiac, 9 von Porsche, 6 von Lexus, 2 auf Ford und ein Team auf BMW.

Letzeres dürfte auch das Interesse der deutschsprachigen Fans auf sich ziehen. Karl Wendlinger teilt sich dort das Lenkrad des hellblauen #05 Sigalsport Riley-BMW mit Bill Auberlen, Mathew Alhadeff und Gene Sigal.

Favorit in diesem Jahr dürften aber wieder einmal die beiden Riley-Lexus vom Team Chip Ganassi Racing sein. Mit Scott Pruett und Juan-Pablo Montoya, Scott Dixon und Dan Wheldon hat man einige Top-Fahrer 'onboard'.


Aber auch SunTrust/Wayne Taylor Racing mit ihrem #10 Riley-Pontiac und dem Fahrerquartett mit Teamchef Wayne Taylor, Max Angelelli, Jan Magnussen sowie NASCAR-Profi Jeff Gordon dürften ein Wörtchen um den Sieg mitreden können.

Mindestens genauso stark besetzt ist der dunkelblaue #39 Cheever Racing Crawford-Porsche mit Christian Fittipaldi, Eddie Cheever jr, Emmanuel Collard und Sascha Maassen.

GrandAm-Titelverteidiger Jörg Bergmeister hat mit Patrick Long und Romain Dumas auf dem #23  Alex Job Crawford-Porsche ebenfalls eine Top Lineup an seiner Seite und auch Howard Motorsports ist mit Rob und Chris Dyson, Oliver Gavin, Andy Wallace, Butch Leitzinger und Tony Stewart auf den beiden Crawford's nicht außer acht zu lassen.



Aus deutschsprachiger Sicht sollten die Fans noch ein Auge auf den #18 VICI Racing Fabcar-Porsche haben. Dort sind Uwe Alzen und Robert Renauer mit am Start.

Porsche-Werkspilot Timo Bernhard ist ebenfalls in der Prototypen-Klasse am Start und unterstützt das kleine Team von TruSpeed Motorsports auf dem #47 Riley-Porsche.

Auch in der GT-Klasse sind etliche deutschsprachige Piloten unterwegs. Hier sind Namen wie Lance David Arnold, Marc Basseng, Robert Dubler, Pierre Ehret, Dominik Farnbacher, Jörg Hardt, Hans Hauser, Wolf Henzler, Ralf Kelleners, Richard Lietz, Dirk Müller, Philipp Peter, Dieter Quester und Dirk Werner zu finden.

 

 

* QUALIFYING *

In einem packenden Kampf um die Pole Position hat sich Alex Gurney, Sohn der Rennlegende Dan Gurney, auf dem #99 Bob Stallings Riley-Pontiac mit einer Zeit von 1:43.475 die Pole Position für das Rennen geholt und lässt die Erfolgsverwöhnte Mannschaft von SunTrust Racing mit dem #10 Riley-Pontiac um nur 5 tausendstel Sekunden hinter sich. Mit #91 Riley/Matthews und #58 Brumos Racing sind zwei weitere Riley's in der zweiten Startreihe zu finden.

Der beste deutschsprachige Starter ist mit Jörg Bergmeister im #23 Alex Job Crawford-Porsche erst auf dem siebten Startplatz zu finden. Timo Bernhard im #47 TruSpeed Riley-Porsche startet von Platz neun, Sascha Maassen im #39 Cheever Crawford-Porsche von 13 und Uwe Alzen / Robert Renauer im #18 VICI Fabcar-Porsche von Platz 20. Für den Österreicher Karl Wendlinger im #05 Sigalsport Riley-BMW verlief das Qualifying alles andere als Perfekt.


Mit einer Zeit von 1:44.011 hatte man eigentlich den sechsten Startplatz inne, bekam aber diese nach der technischen Abnahme gestrichen und musste so in das zweite Qualifying um die restlichen Startplätze ab Position 21 kämpfen. Dort ließ man die Konkurrenz problemlos hinter sich und ist somit 'best of the Rest'.

In der GT-Klasse wird Richard Lietz dank der guten Qualifikations-Leistung seines Teamkollegen Patrick Huisman im #81 Synergy Porsche von der Pole aus ins Rennen starten. Gleich dahinter folgt mit Dominik Farnbacher und Wolf Henzler im Team von Tafel Racing der nächste Porsche. Die zweite Reihe teilen sich der #70 SpeedSource Mazda sowie der erste von fünf Porsche des Racers Group Teams. Pierre Ehret, Dirk Werner und Jörg Hardt starten im #85 Farnbacher/Loles Porsche von Startplatz sechs; Dieter Quester, Philipp Peter und Lars Erik Nielsen im #73 Tafel Racing Porsche von Platz 8.

 

 

* RENNEN *

Bezüglich der Streichung aller Qualifikationszeiten des #05 Riley-BMW gestand das Sigalsport Team mittlerweile das Versehen ein, dass der Wagen um wenige Millimeter zu  tief lag. Vielleicht hängt es auch einfach daran, dass keiner der "NASCAR-Götter" im Team mitfährt und so die Rennleitung strenger durchgegriffen hatte.

Daytona Beach, Florida, Palmenstrand - Sonnenschein? Nicht zwangsläufig! Milde 21 Grad Celsius sorgten am Start um 13:30 Ortszeit für halbwegs erträgliche Temperaturen in den geschlossenen Fahrzeugen.

Es war im Laufe der Woche sogar etwas Kühler und in der Nacht fällt das Thermometer mitunter bis unter 10 Grad ab. "Daytona, shine your light on me" sang einst Bluessänger Chris Rea. Die Definition für "Nacht" im Nudeltopf sind allerdings 30% Flutlicht - also nicht völlig finster. Dafür fährt man einen Großteil des Rennen in diesem Halbdunkel.

Nach dem Start dauerte die Führung von Alex Gurney im #99 Bob Stallings Riley-Pontiac gerade einmal fünf Runden. Bei den ersten Überrundungen kommt es zur Kollision mit dem #42 Sahlen Porsche, der blind um die Strecke rauscht als im Ausgangs von NASCAR-Turn 4 bei voller Fahrt die Fronthaube aufspringt und die Sicht nimmt. Pilot Michael Auriemma zieht zunächst nach oben, will dann aber runter zur Box. Gerade in diesem Moment fliegt Gurney  an und muss Auriemma ausweichen und wird dann am rechten Vorderrad getroffen. An der Boxeneinfahrt vorbei bleibt den beiden Piloten nichts anderes übrig als ihre wunden Fahrzeuge einmal um den Kurs zu schleppen.

Sun Trust Racing kann von solchem Pech ein Lied singen. Hatte man im Vorjahr einen ähnlichen Zwischenfall profitiert man jetzt aber von dem Pech und übernimmt mit Max Angelelli am Steuer des #10 Riley-Pontiac die Führung.


Wenig Glück hatte auch Timo Bernhard im #47 TruSpeed Riley-Porsche und musste in dieser frühen Phase mit einer defekten Lichtmaschine an die Box. Beim "GAINSCO" Riley von Gurney dauert derweil der Boxenstopp noch immer an, als man nach dem Wechsel der Räder und der Fronthaube beim Check zu allem Unglück noch eine defekte Radaufhängung feststellte.

Noch vor seinem planmäßigen Boxenstopp übernahm Marc Goossens im #91 Riley/Matthews Riley-Pontiac die Führung von Max Angelelli und konnte diese nach seinem Stopp auch verteidigen.

Wolf Henzler im #74 Tafel Porsche hatte in der GT-Klasse alles unter Kontrolle. Von Startplatz zwei aus setzt er sich gegen Huisman im #81 Synergy Porsche durch und hielt die Führung bis zum ersten Boxenstopp eine Stunde später.


"Unser Auto ist von Anfang an gut, leicht  zu fahren. Wir erwarten ein lockeres Rennen", meinte ein verschwitzter Max Angelelli nach der frühen Ablösung auf dem #10 SunTrust Riley-Pontiac durch seinen Teamkollegen und Boss Wayne Taylor. Alle anderen Fahrer in den Top-Autos blieben am Steuer. Nach der Disqualifikation des #05 Sigalsport Riley-BMW schaffte es Bill Auberlen bereits vom 21. auf den 5. Platz nach vorne.

Nach 2 Stunden Renndistanz waren in der DP-Klasse die ersten Fünf innerhalb von 15 Sekunden - bei den GT's die ersten Vier innerhalb 10 Sekunden.

Die Euphorie beim Team von Wayne Taylor sank dann plötzlich rapide ab, als mit Elektronikproblemen an die Box musste. Trotz rascher Abfertigung verlor man vier Runden auf die Spitze.


Durch einige Boxenstopps ging zeitweise Bill Auberlen in Führung, bis dann auch er nach seinem Doppelstint den Wagen an Matt Alhadeff übergab. Uwe Alzen hat einige Mühe im mittlerweile in die Jahre gekommenen #18 Fabcar-Porsche von VICI Racing.

In der dritten Rennstunde schalteten sich Juan-Pablo Montoya im #01 Ganassi Riley-Lexus und NASCAR-Champion Jimmie Johnson im #91 Riley/Matthews Riley-Pontiac im Kampf um die Führung ein. Der kurze Zeit führende #6 Michael Shank Riley-Lexus verschwand mit einem Motorplatzer hinter die Boxen und gab dem Ganassi-Piloten freie Sicht nach vorne.

Für den Angriff auf den Sieg engagierte Brumos Racing Norbert Singer und Manfred Jantke und liegt aktuell mit Darren Law im #58 Riley-Porsche in Schlagdistanz zu den beiden führenden Ganassi Riley's.

Trotz voller Werksunterstützung von Pratt & Miller und sämtlichen verfügbaren GM-Werkfahrern bleib bislang die große Attacke der Pontiac GXP.R aus und sind nur auf den Plätzen 7 und 8 vor den beiden Mazda RX-8 von SpeedSource zu finden.

Vorne waren hingegen nur Porsche-Teams zu finden. An der Spitze kämpfen Tafel Racing gegen Farnbacher-Loles und Synergy Racing. Brisant dabei ist, dass Dominik Farnbacher im führenden #74 Tafel Porsche gegen den #85 Porsche aus dem Farnbacher-Loles Team seines Vaters konkurriert.

Durch ein Missgeschick beim Auftanken fing sich das Brumos-Team eine Zeitstrafe von einer Minute ein und fällt in der vierten Stunde auf Rang acht zurück.




In der Zwischenzeit übernahm Karl Wendlinger das Steuer des #05 Sigalsport Riley-BMW und wurde kurz darauf durch die Rennleitung mit schwarzer Flagge an die Box zitiert. Funk und Transponder funktionierten nicht korrekt und warfen das Team auf Platz 10 zurück.

Auch Sascha Maassen hat im #39 Cheever Racing Crawford-Porsche Schwerstarbeit zu leisten. Aus den Tiefen der Zeitentabelle arbeitete er sich bis auf Platz drei nach vorne.

Knapp vor Mitternacht europäischer Zeit führen die beiden Ganassi Riley-Lexus mit mittlerweile einer Runde Vorsprung auf den #39 Cheever Crawford. Auf Platz fünf kutschiert Karl Wendlinger den #05 Sigalsport Riley-BMW um die Strecke.



In der GT-Klasse hat Tafel Racing mit dem Quartett Farnbacher / Henzler / Lux und Tafel auf dem #74 Porsche weiterhin die Nase vorne und gönnt sich ebenfalls eine Runde Vorsprung auf Ehret / Werner / Keen / Hardt im #85 Farnbacher/Loles Porsche und dem zweiten Tafel Porsche #72 mit Swartzbaugh / Davis / Liddell / Tafel und Ex-BMW-Mann Dirk Müller. Der dritte Tafel Porsche #73 mit Dieter Quester, Philipp Peter & Co rangieren im Moment auf dem 13. Platz.

Nach 5 1/2 Stunden Renndistanz haben in der GT-Klasse die deutschsprachigen Piloten das Sagen. Dominik Farnbacher führt immer noch aufn dem #74 Tafel Porsche vor dem #85 Farnbacher/Loles Porsche in dem gerade Jörg Hardt an Leh Keen übergeben hat. Dahinter folgt im zweiten #72 Tafel Porsche mit einer Runde Rückstand Dirk Müller vor Richard Lietz im #81 Synergy Porsche.

Der beste Pontiac von Banner Racing liegt derzeit mit drei Runden Rückstand auf Rang 6, gefolgt vom ersten SpeedSource Mazda RX-8, sowie den zweiten Banner Pontiac und SpeedSource Mazda.

An der Spitze des Feldes hat sich Buddy Rice im #58 "Red Bull" Brumos Riley-Porsche mit knapp einer Minute Vorsprung auf den #01 Ganassi Riley-Lexus mit Scott Pruett in Führung gesetzt. Am Ganassi Riley hatte man unplanmäßig die Bremsbeläge wechseln müssen und hat dadurch eine Runde verloren. Auf Platz drei folgt Ryan Dalziel im #11 SAMAX Riley-Pontiac. 

Nach 193 absolvierten Runden liegen die Top-11 DP's innerhalb von 5 Runden und haben nach gerade mal einem Viertel der Renndistanz von einer intakten Siegeschance ausgehen.

Zu den 11 Teams gehört auch die Sigalsport-Mannschaft mit Pilot Karl Wendlinger, die insgeheim froh sind nicht auf einen Pontiac-Motor gesetzt zu haben. Der #05 Riley wird als einziger Riley von einem BMW-Motor befeuert. Dagegen klagen mehr und mehr Pontiac-Teams über Probleme mit dem von der GrandAm vorgeschriebenen Bosch-Motormanagement, dass bei verhältnismäßig vielen zu verschmorten Zündkerzen führte. Der Riley-BMW ist zwar nicht so schnell die die Pontiac-Teams, dafür aber zuverlässiger.

Nach etwa 6 Stunden kommt es dann zur ersten Gelbphase die nach 200 gefahrenen Runden durch den Abflug des #86 Farnbacher/Loles Porsche  in Turn 5 ausgelöst wurde.

20 Minuten später geht es in Runde 207 unter Grün weiter.



In der 218 Runden lässt sich der Zehntplazierte Max Angelelli im #10 SunTrust Riley-Pontiac die bis dato schnellste Rennrunde mit einer Zeit von 1:44.771 notieren.

Für Uwe Alzen und Robert Renauer im #18 VICI Fabcar-Porsche läuft der USA-Ausflug alles andere als Optimal und liegt nach anfänglichen Problemen mit 20 Runden Rückstand nur auf dem Gesamtrang 25. Nach notwendigen Fahrwerksanpassungen läuft es nun etwas besser und versucht nun den Rückstand auf die Spitze zu verkürzen.

Eine Schrecksekunde ereilt den führenden #74 Tafel Porsche. Nach einem Stoßdämpferbruch kommt es bei voller Fahrt zu einem Reifenschaden. Inder Folge werden Reifen, Felge, Kotflügel und auch die Radaufhängung so stark beschädigt, dass der Wagen zur Reparatur hinter die Box muss. 47 Minuten gehen bei der Reparatur verloren und fällt so aus den Top-10 GT's heraus.

Durch die Probleme am #74 Tafel Porsche profitiert das Team von Farnbacher/Loles mit dem #85 Porsche und liegt derzeit sogar unter den Top-20 der Gesamtwertung. Der beste Pontiac rückt somit auf den dritten Platz in der GT-Klasse vor.

Heimlich, still und leise hat sich auch die Mannschaft des #64 TRG/Lowe Porsche mit Ralf Kelleners in die Top-5 vorgearbeitet.

Zur nächsten Gelbphase kommt es in Runde 232 als der #60 Michael Shank Riley-Lexus in der Schikane liegen bleibt. Für die Mannschaft des #05 Sigalsport Riley-BMW mit dem Österreicher Karl Wendlinger läuft es aktuell auf Platz drei liegend sehr gut. Die Landsleute Quester / Peter im #73 Tafel Porsche haben da schon mehr Probleme. Lars-Erik Nielsen hatte während seines Stints mit sehr kontaktfreudigen Kontrahenten zu kämpfen.

Nachdem das Rennen in Runde 239 wieder unter grün weitergeht, kommt zur 8 Stunden-Marke wenig später gleich die nächste Gelbphase als Ex-Formel 1 Pilot Gaston Mazzacane den #18 VICI Fabcar-Porsche nachhaltig zerlegt.

An der Spitze des Feldes tut sich derweil kaum etwas. Dort liegen die beiden Ganassi Riley-Lexus #01 & #02 vor dem #11 "Citgo" SAMAX Riley-Pontiac und dem #05 Sigalsport Riley-BMW in der Führungsrunde. Weitere 13 DP#s sind noch innerhalb eines Abstandes von 10 Runden zu finden. Wenig später fällt dann allerdings einer der beiden Krohn Riley-Pontiac für einen längeren Reparatur aus dieser Gruppe hinaus.

In der GT-Klasse liegt der #85 Farnbacher/Loles Porsche eine Runde vor dem #72 Tafel Porsche und dem schnellsten Pontiac GXP.R.


Durch etliche Trümmerteile auf der Strecke dauerte die Gelbphase etwas länger die mit der 272. Runde endet. Gleichzeitig vermeldet die Rennleitung leichten Regen in Turn 1.

Der ehemals klassenführende #74 Tafel Porsche wird mit Wolf Henzler am Steuer wieder auf die Strecke geschickt. Allerdings kommt Henzler nach nur 20 Minuten wieder mit einem Stoßdämpferschaden - diesmal auf der anderen Fahrzeugseite -  wieder für einen längeren Boxenstopp hinter die Mauer. Nach 40 Minuten Reparatur und einem Rückstand von 35 Runden auf den Führenden kommt man auf Platz 20 wieder ins Rennen zurück.

Kurz vor Mitternacht kommt es zu einem heftigen Massencrash, bei dem drittplatzierte Karl Wendlinger im #05 Sigalsport Riley-BMW von einem Porsche GT torpediert wurde.

Auch der #23 Alex Job Crawford-Porsche und der #82 Farnbacher/Loles Porsche, der die Leitplanken von Turn 1 zerstörte werden in den Crash involviert.

Nachdem die Rennleitung zunächst das Feld hinterm Safetycar um die Strecke fahren lies, rief man in Runde 353 eine längere Rennunterbrechung aus und zitierte die Teams ihre Fahrzeuge in der Fastlane in der Boxengasse abzustellen.

Krumm wie eine "Banane" brachte Wendlinger den schwer beschädigten Wagen in der Gelbphase an die Box, wo die Crew gleich loslegte. Die Rennunterbrechung verhalf dem Team und brachte den Wagen noch einmal auf die Strecke. Auch Wendlinger musste einen kleinen Stopp absolvieren um sich im Medical Center versorgen zu lassen.



Nachdem das Feld wieder in Fahrt gekommen ist, wird in Runde 364 nach einem Abflug des #60 M. Shank Riley-Lexus die nächste Gelbphase geschaltet.

Kaum geht es unter Grün weiter, folgt in Runde 370 nach einem Abflug des #02 Ganassi Riley-Lexus gleich die nächste Gelbphase. Nach dem Restart in Runde 374 ist in Runde 381 schon wieder Gelb. Auslöser diesmal war erneut der #05 Sigalsport Riley-BMW. Der halbwegs wieder zurechtgezimmerte Wagen war für Fahrer Bill Auberlen einfach Unfahrbar. Das Team entschied danach das Rennen nach 367 gefahrenen Runden aufzugeben.

Juan-Pablo Montoya führt beim Restart im #01 Ganassi Riley-Lexus vor dem #11 SAMAX Riley-Pontiac. Auf den Plätzen drei und vier folgen mit einer Runde Rückstand der #59 Brumos Riley-Porsche und der #10 SunTrust Riley-Pontiac.

Weitere drei Fahrzeuge bewegen sich an der Spitze innerhalb von 10 Runden auf den Führenden.

In der GT-Klasse hält die Führung des überwiegend durch deutschsprachige Piloten besetzte #85 Farnbacher/Loles Porsche an. Dahinter folgen der #17 Doncaster Porsche und einer der "Banner" Pontiac GXP.R.

Gegen
04:00 Uhr Ortszeit laufen zwei spannende Duelle um die Spitzenpositionen: Juan Pablo Montoya im #01 Ganassi Riley-Lexus und Ryan Dalziel im #11 SAMAX Riley-Pontiac kämpfen rundenlang um die Führung, eine Runde dahinter geht es zwischen dem #59 Brumos Riley-Porsche von Roberto Moreno und dem #10 SunTrust Riley-Pontiac von Max Angelelli um Platz drei zur Sache. Der zweite #02 Ganassi Riley-Lexus liegt mit zwei Runden Rückstand auf Platz 5.
 

Doch bald festigen sich die Top-Positionen wieder. Das Rennen dauert noch zu lange um gerade in dieser Phase auf Dauer alles zu riskieren.

Zumindest in der GT-Klasse führt ein Großteils mit deutschen Fahrern besetztes Team. Auf den Gesamträngen 13 bis 15 liegend belauern die drei führenden Teams, der #85 Farnbacher/Loles Porsche, der #17 Doncaster Porsche und der #07 Banner Pontiac GXP.R, die bei konstanten Zeiten in derselben Runde liegen.

Der #66 Racers Group Porsche kann sich in Schlagdistanz zur diesem Trio halten, hingegen verliert der #70 Speedsource Mazda RX-8, der vorübergehend in den Top-3 der Kategorie lag, etwas an Boden auf die Klassen-Spitze. Dieter Quester und Phillip Peter liegen mit ihrem #73 Tafel Porsche auf Platz 24 und sind somit Neunte bei den GT.


Es folgt eine Phase, in der die Platzierungen relativ konstant bleiben. Lediglich die Boxenstopps bringen Veränderungen im Klassement. So findet sich der #10 Sun Trust Riley-Pontiac nach dem Fahrerwechsel bei #59 Brumos Riley-Porsche auf Platz drei. Angelelli kann diese Position gegen Joao Barbosa auch absichern.

Bei den GT wechselt die Führung mehrmals, der #66 Racers Group Porsche holt kontinuierlich auf. Die Top-8 in dieser Klasse sind um 04:30 Uhr nur durch vier Runden getrennt – das sollte noch genug Material für 'early-morning' und 'last-minute' Dramen liefern.

Eine weitere Gelbphase würfelt in Runde 426 die Top-5 wieder einmal durcheinander. Scott Dixon im #02 Ganassi Riley-Lexus übernimmt Platz 3, der #10 SunTrust Riley-Pontiac fällt sogar bis auf Rang 5 zurück.


Scott Pruett hatte als Führender vor der „yellow flag“ rund 40 Sekunden Vorsprung auf Patrick Carpentier im #11 SAMAX Riley-Pontiac, als fünf Runden später die grüne Flagge wieder geschwenkt wird, ist der Abstand auf rund gerade einmal 5 Sekunden geschrumpft. Zwei Runden zurück sind die Fahrzeuge auf Platz 3 bis 5 ebenfalls nur durch wenige Sekunden getrennt.

Auch bei den GT hat sich die 3-Wagen-Spitze wieder eng zusammen geschoben. Nach 06:00 Uhr Ortszeit fällt bei den GT der #17 Doncaster Porsche zurück. Der #66 Racers Group Porsche übernimmt somit Klassenrang 3, wenig später ist man sogar Zweiter.

Bei den DP geht es – in Manier eines Sprintrennens - nach wie vor um Sekunden. Sowohl zwischen den beiden Führenden als auch den Teams auf den nächsten drei Rängen.

Vorübergehend übernimmt dann Patrick Carpentier im #11 SAMAX Riley-Pontiac die Führung. Nach dem nächsten Boxenstopp ist die ursprüngliche Reihenfolge dann aber wieder hergestellt.

Um diese Jahreszeit dauern die Nächte in Florida lang. Sonnenaufgang am 28. Januar ist in Daytona um 07:15 Uhr, wie zum Hohn setzt zu diesem Zeitpunkt Regen ein.

Im Morgengrauen führt der #01 Ganassi Riley-Lexus (483 Runden) 10,7 Sekunden vor dem #11 SAMAX Riley-Pontiac. Dahinter folgen mit einer Runde Rückstand der #59 Brumos Riley-Porsche, der #02 Ganassi Riley-Lexus und der #10 SunTrust Riley-Pontiac.

Bei den GT führen Keen / Ehret / Werner / Hardt im #85 Farnbacher/Loles Porsche mit 454 Runden und liegen aktuell auf dem 13. Gesamtrang.

Die Spannung in der GT-Klasse nimmt immer mehr zu. Mittlerweile liegen die Top-6 dieser Kategorie innerhalb von nur zwei Runden. Der #64  Racers Group Porsche, in dem auch Ralf Kelleners fährt, ist kurzfristig bis auf Rang 3 vorgerückt. Der #73 Tafel Porsche von Quester / Peter / Nielsen / Martini liegt in der Klasse auf Rang sieben und hält den 20. Gesamtrang.

Um 09:00 Uhr hat sich an der Spitze noch immer nichts wesentliches getan. Lediglich der #7 SAMAX Riley-Pontiac, an dessen Steuer Tomas Enge sitzt, findet sich nach konstanter Fahrt auf Rang 5. Bei den GT's gibt es seit Stunden ein munteres Plätzetauschen zwischen den ersten sechs der Klasse.

Nach 20 gefahrenen Stunden beginnt so langsam die Endphase. Die verbleibenden vier Stunden stellen aber immer noch eine gewaltige Distanz dar.

Angesichts der knappen Abstände in beiden Klassen wird hinter den Kulissen sicher schon gerechnet, was die eigene Boxenstrategie wie auch jene der Konkurrenten betrifft.

Die führenden Fahrzeuge befinden sich in Runde 538. Zwischenzeitlich hat wieder Darren Manning im #11 SAMAX Riley-Pontiac die erste Position vor Juan-Pablo Montoya im #01 Ganassi Riley-Lexus übernommen. Dritter ist der #10 SunTrust Riley-Pontiac, in dem schon wieder Jan Magnussen zu Gange ist. Der #7 SAMAX Riley-Pontiac, den Tomas Enge sogar bis auf Rang 4 nach vorne gebracht hatte, fällt nach einem längeren Stopp wieder auf den sechsten Platz zurück.

Beide Ganassi-Fahrzeuge werden zunehmend von technischen Problemen heimgesucht. Für den #02 Ganassi Riley-Lexus kommt es in Runde 538 das Aus.


Durch die Probleme bei Ganassi kann Jörg Bergmeister im #23 Alex Job Crawford-Porsche auf Rang 7 vorrücken, wird dann jedoch in Runde 549 durch einen längeren Stopp zurückgereicht.

In dieser Phase des Rennens könnte man abermals glauben, ein Sprintrennen zu verfolgen. Die ersten drei des Gesamtklassements sind durch gerade einmal fünf Sekunden getrennt. In Runde 559 – es ist 10:15 Uhr Ortzeit - fällt der #01 Ganassi Riley-Lexus auf Platz 3 hinter Max Angelelli im #10 SunTrust Riley-Pontiac zurück. In dieser Runden liegen gerade einmal 4 Sekunden zwischen den Top-3.

Die GT-Klasse entwickelt sich ebenfalls Filmreif. Nach 21 Stunden kommen immer noch sechs Fahrzeuge Podest in Frage.


Marc Basseng’s Team hat aufgeholt, er rangiert im #22 Alegra Porsche auf Platz drei. Ralf Kelleners #64 Racers-Group Porsche ist fünfter.

In Runde 571 queren die ersten drei der Gesamtwertung mit einem Anstand von insgesamt 0,77 Sekunden die Ziellinie – spätestens jetzt ist man spaßeshalber geneigt zu fragen, ob man diese Show verabredet hat. Nachdem der #59 Brumos Riley-Porsche bereits drei Runden zurück liegt, darf man zu diesem Zeitpunkt vorsichtig davon ausgehen, dass der Sieger aus dem Kreis der drei Führenden kommen wird.

Zweieinhalb Stunden vor Rennende führt dann wieder Montoya (#01) vor Dalziel (#11) und Angelelli (#10).

Marc Basseng ist in der GT auf Rang 2 hinter Dirk Werner im #85 Farnbacher/Loles Porsche vorgerückt.

Eine halbe Stunde später ist die 600-Runden-Marke geschafft. Unverändert taktieren die Top-3 der DP's. Der #01 Ganassi Riley-Lexus führt zwei Sekunden vor dem #11 SAMAX Riley-Pontiac bzw. fünf Sekunden vor dem #10 SunTrust Riley-Pontiac.

Auch in der GT-Klasse geht der Krimi weiter. Das GT-Sixpack liegt nach wie vor innerhalb von drei Runden. Dann schlägt der Defektteufel beim lange Führenden #85 Farnbacher/Loles Porsche zu. Der Wagen stößt auf der Strecke immer wieder mal kurze Rauchwolken aus. Als man an der Box den Motor begutachtet wird das Desaster offenbar - ein Motorschaden kündigt sich an. Nach 579 Runden muss man die Wiederholung des Klassensieges ad acta legen. Der Wagen wird nicht wieder ins Rennen geschickt. Keen / Ehret / Werner / Hardt bleiben für ihre lange makellose Fahrt unbelohnt.


Die Klassenführung übernimmt nun Marc Basseng's Mannschaft mit dem #22 Alegra Porsche. Pilot Dumoulin kann auf dem von seinem deutschen Teamkollegen herausgefahrenen Vorsprung aufbauen, muss sich aber nach hinten auf den heranrückenden Pontiac von Banner Racing absichern.

In der Verfolgertruppe des Spitzentrios fällt der #7 SAMAX Riley-Pontiac von Thomas Enge zurück. Das Aus durch einen Motorschaden muss der #00 Vision Racing Crawford-Porsche #00 von Tomas Scheckter beklagen.

In der Spitzengruppe fällt eine Vorentscheidung als Jan Magnussen mehrfach Bremspunkte verpasst und zweimal zeitaufwendig auf die Strecke zurückkehren muss. Den #10 SunTrust Riley-Pontiac plagen ernsthafte Bremsprobleme. Der Mannschaft bleibt nichts anderes übrig als dem Wagen beim nächsten Halt einen umfangreichen Bremsservice zu spendieren.

Mit 2 Runden Rückstand auf die Spitze ist für die #10 der Rennsieg außer Reichweite.

Vorne legt Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-Lexus ein Höllentempo vor. Bei den Boxenstopps wird nur noch Sprit nachgefüllt. Die SAMAX-Mannschaft schickt Patrick Carpentier dagegen auf frischen Reifen in den letzten Stint. Doch das Risiko des deswegen längeren Stopps zahlt sich nicht aus. Etwa eine halbe Stunde vor Schluss gibt die Mannschaft des SAMAX-Teams die Jagd auf.

Spannend bis zum Schluss bleibt es in der GT-Klasse. Die Alegra-Mannschaft startet mit einem Vorsprung von ungefähr 15 Sekunden auf den Pontiac in die letzte Rennstunde. Bis auf 7 Sekunden schmilzt der Vorsprung gegen Rennende zusammen. Dennoch kann am Ende Jean-Francois Dumoulin die Oberhand behalten.


Mit nach 24h äußerst knappen 7,1 Sekunden Vorsprung gewinnen er und seine Teamkollegen de Quesada / Gabel / Basseng als Überraschungssieger die 24h von Daytona in der GT-Klasse. Mit dem #64 Racers Group Porsche und Ralf Kelleners schafft es neben Marc Basseng ein 2. Deutscher Fahrer auf das Treppchen der 24h von Daytona.

An der Spitze wiederholen Pruett / Duran / Montoya für die Ganassi-Mannschaft den Vorjahressieg bei den 24h von Daytona. Damit kann zum ersten Mal seit 1987 ein Team den Vorjahreserfolg wiederholen. Für die beiden Daytona-Neulinge Juan-Pablo Montoya und Salvador Duran ist es dein Premierensieg beim ersten Daytona bzw. GrandAm-Einsatzes. Für Pruett ist es der zweite Gesamtsieg und der siebte Klassenerfolg bei den 24 Stunden, womit er in der Statistik der Klassensiege zum erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten beim Traditionsevent aufsteigt.

Mit nun 13 Grand Am-Siegen zieht er in dieser Statistik mit dem mittlerweile zurückgetretenen James Weaver als erfolgreichster GrandAm-Pilot gleich. Juan-Pablo Montoya wird zum ersten Fahrer der sowohl das Daytona 24h als auch den F1-GP in Monaco, das Indianapolis 500 und eine ChampCar / Indycar-Saison gewinnen kann.

Dass im zweitplatzierten SAMAX Riley-Pontiac mit Duno / Carpentier / Manning / Dalziel auch eine Frau auf das Gesamtpodium steigt dürfte das Endergebnis des prestigeträchtigen Rennens medienwirksam abrunden.

Taylor / Angelelli / Gordon / Magnussen komplettieren im #10 SunTrust Riley-Pontiac das Podium der 45ten 24-Stunden von Daytona
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